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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192910281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19291028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19291028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-10
- Tag1929-10-28
- Monat1929-10
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1929
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Riesaer H Tageblatt «nd Anzeiger (Lltchlett mü Ta-tis«). Da» Meta« Lageblatt «st da» -m Veröffentlichung der amtlichen vekauntmachungen der «mtshauptmannschast «i,-kass«- H,»sAM M, Großenhain. de» Amt»g«tch1» und der AmtLanwaltschast beim AmtSgerichl Riesa, de» Rate» der Stad« Riesa, «ftsa Nr. i» * de» Finanzamt» Riesa und de» Hauptzollamt» Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. -SS.Msettift, 28. Olt,»er 19SS, ««>»«8S. Jehrg. Ha« RAimr La^ blatt erschetnt jede» Laa abend« '/.» Uhr mit tzlulnahme der Sonn- und Festtag«. He,««»«««, gegen «orau»zahlung, für «inen Monat 2 Mark 2ü Pfennig ohne Zustell, aetühr. Adr w» stall des EtuüntlM« von Produktiontverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienprers« behalten wiruu« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung oor. «»,«(,«, mr di« Nmmner de« »usgabetage« stad bi« 9 Uhr vormittag« ausmaeven und im vorau« zu bezahlen; eine Bewähr fiir da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpret« für ms M wm breit», 8 ww hoho.Vnmbschrist.Zetl« (8 SUben) 2H Gold-Pfennige; dir 89 ww breit« RrklamezeÜ« 100 Gold-Pfennig*, zeitraul er und tabellarischer Satz SO*/. Aufschlag. Feste Laris«. VnoUlwftr Reckatt erlischt, wem» der Betrag oerstlllt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkur« gerät. Zahlung«, und Erfüllung«ort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungsbeilage -Erzähler au der Elbe*. — Am stalle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Befördrrungsetnrichtungen — hat der Bezieher wkliu Anspruch «es Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung -der auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotatton«druck und Verlag: Langer 4 winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: G-ethestraste G Berantwortltch für Redaktion: Heinrich llhlemann, Riesa; filr Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Slllov gsrtorbsn. X Kam. NA« v«»v l« steile Marge« V.S0 VW seztarvea. Am 8. Mai feierte Fürst Bülow seinen 80. Geburtstag. Nicht lange sollte er ihn» überleben. Bon einem Gehirn- Wlag getroffen, ist er jetzt in seiner Mne» Billa Rom dem Mbezwinger Tod erlegen. Natürlich stehen wir dem Manne noch zu nahe, um ein nach allen Seiten hin objektives Urteil über Ihn fällen zu können Andrer seits liegen infolge des Weltkrieges nicht nur die Folgen seiner Politik, sondern auch die amtlichen Dokumente aus seiner Zeit in ungewöhnlichem Ausmass vor aller Augen. Dtp« bietet auch Zeitgenossen die Möglichkeit, schon etwas mehr über ihn zu sagen, als es in anderen Fällen zeit genössischen Diplomaten gegenüber angängig ist. Fürst Bülow ist immer stolz darauf gewesen, während seiner amtlichen Tätigkeit den Frieden erhalten zu haben, ob- wohl er gelegentlich auch energische Schritte, wie den Panthersprung nach Agadir, zuließ. Sicherlich war er ein gewandter Staatsmann, der sich gelegentlich auch einem gewagten Spiel nicht fürchtete. MS Bernhard von Bülow, der des deutschen Reiches war, sich auf den Monte Pincio in Rom dort Ruhe und Erholung von seiner diplo« vor vierter Kanzler war, sich auf den Monte Pincio in Röm zurückzog, um dort Ruhe und Erholung von seiner diplo matischen Tätigkeit zu suchen, begleitete ihn seine Gattin, die daS rosenumsponnene Haus zu einem Mittelpunkt deS kunstfreudigen Lebens zu gestalten wußte. An ihrer Sette verlebte er Jahrzehnte ruhigen Glücks. Fürst Bülow wurde in Klein-Wottbeck bei Hamburg alS Sohn des Staatssekretärs des Aeußercn, Bernhard von Bülow geboren. Seine Familie wird bis auf den Mtter Johann von Bülow zurückgeführt, der um 1260 Herr auf Wedensdorf war. Sein Vater begann seine diplo matische Tätigkeit in dänischen Diensten. Seine Mutter war die reiche Patriziertochter Luise Rücker aus Hamburg. Fürst Bülow studierte in Leipzig und Berlin die Rechte und trat als Avantageur bei den Bonner Königshusaren ein. Doch zog eS ihn von der Offizierslaufbahn bald zur Diplomatie. 1879 wurde er bereits Botschaftssekretär in Paris, 1883 Botschaftsrat in Petersburg. 1890 sah ihn Bukarest als deutschen Gesandten. 1893 wurde er Botschafter in Rom. Hier verlebte die Familie Bülow sehr glückliche Tage. Sein HauS war der Mittelpunkt alles politischen und geistigen Lebens, und die Fürstin Bülow war in der schaffenden Kunstwelt als Verständnis- vylle Förderin aller Künste bekannt und verehrt. Fürst Bülow, der in einer sehr glücklichen .und langen Ehe lebte, sagte einmal nach dem Tode seiner Gattin: „Was auch immer Gutes in mir fein mag, verdanke ich meiner Fram . . Fürst Bülow, der eine sorgenfreie Jugend in seinem Elternhaus verbrachte, erzähüe noch gern in späteren Jahren davon, wie es in den 60 er Jahren in und um Hamburg herum aussah. Keine Persönlichkeit und keine Begebenheit entfiel ihm in das Reich der Vergessenheit, und seine anschaulichen Schilderungen von der auf blühenden Hansastadt, in der er seine Lebensgefährtin fand, ließen erkennen, daß er schon früh verstanden hatte, daß das deutsche Volk nur durch Einigkeit ein hohe» Mel erreichen würde. So lange und gerne Fürst Bülow auch Im Süden lebt« — er war jeden Winter in Italien und zog erst Kn Frühjahr wieder über die Alpen — liebte er sein nordische» Vaterland über alles. Me ihm auch das Leben zusetzte, er war stet» in unerschütterlicher Ausgeglichenheit dem Wahlspruch seiner Familie treu. Er hieß: „Bleibe bei gutem wie bei schlech tem Wetter der Unbeständigkeit des Wetters eingedenk. . MlkldMiMM» ß« WÜWMM. Berlin. (FunkspruL.) Anläßlich de« Ableben» de» Fürsten Bülow bat der Reichrpräfident bem Bruder de» verstorbenen in herzlichen Worten telegraphisch sei» Beileid ausgedrückt. 341 860 187 290 34081 74318 62 388 35 613 85169 1530 6803 35 328 65106 5105 28 141 (288404) (160833) (98 727) (72882) (66842) (22 858) (47 804) (-) (-) (-) (9) (7) (6) (2) (3) (1) 8 6 8ä (-2) «iß,: 84 (28) 18 (16) 3 7 6 8 5 Me Isnlltsgzvsdlen m »Alien. )l KarIsru he. Die gestrigen Wahle» z«m badische« Landtag sind trotz deS vorausgegangenen überaus heftigen Wahlkampfes, soweit bis zur Stunde bekannt, überall «chig verlause«. In der Landeshauptstadt war die Wahlbetetli- gung ziemlich stark. Man schätzt sie auf über 70 Prozent, während nach den bisherigen Meldungen au» Freiburg dort eine Wahlbeteiligung bis zu 60 Prozent zu verzeichnen ist. Der bisherig« Landtag zählte tn der Regierung». (Weima rer) Koalition insgesamt 50 Abgeordnete, und zwar Zen trum 28, Sozialdemokraten 16, Demokraten 6. Die Oppo sition stellte 22 Abgeordnete: Deutschnational« 8, Deutsche Bolkspartei 7, Wirtschaftliche Bereinigung 8, Deutsche Kom munistische Partei 8, Linke Kommunisten 1. Die heutige Wahl vollzog sich erstmals nach dem neuen Wahlgesetz, da» anstelle der bisherigen 7 22 Wahlkreis« geschaffen hat. Durch die Verkleinerung der Wahlkreise wurde vor allem das Ziel verfolgt, di« Abgeordneten in engeren Kontakt mit der WSH- lerschaft des Bezirk- zu bringe«: Die Gesamtzahl der Landtagsabgeordnetenfitz« hängt von dem Umfang« der Wahlbeteiligung ab. Wie bisher, entfällt auf je 10000 Stim men oder «inen Schlußrest von mehr al» 7500 -stimmen je ein Abgeordneter. ZU SklmtkrikdniM WM LMMMdlw. "Karlsruhe, 28. Okt. (Telunion.) Da» amtliche »esamtergebut» der badische« Landtaaswahwn ist fol gende«: (Die Zahlen in der Klammer »«deute» da» Ergeb»!» der letzten Landtagrwahlen) Zentrum Sozialdemokraten Deutschnational« v. B. Deutsche v. B. Demokraten Wirtschaftspakt«: Kommunisten Liuttkommunisten . VolkSrecht«partri Evans. Votksdientt Nationalsozialisten Lbriftlichsoziale Badischer Bauernbund RAWA A. WM MAI EM«. )( Brau»sch»,iE. Geheimrat Dr^Jng. «. h. Gdi». rich Büsstag Gründer »ad Geaiorchef der H. Büssing- Automobilwerk, A.-G^ Braunschweig, ist. wie di« Braun schweigisch« Landwzeitun, «stthrt, gestern mittag i« Alter VON 86 JahkRt OODOtchgE» ZMllMM W SlllM Mksfft. * Friedrichghasen. Der Luftschiffbau Zeppelin bat den Start de« »Graf Zeppelin" zu der Geplante» Gch»ei,fahrt mit Landnng i» Dübendorf, der auf Sonntag vormittag 9,80 Uhr angesetzt war, wegen de» über dem Bodenseegediet herrschenden schlechten Wetter», fit, G»gu- MMlnillkrAMWllei. Prag, 27. Oktober. (Telunion.) Die Wahlen in der Tschechoslowakei sind nach bisher vorliegenden Meldungen ruhig verlaufen. Bon großen Kundgebungen war weder in Prag noch in der Provinz etwa» zu bemerken. Soweit sich in sudetendeutschen Gebieten bisher feststellen ließ, haben die Kommunisten zugunsten der Sozialdemokraten verlo. ren, di« wahrscheinlich mit einem Gewinn abschließen wer den. Das Bündnis der Arbeits- und Wirtschaftsgemein schaft Deutsch« Demokraten und Gruppe Dr. Roosche) mit dem Bund der Landwirte hat sich nicht bewährt. Dies« Wahlgruppe erzielte fast nirgends soviel« Stimmen, wie bei den Landtagswahlen 1028 Besonders groß ist da» Ab, säftmncke» der bürgerliche« Stimme» i» das Sager der Deutsche» Ratioaalpartei »ad der deutsche» Nationalsozia» list«. Die Deutsche Nationalpartei hat infolgedessen gegen über den Landtagswahlen 1028 einigermaßen aufgehott. Di« Erfolg« der Nationalsozialisten sind sehr bedeutend. Di« Wahlgemeinschaft der deutschen christlich-sozialen nnd der deutschen Gewerbe-Partei hat gegenüber den SandtagSwah. len ebenfalls einige Erfolge zu verzeichnen. Im ganzen er gebe» di« Wahlen in den sudetendeutschen Gebiete» deutlich «inen starken Ruck nach Links. Im Senatwahlkreis König- grätz hat der christlich-soziale Senator Dr. Medinger, der bekannt« sudetendeutfche Außenpolitiker, gegenüber bem deutschen nationalen Altbürgermeister von Trautemm» Tiegel, bedeutend an Stimmen verloren. VlIIMMert zirMkl M i« HM Ak »WSW» M »ISAM« E )( Berlin. Wie di, Berliner Rechtspresse meldet, hat der Polizeipräsident von Berlin Zörgiebel, unter der Nummer 1146 G. 2. 29 «in Rnndwlegrann» an all« erlassen, da» wie folgt »«ginnt: .Da» von mir «»»gesprochen« verbot de« Teilnahme m» Volk»»«»»»»«» (amtlich« Mitteilung Nr. 74) heb« ich a»f. Ich weis, lediglich auf di, Erklärung« de» Ministerpräsidenten hin." Folgt ein« kurz« Wiedergabe der Stellungnahme de» preußischen Ministerpräsidenten Brau« i« Landtag, wonach di« Beteiligung am Bolt»» »«gehr« geg« di« Dflichten der Beamten verstößt. ' 8« MI« MIAWHtM SÜW. * Ma gd « burg. In einer Red« bei einer K»»d- geb»»g für daS deutsche Volksbegehren in der Magd«. b»rg«r Stadthall« erklärt« der 1. Bundesführer dr» Stahl- hrlnis, Fran» Seidte, der Nrich«au«schuß für das Volk«, begehren hab« ftwdig den Kampf mit dem des Stahlhelm, anfgenommrn uckd einstimmig beschloss«, daß sein Präsi dium auch nach dem Volksbegehren zusammenbleiben «erd«. Der Angriff werde weiteraetra,«». GS werde sofort eine »en« Aktio» ei»grleitet in einer Form, di« «an selbst bestimme« werde. lmUWM. )( Esckweiler. Wie aus maßgebender Quell« «r» lautet, wird Gschweiler »o» der Vesatznng am S. No vember ab«d» endgültig geräumt fei«. Das erst« LancierS-Regiment, das in der hiesigen Kaserne unter gebracht ist, bat mit der Räumung schon seit de» 17. Oktober begonnen. ES liegen hier von dem genannten Regiment drei Schwadronen mit dem R«giment»ftab. Bi« 30. Oktober werd« alle privaten reichSeiarnrn Wohnungen geräumt und »nrückgegeben sein. Am 4. November wird das Offiziers- kasino, am 5. abends die Kaserne der Stadt zur Verfügung gestellt. Der von der Kavallerie benutzte Exerzierplatz wird am 80. Oktober zurückergeben. üMklNM» str Sc. Stlksemm. )( Leipzig. Di« Leipziger B»rsch«schaft im Allge meine« Deutschen Barschenbuud (ADV.) Snevia ver- a »stattete Sonnabend abend einen DrauerkommerS zu Ehre« ihre» -NW» Herr» RoichSanßenminifter Dr. Stresemann, der um di« Jahrhundertwende drei Semester Sprech« der Suevia gewesen ist. Di« vier Leipziger ADV - Burschenschaften waren vollzählig erschienen, und auch die Bundeskorporationen au» den benachbarten Hochschulstädten und Dresden hatten Chargierte «nttaadt Die ed» hielt Staattminister a. D. Dr. Müller, a, der zusammen mit Stresemann aktiv in der Suevia ftn ist. Er gedachte de» großen Verluste«, den das deutsche Volk durch den Lod Dr. Stresemanns erlitten bat, und schildert» di« Verdienste des Verstorbenen um die Wiederaufrichtuna de» vuterlande». Mit Stolz durften ibn die «Dv.-Burschenschasten den ihren nennen. Im SMmer 1897 sei er zur Burschenschaft gekommen, zunächst v« Riw-Eermania, Berlin, und dann zur Guevia-Leipzig. Strefwmnn haße dem geistigen Leben de» Bunde« neuen hohen Inhalt gegeben. Ein Lraurrsalamandrr schloß fick an. worauf der derzeitig« Sprecher der Suevia nach altem Studentenbrauch da» vtammgia» des verstorbenen zer- schmetterte. In einem Gedicht Stresemann», da« zum Vortrag kam, spricht er selbst ahnungsvoll davon, Mit dem Gesang de» Lrauettomitat» fand di, GMr ihr Ende.
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