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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19041026017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904102601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904102601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-26
- Monat1904-10
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c 1904 88. Jahrgang Sir. 547 Mittwoch dm 26. Oktober 1904. z,7oe.!iK8.7oc. 7,40 L 167,40°. 80.45°. 80.45° 84.85°. 84.40 L 221,25 >,10 o 8- >25 Verteidigung seien noch gefährlicher als die umd .50 'so 10 30 !5 'S Annah»eschluh für Unreinen: Abend-Ausgabe: vonnittag- lO Uhr. Morgeu-AuSgabr: nachmittag» 4 lihr. — °. IS °- », >sö e >so«. IK°- Der Ausdruck amtlichen ist aus Petersburg noch nicht ein- so ,Zi 7is;.so ik > >! >! Oktober. Drei russische Torpe- einem Kohlenschiff passierten heute sagt, er sei unempfänglich für die „gleich gebrechlichen Dinge der Fürsten- und Volksgunst" gewesen. Sein Porträt bezeugt das, verrät sogar, daß sich in ihm das Widerstreben mitunter zu der Heftigkeit steigerte, die der „Ekel" genannt hat. Mitunter heben sich freundlichere Bilder vom Grunde ab, der Vortrag ist herzlicher, osfener. Humor wird frei, wenn er von dem Feldwebel seiner badischen Revolutiousschar erzählt, der sich aus rotem Grimm die Stiefel mit dem Blut geschlachteter Kälber und Hämmel bestrich und dann das .Hasenpanier wählte, oder vom Abgeordneten Löwe-Calw, der ihn als Scheffel, Dichter des „Trompeters", begrüßte. Ganz verärgert ist er allein, wenn er sich mit tkn „Staatsmännern" vom Schlage des württembergischen Ministers Darnbüler oder des österreichischen Grafen Beust, seines Feindes, befaßt-, diese Spezies von Regierenden war dem k. k. Staats- Minister die schwerste Enttäuschung, sie drückte ihn zum Bewußtsein seiner äußeren Inferiorität herab, um dessentwillen er friedlich, wenn nicht mürrisch seinen „Nachkommen" von den „Höhen" abrät: „Der noch arbei- tende Mittelstand ist der beste". Was die Schlacken und Mängel in dem Ergebnis von Schöffels wissenschaftlicher Arbeit hundertmal beseitigt, ist, wie man nicht genug rühmen kann, die eine Tatsache, daß er die vornehmste Eigenschaft des Gelehrten besaß, die lobenswerter ist als Gesinnungen, eine geläuterte, er worbene Philosophie. Welchen Vorzug ihm dies gab, wird verstehen, wen die übliche deutsche Volkswirtschafts, lehre in ihrem ideologischen Gewirr, die vulgären Sozial- onschauungen in ihrer rohen Unreife nicht befriedigten. Albert Schaffte, dec an Lotze und Lange, an Schapen- Hauer und Hartmann sich gebildet hat, beugte sich nie dein lügnerischen „philosophischen Materialismus", dessen Pscudoherrschaft seit 1840 in unserem Volksleben nicht aufgehört hat. „Eigenbrötlerisch", wie seine Landsleute das bezeichnen, hat er die „Prinzipien", die „Postulate", mit denen die Menge geködert wird, abgcwicsen. Seit seinem Zuge nach Baden war ein solcher Widerwille in ihm „unauslöschlich". Er konnte irgendwclck>c Vormund- schäft von Doktrinen nicht brauchen, so wie er national ökonomisch erst durch den Kampf gegen die Dogmen des Kongresses der „Volkswirte", die Dogmen von Manck>estcr und das Harmoniedogma, sich seinen Weg bahnte. Den alten, papierenen Individualismus wollte er nicht, nicht die „möglichste Losgebundenheit des einzelnen vom Staate und allen anderen Gesellschaftsglicdern, die eine schlechthin antisoziale, Staat und Gcsellsck-aft auflösende Freiheit wäre", sondern die „Freiheit jedes Gesellschafts- gliedes in seiner organischen gcsellicliaftlichen Berufsfunk, tion". Im Jahrzehnt Lassalles ist für ihn die Industrie- Arbeiterfrage soziale Kardinalfrage gewesen, später wurde sie durch obliegende wirtschaftliche Probleme ver drängt. Seine Erinnerungen stellen dar, wie er im Win ter 1881 auf 1882 mit dem Fürsten Bismarck über die Entwürfe einer Unfallversicherung korrespondierte, und welche Zufälle daran schuld sind, daß nicht Schäffles Pro jekt einer „wahrhaft freiheitlichen körpersck-aftlichcn Selbstverwaltung sämtlicher Zwangsversicherungszweige" den Elaboraten der Regierungsangcstcllten vorgezogen wurde. Man begreift, daß an diesen Staatssozialisten der fähigste aller preußisck^en Staatsmänner nach Bis marck, der Finanzminister Miquel, ein Schreiben voll rückhaltloser Bewunderung gesandt hat. Dort steht der Satz: „Ein in vielen Richtungen beschränktes Eigentum kann allein das Eigentum retten"man weiß, welche Regungen der Urheber der ncudeutschen Agrarpolitik da- hinter verbarg. Im Jahre des Zolltarifs hat Schäffle seine letzte Schrift, sein seriöses Votum gegen den Bund der Hochschutzzöllncr, veröffentlicht. Die Erinnerungen weisen nach entgegengesetzter Seite, sie weisen in die De batten zurück, in denen er, der Zollvereinler und Groß- deutsche, gegen die preußischen FreihandelSpartcien die Erkenntnis des bedingten Protektionismus verfocht, nach dem List, der unselige, unvergeßliche Wissenschafts erneuerer, ihm protektionistisch vorangega^igen war. Ihm waren Schutzzoll- und Freihandelssragen Momente der wirtschaftlichen Auslese, nur das Gebot der nationalen Entwicklung sollte, von Fall zu Fall, entscheiden. Die „nationalen Gesamtfragen" waren für ihn alle»; es wer den ihrer stets weniger, die diese Maxime hatten, und die für sie lebten. ^V. ,sc so 665 °. eroreol rN- c. >.45 °- W-'WL IS0L/1S04. !SV3/1S04. o<I«r «4il. .M /Ui. 710. Var Wichtigste vom Lage. * Die „Köln. Zig." schreibt zum englisch-russischen Konflikt: Wenn Rußland nicht weitestgehende Sühne und die sicherste Bürgschaft für die Zukunft gebe, so drohe ein Konflikt schwerster Art. (S. engl.-russ. Konflikt.) * Ein viertes Bataillon des berittenen Feld-Regiment» Nr. 2 soll am 5. November nach Südwestafrika abgehen. iS. Aufstd. in Südwestaf.) * Im preußischen Abgeordnetenhaus« wurde gestern die Mandatsniederlegung des Abg. v. Loebell, des neuen Chefs der Reichskanzlei, offiziell bekannt gegeben. * Da» Wiener Obersthofmarschallamt hat nach der „N. Fr. Pr." der Forderung der Prinzessin Luise von Kobur^ entsprochen und die Psychiater Maanau und Garnier als -sachverständige zu einer letzten Prüfung des Geisteszustandes der Prinzessin bestellt. Die Untersuchung wird in Pari» vorgcnommen und das Tribunal des Seinebepartements ist zur Durchführung der nötigen Schritte ermächtigt worden. iMizrr pvLlciM. 4360 S. 260°. 430 °. 410°. 425°. zZoc. siö°. 1850 °. 7050 b. 2045°. sböc M 18^°. 670°. lokizss ^8.'bö A40 ci 10^40°. >.75 c. ».35°. >.40-- °85°. >22°. >.14°- 18.50 Offizier Langenbuch, Fleischschuß arm, Reiter Lrczischeck, Fleischsc...., Gesäßhälfte, Reiter Bartels, Flcischschuß an rechten Schulter. Schnellere tan-ung -er Lrnppenverftärkungen. Während man, wie wiederholt erwähnt, an unseren lichen Stellen andauernd der Meinung ist, daß die nach Süd westafrika zu entsendenden Verstärkungen nur in „kleinen Packeten und verhältnismäßig großen Abständen" abgeben müßten, weil die Transporte fick sonst zu sibr ver teuerten , ist in der Presse mehrfach darauf hin- gewiesen worden, daß man ja nickt unbedingt Swakopmund ° k«ri-l>n!it«elj,. >r§tcIl.U°. vr. ftlbert ZckäMe. Ter Zeitraum, der von Schäffles Tod am 25. Dezem ber 1903 bis zur Veröffentlichung seiner Denkwürdig keiten („Aus meinem Leben", Berlin, Ernst Hofmann L Co., 2 Bände) verfloß, hat nicht einmal Jahresfrist be tragen, und zur Sorge, das Material werde unfertig dargcbotcn, Ivar etlicher Anlaß. Inzwischen hat man hier und da Erzerptc mitgeteilt, deren mannigfacher In halt zeigte, daß Tr. Albert Schäffle nicht allzu rasch sein Manuskript abgeschlossen hat, daß neben sorgfältigen Aktenbcigabcn und toten Strecken große Kapitel sich fin den, wodurch eigentümliches Licht auf neuere Wand lungen fällt. Nicht wird jemand wähnen, vermöge der Untersuchungsmcthoden Schäffles in die „Herzkammer" der Geschichte spähen zu können. Denn keiner war von einer solchen Umsetzung seiner Person freier als er, der LÜbinger und Wiener Nnn>ersitätsbeamte, der k. k. .Han delsminister und „einspännige" Wissenschaftler, von dem die primären Bewegungen ebenso abgelenkt sind, wie er ihnen nicht erlaubte, daß sie ihn beeinflußten. Ter stand- lmfte, kühle, auf objektive Werte bedachte Greis, dessen hohe Statur und dessen unrhetorisches Hcldcnvaterantlitz man bis zuletzt in Stuttgart gesehen hat, ohne daß mehr als eine leise Verwitterung auf den ernsten Zügen zu er kennen war, hat auch bei seinen Gcdankengängen keinen Begleiter gehabt. Er begründete eine Schule der Sozio logie und hatte nirgends Schüler. Er schrieb sein großes Werk: „Bau und Leben des sozialen Körpers, enzyklopä- bischer Entwurf einer realen Anatomie, Physiologie und Psychologie der menschlichen Gesellschaft mit besonderer Rücksicht auf die Volkswirtschaft als sozialen Stoff wechsel", und erst, als er verstorben war, nannte man ihn m einer Reihe mit Comte und Herbert Spencer. Aus engen Verhältnissen kam er, in enge Verhältnisse kehrte er zurück, und wie er dort, im Anfang und im Ausgang, mit kleinstem Maßstab gemessen wurde, hat auch im mitt- lercn Abschnitt die deutsche Parteipolitik ihn oftmals falsch verstanden. Die historische Schule der National- ökonomie, der er nicht fremd hätte sein dürfen, hatte Un freundlichkeiten für ihn, obschon Forscher wie Roscher, Adolf Wagner, Bücher ihn mit mehr als dem Pflichtteil achteten. Ter einen Richtung galt das frühere Mitglied des früheren Kabinetts Hohenwart als Reaktiv- när: denn nur in Oesterreich gelangte er zur Wirksam- leit. Tatz er verzichtete, weil ihm ein bureaukratisch die Tschechen schonender Ausgleich nicht genehmigt wurde, macht ihn auch für uns zum Körberianer, zum Vertreter administrativer, rechnerischer Klugheit, die leider wegen ihres „Staates" die nationalen Stunden verpaßt, in denen selbst für Minister kein Katechismus als der natio nale verbindlich ist. Er war, nach Rodbertus, der zweite Sprecher eines konservativen Sozialismus, aber seine grundlegenden Bücher, die eine ganze Bibliothek auf- wiegen, verhängten über ihn viel törichten Haß der da- maligen Gegner jeder sozialen Wissenschaft, und als er 1885 die „Aussichtslosigkeit der Sozialdemokratie" lehrte, verunglimpfte ihn das andere Lager, mit der ungerechten, kleinlichen Taktik, für die Herr Bahr, der Proteus, mit seinem flachen Fcuillctonwitz von der „Einsichtslosigkeit des Herrn Schäffle" gesorgt hatte. Der k. k. Staats minister a. D. war von zu spröder Art, um nickst durch all diese Hindernisse noch spröder und trockener zu werden. Er war kein Meister des Stiles, selten riß ihn eine Em pfindung fort-, das Apollinische, die Anmut, hatte er nicht, das Dionysische, das WillenSmäßige, das auf ihn cinströnite, destillierte er durch das Mittel seine» vorsich tigen Verstandes, so daß, als er nun starb, man nicht von einem Sonnenuntergang, vielmehr prosaischer von einem Stillstehen der Uhr hätte sprechen mögen. In dielen Grenzen seines Charakter» jedoch war er ge festigt. Seinem Buche ist daS Motto au» Scheffels „Ekke hard" vorgedruckt: „Einsam und trotzig wie alle, die mit feurigem Kern im Herzen die Schrecken de» Bestehenden durchbrechen." Im Text bezieht er selbst sich darauf und p.sLiek.ii«. 850°. ssae. 605°. 1250°. 1600°. 665° m ?rois?l Mi ver riittirch-iapanirche Krieg. Vie englische Lntrüftungtksmödie. Der „Naiionalztg." wird gemeldet, daß die englische Patronen- und Sprengstosffabrik in Kmwck, deren Direktor unv Großaktionär August Chamberlain, ter Bruder Jocs, ist, kürzlich einen besonderen Bevollmächtigten nach Petersburg abgeorvnet bat, um der russischen Re gierung Kriegsmaterial anzubieten. Derselbe Mann über bringt eine Offerte über englische Waffen aller Art. Von bsr Front. Wie Kuropatkin dem Kaiser unter dem 24. meldet, batte die erste mantschurische Armee keine Kämpfe zu bestehen. Auch Sacharow telegraphiert: Meldungen über Kämpfe in der Nackt zum 25. sind nickt cingegange». — Der „Bote der Mantichurciarmce" hält die Räumung Schah öS durch die Japaner als eine strategische Bewegung zur Verbesserung der stark gebrochenen Front. DaS Blatt warnt davor, der Meldung zu glauben, die Japaner bälten Jentai verlassen und zögen nach Liaojang ab. Sie bereiteten lick im Gegenteil zum kartnäckigsten Widerstand vor, die Ja paner in der Verteidigung feien noch gefährlicher als die angreifenden. 5.75 5.80 4.52 2.50 ).goc. ),3S ü. ).40 °- e. °. c. al» den Landungsplatz zu wählen brauche, sondern eventuell nach vorheriger Verständigung mit England die Walsijchbai benutzen könne. Dazu wird uns von einem früheren „Süd westafrikaner" geschrieben: Der Vorschlag, die Truppen in einem andern Hasen als Swakopmund zu landen, ist gut und auch zu verwirklichen, dagegen ist eS nicht angebracht, Walsijchbai alsLandung-punkt zu benutzen. Dieser Platz ist — selbst die englische Einwilligung zur Landung deutscher Truppen als erteilt angenommen — nicht geeignet, größere Mengen von Menschen aufzunebmen, zudem liegt er mitten zwischen Dünen, und auch der Weg ,nS Innere führt durch solche, kurz, in Walsischbai siebt man noch mehr Sand als in Swakopmund. Dagegen ließe sich folgender Ausweg finden: man lande von den drei Bataillonen, die demnächst nach Südwestafrika abgehcn sollen, je eins in Swakopmund, Sandwichhafen und Lüde- ritzbucht. Eine Hauptursache der Verzögerung bei den Truppenlandungen in Swakopmund ist stets die Ueberlastung dieses Hafens gewesen, was noch kürzlich von der Swakop- munder Zeitung betont wurde. Ich kenne die Swakop- munder Reede sehr genau, sogar noch aus der Zeit, wo mau selbst vor einem unfreiwilligen Bade nicht zurückjcheuen durfte, wenn man an Land kommen wollte, und wenn beute die alte Landungsstelle (damals nur eine schmale Einfahrt zwischen den dem Strande vorgelagerten Klippen) elwas versandet ist, so ist sie doch immer noch soweit brauchbar, daß sie mitbenutzt werken kann. Eine wirksame Hilfe haben wir an den dort arbeitenden KruboyS, die mekr im und auf dem Wasser als am Lande leben. Sobald eine genügende Anzahl dieser mit den BrandungSverbältnissen von Jugend auf vollkommen vertrauten KruboyS mit nach Sandwichsbafen und Lüderitzbucht geben, kann die Landung garnicht so schwer sein. Die Dampfer haben ja bisher in Lüderitzbucht ohne Schwierigkeiten landen können. Im Landen selbst liegt zudem die Hauplfchwierig- keit nickt, sondern in dem Fortkommen in das Innere von diesen Plätzen. Die ganze Sache würde sich etwa folgender- maß°n abspielen: Das Bataillon ab Swakopmund wird auf e:ncm bekannten Wege befördert; ab Karibib oder Windhoek kann disponiert werden, wohin eS zu marschieren bat. Schwerer haben eS allerdings die anderen. Vom Sandwichs bafen bis zur erstenWasierstelle !und auf den ziemlich guten We- gen weiter) find nur ca. 18 l°m. Die Truppe könnte aber unter Führung landeskundiger Leute, die hierbei unbedingt erforderlich sind, und unter Ersparnis fast der halben Zeil sich schon südlich von Rohoboth, also auf dem Schauplatze selbst befinden, während die Truppe von Lüderitz bucht aus nach einem Marsche von ca. 160 km nordwärts geben müßte, um die WitboiS so von zwei Seiten zu fassen. Eine weitere Unterstützung könnte die Süd truppe dadurch erhalten, daß in der Kapkolonie Pferde eingekaust und über SolzenselS oder Warmbad nach Lüderitzbucht gebracht würden. Die Landung für Pferde ist in diesem Hafen etwas schwierig, doch kann diesem durch Verwendung von Flößen abgeholfen werden. Es würde durch das plötzliche Erscheinen eines Bataillons in der Gegend von Bethanien und dann nach Norden hinauf nur ein guter Eindruck hervorgerusen werden, außerdem ist eine Unterstützung in den Operationen vom Süden her äußerst notwendig, da Hendrik Witboi anscheinend dieselben Plätze zur Verteidigung sich ausgesucht hat, wie vor 10 Jahren. Nach einer Berliner Melkung der „Schlesischen Ztg." wird zur Verstärkung der Schutz truppe für Deuisch- Südwcstafrika ein viertes Bataillon des berittenen Feld reg 1 mentS Nr. 2 aufgestellt, welches aus dem Stabe der 10., ll. und 12. Kompagnie besteben wird. Der Stab wird 5 Offiziere, 2l Unteroffiziere bezw. Gemeine und Uiiterbeamle, 14 Fahrer bezw. Burschen, 20 Reit pferde, 16 Zugpferde und 4 Fahrzeuge umfassen. Auf jede Kompagnie werden 7 Offiziere, 170 Unteroffiziere bezw. Gemeine und Unterbeamte, 3 t Fahrer, 191 Reitpferde usw. entfallen. Die Einberufung der Mannschaften erfolgt zum 5. November nach dem Truppenübungsplatz Munster, die Abreise wahrscheinlich am 12. November. Mehrere Zeitungen hatten vor einigen Tagen die Meldung verbreitet^, es beginne ein Mangel an Freiwilligen für Deutsch Südwestasrika einzutreten. Das ist nach der „Voss. Ztg." nicht der Fall, im Gegenteil sind auch diesmal weit mehr Meldungen tropendicnstsähiger Leute eingegangen, als berücksichtigt werden können. Er1r«-Betla,e» (gefalzt), nur mkl der Moraen-Ausgabe, oh»« Poslbeförderung 60.—, mit Postbrsürderung 70.—. Anzeigen sind stet- an dir Expedition zu richten. Die Expedition ist wochentags ununterbrochen geöffnet von früh 8 bi» abends 7 Ubr. Druck und Verlag von E. Pol, in Leipzig (Jnd. l>r. V.. N. S° W. «linthardk 125,10 W 77.75 Vefert-ssr«. Wie ein Telegramm auS Lubaziow meldet, sind dort 70 Kosaken mit ihren Pferden und gesamter Ausrüstung über die galizische Grenze geflüchtet, um nicht nack dem ost asiatischen Kriegsschauplatz gehen zu müsse«. ^75 144i- 4°.ÄND 5,25155.75 8— 18- 1,1011010 4.—254.40 g.- 154 50 4.50 54.50 ver r«rri;ch-engiirche Ksnliikl. * Von London nichts Neues; es wird gemeldet, daß Balfour heute morgen eine Konferenz mit Lord La n »do w ne hatte, und daß in maßgebenden Kreisen die Ansicht vorherrsche, daß der Konflikt im Prinzip betgelcgt sei. Der König verließ um 1l Uhr vor mittag» London wieder, um an dem Rennen in New- market teilzunehmen. Das UnterhauSmitglied für Hüll, Dir Seymour Kina, erklärte. Lansdowne habe ihn zu der Mitteilung ermäwtigt, daß ein s e b r l a n g e r und energischer Protest an den britischen Bot schafter in Petersburg und den russischen Botschafter in London gerichtet worden fei. Er teilte mit. daß von der russischen Regierung Satisfaktion verlangt und in dem Protest besonder» die Gefühllosigkeit hervoraedoben worden ist, mit welcher die russischen Kriegsschiffe nach BezugS-PreiS 1« b« havptrxpedtNou oder der«» Ausgabe- stelle» avgeholt: vierteljährlich ^bl 3.-^ bei zweimaliger täglicher Zustellung in» Hau» >1 3.7k. Durch dir Post bezöge» für Deutsch- land n. Oesterreich vierteljährlich LLO. für dir übrige» Länder laut ZeitunqSpreiSliste. ver Rittrlana in Ziilliverlalrilra. Verlustliste. Ein Telegramm aus Keetmannshop enthält folgende genauere Meldungen über die Verluste im Gefechte bei Wafjerfall-Karrasberge vom 5. Oktober. Gefallen sind: Leutnant Eick, Reiter Nerbe, beide Kopfschutz. S ch w e r v e r w u n d e t sind: Reiter Nie mann Schuß in die rechte Schulter, Unteroffizier Weiß Flcischschuß durch den Hals, Sanitätssoldat Palleis, schütz in den linken Unterarm. Leichtverwundet. Ter bei der Kompagnie bleibende.Hauptmann Wehle, leichter Streifschuß an der linken Kopfseite. Farmer Georg Bräuer, der in der telegraphischen Meldung Leut- weius vom 21. Oktober als tot gemeldet ist, teilte in einem anscheinend gleichzeitig aus Nehoboth abgegangenen, ani 22. Oktober abends in Berlin eingctroffencn Telegramm feinem dort wohnenden Bruder mit, daß feine Schwester Klara Bräuer getötet sei. Klara Bräuer hielt sich, wie der in Berlin lebende Bruder vermutet, bei dem Farmer Hermann in Nomtsas oder bei dem Farmer Friccius in Tiricas auf, deren Tod bereits früher ge meldet wurde. Tie Meldung von dem Tode des Farmer» Georg Bräuer scheint hiernach auf Verwechselung zu be ruhen; weitere Aufklärung ist veranlaßt. Von Leutwcin werden noch folgende Personen als tot gemeldet: Schlosser Unteroffizier der Reserve Hein rich Held, früher im Infanterie-Regiment Nr. 85, Former Hußfeld, angestellt bei der siidivcslafrika- nischen Schäfereigesellschast. Verwundet: Unter offizier Langenbach, Fleischschuß am linken Unter- arm, Reiter Lrczischeck, Fleiscbschuß an der linken Gesäßhälfte, Reiter Bartel», Flcischschuß an der dem von ihnen angerichteten Unheil weiterfuhren. Wie die „Morning Post" mitteili, sind nach einer gestrigen Konferenz im Marineamt Telegramme an die Komman- danten des Mittel meer- und Kanalgejchwa- ders gesandt worden. Etwas lebhafter, als inan ver- mutete, ist die Stimmung nicht bloß in Paris, wo D e l - cass4nichtinderKaminererschien, vielmehr gibt auch die „Köln. Ztg." in einem jedenfalls inspirierten Artikel, zu verstehen, man dürfe sich über den E r n st d e r Lage nicht täuschen. Wenn Rußland nicht weitgehende Sühne und die sicherste Bürgschaft für die Zukunft gebe, so droht ein Konflikt schwerster Art. Wir können — so versichert das Blatt — offenbar nicht annehmen, daß man sich in Petersburg Unklarheiten hin gibt, welche sehr gefährlich werden könnten: denn Ruß land steht völlig vereinzelt in dieser Frage. Die Schluß folgerungen, welche sich daraus ergäben, lägen auf der Reckt frohgemut hat in Paris der russische Botschafter N e l i d 0 w erklärt: „Wir haben bisher teine offizielle Nachricht über den Hüller Fall, den ich persönlich tief beklage, weil Menschenleben hierbei verloren sind. Dies Vorkommnis würde, falls sich die in der Presse verbreiteten Nachrichten bestätigen sollten, nach meinem Dafürhalten lediglich eine der unver meidlichen Begleiterscheinungen jedes Krieges sein. Ich glaube indes keinenfalls an diplo matische Komplikationen aus diesem Anlasse." Wie ferner gemeldet wird, gab der A d m i r a l Roschtjesdwcnsky, während dos russische Ge schwader Cherbourg passierte, den dort Kohlen einnehmen den Torpedojägern „Buini-Bodrik" und „Bynstry" funkentelegraphisch den Auftrag, zum Geschlvader zu stoßen. Die drei Torpedobootsjäger „Blestiomstsky", „Bezupreschni" und „Bravy" verließen Cherbourg schon vormittags. Es verlautet, daß Roschtjesdwcnsky funkentelegraphisch auch über die Anzahl der Opfer u n te r r i chte t worden ist, doch ver weigere der russische Kommandant darüber bestimmte Auskunft. — Es sind noch folgende Telegramme anzu schließen: * London, 25. Oktober. Die Königin lxit dem Bürgermeister von Hüll 100 Pfund Sterling für die Witwen und Waisen !j>cr getöteten Fischer i.nd füi die durch die Verletzungen arbeitsunfähig gewordenen Fischer übersandt. In einem Begleitschreiben spricht die Königin ihre Teilnahme aus und erkundigt sich nach dem Be- finden der Verwundeten. * London, 25. Lktobcr. Reuters Bureau er- fährt, die britische Regierung habe in einer nach Peters- bürg gesandten Note gewisse bestimmte Fcrderungen ausgestellt, darunter in erster Linie die Forderung einer gebührenden Entschuldigung für die Gewalttat und einer vollen Entschädigung für die Opfer der un gerechtfertigten Handlungsweise der russischen Flotte. Weiter werde auf unverzügliche Anstellung einer Untersuchung gedrungen und zwar unter Bedingungen, die es gewährleisten, daß den Ergeb nissen der Untersuchung geeignete Schritte nachfolgen. * London, 25. Oktober. (Reuter-Meldung.) Der russische Botschafter sprach in einer längeren Unter redung, die er heute mit Lord Lansdowne hatte, sein persönliches Bedauern über den Vorfall in der Nordsee aus. Bedauerns gegangen. * Brest, 25. do säger mit vcrmittag westwärts dampfend Onessant. Anzelgen-PrelS Vie 6gespaltene Petitzeile 25 Reklamen unter dem RedaktionSstrich (4 gespalten) 7K nach den Familiennach- richten ttzgejpalten) KO Dabellarischer nnd Ziffrrnfap entsprechend höher. — Gebühren für Nachweisungen und Offrrtraannahm» 2ü -kriselt»»«» «oiizv Möicii.M. 4M « 260°. 4Z0 °- 410 » 42L<i ibss e- 56° ZOO o 1810 e- 670 °. ihooc. 4370« 1525 °. 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