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Sächsische Volkszeitung : 23.01.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193401230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19340123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19340123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1934
- Monat1934-01
- Tag1934-01-23
- Monat1934-01
- Jahr1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.01.1934
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Ausgabe K-Lt und 0 SarWWe M 2,7« Uolkssettung btilage „Der FeuerreU-r' Dienstag, den 23. Januar 1934 B«rlap»<rt Tre»»«> Nnz«Igcnpr«IIr: »!« gpalNg« 22 »» bre!I« Zelle S PI«, — sllr JamiNcnanzrlgen und LIclIengesuche » Psg. — Fllr Platz°orlchil>len können wir kein« EeioShr lrtstr« Nummer 18 - 33. Jahrgang Erlchilnt s mal wSchenlllch mll der llluslrlerlen Kralls« ' " und mehreren Textbcllage» Monatliche Bezugsprelle: Aus«. A mit St. Vennoblalt und Feuerleiter Aus«. V. ohne St. Vennoblalt u. mit Feuerleiter M. 2,2« Aus«. C ohne St. Vennoblalt u. ohne Feuerleiter M. 1,1« Einzelnummer 1« Psg., Sonnabend, u. Sonntag-Nr. 20 Psg. Nedattion: Dresden-«.. Polierstr. 17, gernr. 20711 u. 2IVI2 iieschiiltsltell«, Druck und «erlag! Germania Buchdruckerel u Verlag Th. u. T. Winkel, Polierst». 17, Fern». 2l«12, Postscheck: Nr. 102», Bank: Lladtban« Dresden Nr. 01787 Am Falle oon yohrrer Gewalt, Verbot, Streit ober Velrlcbsftörungen hat der Bezieher oder Inserent leine Ansprüche, sallo die Zeiiung in beichränll-m Umlange verspätet oder nicht ericheint — ErlüNungsorl D-' ' — DieEntwilklung derSozialverschemng Zwei Vorträge paier Georgs von Sachsen in Dresden - Eingreifen Englands in die deuisch-sranzösischen Verhandlungen? Wichtige Zahlen, die Beachtung verdienen Aus der Statistik der Sozialvers. 1932/33 Berlin. 22. Inn. Das Reichsversicherunstsamt gibt soeben die von ihn, bearbeitete. „S t a t i st i lr der Sozial versicherung 19 3 2 mit einem B l i ck,a u f das Jahr 1933" heraus. Das Jahr 1933 brachte auch in der Entwicklung der Sozialversicherung durch erfolg reiche Bekämpfung der Arbeitslosigkeit eine Wendung zum Besseren. In der Unfallversicherung ist für 1933 mit rund 310 Mill NM. Ausgaben zu rechnen. We gen der Auflvärtsbewegung der Lohnsummen und der Verminderung der Ausgaben infolge des Rückganges der Zahl der Unfälle wird sich die Beitragsaufbringung er leichtern. In der Invalidenversicherung werden mehr als 670 Millionen NM. an Beiträgen eingehen. Hier brachte das zweite Halbjahr 1933 ein erfreulicl)es An steigen. In der A n g e st e l l te n v e r s i che r u ng errei chen die Einnahmen 433 Mill. NM., die Ausgaben 276 Mill. NM. In der K n a p p scha f t l i che n Pensions versicherung sind, obwohl sich die Lage besserte, noch in erheblichem Umfange Zuwendungen des Neiclies nötig gewesen. In der Krankenversicherung hat der Kran kenstand im Jahre 1933 mit Ausnahme der Monate Berlin. 22. Ian. Ministerialrat Dr. G ii t t vom Neicl)sinnenministe- rium veröffentlicht im „Reichsverwaltungsblatt" eine Stellungnahme zu dem Gesetz über die Verhütung erb kranken Nachwuchses. Dadurch, datz die Erbgesundheitsgerichte aus einem Richter und zwei Aerzten bestehen, habe der Gesetzgeber die Entscheidung über die Sterilisierung vertrauensvoll in die Hand des Arztes gelegt. Von ihnen werde es daher in erster Linie abhängen, ob das Gesetz verantwortungsbewutzt in jeder Beziehung so wohl dem Einzelwesen als auch der Allgemeinl)eit gegen über durck-geführt werden wird. Die ärztlichen Beisitzer übernehmen eine grotze Ver antwortung sowohl dem Volke als auch dem ärzt lichen Stande gegenüber. Bei der Beurteilung des Einzelsalles müsse der Arzt immer von zwei Voraussetzungen ausgehen: Datz die Sterilisierung nur zulässig ist, wenn die Krankheit ärztlich einwandfrei f e stg e-st e 11 t sei, und zweitens müsse das Erbgesundheitsgericht zu dem Ergeb nis kommen, datz nach der Erfahrung der ärztlicl)en Wis senschaft die Nachkommen des betr. Menschen mit grosser Wahrscl-einlichkeit an den im Gesetz genannten Erbschäden leiden werden. Der Sinn des Gesetzes sei eindeutig und klar, in Zukunft die Geburt erbkran ker Personen zu verhindern sowie Familie und Ange hörige vor dem unendlicl)en Leid und den Opfern zu be wahren, die die Pflege solcl-er Personen erfordern. Schliesslich solle den erbkranken Personen selbst wie bisher auch weiterhin die unbedingt nolniendige Pflege ohne Uebertreibung zugebilligt werden. Januar und Februar sich unter dem bereits sehr niedrigen Stand des Vorjahres bewegt. Eine grötzere Anzahl Kas sen hat ihre Beiträge herabsetzen können. Neben diesen vorläufigen Zahlen und M'trachtun- gen für 1933 bringt der Bericht das endgültige finan zielle Ergebnis der gesamten Sozialver sicherung für 1 932. Für die Gesamtheit aller Zweige der Sozialversiche rung mit Ausnahmen der Arbeitslosenversicherung be liefen sich die Beitragscinnahmeu im Jahre t932 auf 2.4 Milliarden RA!.: einschliesslich der Vermögenserträgnisse und der sonstigen Einnahmen ergibt sich eine Gesa m t - ei nn ahme von 2,7 Milliarden NM. Die Gesamt ausgaben hallen die gleiche Höhe, von ihnen entfie len 2.!, Milliarden NM. auf die Pflicbt- und Freiwilligen- leistungen, das sind 93 v. H. aller Ausgaben oder 107 ». H. der Beitragseinnahmen. Für die Vermal- t u n gskoste n wurden 1 0 v. H. d e r B e i t r ä g e ver wendet. Das Vermögen steht Ende 1932 mit 4.6 Milliar den NM. zu Buch. Bei den einzelnen Zweigen war die Entwickelung verschieden. Das Vermögen der Invali denversicherung nahm ab, dasjenige der Angestelltenver- sicherung zu, so datz es Ende 1932 9 20 des Gesamtver mögens der Sozialversicherung umsasge. Einen E i n n a h m e ii b e r s ch u tz batten im Jahre 1932 nur die Kranken- und A ng e st e l l t e n Ver sicherung anfzuweisen. Dr. Gütt betont schliesslich, datz selbstverständlich zunächst erst bei denjenigen Personen eine Entscheidung herbei geführt werden könne, bei denen die besonders begrün dete Gefahr bestehe, datz sie sich ungehemmt fortpflanzen, datz also die FäIle nach ihrer Dringlichkeit bel>andelt werden müssen. Sine große Kundgebung der Katholischen Mion in Prag Prag. Der Erzbischof von Prag beabsichtigt, durch die Katholiscl-e Aktion am Pfingstfest« ein« grotze encharisksche Kundgebung zu veranstalten In vier verschiedenen Kiränn werden je drei euä>aristisä>e Predigten für di« verschiedenen Al tersstufen und Stände durch die liesten Prediger Prags gehal ten werden. Hierauf begeben sich alle Teilnehmer aus diesen Kirclu'n In feierlicliem Zuge zum Hradscbinplatz. wo der Erz bischof selbst in eucharlstisclier Prozession das Allerlieiligste tra- gen und eine eucharistiscl>e Andacht leiten wird. Nelien der För derung des eucharistisäien Gedankens soll die Jeter auch dem Proteste gegen die Unterdrückung der Kirciie in Mexiko ge widmet sein. Vessenmg lm Befinden des Reichspräsidenten Berlin, 22. Ian. lieber das Befinden des Reichspräsidenten von Hin denburg wird amtlich mitgeteilt, datz der Herr Reichs präsident, der auch während seiner Erkältung seine lau fenden Dienstgeschäfte weitergesührt hat. sich aus dem Weg« der Besserung befindet. Die „Catholic Action", das Organ der „National Latholic Welsare Conference" ider grotzen ZentraEr- ganisalion der nordamerikanischcn Katholiken), ve fentlicht in ihrer letzten Ausgabe lDezember t!>33> den Wortlaut der grotzen Kundgebung, in der die Ober-- hirten der Bereinigten Staaten die eigen!ixt>en Ur- saclien der gegenwärtigen wirtschaftlichen und finan ziellen Not schildern. Der Hirtenbrief, der ein gewal tiges und erschütterndes Gemälde der untergehenden lilu-ralen „Kultur" enthält, hat in den Bereinigten Staaten und in der übrigen angellächsisäzen Welt -inen umzeheuren Eindruck gemacht. Wir geben im Johlen den die grundsätzlich wichtigsten Stellen der mit avo- stolisärem Freimut voroelrar.men Darlegmuren wieder: „Seit einigen Jahren hat die Erschütterung unserer bis herigen wirtschaftlichen und finanziellen Ordnung eine Ver wüstung und ein Unlx'il angerichlet, die sich nach allen Seilen ausbreiten Dies alles war indes nicht die Iolge e:ner einzigen, plötzlich hereinbrechende» Katastrophe B-elmehr hal>en Iper Kräfte gewirkt, die jahrelang die Grundlagen des Rechts, der Gerechtigkeit und der S tikckkeit unierwühlt und untergraben haben Als der „Krach" kam. verbreitete er überall seine ver- heerenden Wirkungen. Alle Schöpfungen unserer Zivilisation, allen Iainilien und alle Einzelpersonen, verspürten di« zerstö renden (^wallen. Alle moralisch» Kräfte waren gehemmt. Das Geschästslelx'n war gelähmt, der Verkehr zerrüttet. Die Landwirtschaft war zugrunde gerichtet. Millionen von Arbi tern waren zur Arbeitslosigkeit verdawnii und Milkonen von Menkt>en konnten nur durch die vereinigte Tätigkeit der pri vaten nnd öffentlichen Hilfe dem Tode entrissen iverden Es wäre sinnlos, die lainre Liste der gesellschasllicl>en. po- litischm und wirtschastliäx'n Nöte aufzuzählen, die heule das Ganze der Gesellschaft lredränaen. Bon Tag zu Tag wächst ja die Zahl der Notschreie. In seiner Angst wendet sich das Volk an die leitenden Organe in Gememde. Staat und Bund und fleht sie an. ein Ende zu malten »kl dKKer Zeit des Schreckens, der Unsicherheit nnd d«r Leden Gewisz hätten inanäie der jetzigen liebel durch iveise Gesetze und durch ein ratcl^s Eingreifen der Regierung vermieden werden können Al>er eine Nation ist selbst verantwortlich für die Regierung, die sie liesilzt. Es liegt an.den Wählern wenn die Begriffe der Gemeindeverwaltung und des Betrugs der Veruntreuung, der Bestechung, der Vergeudung der öffentlichen Gelder, der schuld- lleladenen Vunde->renossen''ckoft von Pokzei nnd llebeltätern gleichbedeutend geworden lind Es liegt an den Wählern, wenn d'e Regierungen der Stacken unerträgkäv Steuerlasten aukge hänf! ha!>en nnd wenn der Bnndeskongretz die öffentliäien Gel der in einer Weile ver-gendet datz ein Gleichgewicht des Haus- halts unmöglich wird. Menn al>er die Regierung gleichgültig war so wurde die Geschäftswelt ihrerseits non dem bZeist der Rafsiucht durchseucht, der dazu führte, das Gemeinwesen zu bärtigen. Die ganze Furchtbarkeit dieses Sachverhalts ist nach nnd nach durch die Untersuchung des Finanzausschüsse-' 'S Senats aufgedeckt wor den. Was inan hier von der gewundenen nnd unanständigen, auf de» Volkslx'trug abzielenden Geschäftsgebräuäien der Wech selagenten und Bankiers erfahren mutzte hat mehr dazu beige tragen. die bisherige Achtung von der Rechtlichkeit der Ge schäftswelt zu zerstören und die llnzufriedenlieit anzusacbm. als die Propaganda der radikalen und kommunistisäx'n Par teien. Die heilige Einrichtung ist entwürdigt worden und der allgemeinen Verderbnis zum Opfer gefallen. Die Sckzeidungsgerichte sind mit Arbeit überladen, nnd einig« Orte hal>en aus ihren Gerichten wahre Sckeidungsmiihlen ge macht und dieses schiinvflielie 'Mittel ohne Scheu zur Erhöhung ihrer Einkünfte benutzt. Die Tlzealer und Vergnügungsstätte» lzaben sich umgewandelt in Mittelpunkte der schamlosen Schau stellung und der unanständigen und schlüpfrigen Ausführung Man gibt Stücke, man rollt Iilme ab. die eine ständtzze Auffor derung zum Laster und zur Sitten Verderbnis bedeuten. Die Druckereien hören nicht auf, das Land mit Bücl>ern und Bildern zu tillerschiveininen. die ein Attentat auf die guten Sitten und di« Moralität unserer Jugend darstellcn. Es ist nutzlos, eine Liste aller Laster aufzuslellen, die unser« Kultur zerstören. Di« Iolgen liegen ja in dem Elend und in der Entwürdigung zahlreiciier Volksgenossen vor aller Augen Die in den finanziellen Koksen lerrsäende Unehrlichkeit, di« Unredlichkeit in der Keschästszzebarung, di« politisäe Korrup tion, die Entartung und schlechte Verwaltung der Rechtspflege die Morde, die Selbstmorde, die Eigenlumsvergehen, die Spiel sucht, die Räubereien, die Gewalttaten sind nur der offenkun dige Ausdruck dieser allgemeinen Siltenverderbnis, die Mil lionen oon Mensclpen zur Arbeitslosigkeit, zum Hunger, zur Oie Entscheidung über die Sterilisierung Die Verantwortung liegt beim Arzt — Vehandlung der Fälle nach Dringlichkeit
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