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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1880
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18800126014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1880012601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1880012601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-26
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Erschein Wrchttlt»,, 2 M»l. Früh ü'/. Uhr. N«chmitt«»q S'/, Uhr. eom». und Fdstt,g- nur früh 6'/, Uhr. NrdacÜ»« *«t <kr»r»lli«» Johauutügeff« 83. A»r dt» RIKkzoIx ctuzclantt-r «snu» <err»«t »»chr ftch »,k »c»«lton inchi »rr»t»»l,q. «imatzme »er für die nächst. soigi-n»e Morgen-Auoaave ve^ «immre» Juftnur an Wochen- «offen vts N Uhr «achu,inaas, «u L«m- und Festtagen früh dis '/,v Uhr. I» »eo LUtaln, für Zus. Annadme: L«to Stemm, llmvcrükät-str. rr. LooiU Lösche, tkatdarmenftr. >S,p. n«r vu> '/«L Uhr. Moraen-Ausgabe Ucimigcr.NageblaN Anzeiger. ÖMll für Politik, Locaigcschichlc, Handels- Md Geschäftsverkehr. Austagr 16M1 ZU»m«mtt^rN, vlcrwli. 5 Akk, mel. Brmgerlovv v LN., durch die Potz bezogen 6 Mk. Jede emzrlne Nummer 2i Pf. Velegexemplnr 1v Pf. chedÄbreu für «Lprabeiiaqen <hne Postdeförderung 39 Mk. mlt Postbrfvrderuag 48 Ml. Jolrralr igcsp. Pesitzcile ra Pf ^»cogerr Schristeu laut unsere« Pre överrrichmß. — ladellanseder Satz nach höherem Tarif Rectmur« »ater »na »esor1»»a«-rkch die Svaltzeilr 40 Pf. Inserate sind siet» au d. <e»«d1ti»« zu senden. — Aabatt wird nicht gegeben. ZabllMa praeuuinsi-auüo »der durch Postvorfchutz. Montag den 26. Januar 1880. 74. Jahrgang. Königliches Gymnasium zu Leipzig. (Parthenftratze I.) Aauielduugen zur Osteraufnabme werden für alle neun Klassen Moutog. den IV, und Lienstag, »en 17. Frtzruar, 11—1 und L—4 Uhr i« Shmuafialgeväude entgegengenommen. . Schlußtermin für Einreichung der Zeugnisse (Geburts oder Taufteugniß, bez. auch LonstrmasionSichem. pffchern, Schulzeugnrß) am 31. März. Am Sen (Markgrafenstraße 27), am 23. Januar IWO. «. «tchter. 6«-,. Rector. 10 11 12 13 562 401 827 59» Versteigerung von Bauplätzen. k deS ParcellirungsvIaneS für daS der «tadtgemeinde und dem Georgenbause l Folgende 5 vtMPlütze gehörig« Bauareal links der Waldstraße: Nr. 9 von 483 qm --- 1507 djE. Flächengehall 1752 1251 2578 1867 an der alten Elfter, ebendaselbst an der Ecke der äußeren Auenftraß«, an letzterer Straße sollen Mittwoch. den 4. Februar d. I.. von vormittags I« Uhr an » aus dem Rathhause, I. Etage, Zimmer Nr. 18 z«u verkaufe Versteigert werden. . . Der Versteigerungstermin wirb pünktlich zur angegebenen Stunde eröffnet und die Bernngerung be züglich eines jeden der in obiger Reihenfolge nach emander auSgedotenen Bauplätze geschloffen werden, wenn darauf kein weiteres Gebot mehr erfolgt. . Die Bersteigerungsbedingungen nebst BermcssungSplänen liegen in unserem Bauamte, Tiefbauverwaltung, RachhauS, U. Etage, zur Einsichtnahme auS, wo auch autograpkirte Exemplare derselben für ie 50 ^ zu erkalten sind. Leipzig, den 17. Januar 1880. Der Nattz der Statzt Leitzttg ln. Tröndlin. Eerutti. Patent- und Musterschutz-Ausstellung in Frankfurt a. M. Di« Gewerbtreibenden deS Bezirks der Handelskammer Leipzig werden hierdurch auf die in den Monaten Mot HIS Oktober 1881 in Frankfurt a. M. ftattnndende „Allgemeine Deutsche Patent- und Musterschutz- Ausstellung" aufmerksam gemacht — ein Unternehmen, welches nach den eingezogenen Erkundigungen alle Empfehlung verdient. Der Prospekt tan» auf dem Bureau der Handelskammer. Reumarkt 19. l., eingewhen werde«, auch werden daselbst bis zu« :K». d. M vorläufig« Anmeldungen entgegengenommen, -«ptzig, den 23. Januar 1880. Der Vorsitzende »er Ha»del»ka««er ü. Wack6<uth: vll Gertfe'.. <s. Holz-Anction. Freitag, den G. Februar d. I. sollen von Vormittags 9 Uhr an im Forstreviere Burgau aus dem Mittelwaldschlage in Abtb. 27 k und 28t. rn der Gvttge ca. loo starke «»raumtzause«, 120 - Laughauien. 300 Bund Faschinen und 250 - Dornen unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich ausgehangenen Bedingungen und der üblichen An zahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Miuelwaldschlage in der Leutzscher Gottge und dem Leutzsch-Leipziger Fahrweg. Leipzig, am 19. Januar 1880. Des «ath» Forftdepntat Oetkentliclio Ukuitiolslcliranstall. veginn 6e* 50. ^ckuljakre-« -nn 5. ^pcil 6. 3. Die Ueisereugni»»« 6er Xastklt berrektige» rum eiizjiiit»8g freiwilligen Vien»«, ln 6cr tiütieien ^btiieilnug (tzjäkriger Luesu.i) betrögt 6»« 8etullgei6 für ängeliörige 6,-» äeubieken keirbe» 240 K für sie 3., 300 .F für äie 2.. 360 für sie 1. LI»»-»«. sür junge Leute, weleke ^ieb «len kiere« ktigung^«ckein rum einjökrig freiwilliger» lsten-it erworben baden, ist ein fsebwi,!«en*eli»sl>ieber s.ui»u>> von äskre^änuer bei 30 Lekrütuoäen in 6er eingeriiüitet. für welchen 6»i> 8ekulge>6 240 betrügt. änmelüungen rieble mun gefüllig>»r nn 6e» Oirector 6er ^n^talr I.eiprig, im .lsouiir 1880. HVoltl'Ma». Internationale Ausstellung in Melbourne (Australien). Die Anmeldungs-Formulare für die mit dem l. Oktober d. I. beginnende Ausstellung in Melbourne sind eingetrosfen. Den bereits vorläufig angemeldeten Finnen werden solche zugestellt. Industrielle, welch« sich jetzt noch »u bctbeiligcn wünschen, werden ersucht, sich an den Unterzeichneten Schriftführer lvurea« der Handelskammer, Rcumarkt IS, I.) zu wenden, welcher auch d,e etwa noch wünschenswerthen Aus künfte soweit möglich zu erthcilcn bezw^ zu vermitteln bereit ist. Hierbei ist noch besonders aus die für einzelne Zweige in Vorbereitung begriffenen Kollektiv AuSftelttNße« aufmerksam zu machen. Tic Anmcldungssormulare sink ausgesüll» bis zum 28. d. M. bei dem genannten Bureau einzureichcn. Leipzig, den 15. Januar 1880. Das tzomttü zur Vorbereitung »er Haubel». uud »er vewerbetammer Leipzig I. L: vr. Genscl, Gchnftf. zur Vorbereitun^ber Abeiluabme an ber Meld«urue-»uöite»uug für den vezirk P.litischr «ederficht. Leipzig. 25. Januar. Kaum drei Wochen noch trennen uns von der cckrtzffuung deS Reichstags Naturgemäß warbet sich da die Aufmerksamkeit ber politischen tsreise immer mehr den seiner darrenden Ausgaben .zu. Fertig gestellt von Seiten »es BunteSraths ist bi- jetzt nur eine: die Vorlage wegen Abän derung der Reichsverfassung. Aber wahr lich, sie genügt, um Vas Interesse einstweilen voll auf zu fesseln. Unmittelbar nach Beendigung der '.«tzteu RcichStagssession wurde der Gesetzentwurf im BundeSrathe eingebracht; aber erst ganz neuer dings hat man sich infolge einer offiziösen Aeu ßerung allgemein überzeugt, woraus cs eigentlich abgesehen ist. nämlich nicht allein aus die Einfüh rung zweijähriger Etatsvenoden, sondern auf die Abänderung der bisherigen alljährlichen Berufung ses Reichstag« in eine nur alle zwei Jahre erfol gende Berufung. Die gleiche Einrichtung soll in Äezuß »uf die Einzelländtagc getroffen werden, imd alSdann denkt man mit Reichstag und Land tag Jahr um Jahr abzuwechseln. So allein konnte mau die Absicht deS Gesetzentwurfs nach der er- »ckbuten offieivsen Erläuterung aussaffen. Jetzt freilich, nachdem sie die ungünstige Wirkung ihrer Darstellung wahrgenommen. beeilen sich die Ofsi- civsen mit einer Adwiegelung. nach welcher man glauben müßte, die alljährliche Berufung solle «uch m Zukunst die Reget bleiben; nur wenn kein außergewöhnlich großes Maß von Ard«t»stofs vorlieae, wollten die Regierungen nicht «zwungen sein, Reichstag und Landtage in dem- lelven Jahre zu berufen, während einer von beiden Theile« ohn« Schaden auf da» folgende Jahr ver schoben iverden könnte. Jndeß. diese neue Dar legung hat nur den einen Fehler, nicht im Ein klänge mst den osficiellen Motlven zu sein, welche dem dem BundeSrathe vorgelegten Gesetzentwürfe bei gegebe» waren und aus Grund welcher der Bundes ratd seftae definitiven Entschlüffe gefaßt bat. Nach diese» Motiven ist der Sinn der neuen Einrichtung allerdings derjenige der Jabr um Jahr abwech sel»»«» Hkruiuna von Reichstag und Landtag, und diese» Sdm entsprechend m»ß die Sache betrachtet Der Gesetzentwurf stellt sich dar als eine den Volksvertretern zugedachte Dohlthat Die Ab geordnete», namentlich diejenigen, welche dem Meich«»» und Landtag zugleich angehören, sollen nicht mehr gezwungen sein, alljährlich so lange Zeit ser» vösi ihrer Heimat und ihren Berufs- »scdäfte» in einer tbeuren Stadt zu leben. Darauf ließe sub freilich erwidern, daß es doch jedes Menschen srerer Wille ist. ein Abgeordneten- «andat anzunehmen, zum Mindesten aber, daß »an Vre Anregung zu der geplanten Erleichterung füglich den geplagten Abgeordneten selbst hätte üdettsiG« lvnnew Jndey, fragen wir lieber llei<U otz denn wirklich durch die neue Einrichtung an Zeit gespart werden kann. Die Einführung zweijähriger Etat-Perioden lassen wir als eine An aelegenheit für sich bei Seite. Wie aber stellt sich alsdann die Sache'? Wenn man nicht von vornherein annehmcu will, daß unsere parlamentarischen Körperschaften zum großen Dheil Allorria treiben, wenn man vielmehr von der Ansicht auSgeht, daß Dasjenige, was sie tbun, eine im öffentlichen Interesse liegende Notbwen- Vigsiit ist, so ist sicherlich nicht einzuseben, wie da- Ge' mmtquantum der durch Reichstag uud Land tag zu erledigenden Aufgaben dadurch herabge- muttert werden könnte, daß man einem jeden von ihnen, statt wie bisher alljährlich eine halbe Saiio«, in Zukunft alle zwei Jahre eine ganze Saison zur Verfügung stellte. Die Frage wäre nur, ob durch eme solche Einrichtung ein beschleu nigter Gang der parlamentarischen Arbeiten er zielt werden könnte. Und da behaupten wir das gerade Gegenlheil. Gegenwärtia bildet die im Hinter gründe lauernde Reichstagssesston für die Arbeiten der Landtage einen gar nicht unwirkfamen Dränger; in Zukunft würde derselbe wegsallen und die De batten würden in weit behaglicherer Breite fließen. Die gleiche Wirkung würde es in Bezug aus die Reichstag-Verhandlungen haben, wenn nicht mehr das abschreckende Antlitz des Berliner Sommers zur Eile triebe. Wir sehen also wirlich nickt, wie die Wohltkat einer erheblichen Abkürzung des Berliner Aufenthalts der Abgeordneten durch den zweijährigen Turnus von Reichstag und Land tag erreicht werden soll. Was aber würde die Volksvertretung für diese chimärische Wobltbat binaeben müssen'? Nichts Geringeres, als das ver fassungsmäßige Recht, alljährlich gehört den. Dies Recht würde eoen. »u werk wenn man Dies Recht würde sich so ausdrückcn kann, aus die Hälfte reducirt werden. Einen solchen Schritt zu thun. kann unsere« Erachtens dem Reichstage umsoweniger in den Sinn kommen, als die Regierungen dre Ab sicht, welche sie nach der neuesten Deutung der ficivsen mit dem Gesetzentwurf verfolgen sollen, schon jetzt im Wesentlichen erreichen können. Sie brauchten ja nur derjenigen parlamentarischen Körperschaft, welche nach ihrer Meinung in der jedeSmaÜgen Jahressituation die minder wichtige kst. außer dem Mat keine Vorlagen zu machen; alsdann wird sich die Dauer der Session von selbst beschränken. Die englischen Morgenblätter besprechen die Vermehrung deS deutschen Heere« in einem Deutschland freundschaftlichen Tone, doch seben sie darin einen traurigen Beweis für die gespannten Verhältnisse, welche in Europa herrschen „Daily NewS" schiebt einen Tbeil der Schuld an diesen Zuständen ans die englische Regierung und warnt England, dem Beispiele des Festlandes zu folgen; dagegen mahnen „Times" und „Dailv Telegraph" England, init Vermeidung bindender Verpflichtung seine Kräfte vorzubereiten. damit e« bei etwa e,n- tretenven Verwickelungen lick geltend mach«, >li»ne. seinen Einfluß ersprieß Zu dem russisch polnischen,.Ausgleiche"' wird uns geschrieben: „Seit einiger Zeit beliebt die russische Presse von einer Versöhnung zwischen den Polen und Russen zu schreiben. Wie diese Ausführungen zu verstehen sind, davon gicbt uns das Schulwesen im Königreich, oder wie cs die Russen benennen, „Ezanhum" Polen den besten Beweis. Der jüngst verstorbene Kurator des Warschauer Lcbrbezirks, Witte, hat kurz vor seinem Tode bei der Eröffnung des Lehrerseminars in CHelm folgende Ansprache gehalten: „Stolz bin ich daraus, da», ick zuerst das Messer in das Herz Polens gestoßen bade." Das charakterisirt den Mann genug. Tic Polen hofften nun, daß der Nachfolger Witte's von der Verfolgung des polnischen Elementes in der Sckule abseheu werde. Tie Liebäugelci der russischen fcht. Der neue Kurator, Apuchtin, s> vielmehr seinen Vorgänger noch zu Übertressen. Laut seiner neuesten Verordnung ist cs den Zöglingen in Knaben- und Mädchenschulen streng verboten worden, mit einander polnisch zu sprechen. Ein russificirter Czeche, Eho rösche wski, der sogar 1863 an dem polnischen Aufstande bclhciligt war, zeichnet sich in der Ausführung dieser Vorschriften durch besonderen Eifer aus. Da ereignete sich in jüngster Zeit, daß nach Warschau die berühmteste polmsche Schauspie lerin, Modrzejewska, gekommen war, um eine Reihe von Gastspielen zu geben. Die Schüler des V. War schauer Gvmnasiums, dessen Direktor Eboroscbewski ist, ließen sich nun zu dem allerdings unbesonnenen Schritte binrcißen, der Schauspielerin ein Bouquet zu überreichen. Zur Strafe wurde eine bedeutende wckülerzahl von dem Gymnasium entfernt und verlor gleichzeitig das Reckt, auf anderen russischen Gym nasien ausgenommen zu werden. AIS das Urtheil publicirt wurde, nahm sich einer von den Rclegirten, Ignaz Neuseld, durch einen Revolverschuß das Leben. Er entleibte sich m der Schule in Gegenwart seiner College». Der Vorfall ereignet« sich am 16. d. M. Ignaz Neuseld war der einzige Sohn einer Wittwe, welche Cboroschewski vergeblich um eine Anleihe an- ginq, so daß dre ganze Angelegenheit in Warschauer Kressen als Racheact des Direktor« angesehen wird. Die Mutter Holle die Leich« ihre- Sohnes von der Schul« ab, infultitte aber leider einen an der Lfiaire unschuldigen Lehrer. Di« Sach« machte natürlich in Warschau böses Blut. Am 18. d. M. wurde Neufeld begraben. Ta er mosaischen Glaubens war, so wurde der Trauerconduct von Ieinem Raddiner geführt; dann folgten Tausende von Menschen ohne Unter schied o«S Glaubens und Stande« D» Leich« deS Selbstmörders wurde von Nalewki ab dis zum Gottesacker getragen. Seit 1862 hat Vorschau eine ähnliche Demonstration nicht erlebt, sie verlies indessen anz ruhig, da die Polizei sich gar nicht gezeigt tte Gras Kotzcbue bat nun in der Nngelcgen- eit eine Untersuchung eingeleitet. Bei den Ge rüchten über polnisch - ruffische Verbindungen halten wir es für nöthig. auf solche Vorgänge die Aufmerk samkeit der Leser zu richten. Einerseits erweitern sic die unüberbrückbare Kluft, welch« Polen von Rußland trennt, andererseits könnten sie leiderzur Folge haben, daß der unbesonnene Thcil der polnische» Jitzrend den Verlockungen der Nihilisten williges Ohr lewe,' Wir deuteten schon neulich aus die Möglichkeit einer fick in Wien vollziehenden Ministcrkrisis bin. welche jetzt wieder viel von fick sprechen mackst Namentlich sind es die polnischen Blätter, die eine stärkere Vertretung der Bolen im Cabmete verlangen. Sehr bezeiwnend für die Situation ist ein Artikel des „Czas". Er sagt, die Pole,« seien der Schwerpunkt der Majorität, diese sei aus jener Seile, aus welcher die Polen stehen Bis jetzt baden die Polen sich stets mit dem platoni schen Siege begnügt und denselben nie auszunützen verstanden. (!) Dies aber sei noch ärger denn eine Niederlage. Der Antheit an der Regierung, welchen die Polen durch den Minister auS Gal, ricn nahmen, sei ihnen gewährt worden für den Fall ihrer Minorität, nicht aber für den Fall, daß sie die Majorität haben. Der Posten des galizischen Ministers sei blos die Anerkennung und Sanctivnirung der Bedeutung, welche das .Grönland Galizien in der Monarchie habe. „Ob nun Completirung oder Neubildung des Eabinets", schließt der „Ezas" „das Erste und das Wichtigste ist, daß die Polen sich den Antbeil an der Regierung sicbcrstellen, der ibnen nach ihrer Veden tung in der Reicbsvertretung gcbübrt: das ist zugleich daS Gehcimuiß der ganzen Situation und darin liegt der Ausweg aus derselben. Ohne entsprechenden Antheil der Polen an der Regierung werden alle Kombinationen Kinken... Die Ungarn, die bis jetzt die erste Stelle und Bedeutung behaupteten, haben aus Gründen, über die wir uns wahrlich nicht freuen, von ihrem Einflüsse einen Theil eingedüßt. Tie natürlichsten Erben, nickt dieser Stellung, sondern dieses Tbcilchens von Einfluß, sind einzig und allein die Polen, die wie die Ungarn daS dynastische mid conservativc Element nach innen und daS anti-pan slaviftische Elcnient nach außen bedeuten." Dem „Reuler'schcn Bureau" wird aus Teheran unterm 24. Januar Abends gemeldet: Nachrichten aus Tschiki'chlar zufolge befinden sich in der Um gebung von Tsckikischlar gar keine Turkmenen Die Verbindung zwischen Tsckikischlar und den in einiger Entfernung nach Offten stationirten russi schen Vorposten ist vollkommen. Die telegraphische Verbindung zwischen Tsckikischtar und Teheran funetionirl seit der Eröffnung der Telegraphenlinie Tschikischlar-Astrabad. Seit Oktober v. I. hat eine Unterbrechung der Leitung in Folge einer e.si sichtlichen Beschädigung derselben durch Turkweuen nicht stattgefunden. Nach in New-^jork aus Augusta eingetroffenen Nachrichten vom 24. Januar haben d«e Fusio- nisten im Starte Maine eine an daS Ober- gerickst gerichtete Erklärung erlassen, in welcher sie dasselbe um nochmalige Erwägung seiner Entstbei dunq, durch welche die Illegalität her fusioniftifchen Legislatur ausgesprochen wird, ersuchen. Der fusio- russische Schatzmeister soll beträchtliche dem Staate Maine gehörige Geldsummen erhalten und einen Thcil derselben den Mitgliedern der susionisn scben Legislatur ausgezahlt habe«. Der Bürger- meister von Augusta benachrichtigte den von der republikanischen Legislatur gewählten Gouverneur Davies. daß er einen Versuch der Fusionisten, sick des Legislaturgcbäudcs gewaltsam zu bemächtigen, befürchte Davies bat in Folge dessen die gesammte
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