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Sächsische Radfahrer-Bundes-Zeitung : 16.06.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683807715-189406169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683807715-18940616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683807715-18940616
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Bundes-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-06
- Tag1894-06-16
- Monat1894-06
- Jahr1894
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Bundes-Zeitung : 16.06.1894
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Sächsische Radfahrer Bundes-Zeitung. Amtliche Zeitung des Sächsischen Radfahrer-Bundes. III. Mffll No. 13 richten Die Bezugsgebühr beträgt jährlich Mk. 8.—; halbjährlich Mk. 4.—, und nehmen alle Buchhandlungen, Postanstalten Bestellungen entgegen. Einz. Nummern uns. Blattes liefern wir zu 20 Pf. frc. Alle für die S. R. B.-Zeitung bestimmten Einsen dungen bundespolitischen, wissenschaftlichen, technischen, erzählenden oder sonstigen Inhalts, sind zu richten an die verantwortliche Schriftleitung: Max Möller, Leipzig, Elsterstrasse 53. Fernsprecher Amt I, 2586. Alle die S.R.B..-Zeitung betr. Geldsendungen sind zu Erscheint alle 14 Tage Sonnabends. Leipzig, IC. Juni 1894. ’/j Seite ’/ 8 Seite Petitzeile 12 mal 33*/«%; b e * 2 4 ma ' 5° °/o Rabatt. Auf Zellen wird kein Rabatt gewährt. Ankündigungs-Aufträge sind zu richten an Herrn Felix Burkhardt, Leipzig, Gustav Adolphstrasse 27. Fernsprecher-Amt I. 2689. an Herrn Eugen Serbe, Leipzig, Windmühlenstrasse 44. —1Bezugs- und Ankündigungs-Bedingungen: d——H— Schluss der Schriftleitung: Montag Abend 8 Uhr derjenigen Woche, in welcher die Zeitung erscheint. Der Ankündigungspreis beträgt: (zahlbar und Erfüllungsort Leipzig). Mk. 60; */, Seite Mk. 30; */ 4 Seite Mk. 1$; Mk. 7.50; ’/ie Seite Mk. 3.75; die 2gespalt. 30 Pfg.; bei 6 maliger Aufgabe 25 °/ 0 ; bei Ueber das Club-Wesen. Zu den charakteristischen Eigenschaften unserer deutschen Nation gehört auch eine, welche, ob gleich häufig bespöttelt, dem deutschen Namen hohen Werth verleiht, wir meinen: die rasche Ver bindung Gleichgesinnter. Wenn scherz-weise be hauptet wird, dass zwei auf eine ferne Insel ver schlagene Deutsche einen „Verein“ bilden, sobald noch ein Dritter dazu kommt, so steckt hinter dieser humoristischen Uebertreibung viel Wahrheit, aber auch viel Vorzug. Der deutsche Name würde in allen Welttheilen niemals zu so hoher Bedeu tung, deutscher Geist, deutscher Fleiss und deutsche Thatkraft würden niemals zu so grossen culturellen Triumphen geführt haben, wenn den Deutschen nicht neben der Befähigung, sich rasch allen un gewohnten Verhältnissen anzupassen, die ange borene Neigung beseelte, sich zu gemeinsamen Zielen mit Gleichgesinnten zu verbinden. Dass zahlreiche transatlantische Städte in der Lage sind, ständige deutsche Theater zu unterhalten, dass deutsche, das Ausland besuchende Künstler mit überreichem Geldsegen heimkehren, dass deutsche Turn-, Ge sang-, Wohlthätigkeits- und andere Vereine vor allen ähnlichen Vereinigungen anderer Landsmann schaften am höchsten in Glanz und Ansehen sich befinden, ist in erster Linie jenem Anschlussbestreben zu danken, aus welchem Macht und Einfluss her vorgehen müssen. Unter zehn Deutschen 4 welche in fremde Länder auswandern, dürften sich neun be finden, welche in der Heimath irgend einem Vereine oder Club angehört haben und nichts sehnlicher wünschen, als die Annehmlichkeiten des Vereins lebens auch in der Fremde geniessen zu können. Wollte man das deutsche Vereinsleben, welches zweifellos auch seine vielfachen Mängel hat, ernst lich bekämpfen oder auszurotten suchen — was bei der Eigenart unserer Nation ein vergebliches Beginnen sein würde — so würde dies dem Axt hieb gleich kommen, den man dem starken und schattenreichen Baume versetzt. Das Erz aber von den Schlacken zu reinigen, ist eine hohe und wichtige Aufgabe. Auch im Vcreinsleben bewährt sich das Sprichwort: „Allzuviel ist ungesund“ und wenn der Volkswitz der Vereinssucht das Prädikat „ Vereinsmeyerei“ beilegt, so soll damit gesagt sein, dass auch auf diesem Boden des deutschen Culturlebens viel Unkraut spriesst, welches der Ausrottung bedarf. In dem Badfahrsport ist dem deutschen Vereinsleben wieder ein Elternhaus entstanden, über welches plötzlich ein so unge ahnter Kindersegen hereinbricht, dass sich den armen jungen Eltern schier die Haare sträuben und die Worte von den Lippen ringen müssen: „0 Herr, halt ein mit deinem Segen“ ! — Auch in dem sportlichen Leben macht sich ein „zu viel“ geltend und mahnt zur Umkehr und Besserung. Keineswegs gehen wir von der Ansicht aus, dass das „Club-Wesen“ der Ausbreitung unseres schönen Sports hinderlich sei oder die Ziele der grossen Vereinigungen lähme, ergiebt sich doch schon aus der Manichfaltigkeit der Lebensstellungen und Be rufsarten der Sportgenossen der natürliche Wunsch, mit Gleichgesinnten zu verkehren und wenn in dem Bestreben, nach des Tages Last und Arbeit in der Mitte Gleichbeseelter zu ruhen, nicht der Blick für die grossen allgemeinen Ziele getrübt und verschleiert wird, dann bilden auch im Kadfahr- sport Clubs und Vereine eine feste Stütze der jenigen grossen Corporation, deren Ziel ihr Ziel ist, deren Farben sie tragen. Anders aber — und dies tritt unverkennbar hie und da zu Tage — wenn die Thätigkeit der Mitglieder eines Clubs ganz und gar in ihrem eigenen kleinen Vereins wesen aufgeht, wenn infolge der Sucht, durch Rang, Zahl und äusseres Ansehen zu glänzen, alle anderen, den grossen Aufgaben schuldenden Interessen vernachlässigt werden. Vom Club- zum Cliquen_ Wesen ist nur ein kleiner, aber ein verhängniss
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