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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193604086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19360408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19360408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1936
- Monat1936-04
- Tag1936-04-08
- Monat1936-04
- Jahr1936
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1936
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Riesaer Tageblatt und Anzeiger lLlbeblM mü» Amelgerf. Lageblatt Niesa. Dretden 1530. Fernruf Nr. 20. Da« Riesaer Tageblatt ist da« zur Veröffentlichung der amtstchen Vekanntmachunge» der Amtthanptmannfchast Girokasse: Pastfach Nr. S2. Großenhain, de» Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Riesa Nr. 52. F: 84 Mittwoch. 8. April 193«, abends 8«. Jahr»/" La« Riesaer Tageblatt erscheint lebe« Tag abend» '/,« Uhr mit Ausnahme der Gönn- und Festtage. BezngSprei«, bet Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte s« aufeinanderfolgende Nr.) 55 Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. ««zeige» sür die Nummer des Ausgabetages sind bis 1» Uhr vormittags aufzugeben; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 4« mm breite mm.Zeile oder deren Raum S Rpf., die 90 mm breite, 8 gespaltene mm.Zeile im Tertteil 25 Rpf. tGrundschrift: Petit 8 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf-, tabellarischer Latz 50°/. Aufschlag. Bei fernmündlicher Anzeigen-Vestellung oder fernmündlicher Abänderung etngesandter Anzeigentert« oder Probeabzüge schließt der Verlag die Inanspruch nahme au» Mängeln nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Nr. 8. Bet Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen etngegangeneu Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa, Goethestraße SS. Sie neuen Genier Verhandlungen „Das Spiel kann beginnen" singt LeoncavalloS Bajazzo und zieht den Vorhang auf. Da» kommende Genfer Spiel, bei dem die Beteiligten sich je nach Bedarf wieder als Einzclmacht oder als Völker bund oder als Loearnomacht oder als irgendein Ausschuß geben werden, hatte seinen Auftakt in der UnterhauSsitznng, in der der englische Außenminister eine Rede nach der Formel deS Zwar—Aber hielt. Es ist daraus zn ent nehmen. daß England, ungeachtet deS völligen Fiaskos der Bölkerbundspolitik in der ^rage de» afrikanischen Krieges, zunächst einmal alle europäischen Staaten, also auch Deutschland, wieder in Genf in der Völkerbundsfirma ver einigt haben und erst dann über eine ganze Reihe wich tiger Themen verbandeln möchte, die in dem Fricdensplan Adolf Hitlers angeschnitten wurden. Zugleich bringt die Rede Edens den Wunsch der gegenwärtigen englischen Re- gierung nach einem Einbau engster Bindungen aller Völkerbnndsitaatcn untereinander, so daß die Ltaaten „mir in Uebcrcinstimmnng mit den Grundsätzen und durch die Maschinerie des Völkerbundes bandeln könnten". Eden kommt aber den« französischen Ltandpunkt auch insofern noch entgegen, als er die Freiheit zngcstcbt, „die Völker- bundssavung für bestimmte Umstände durch regionale Ab- machnngen zu verstärken"; darin ist zweifellos eine eng- liichc Billigung beispielsweise auch deS System« der fran- zvsischen Militärpakte enthalten. Herr Eden hat geglaubt, gleichzeitig nach Pari» und merkwürdigerweise auch nach Verlin eine Warnung ans sprechen zu müllen. Wir nehmen gern zur Kenntnis, daß er dabei die „Vorschläge des deutschen Kanzlers" nicht durch irgendeinen vagen Plan beiseite geschoben willen will; Herr llden Kat also anscheinend ans Grund der bisherigen Ver lautbarungen über den französischen Plan, der infolge von Meinungsverschiedenheiten in Parts in letzter Stunde ab geändert werden mnßrc, allem Anschein nach Anlaß zu ge wissen Befürchtungen, denen wir unsererseits hier bereit» kürzlich Ausdruck gegeben haben. Wenn er dagegen im gleichen Znsammcnhang wieder von einer „Verletzung des Locarno Vertrages" in völlig einseitigem Sinne spricht, so können wir das kaum noch seinen ost bewiesenen Wünschen nach weitestgehender Rücksichtnahme gegenüber Frankreich zugute halten. Es nimmt sich ferner einigermaßen eigenartig an», wenn Herr Eden zwar davor warnt, ein Snstem gegen seitiger Beistandspakte zweck» Umgehung der VölkerbundS- sgtznng zu errichten, dnbei aber mit keinem Wort aus die Pcrstricknng Europas unter ausgesprochen militärische Pakte französischer Konzeption cingebt. Außerdem muß eine derartig starke Bezugnahme ans die vorgebliche Un antastbarkeit der VSlkerbnndSsatznng eigenartig berühren in einem Augenblick, in dem die Durchlöcherung bzw. völ lige Ausschaltung dieser Satzung europäisches Tages gespräch ist. Es war kein geringerer als Sir Austen t'hambcrlain, der in der vorgestrigen UnterhauSbebatte das Versagen der VölkerbundSmaßnabmen im Afrikakonklikt damit begründen konnte, daß die Uebernahm« dieser Maß nahmen durch Gens nur höchst widerwillig erfolgte, — und zwar in einein dem klaren Wortlaut der Satzungen keines wegs entsprechenden Ausmaß. Und eS war weiter Ehnr- önll selbst, der feststellte, daß die 5« Nationen de» Völker bundes „den Abessiniern auch nicht den geringsten Nutzen gebracht" haben. Wir erinnern ferner daran, daß Gens selbst sich ans» stärkste dadurch bloßstellte, baß eS im Afrikakonflikt erst mit großem Pomp einen Staat al» Angreifer »erur- leilte und dann Monat um Monat alle» in einer so unser- l ullten Weise unter dem Deckmantel formeller Sanktionen '.blcppcn ließ, daß Italien gerade jetzt seststellcn konnte, e« lei durch die Sanktionen und durch die Art ihrer Hand habung in seinem Kamps erst richtig bestärkt worben. Auch in London wird man sich sagen müssen, baß man eine derartig unklare Politik auch anderswo in der Welt aufmerksam verfolgt und sic nicht gerade al» eine Emvieb- lnng für den un» so dringend an» Herz gelegten Völker bund ansieht, in den die fehlenden Staaten Europa» nach Herrn Edens Wunsch durchaus „bi» Ende de» Sommer»" eintretcn sollen. Wobei wir eS un» ausdrücklich versagen, naheliegende KombinaUuneu über diesen von Eden zwei mal erwähnten Termin im Zusammenhang mit den Riick- trittSgerüchten in London anzustellen. „Will DIMM" M HWn »er «eiilel vlAelWien )l London. Zu den heute beginnenden Genfer Be sprechungen schreibt der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph", obwohl Italien nicht Mitglied des Dreizelincr-Ausschusscs sei, könne doch als sicher angenom men werden, daß Baron Aloisi als Vertreter Mussolinis in Gens auf das engste zu Rate gezogen werden würde. Großbritannien und Frankreich würden voransfichtlich Italien fragen, ob eS nunmehr gewillt sei, seinem Vor marsch in Abessinien Einhalt zn gebieten. Dabei werde man in der einen oder anderen Form zu verstehen geben, daß Sitzung des Sreizehner-AuSsAusseS )s Genf. Der Dreizehuer-AuSschuß des BölkerbuudS- rat» ist unter dem Vorsitz de» spanischen Delegierten de Madariaga heute vormittag gegen 12 Uhr zu seiner neuen Tagung zusammengctreten, um die Lage im italie nisch-abessinischen Konflikt zn prüfen. An der Sitzung nah men unter anderem der englische Außenminister Eden, der französische Außenminister Flandin und der rumänische Außenminister Titulescu teil. Eden gegen die Verwendung von Giftgasen in Abessinien Zu Beginn der Sitzung des Dreizchncr Ausschusses gab der englische Außenminister Eden eine entschiedene Erklä rung gegen die Verwendung von Gistgasen ans dem abessi nischen Kriegsschauplatz ab. Eden erinnerte daran, daß auch Italien das Abkommen unterzeichnet Kobe, das die Ver pslichtung enthalte, unter keinen Umständen die Mittel des sogenannten chemischen Krieges anzuwcnbcn. Er wars die allgemeine Frage ans, welchen Sinn Verträge hätten, wenn sie im entscheidenden Augenblick nicht gehalten würden. Die Sitzung wurde nach -er Erklärung Eden» aus einige Zeit unterbrochen, um dem Generalsekretär des Roten Kreuzes die Vorlage der verschiedenen Beschwerden ans Abessinien, auf die Eden in seiner Rede Bezug genommen hatte, zu ermöglichen. , Ein Antrag Hlandiu« ss Pari». Im weiteren Verlauf brr Sitzung de» Dreizehnte Au»schnlle» beantragte der französische Außen minister Flandin, die Uatersuchnng auf alle begangenen Grausamkeiten auszndehuen. insbesondere auch ans die Abessinien vorgeworfene Verwendung von Dnm-Dum- Geschossen. Die Aussprache wird heute nachmittag um 4 Uhr fort gesetzt. veriMMmv Mirr skWSW« Mumme I« FkUl )l Genf. Die französische Abordnung bat heute Mitt woch in Genf folgende Schriftstücke veröffentlicht: 1. Ein Memorandum an die englische Regierung, worin die französische Regierung zu dem deutschen Friedens plan vom 1. April Stellung nimmt. Dieses Memoran dum wurde auch der italienischen und der belgischen Regierung milgeteilt, 2. einen Plan, in dem die französische Regierung ihre Ansichten über die Festigung des Friedens Europas darleat. Der Plan bezieht sich aus den Ausbau der kollektiven Sicherheit, die gegenseitige Hilfeleistung, die Herabsetzung der Riistnngcn sowie eine wirtschaftliche nnd finanzielle Organisation im Rahmen des Völker bunde« unter besonderer Berücksichtigung der Bedürf nisse der enropäischen Staaten. Dieser Plan ist an die drei Rest-Locarnomächte gerichtet. Außerdem werden Flandin und Paul Bonconr den Vertretern dieser drei , Mächte die Auffassung der französischen Regierung über s die Beschlüsse darlegen, die „auf Grund de« letzten Son» dauer Besprechungen die Haltung der deutsche« Regie rung gegenüber den Bestimmungen der Vereinbarung vom 19. März notwendig mache." WWe hernulmM Isn Sie verlWSlWkii »er NeWiier-AiMWrr )l London. Der diplomatische Mitarbeiter der „Times" erklärt zu den bevorstehenden Genfer Bespre chungen, -er Dreizehuer-AuSschuß habe bi» jetzt zwar kein formales Programm für seine Verhandlungen ausgestellt. Es stünden aber die Frage der Fortschritte der Bemühungen, eine Versöhnung in dem italienisch-abessinischen Konflikt herbei,«sühre«, und die Benutzung von Gistgasen durch Italien zur Erörterung. Der Genfer Berichterstatter der „Times" meldet hierzu, die italienische Regierung babe die Zuständigkeit de» Trei- zchner-AuSschuffe» in Bezug auf die ungesetzliche Anwen dung von Kriegsmitteln in Frage gestellt, und der Drei zehner AuKschuß werde in Genf über seine eigenen Mgcht- befuguisse zn entscheide» haben. Ferner werde entschieden werden, ob ans die wenig bösliche Einladung Mussolini» hin der Vorsitzende de» AuSschulle». Madariaga in die Hanpt- siadt des Angretferstaates gehen könne, um mit Italien Verhandlungen über Fricdcnsbcdingunaen aufznnebmen. Der Ausschuß werde sich weiter klar darüber werden müs sen, ob die italienische Regierung wirklich zu verbandeln beabsichtige oder nicht. Günstigenfalls werbe der Ausschuß einen Zeitpunkt festleaen. zn dem die Bedingungen mitge teilt nnd die Feindseligkeiten eingestellt werden sollen. Sollte die Stellungnahme der italienischen Regierung un günstig auSfallen. so mülle die Frage entschieden werben, ob der nächste Schritt vom Dreizehner-Ausschuß oder vom SanktionSausschnß lAchtzehner-Ausschuß) an»gehen solle MeMllMtt VSMIII Seils )l Genf. Der merikauische Vertreter beim Völkerbund hqt an den Vorsitzenden des Achtzehner-AusschusseS, de Basconcello», ein Schreiben gerichtet, worin er die Beden ken seiner Regierung gegen die gegenwärtige Behandln«« de» italicnisch-abesfiuischeu Konfliktes darlegt. Er erklärt darin, bei den allgemeinen Friedensbemühungen im März habe man angenommen, daß das weder eine Lahmlcgnng noch eine Verzögerung der Arbeiten und Beschlüsse über die Anwendung der Sanktionen gegen da» Angreiferland be deuten würde. Auch habe man erwartet, daß ein Verlöb- nungsversuch in sehr kurzer Zeit zum Ziele führen würde. In vollem Bewußtsein ihrer Verpflichtungen müsse die merikanisäie Regierung angesichts der gegenwärtigen Lage erklären, daß sie nicht die historische Verantwortung für Maßnahmen teilen «volle, die in der Praxis die Anwendung der beschlossenen Sanktionen unwirksam machen und so das Gebäude der kollektiven Sicherheit schwachen könnten. In Völkerbandskreisen wird dieser Schritt der merika- nischen Regierung al» Antrag auf Feststellung de» Schei- ternS der bisherigen Schlichtungsverhandlungen und ans Verschärfung der Sanktionen aufgeiaßt. inan beim Abschluß eine» Waffenstillstandes mit Abessinien die Sanktionen gegen Italic«« anfhcbcn werde. Man er kenne an, so fährt der Korrespondent fort, daß langwierige und schwierige Verhandlungen notwendig sein werden, um die Bedingungen sür eine endgültige Regelung sestzusetzcn. Nach englischer Ansicht bestehe aber die erste und wichtigste Ausgabe zum mindeste» darin, den« „Hinschlachte«« der in Wirklichkeit wehrlosen abessinischen Bevölkerung" ein Ende zu machen. Wenn Baron Aloisi nicht ermächtigt sein sollte, die Frage des abessinischen Krieges zn erörtern, so erwarte man, daß Madariaga, der Vorsitzende des Treizcliner-Aiis- schnsfes, der eingcladcn wurde, Mussolini zu besuchen, von dem Ausschuß auigesordert werden würde, sich nach Rom zu begeben. Die Atmosphäre iu Genf werde wahrscheinlich i« den nächsten Tagen iu höchstem Maße geladen sein. Man werde die größten Schwierigkeiten haben, um eine weitere Spa«, nnng zwischen England und Frankreich zu vermeiden. Ab gesehen von der Tatsache, daß die französische Regierung eine nachgiebigere Haltung gegenüber den italienischen Ver stößen einnehmc als Großbritannien, sei ei« Zusammen prall der Ansichten Englands und Frankreichs über den deutschen Fricdensplan unvermeidlich. Eden werde nicht der französischen Behauptung znstim- men, daß die Bemühungen um eine Bcrsöhnnng fchlgeschla- aen «eien. Er werde vielmehr dabei bleiben, daß weitere Versuche unternommen werden müßten, nm den Punkt zu erreichen, auf dem die sachlichen Vorschläge für die Siche rung -er Zukunft mit Deutschland in allen Einzelheiten besprochen werden könnten. FlagremmtsM — elf Lite In der Nähe von llnionlown in pennfylvanlen (Nordamerika) hat sich ein furchtbare« Flugzeugunglück er eignet, da« elf Todesopfer forderte. Lin Passagierflugzeug der «Iranrconlinentol and Western Airlines" stürzte ung« fShr zehn Kilometer von der Stadt entfernt in eine hügelige Waldgegend au, unbekannler Ursache ab. Neun Fluggäste und die beiden Flugzeugführer wurden sofort getötet, wäh rend zwei Fluggäste und die Stewardeß schwere Verletzun gen ersttten. 5VV rodesopler der «lrbelft»r»r Dos amerikanische Rote Kreuz nimmt an, daß bei dem Wirbelsturm in den sechs Südstaaten am Montag über SOS Personen getötet und 1727 schwer verletzt worden sind. Di« Zahl der zerstörten Häuser wird auf 3200 geschützt. Bisher wurden 429 Leichen geborgen.
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