Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040915013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904091501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904091501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-09
- Tag1904-09-15
- Monat1904-09
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Morgen-Ausgabe ber I9l)4. S8. Jahrgang. Nr. 471 Donnerstag dm 15. September 1904. 85.10«. 64,40«. ist 80 90 «. 80 55 ». 85,10 '.. 64,40 «. ro-ro «. ec, 55 e. Annahmeschlutz für Anreise«: Abeud-Ausgabe: vormittag» 10 Uhr. Morgea-AuSgabe: nachmittag» 4 Uhr. 178, - - 10250 M 6er »ikmister. i./ii. , Ib./I». ». wio. ,» s 17 14 ; S 1L 7 d 1» S 1» ,18 8 I» 11 14 1075 e 55 c 245 u 1550» 572 . 1820 3. 81,- u, 80 45 ll LO,9O U, co^85 v. 20,40 8 20 25 u 850 255 600 - 1110" 1600 - 655 «. m ssrorsn, 63- » 89 — » vielfach in so raffinierter Art, daß man den Betrug mit Händen greifen zu können glaubt, und doch, da man nichts beweisen kann, ruhig zufehen und sich womöglich noch hüten muß, sich einer Beleidigungsklage auszusetzen. Ob in diesem Punkte unsere Gesetzgebung verbesserungs bedürftig ist, mag dahingestellt bleiben: eine Erleichterung der Anfechtung von Rechtshandlungen zahlungsunfähiger Schuldner wäre vielleicht empfehlenswert, wenn auch anderseits der Gesichtspunkt nicht außer acht gelassen wer- den darf, daß der Ehefrau ufw. die Möglichkeit, sich zu ernähren, nicht allzu sehr erschwert werden darf. Die beste Abhülfe ist größere Vorsicht des Kreditgebers. In Fällen bestimmter Art aber könnte die Verwaltungspraxis manchem Schaben Vorbeugen. Ist nämlich der Schuldner Ausländer, so ist er dem Jnlandc lästig, wenn er hier fortwährend Schulden macht, ohne zu bezahlen. Er ist dem Nationalwohlstande schädlich, indem er das Ver mögen der von ihm Betrogenen vermindert, und schadet dem Fiskus direkt, indem durch Prozesse wider ihn Ge richtskosten entstehen können, für die ein zahlungsfähiger Schuldner nicht vorhanden ist. In solchen Fällen ist Loch eine Ausweisung dringend geboten, und es wäre wünschenswert, daß sie gegen derartige lästige Ausländer zur Anwendung käme. Welche Voraussetzungen man da bei aufstellen will, muß dem Ermessen der betreffenden Behörde überlassen bleiben. Es wird jedenfalls genügen, wenn der Ausländer den Offenbarungseid geleistet oder grundlos verweigert hat. Wäre diese Verwaltungspraxis eingeführt, dann würde der bei einem rheinischen Amts gericht in den letzten Jahren zweimal vorgekommene Fall so gut wie ausgeschlossen sein, daß das Konkursverfahren über das Vermögen eines, zudem bestraften, Ausländers mangels Masse eingestellt werden mußte und die Kosten dem Fiskus nicht erstattet werden konnten. (Köln. Ztg.) * Die Nationalliberalen und das Schulkompromiß. Der allgemeine Delegiertentag der national liberalen Partei tritt nach der „Nat.-Ztg." sofort nach dem bevorstehenden Erscheinen des auf dem Kom promiß aufgebauten Entwurfs eines preußischen Schulunterhaltungsgesetzes zusammen, voraussichtlich Ende Januar. 260 - 44> > 6. 886» 41t! - 925» 785' 7025 2020 » 510' 7-8 650' 1075 » 55 ». 293 >» 1880 - 672 1830 - Ertra-Vetlase» (gefalzt), »ur mit der Mvrgrn-Ausgabe, ohne Postbeförderuvg 60.—, mit Postbefördrrung 70.—. Anzeigen sind stet» au dir Lrpedittou zu richte». Die Expedition ist Wochentag» ununterbrochen geöffnet von früh 8 bi» abend» 7 Uhr. Druck und Verlag von G. Pilz in Leipzig (Inh. vr. V., R. L W. Kliukhardt). 85 20° 216.10 «Mx-r . tsulizsi pvfLlckM. pcsS1c><.14<. 4415° 4400 8. 255 °. 435 ».! 805 °. 415 ° 92,6. 7ö5° .— 1845 °. 1845' 7025 ° 2020° 500 ° 6« Zeruitenstüclkchen. Es gibt nichts Unduldsameres als den Jesuiten. Das müssen Katholiken noch viel mehr erfahren als Protestanten. Den letzteren gegenüber sind sie soweit machtlos, den ersteren gegenüber haben sie alle Macht in den Händen. Sie sind tonangebend in Nom und haben auch in Deutschland — unter dem Einfluß der „Märtyrerkrone", welche ihnen das Jesuitengesetz ge flochten — fanatische Anhänger, die nicht höher schwören als auf einen Jesuiten und noch ärger sind als diese selbst. Die Jesuiten sind die freiwilligen Inquisitoren der katholischen Kirche. Wehe dem katholischen Theo logen, der es wagt, von einer Schulmeinung abzugehen, über welche die jesuitische Gnadensonne leuchtet . . . üä leonosl Wohl am intolerantesten sind die öster reichischen Jesuiten in Innsbruck. Das konnte Pro fessor Schell in Würzburg erfahren. Es genügt ihnen nicht, daß die Schriften dieses hervorragenden Ge lehrten, deru. a. auch die Sünde begangen hatte,gegendieJesuitenzuschreiben, auf den Index gesetzt wurden. Da sie seiner Unterweisung und Bekehrung nicht recht trauen, veranstalten sie seit Jahren einen Feldzug gegen ihn, um ihn von seinem Lehrstuhl zu stürzen, damit er seines Einflusses auf die Heranwachsende theologische Jugend beraubt werde. Nachdem der erste Sturmanlauf in einer theologischen Zeitschrift („Salzburger Kirchenzeitung" 1901) kräftig abgeschlagen und mißglückt war, fuhr man mit dem schwereren Geschütz eines eigenen Buches gegen den Der- fehmten auf. Ein Innsbrucker Jesuit namens Stufler schrieb es unter dem scheinbar unverfäng lichen Titel „Die Heiligkeit Gottes und der ewige Tod". Wenn man es durchblättert, sieht man sofort, daß das Ganze nichts anderes als eine Verketzerung Schells bezweckt. Wieder ein Innsbrucker Jesuit, Jos. Kern, setzte durch seine Besprechung des Pamphlets in der „Inns brucker Quartalschrift" (1904, Heft 1) dem plumpen Manöver die Krone auf. Er schrieb dort (S. 120) wörtlich: „Nehmen wir nun einen Menschen, der nach vielen Jahren wieder einmal zur heiligen Kommunion gehen will. Er er frischt pflichtgemäß sein Gewißen. Er hat aus Leidenschaft in fortwährendem Ehebruch gelebt; seinen Vater hat er inS» geheim aus dem Leben geschafft, weil er die Erbschaft für die Befriedigung seiner Genußsucht bedurfte; um sich aus Ver legenheiten zu ziehen, hat er mehrere Meineide geschworen ... das Zeugnis kann er sich aber mit ruhigem Gewissen geben: die vollbewußte und offene Ablehnung der höheren Wahrheit, die grundsätzliche Negation der sittlichen Ge setze usw. lag mir vollständig fern. Der Mann kann also ohne Beichte zum Tisch des Herrn gehen; er hat keine Tod. sünde begangen... Schell kann dem unmöglich wider sprechen." Man kann alles in der Welt übertreiben und das schadet. Was dieser Jesuit hier Schell unterschiebt, ist wahnwitzig. Daß ein Mann wie Schell keine solch un moralischen Lehren vorträgt, ist selbstverständlich, unklar kann nur fein, ob Kern selbst an das glaubt, was er schreibt. Wir wollen das annehmen, dann gehört aber ein großer Fanatismus dazu, um den klaren Blick so zu blenden. Der Erfolg all dieser Unterschiebungen ist, daß sich selbst in konservativ-katholischen Kreisen endlich , Anzeichen einer Reaktion gegen dieses schamlose Treiben bcmerklich machen. In der Passauer „Tbeologisch-prak- tischen Monatsschrift" erscheint im 11. Heft 1904 eine Anzeigen-Preis die 6 gespaltene Petitzeile 25 Reklamen unter dem RrdakttouSstrich (»gespalten) 7K >4, «ach den gamiltenuach» richteu l6 gespalten) KO Tabellarischer und Ziffernsatz entsprechend höher. — Gebühren für Nachweisungen und Osfrrtenannahme 2b 85.20« Kubel 216.20^ Deutsches Neich. Dresden, 14. September. * Das Nachspiel zum Löbtauer Bauarbeiterkrawall. Von den neun Verurteilten des Löbtauer Bauarbeiter- kvawalls, der im Jahre 189b siattfand, sitzt gegenwärtig nur noch einer, der zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilte Arbeiter Zwahr. Die andern acht sind nach und nach in folge Begnadigung vor Verbüßung der Strafe entlassen worden. Von den Entlassenen haben nun drei (Geißler, Hecht und Wobst) gegen das Dresdener Hilfscomitä die Anschuldigung erhoben, daß dasselbe die Gelder, die speziell für die Unterstützung der Verurteilten und ihrer Familien gesammelt wurden, nicht für diesen Zweck verwendet habe, sondern daß ein ansehnlicher Betrag an- deren Interessen dienstbar gemacht würde. Hiergegen hat sich das Dresdener Hilfscomitä neuerdings mit einem Flugblatt, „Zur Aufklärung" überschrieben, gewendet. Dem Flugblatt ist zu entnehmen, daß für die acht Ent- lassenen und deren Familien bisher insgesamt 25 295 aufgewendet wurden, gewiß eine sehr ansehnliche Summe. Auf den Kern der Beschuldigung geht das Hilfscomitä jedoch nicht ein, sondern es will aus dem Satze ini Auf ruf, „daß die Verteilung der Unterstützungen in diesem, wie in gleichartigen Fällen geregelt werden solle", ent nehmen, daß „der Form nach" die Gelder nicht etwa nur für die Löbtauer Verurteilten zu verwenden gewesen seien. Es bedarf keines Nachweises, daß dieser Satz das Comitä rechtlich nicht deckt. Ein Vorbehalt, wie immer geartet, muß doch klipp und klar gemacht werden, denn jeder Geber wollte doch seinen Beitrag den V e r u r t e i I- ten zuwenden. Wenn nun noch das Comitä mittelst, daß der gesamte Hilfsfonds vom sozial demokrati- schen Parteivorstand in Berlin verwahrt und verwaltet wird, so sagt das genug für die ganze Sachlage. Eine vollständige Aufklärung wäre hier geboten. Netzntti»« uu» Srpevitiom IKS Fernsprecher 222 , Johanui-gaffe 8. Fikialerpepittoaen: Alfred Hahn, Buchhandlg., Universität»str.S (Feruspr. Nr. 4046), L. Lösche, Katharinen, praß« 14 (Fernsprecher Str. 283k) n. König»- Platz 7 (Fernsprecher Nr. 7KOK). Haupt-Filiale Dresden. Marienstraße 34 (Fernsprecher Amt l Nr. 1713). Haupt-Filiale Berlin: LarlDnnck e r, Herzgl.Bayr.tzofbuckbandla„ Lüdowstrabe lOiFernspreckerAmtVI Nr.4600). ripMerIMblaü Anzeiger. Amtsblatt des Königlichen Land- und des Königlichen Amtsgerichies Leipzig, -es Aales und -es Aolizeiamies -er Ltadt Leipzig. ver rurrittd sapsnircde Krieg. Kort Arthur. General Stössel meldet dem Zaren unter dem 28. August (a. St.?): In der Nacht zum 27. August machten die Japaner um 3 Uhr früh während eine» sehr heftigen Gewitterregens von neuem den Versuch, unsere Stellungen auf dem linken Flügel, sowie die Fort» und die Udjantschanberge anzugreifen. Der Angriff wurde auf allen Punkten zurückgeschlagen. Unsere Verluste sind unbedeutend: 3 Mann wurden getötet, 2 Offiziere und 98 Mann verwundet. Die Verwundeten sind alle gehorgen und genießen eine sorgfältige Pflege. Die Leichen der Japaner werden von uns fortgeschafft; der Gegner hindert uns aber daran und feuert auf die unter der Flagge de» Roten Kreuzes ausgesandten Sanitätssoldaten. Wie General Stöffel dem Kaiser unter dem 2. September ferner meldet, griff der Feind in der Nacht zum 2. September den Hohen und den Langen Berg, sowie die benachbarten Befestigungen an. Gleichzeitig beschoß die feindliche Artillerie sowohl diese Berge, wie die genannten Befestigungen. Die vordersten feindlichen Schützenketten wurden durch die Späher rechtzeitig bemerkt und auf die Schützenketten, wie auf die Batterien des Gegners das Feuer eröffnet. Die den Schützen ketten folgende feindliche Kolonne geriet auf selbsttätige Flatterminen; viele flogen in die Luft. Nach einer Stunde war der Angriff der Japaner abgeschlagen. Auf russischer Seite wurden ein Offizier und 7 Mann verwundet. Nach Petersburger Meldungen des „B. T." sind in Port Arthur seit dem 10. ds. keinerlei wesentliche Aende- rungen in der Lage zu verzeichnen. Die „Novy Kraje" vom 8. dS. berichtet von günstig verlaufenen Aus fällen der Russen, welche die Japaner aus der Waffer- leitungsredoute geworfen und die Verschanzungen zerstört hatten. Au« Tschifu wird dem „L.-A." über London gemeldet: Soeben von Dalny zurückgekehrte Gewährsmänner berichten, zwischen Dalny und Port Arthur arbeite eine große Menge Kuli an Laufgräben. In Dalny kämen fortwährend viele Verwundete der Belagerungsarmee au. Die sämt lichen Erfolge in der Durchbrechung der Blokade haben die Situation der Japaner verbessert. Jetzt bilden die Japaner einen festen Kordon. Vie tage in Her Mantsehurei. General Oyama berichtet: Eine beträchtliche Abteilung Ruffen bleibt im Süden des Junflusses zurück. Die Ruffen verschanzen die Höhen auf beiden Seile» des LiaofluffeS bei Tienling. Dem „B. T." wird von dort gemeldet, die Hauptmacht der Russen befinde sich noch südlich von Schiliho. Die Operationen der Japaner seien einstweilen zum Stillstand gekommen. Die Japaner seien bis jetzt nur etwa 10 lrlm nördlich von Liaujang vor gerückt, so lautete wenigstens die im russischen Hauptquartier aufgrgebene Meldung. Japanische freiwillige Flotte. Die Schaffung einer japanischen freiwilligen Flotte mit Hüls« einer öffentlichen Subskription ist jetzt Berlin, 14. Septemver. * Das Befinden des Fürsten Bismarck. Die „Hamb. Nachr." melden aus FriedrichSruh: Auf Grund authen tischer Informationen können wir entgegen anders lautenden Mitteilungen auf das bestimmteste versichern, daß das Leiden des Fürsten Bismarck nicht Krebs ist. Die Schwäche des Fürsten ist allerdings besorgniserregend, im übrigen sein Zustand unverändert. Nochmals ist zu betonen, daß die Hoffnung auf eine Besserung nicht ausge schlossen ist. Die Familie des Fürsten ist seit einigen Tagen hier anwesend. * Heftiger Streit im Berliner sozialdemokratischen Lager. Ein heftiger Streit ist im sozialdemokratischen Lager ausgebrochen. Bekanntlich sind alleVersuche, die gewerkschaftlich zentral organisierten Ge- nassen und die lokaloranisierten zu einigen, ge- scheitert. In der letzten Zeit sind die lokalorganisiertcn Gewerkschaften immer weiter nach links gerückt und haben dem vr. Friedeberg wegen seiner Anschauungen über den Generalstreik zugestimmt. Wegen der bevor- stehenden Gewerbegerichtswahlen ist es nun zwischen den beiden Richtungen zum Ausbruch offener Feindseligkeiten gekommen, die lokalorganisierten Gewerkschaften be- haupten, daß die Zentralorganisierten vom krassen Eqois- mus beeinflußt, nur ihre Leute aufstellten: es bleibe also den Lokalorganisierten nichts weiter übrig, als eine eigene Kandidatenliste aufzustellen. Derartige Beschlüsse sind von den Leitern der Lokalorganisierten mit über wältigender Mehrheit gefaßt und so werden wir dann das Schauspiel erleben, daß die Genossen einander bei den Gewerbegerichtswahlen bekämpfen, eine Illustration zu dem Satze von den vereinigten Proletariern aller Länder. Ausweisung zahlungsunfähiger Ausländer. Es wird oft darüber geklagt, daß den Schiebungen zahlungs unfähiger Schuldner so schlecht beizukommen ist, sc» kiß sic, immer unter einem ofidcrn Namen, sich Kredit zu verschaffen und ihre Gläubiger zu schädigen verstehen, Var Wichtlgrie vom Lage. * Der Kaiser beauftragte telegraphisch Prof. Schwe- ninger, ihm fortlaufend Bericht über den Zustand des Fürsten Herbert Bismarck zu senden. * Bei dem gestrigen Kaisermanöver drängte daS Gardekorps (blau) unter Führung des Kaisers daS 9. Armeekorps (rot) nordöstlich auf Wismar zurück. (S. Artikel). * Der Delegiertentag der nationalliberalen Partei wird sofort nach Erscheinen des auf dem Kompromiß aufgebauten preußischen Schulunterhaltungsgesetzes zusammentreten. (S. Dtsch. Reich.) * Der nächste Dermatologen-Kongreß findet 1907 in New Dork statt. * Die internationale Seerechtskonferenz wurde gestern in Amsterdam eröffnet. * Der polnische ReichStagSabgeordnet^ für den polnischen Wahlkreis Nawitsch - Goflyn, Rittergutsbesitzer v. Mycielski, beabsichtigt krankheitshalber, sein Mandat niederzulegen. (S. Dsch. Reich.) * Der Hafenarbeiterstreik in Marseille ist durch Vergleich beendet. (S. Ausld.) * Die Russen verschanzen die Höhen auf beiden Ufern des Liauflusses bei Tienling (nördlich von Mukden), wo eine neue große Schlacht zu erwarten ist. (S. Russ.-Jap. Krieg.) »>., w io d 14 14 ia l'' 18^ 25 ^88 5 'S 0 10 . .. .. >8 327 - 327- endgiltig beschlossen. Es werden Dampfer in Japan erbaut und, wenn die nötigen Mittel bereits vorhanden, Schiffe angekauft werden. Die japanische Regierung trat in Erwägungen darüber ein, wie die russischen Kriegsgefangenen beschäftigt werden sollen. Es sind deren 3000 Mann vor handen, die müßig sind und dem Staate auf ein Jahr be rechnet 500 000 Jen --- 1 Million Mark Kosten verur sachen würden. Märchen von einer -entfch-rnfsischen Verftänvignng. Eine geradezu lächerliche Abgeschmacktheit lassen sich die „Times" ru Schulden kommen, indem sie aus der Feder eines angeblich ausnahmsweise gut unterrichteten Mitarbeiters Mitteilungen über eine deutsch-russische Verstän digung veröffentlichen, der zufolge unter anderem die rus sische Flotte von Port Arthur nach ihrem letzten Ausfälle ein sicheres Asyl in Tsingtau bis zur Beendigung des Krieges finden sollte. Die russischen Schiffe hätten sich dann, obwohl ent waffnet, in den Händen der deutschen Diplomatie als sehr wertvoller Faktor erweisen sollen behufs Ausübung eines Druckes auf Japan in den kritischen Augenblicken, wenn die Notwendigkeit des Friedensschlusses eintritt. Der Gewährs mann der „Times" fügt hinzu, es würde übereilt sein, anzuneh men, daß die nunmehr zwischen Deutschland und Rußland her gestellte Verständigung lediglich auf den fernen Osten beschränkt bleiben werbe, soviel aber dürfe mit Sicherheit behauptet werden, daß die Verständigung dem Zarenreiche die Unterstützung Deutschlands bei der Regelung der Friedensbedingungen und dem Deutschen Reiche, soweit Rußland in Betracht kommt, in Zukunft freie Hand sichert zur Durchführung seiner Welt- positik auf Grundlage des Mindestwiderstandes in China, d. h dort, wo die deutsche Politik bloß in Berührung mit britischen Interessen komme. Größeren Blödsinn haben selbst die „Times" selten veröffentlicht. * Bremen, 14. September. Der seit 1889 dem S e - n a t angehörende Großkaufmann Matthias Gilde- meister legte wegen Uebersiedelung nach Amerika sein Amtnieder. Die Nculvahl findet am 24. d. M. statt. * Posen, 14. September. (Eigene Drahtmeldung.) Polnische Blätter melden: Der polnische Reichstagsabgeordnete Josef v. Mycielski (Wahlkreis Rawitsch-Gostyn) legt bestimmt wegen Krankheit in kürzester Frist sein Mandat nieder. Polnischer Kandidat für die Neuwahl ist der Landtagsabgeordnete Dziembowski aus Posen. * Kyffhäuser, 13. September. Gestern und beute tagte hier die 5. Vertreter-Versammlung des Kyffhäuser- Bundes der deutschen Landeskrieger-Verbände unter Vorsitz des Generals der Infanterie z. D. von Spitz. Alle Landesverbände hatten Vertreter gesandt, darunter der Verband des Fürstentums Reuß j. L. zum erstenmale. Eine vom preußischen Landeskrieger-Verband ausaearbeitete Reso lution, welche sich entrüstet über Bebels Reden in Amster dam ausspricht, wurde angenommen. Nach dem Jahresbericht sind die Schulden des Denkmals völlig getilgt, während eine weitere Abzahlung der Schulden auf der Wirtschaft nickt erfolgen konnte, da die verfügbaren Gelder aufgebraucht waren. Heber die Verteilung der gesammelten Unterstützungs gelder für die Mitglieder der Kriegervereine in Südafrika wurden besondereBestimmungen getroffen. In weiterer Verhand lung wurde über die Herausgabe einerKyffhäuser-Korrespondenz und der Preßkommission für die Korrespondenz beraten. Die Korrespondenz, die vom 1. Januar ab erscheint, soll an die Kriegerzeitungen und mittleren und kleinen Zeitungen zur Benutzung kostenlos versandt werden. Hieran schloffen sick noch Verhandlungen über die Einführung einer Statistik über di« Unterstützungstätigkeit der Verbände und Vereine, über die Feststellung der noch lebenden Kriegsteilnehmer von 1848 bis 1871 bei der nächsten Volkszählung. * Aus Kassel, 14. September, wird uns von unserem m.-Korrcspondenten telegraphiert, daß die Melduna, Leutnant Hemmann, der Verfasser von „Carries Briefe an einen Freund" sei wegen Beleidigung von Vorgesetzten zu Festungshaft verurteilt unricht-rg ist. Hemmann wurde vielmehr bereits am 7. ds. Mts. in einer Manöver tagung deS Kriegsgerichts zu Neustadt (Main- Weserbabn) zu sechs Monaten Gefängnis und Dienst entlassung verurteilt, legte aber, wie gemeldet, Be rufung ein. * Breslau, 14. September. Die Vorstände der pa triotischen Wahlvercine in Pleß-Rybnik haben be schlossen, für die Lanütagsersatzwahl die Kandidatur des Rittergutsbesitzers LucaÄ fallen .zu lassen und Leu katholischen Kreisschulinspektor Nzesnitzek aus Raki- bor als Kandidaten aufzustellen. Nzesnitzek erklärte, daß er die Kandidatur annehme und im Falle seiner Wahl der konservativen Fraktion beitreten werde. * Kattowih, 14. September. Auf den dickt an der österreichischen Grenze gelegenen Guttmaunschen Koh lengruben in Jaworzno ist ein Arbeiter ausstand ausgebrochen. 600 Arbeiter haben die Arbeit niedergelegt. Zu Ruhestörungen ist es bisher noch nicht gekommen. * Darmstadt, 14. September. Der Großherzog von Hemmelmark hierher zurückgekehrt. ».0Z OZ/4 20» , 4b 1Z>_. 48 43', 9b 38» II» v 1» 3b bü v 3» 11» 3» 7b ' 28» 422 ' » 4250 ' 12» .3 1540 9. 1540 b >. 8» 21. UkU liiiLsniis. perLIc^M. peiLIc».^'. 850 «. 255 3 600 1110 » 1600 ». 665 ti. 0a m pivioxl - 6Z.— ». !— bi 9,— 8. Iluslanä. Frankreich. * Offiziere und Politik. General Pelloux sagte bei der Kritik in La Roche-sur-Bon den versammelten Offizieren: „Wenn sick unter Ihnen Offiziere finden, die gegen die heutige Regierung Feindseligkeiten an den Tag legen, so besckwövc ich Sie, sie in Verruf zu erklären, ja ich mach« e» Ihnen zur Pflicht, sie mir anzuzeigen." Abgv» BezugS-PretS tu der Lauptrrpedittoa oder der« Ausgabe stelle» «»geholt: vierteljährlich ^4 3.—. bei zweimaliger täglicher Zustellung in» Hau» 3.7k. Durch di» Post bezogen für Deulsch- land «. Oesterreich vierteljährlich ^4 4.K0. für die übrigen Länder taut Zettungäpreislist«. Diese Nummer kostet 4 D 4N 7 auf allen Bahnhksrn und III k bei den Zeitungs-Verkäufern scharfe Abfertigung Les Stuflerschen Buches. Das ist um so bedeutungsvoller, als diese Monatsschrift nicht etwa -er fortschrittlichen Richtung angehört, sondern auf Zentrumsboden steht und die Verquickung von Politik und Religion verteidigt. Der Artikel bezeichnet Stuflers Ausführungen „als eine schwere Entstellung" (v. 707) der Schell- schen Lehre. Er stellt vor allem fest, daß Stufler 8. um das „Verharren Schells in seinen Irrtümern" zu beweisen, sich auf die indizierten Schriften beruft,, wovon ihn doch sein „theologisches Gewissen" hätte abmahnen sollen. Das heißt: Stufler will beweisen, daß Schell die in seinen indizierten Büchern verteidigten Lehren, trotz seiner Unterwerfung, auch nachher noch vor getragen hat, daß er also unter simulierter Unter- werfung bei seinen verworfenen Ansichten blieb. Damit sollte er in Rom denunziert werden. Um dieses Ver harren Schells auf seinen „Irrtümern" zu beweisen, müßte Stufler natürlich Aeußerungen Schells an- führen, welche nachher, nach Indizierung der Bücher, gefallen sind, resp. geschrieben wurden. Stufler bringt es eben über sich, auf die indizierten Schriften selbst sich zu berufen, zum Beweis, daß Schell nachher bei seinen Ansichten geblieben sei! So etwas sind ent weder Versehen infolge eines grenzenlosen Fana tismus oder wir haben es mit einer moralischen Schlechtigkeit zu tun, der zur Erreichung eines „guten" Zweckes, des Sturzes eines Feindes, jedes Mittel er- laubt und „heilig" ist. Der Artikel weist Stufler (S. 688) ferner nach, daß dieser den Schluß eines Schellschen Satzes einfach unterschlägt und so „eine völlige Ent stellung des Gedankens" desselben erzielt. S. 690 werden ihm wieder mehrere Unterstellungen, die man geradezu als Fälschungen bezeichnen kann, nach gewiesen. Weiteres S. 691, 697, 702, 705. Ich will aufs einzelne nicht näher eingehen, denn es handelt sich um theologische Streitfragen, die die Leser langweilen würden. Ich will bei dieser Gelegenheit nur betonen, daß eine große Zahl deutscher Katholiken trotz der Lamentationen des Zentrums nicht die gering st e Sehnsucht nach der Rückkehr der Jesuiten hat, und Obiges ist eist markantes Beispiel zur Illu stration der Gründe, welche sie zu dieser Stellungnahme bewegen. Ein katholischer Theologe. 'LV 0 3» *93" 27 39 i>- 4- 1L .'0 176.—e o! - - o 113.50». 11.3.50' 'S 15^.75 1!. 1.60—d» - 100.30 e. 100.30 1903 II. 19V3 19U4. 108 1903 n. 1903/1004. 1 — wU. viiei e»1i1. Oi»iO«nüs. SlioiN i 81 168.80 1 2« 157 90 1 81 l 3U1 ,101 > 2»« 101 » 81 > 3« ,14 1 , 2»« » 81 Z 3U I 81 1 3U 81 1 81 , 3« 8, Hespel. kvir. Imm. Vensi!^. Os»kn, HENKur, /uricn. p.81.1 — — s.8I. — — O p.Lt. . — — p.8t. — — t.S.«. — > — oö.«. — — 0. 168.80 > »167.90 kO05 80 45 o 80 90 - 80.85 204"- 20 26 - 160.75 161 2' 4.75 205 160 50 15940 113 50 113 265. - 264 50 259 w 258 260 50 260 76725 266 50 ^50... 150 18S 5-' 80.50 vr 181.50 181 25 N 185.- 185 2- 244 50 244 14 14 251 — 251.60 1 Vm8sn8s IDti. !stu. »oiizst 'ksullzsf 3> .i 2'/-! 65.-- 64.- b'^. » 98- 96- 112.50 112 5' 11 ! — 224 - 224 25 4 96.50 9b./b S 8 230 - 225 - 3'^ 3 113 93 112.- 0 1 6-25 65.50 Z2'ir - 529 - 52/.50 1» IS 317 — 320 - 1 4-0, 4'. 109.75 10-4.75 S 7 161.- 161- 1 L 8 14150 143.53 17 17 — 3-W.- 6 7 14250 143- 8 - 141.50 141 2- 4 4 — ! — 8'!- 7-, 190.90 191.- 8 9-, 147 52 145 15 20 263 50 204. ü — 115.75 1167/- 4 6 15375 153.75 18.— 18. - g — 93.75 92 '5 ,18 14 257.75 258-56 ! b — 159.- 15/7b 0 0 65 62 6--.13 0 0 52.50 52. ö - 11'3. - 11875 I » - 7825 78 . 8 — 143. - 142 7 6 7 167-- 165 K0 15 18 3 33 25 332 14 114 >9).- 269 11 7 14250 140 25 8 5 131.— 130 3 d 6 154.- 153 23 0 0 4 !» 90.— 90- 144.50 147,- . 0 o 83.50 83- . o o 92.50 9'2.- 5'.. 5', 98 60 98.52 3'/,l 10. 67.- 67- 9 — 158.— 156- 0 0 97- 97- 8 111.5.0 111 0 0 — 94.60 925' 1» 8 148,90 14b. 8'0 7 140 - 139. 9 12 247 — 246 10 12-!r - 216 75 21d 1» - 159S0 150. u o 90.- 39 7- . 15 - 136 - 135 77 15 - 138.75 138.5 4 4 149. - 149. 9 8 138- 138 17 17 262. 2bo.c 4- 4' 106.56 105 4» » » 16- 75 167.2' 18 — 161 159 a - 126.56 126 2- » - 69. - 68 9 ! — 134.25 133 -2 — 82.25 81.52 i » - 51.— 51 4 - 165 - 162 60 0 - 66 - 70 2 8 - 154 - 153 7 — 188 50 186 2- . 15 15 256 2Ls 0 '.h? !- 22170.22160
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite