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Arbeiterstimme : 17.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193108174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19310817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19310817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1931
- Monat1931-08
- Tag1931-08-17
- Monat1931-08
- Jahr1931
- Titel
- Arbeiterstimme : 17.08.1931
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S«rria»pr«< dl. h<-st r.ro R: lk.l-, kalUr z, Nummer 143 7. Jahrgang Dresden, Montag den 17. August 1931 lOlll tteule kriik in Dresden unerkärlei» Wlizeiußersall aus die WZ! !c»«!k Htlsstruppe der politischen und Ude Incirr, S I'»U« e iKlkl le Hungerausruhr in Pirna I«pl» klNNlCtt d 1« — dstre,^- UfLlzvaren cbischlal alsiraße 21 rbeüerke Lifl/iger! rttnwaren sich er- 8UÜWN slisn Listsgsn «IrieN» k:de> s II. 5orle rd ^Vei5 r^ke 84 u. 1 XoarUtor»! :onuoätiv«li,> N. 7-.. . nig«r als 3 Wagen Schupo Verstärkung beordert. Die Empö rung ist bis weit in die Reihen der Geschästsleuie und des Mittelstandes «ingedrungen. Am Dienstag 19,30 Uhr, sindet im Volkshau» Pirna eine Lssentlich« Versammlung statt, «tnberusen von der KPD und allen Überparteilichen revolutionären Organisationen, in der di« iommunistische Stadtverordnetensraktion zu dem Hunger diktat der Kreishauptmannschast siir Pirna Stellung nehmen wird. Diese Veranstaltung muh zu einer wuchtigen Kund, gebung der gesamten Pirnaer werktätigen Bevölkerung werden. Sorgt durch Massenbesuch dasitr, dah di» Mahnahmen der Kreis- hauptmannschast und der Stadtverwaltung zunichte gemach« werden. Kühns Polizei besetzt sämtliche Büroräume der KPS, der Mafsen-Srganifationen und der Arbeiterftimme / Senoffe Golbhnmmer und eine Anzahl wettererFunktionäre verhaftet/Srganisiert Proteftfturm in Betrieben mEemvelftellen I Kict-S ljl8 MM 5erl»«vil<ck:ir ncl l'utierm : IsrLiectluaz) »nvüMtM stiaber ü !i^' -emitte! dil 8 5t ' Durch di« Verordnung der Kreishauptmannschast erfolgte di« letzt« Woch« in Pirna ein ungeheurer Raubzug aus die laichen der Allerärmsten, der Fürsorgeempfänger. In einer hier stattgefundenen Erwerbslosenoersammlung, die von 400 Erwerbslosen besucht war, sprach G«n. Stadtrat Eöhlert über den neuen Raubzug auf die Taschen d«r Fürsorgeempfänger. Treffend wurde auf die Auswirkungen der Briiningschen Not- Verordnung hinqewiefen und auf die Maßnahmen der Auch- arb«iter-Part«ien, d«n Hoovcrschen Silberstreifen noch ein« Weile blank zu erhalten. Die Versammlung brachte den schärf, ften Protest gegen die Mahnahmen der Kreishauptmannschast zum Ausdruck. Von allen Erwerbslosen wird di« sofortig« Nachzahlung der abgezogenen Gelder gefordert. Nach der Der- sammlung bildet« sich, ohne Aufforderung des Erwerbslosen rates, spontan «in Demonstrationszug, um die nach dem Rat haus gesandte Delegation b«i ihren Forderungen zu unter- stützen. Demonstranten drängten in die Räume des Rathauses und schrien den anwesenden Polizetb«amt«n in di« Ohr«n:- „Schieht uns doch tot, wir haben Hunger und sonst nicht» zu verlieren l" Die Pirnaer Polizei hatte zu ihrer Unterstützung nicht w«- Die gesamte SPD-Presse und ihre Ableger, di« Renega.. blättchen kauen bis zum Ueberdruß die Verleumdung wider, die Führung der KPD befinde sich in einer „verzweifelten" Lage, deshalb arbeite sie auf ein Verbot der Kommunistischen Partei hin. Das neugebackene Vorstandsmitglied der SPD, Herr Meier, hat diese Verleumdung zuerst publiziert. Offenbar wollte er da mit den Befähigungsnachweis erbringen, dah er würdig ist Mit glied des Parteivorstandes der SPD zu fein. Er selbst wird nicht müde, diese» Geschwätz al» tiefgründige politisch« Weisheit den sozialdemokratischen Arbeitern zu s«r- vieren. In einer Berliner Mitgliederversammlung der SPD gab er diese Weisheit folgendermaßen von sich: »Letzt ist die Kommunistische Partot innerlich aufs schwerste erschüttert. Durch die politischen Meuchelmorde an Polizei beamten sucht sie den Ausweg, um durch ein Verbat der KPD in das Dunkel der Illegalität zu flüchten. Ein Verbot der Kommunistischen Partei wäre ein grober Fehler. Sollen die Führer Rechenschaft oblegen vor ihren Parteigenossen." Also — die Kommunistische Partei will deshalb „in das Dunkel der Illegalität flüchten", weil sie die Rechenschaft vor den Mitgliedern fürchtet, Und die SPD ist es, die die Kpmmu- nistischc Partei an dieser „Flucht in die Illegalität" hindert. „Mögen sie sich verantworten", ruft pathetisch der SPD-Vor- stand Meier, der sich damit plötzlich als „Verteidiger" der Le- galität der Kommunistischen Partei ausspielt. Es ist klar, daß dieser Treppenwitz nur von berufsmäßigen Taschenspielern und Volksbetriigern erfunden werden konnte. In dem Kopse des SPD-Vorstands Meier verwandeln sich di« Arbeiter, die Mitglieder d«r KPD in sozialdemokratische Funktionäre, die ihren gut bezahlten Platz an der Futterkrippe des staatlichen und kommunalen Verwaltungsopparates haben, und die jetzt, weil die KPD die Massen -um Volksentscheid, zum Sturz der Preußenregierung ausrtef, die Kommunistische Partei „zur Verantwortung" ziehen wollen. Die kommunistischen Ar beiter als die glühendsten Verteidiger der Braun-Severing — das ist die erstaunlich kühne Logik der SPD-Führer. Sic ist nicht weniger kühn als die andere, daß di« KPD vor ihrer Legalität fliehen möchte , nnd daß die SPD diese Flucht ver hindere. Lügen werd«,, dadurch nicht zur Wahrheit, wenn man sic dummdreist und mit falschem Pathos deklamiert. Selbst der ge schickteste Schwindler kann die Tatsache nicht aus der Welt schas sen, daß der „Vorwärts" am 1k. August das Verbot der KPD forderte, daß er indirekt zugab, daß die Negierung Brauß-Se- vering eine solche Maßnahme vom Reichsinnenministcr geforderl hat, und daß das Verbot nur deshalb nicht ausgesprochen wu»* spalt,»« R»npattill.j«ll« »d«, d<r«, lft.. sür di^Reklamegill« tanlchllehend - Nnreig'n.llnnLhm« »ar !k an in d«r Lkpeditiin Dre»d««-V. 1, SiU«rdahahosstraß« 1. 'N »Uns- , Mleklrske! inkiickcrcl anderen Naziblätteln gegen die KPD getrieben wird, zeigt sich das enge Zusammenarbeiten der Bourgeoisie und der Nazi». Erst am 18. August konnte man im „Angriff", dem Goebbelsblatt in Berlin, auf der ersten Seite folgendes lesen: „Wenn di« Leitung der Kommunistischen Partei jetzt ver stärkten Terror einsetzen läßt — und di« nächst«» Tage werden beweisen, daß die» der Fall ist — so stellt diese» Manöver ein« reine Verzweiflungstat dar." Im Leitartikel derselben Nummer heißt es: „Wir prophezeien heute schon, daß der rote Mord nicht et wa zum Schweigen gebracht ist, sondern daß er bald weitere vlutopser fordern wird." Wie ist es möglich, daß die Nazis im Angriff wie auch am Sonnabend im Freiheitskampf, in dem sie eine ganz« Seite Bilder mit der bezeichnenden Urbersch»'.st „Das riecht nach Tschekaarbcit", schon vorher wissen, was am nächsten Tage durch die Kommunisten gemacht werden wird. Diese ganze Hetze dient der Sicherung der van der Groß bourgeoisie angekündigten weiteren Verschärfung des Unter- stiitzungs-, Lohn-, Gehalts- und Eteuerraube» an den Werk tätigen. Die Bourgeoisie und ihre Knechte wissen, daß die KPD die einzige Kraft im Kampf gegen diesen Raubzug Ist. Der Rauh soll ohne Widerstand durchgesührt werden. Hier zeigt die Büttelrolle der Nazis, die wie die Führer der SPD zittern vor dem gewaltigen Vormarsch der KPD. Erhöhte Wachsamkeit der Arbeiter Die KPD läßt sich auf ihrem Wege der Sammlung der Mas sen zum Kampf gegen die Raubpläne der Bourgeoisie nicht be irr«». Erhöhte Wachsamkeit bis zum letzten Mitglied der KPD gegen alle Provokateure und Verschärfung des Kampfes ist das Gebot der Stunde. Verstärkt da», Massenaufgebot sür dir Kommunistische Par tei, werbt für di« Arbeiterstimme. Jeder Leser der Arbeiter stimme «in Agitator für da» Kampsorgan der Werktätigen, da» riicksicht»lov sür di« Interessen der Ausgebeutete« Antritt, für die Arbeiterstimme! >i IIN'I bist vl. ttlal?> Lehrlingsftreil in Hamburg Am 14. August traten die Lrhtlinge der Hamburger Firma Hormann L Burchardt in den Streik und wählte» sich «in« Streik leitung. Der Kamps geht gegen eine ganz unerhörte Behandlung der Lehrlinge. ltte 7ü. 7. Wer hat die Legalität der KPD W fürchte«» iäz-z.v,' 24 lälkotin Tageszeitung der KPD / Sektion der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Nund um den Erdball / proletarische Sozialpolitik / Für unsere Frauen / Der revolutionäre Jungarbeiter II«: tr«i Hau, monaillch k,V0 RM Im vor««,), durch .. .... IM l«hn« Ziistrllgrbühr), DI« ,,1lrb«It«rstinim« «rlcheint «Sa. lick auker «n Sonn- und Feiertage». Z« hall«, dSH«r» <v«walt besteht k«In Anspruch aus Liiserung de, Zeitung ad« aus Zuriichohiung d«» v«iug,pr«ile,. e»i«>e«np,«tl«: dl« u,un«al kk. n rb Ps., für Famll>tn,nz«tg«» ro „ 1 .in dregpaltigrn Teil «In«, T«rlselt«) 1,80 RM. vnreig'n.llnn-hm, nur k von S Uhr an in d«r Lkpedlliin Dre»d««-V. 1. SiU«rdahahosstraß« 1. Antwort: Maffenwerbung siir Partei und Presse! Heute in den frühesten Morgenstunden wurden von der Dresdner Polizei die Räume der Bezirksleitung der KPD. tc§ KIVD, der RKO, der Arbeiterstimme, der IAH, der Noten Hilfe und des Kampsbunde» besetzt und stundenlange > .nisjuchnngen durchgesührt. Dabei sind die Beamten sogar beauftragt — wie wir hören durch Dr. Pfotenhauer — d r Arbeitszimmer der Reichstags- und Landtagsabgeordneten gleichfalls zu durchsuchen. Eine Anzahl Parteigenossen, drr t'icn. Gold ha IN m e r. Redakteur, Herbert Paulsen, Gen. Fritz D it m m i g von Löbtau, Gen. Seide- unn. ein erwerbsloser Angestellter und der Gen. Red der sind verhastet worden. Alle Räume der Partei, der ^cdaltion, der Druckerei und der Massenorganisationen wurden einer Untersuchung bis aus den letzten Winkel ucrzogen. Gesunden wurde nichts. Lediglich unwichtiges Material, so die Schulftreikrichtlinien der Reichspionier» i-iiung sür den 11. August wurde beschlagnahmt, um diesen ungeheuerlichen Uebersall aus völlig legale Organisatio- ikii, die ihren politischen Kamps in der breitesten Oefsentlichkeit organisieren, zu rechtfertigen. Nach der Besetzung des Karl.Liebknecht-Hause» in Berlin ist dieser Polizeittberfall in Dre»li.n ein weiterer rlhritt zum KPD-Verbot. Dieser Polizeiübersall aus die Kommunistisch- Partei und : -evolutionären Massenorganisationen zeigt: Die Bourgeoisie ! ..Material" zum Parieiverbot. Die einzige Kraft, di« den ;,s gegen den noungdeutschen Hungerkurs führt, soll „ver- - in" lvcrven. Aber die Feinde des Volkes können natürlich ' lei „Verbrechen" der Kommunisten finden und hilfsbereit 7:.» ihnen die faschistischen Mordbuben als „Material"« i '.-chrantcn bei. Infame Provokateurpläne der Nazis Igendc Meldung zeigt die insame Rolle der Naziführer: -e geheime Führertagung der Nationalsozialistischen Par- I ' am 12. August im Hotel „Askania" am Anhalter Bahn- I - ' : ,l. Anwesend war unter anderen auch der Fememörder I 7 unant Sch u l z. Das Hauptthema des Abend war di« I ^>v die nationalsozialistischen Stoßtrupp» schon im gegen« I . ::n Augenblick ossiziell und össentlich als I P-lilti oustreten sollen. ?as wurde abgelchnt, well man e» au» I plspllgandistischrn Gründen im gegenwärtigen Augenblick noch : f r zweckmäßig hält. Man einigte sich aber vollkommen Richtlinien, aus Grund deren der Kampf gegen die 5 misten jetzt geführt werden soll, und beschloß, in den 1 lagen möglichst zahlreich« Adressen von Funktionären irr.Nommunistischen Partei zu sammeln. Gleichzeitig sollen die S': Gleitungen der Nationalsozialistischen Partei Drohzettel ? christcn ansertigen, aus den Straßen und in den Unter» , brgrlti: .jusammtnrotlungen organisieren und vor allem auch im Zenikuin der Stadt versuche», Schlägereien und Zusammenstöße ! mit d,r Polizei herbeizusiihren. l.inn sollen der Polizei sosort die Namen und Adressen der ' ' : «Alten kommunistischen Funktionäre mitgetcilt werden, mit :: i. :en Behauptung, daß diese die Unruhen organisiert hätten. 7 Funktionäre der Kommunistischen Partei, so folgerte man r Geheimsitzung, würden dann von der Polizei zweifellos ' u :i verhaftet werden, die Polizei würde in ihren Wohnungen h jungen abhalten und auf alle Fälle irgendwelches Mate- r.! siiiden. (Wie z. B. in der Hirtcnstraße unter einer jähre- lüngen alten Staubschicht den Armeerevolver eines Greisrs, auf- : i n als Erinnerung an den im Kriege gefallenen Sohn.) Aus diese Weise würde die Oefsentlichkeit dauernd durch e Verhaftungen von kommunistischen Arbeitern und Funk- i nen in Atem gehalten und schließlich in eine Art von Panik- mung versetzt werden. Weiter wurde beschlossen, an den Stellen, wo die Unruhen e n x-n nationalsozialistischen Terrorgruppen organisiert werden, l Li!c Lolale und deren Notausgänge zu besetzen, in den Lokalen 'iIAl möglichst die Lichtschalter unbrauchbar zu. machen und die 7-lcsoiileitungen und die. umliegenden Straßen abzuriegcln. Die -nn.m'ndcn Scktionslclter der Nationalsozialistischen Partei -mdrn verpflichtet, die hier festgelcgten Ausgaben schnellstens in An üss zu nehmen. . ' Nazl-Äesftörungsakbelt in Llnruveverven Mit welchem Erfolg die Provokateurzentrale in der Hede- i"mnstraße diese Ausgaben inzwischen erledigt hat, haben die diöhcrigcn täglichen Mafsenverhaftungen völlig einwandfreier ftibeilrr zur Genüge erwiesen. Di« bürgerliche Press«, einschließ lich der sozialdemokratischen, hat da» schändlich« Treiben der Aotionalsozialistrn durch Sensations- und Hetzmeldungen, bös willige Verleumdungen und Erfindungen aus» beste gefördert. h"-r Goebbels mit seinen Provokateurtricks lieferte dem Ullstein- r mprgeiw, mittags und abends je ein halbes Dutzend ^hupomörder. Aus diesen Meldungen, die ihre besondere Beleuchtung er- s-chren durch die schamlose Hetze, die vom „Freiheitskamps" und Verlag: D««»dn«r vtrlag*g«s«lllchaft mbH. Dr««t>«n-L. E«Ichüft»stell« und Re daktion: Eüterbahnhotztk. L, Fernruf: I7tSS. Postscheckkonto: Dr»»d«n 18 890. Sprechstunden: Montag» 18—18 Uhr allg. Sprechliund«, Mittwoch» 17—18 Uhr betrieb»- und arbelt»r«chtl. Frag««, Freitag» 18—19 Uhr juristisch« Sprechstunde ^ir. I l'-elelou > iMiWk-
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