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Arbeiterstimme : 10.11.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193111108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19311110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19311110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- teilweise vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1931
- Monat1931-11
- Tag1931-11-10
- Monat1931-11
- Jahr1931
- Titel
- Arbeiterstimme : 10.11.1931
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vtta.UvttM» ,j,r L,kal<,: Vit» <Sr»«l, Lkttd«,: »r P-lltN «lt »u.n.h«. d<« «uiland,!,»«. Plsvlol DewkikichaU. S»»r«, Radi» »nd Nri«<««rki»ruirz ^k,de^: Kr Au»la«: Karl Pretbner. Berlin; kür geuilleton ^^"age: Otto Ätlde. Verli«; für Inserat.: tzrttz Rttfcher. Dresden- sur Truck »»> Verl,,: Dl«»-»« vttlag^«lllch«ft ». ». H„ bl« ,«»„»l ß»lp»ll«», 5r«»p««io«t«u« ^«« »«,«, !,'"u « ' ^1»' g-mitl«»«»»«!««» ro Pf7. ia« »I« -le»l«me,«>l, <«»IchU«fttt>d M«'" T.ll «I»«r r«H «ll«j 1.» K«. »,,«,«».«>>«<.»«« ,»r ' °c» » Utr «» '» der Expedill«« Dtt.dtti.^. 1. <Silittb.bnh.sftr,»« 'll»r >l«i Sau, «»n.Illch r,»0 X« l-il»«' l, »«,«»„, knr« dl» 0»st r,!0 X« lohn« g»st«v,«tSH,), ri« ,.«rb,Ilttftl»m«' ttlch«l»t «la. tt». «nfttt ,, e»»». »Nb g«Ittt«,tt>. 8» yiille» b»b«r«r »«walt t,steht kel, ««t Llrsttunaber Aeitnn« «dtt Zni»«»«HI,a,be, «e^i^nreile,. Dtt»dntt v,,l,,^,7,lllch.1« vr,^,,.«. Äschiisi.steil« >«,» Xe- »st»«r»«h»h.lst,.», gernr^: irr»». P.ftschtttk.»««: rr««d»» 1» «S. Dresden, Dienstag den 10. November 1931 Nummer 191 1 Jahrgang Sachsen-Textiler stteilen! Führung der NGO den Kampf gegen den Lohnabbau aufzuneh- men. Dao Beispiel der Kölner Metallarbeiter, der Leipziger Textilarbeiter muh überall Nachahmung finden. Jede Beleg schaft wählt sich einen vorbereitenden Kampfaueschuß auf brei- stcr Einheitssrontgrundlage, jede Belegschaft muh an ihrem Frontabschnitt den Kamps gegen die Lohnabbauoffcnsive auf nehmen. Neue LohnMln»'Nowerordnlmg! Die Reichsregierung ist gestern zusammengetreten, um «in« neue Notverordnung auszuarbeiten, die dir allgemeine Lohn- kürzungsaktion diktieren soll. Diese Meldung wird triumphie rend von der Kapitaksprrsse verbreitet, die gleichzeitig mitteilt, daß die neue Notverordnung bereits Ende November ver- iissentlicht werd«» wird! Die Mobilisierung der Betriebe zum Kampf gegen jeden Lohnraub muh aus diese alarmierende Mel dung die Antwort sein. Dresdner Straßenbahner demonstrieren Dresden, 111. November In den gestrigen Vormittagsstunden bewegte sich ein Trupp Straßenbahner, von einer Menge Arbeitsloser umgeben, durch die Friedrichstadt nach dem Strahenbahnhos Waltherstraße. Sie trugen aus einem Schild die Jnschrist: „Ueberfüllte Straheubah- nen, aber wir werden entlassen!- Am Bahnhof sprach rin Ar beiter zu einer sich schnell anfammelnden Menschenmenge. Er erklärte, daß diese Strahenbahner gegen die Massenevtlassun- gen und das reaktionäre Spardiktat an diesem 8. November de monstrativ ihrem Protest Ausdruck verleihen. Der revolutionäre Klasfenkamps sei der einzige Weg, der Arbeitende und Arbeits lose zufammenbringen könne, um «ine wirkliche Befreiung der arbeitenden Massen zu erzwingen. Ein Hoch aus die rote Ein- heitssront schlotz diese eindrucksvolle Kundgebung der Nässende« muhten Strahenbahner. Da» alarmierte Polizriübersallkom- mando tras zu spät ein. Arbeiterausftand in Tientsin Japaner bombardieren die Stadt Aus Peking wird gemeldet, dah sich in Tientsin die chinesischen Arbeiter und Studenten in einem bewaffneten Aus stand gegen die Imperialisten und gegen die verräterische Kuomintangbehärde erhoben haben. Die Massen zogen be waffnet vor die öffentlichen Gebäude und eröffneten das Feuer auf das Polizeipräsidium, den Bahnhof und das Negierungs gebäude. Das gegen sie aufgebotrne Militär erlitt schwere Ver luste. Zur Zeit dauern die Strahenkämpfe an, da die Auf ständischen Zuzug von den Landßebieten er halten haben. Nunmehr haben die Japaner Armceslugzenge ent, sastdl, uin die Stadt zu bombardieren. Die englischen,- sranzö- sischen und amerikanischen Truppen rüsten sich ebenfalls zum Eingreifen. Aus Peking ist «in Panzerzug zur Niederwerfung des Ausstaudeo unterwegs. Lchzsger Textilarbelterftrett verbreitert / LftMfische Textiler, wählt in allen Betrieben Kampf- ausschüsse / Kämpft unter Führung der Revolutionäre« Gewerkschafts Lppofition! Leipzig, 10. November. Wir haben gestern bereits gemeldet, dah die Arbeiter »i Baumwolle Leipzig streiken. Auf Grund des gestern Zmittag gesahten, durch Geheimabstimmung vollzogenen I-milbeschlusics, ist heute früh die Belegschaft der Eauhscher I-sinnerci in den Streik getreten. Auch die gestrige Nach- liiitagsschicht der Baumwolle ist nach einstimmigem Be- liliitz in den Streik getreten. Damit ruht der gesamte Be- Iichb. Auch sozialdemokratische und DTB-Mitglieder fpra- Itui sich sür den Streik aus. Die Bürokratie des deutschen I'ttlilarbciterverbandes versucht bereits die Front der -neilcuden durch die Bildung einer eigenen DTV-Streik- Iliiung zu spalten. Aus Grund der Streiks in diesen beiden großen Textilbe- -en hat die Direktion der Psaffendors-Spinnerei jede Vcr- W-iluug innerhalb des Betriebes verboten und allen Arbci- ui-i. auch den Betriebsräten im Falle der Zuwiderhandlung mit inlüsscr Entlassung gedroht. Es ist damit zu rechnen, dah der heute noch größeren Umfang annimmt. Chemnttz, 10. November. i Die Belegschaft ver Strumpfrcparatur Schettler u. in Chemnitz hat in einer Velegschastsversammlung ein- beschlossen, als Antwort auf den Hungerschiedsspruch I:: - Führung der NGO in den Streik zu treten. I Tic Arbeiter der Färberei Reh in Hartmannsdorf I chu in einer von der NGO und dem Roten Textilarbeiterver» Id tinberuscncn Betriebsversammlung zu dem angekiindigtcn der iibertarislichen Löhne Stellung genommen und be- s.-!.-"cn zu streiken. Durch diesen Streikbeschluß kapitulierte der i. !unehincr und versprach die alten Löhne weiter zu bezahlen. Tic Streiks der Leipziger Textilproleten sind ein Sig- Tic oslsächsischen Textilarbeiter müssen diesem Beispiel - u ^tn allen Textilbetrieben von Dresden, Bautzen, Zittau k r müssen Textilarbeiter und Textilarbeiterinnen sofort in Be- i.: i rsicocisammlungen znfammcntreten und aus der Grundlage :: rc:cn Petriebseinheitssront vorbereitende Kampfausschiisse ::h!cn. . .... Tic ostsächsischen Textiler besinden sich im tarislosen Zustand tie Textilbarone wollen auch hier den dritten Lohnraub nmü .Ib eines Jahres durchpcitschen. Der Kampf der ostsäch- iLn Textiler gegen jeden Pfennig Lohnabbau ist zugleich die « :c rl etarischc Solidarität mit den streikenden Leipziger Kol- Vorwärts unter Führung der Revolutionären Eewcrk- ^ji-.Lpposition zum Kampf gegen die Lohnräuber. ötreikrvstung gegen Lohnraub Berlin, 10. November. (Eig. Meldung.) Tie gestern stattgesundenen Geheimoerhandlungen 17 Jerlin er Metallarbeiterkonslikt brachten einen Schieds- irieih, der die Verlängerung des bisherigen Tarises bis zum l>. Tczcnibcr vorsteht. Aus diesem Schiedsspruch spricht ganz '«sichtlich die Furcht vor den S t r e i k r U st u n ge n und tc-HAb ist er ein großer Erfolg der Revolutionären kwerlschastsopposition. Die Metallarbeiter werden die Kampf ring bis zum Ablauf des Schiedsspruches verschärft weiter- khrrn, zur Organisierung des Streiks gegen jeden Pfennig Lchnraub! Achtung! Preirsenkungsmanöver? diesem Moment, wo überall in Deutschland Lohnabbau- ^ikd.ipiliche gefällt werden und sich die Arbeiter bereits in t-Mii Streiks dagegen wehren, beginnt die kapitalistische Presse sicher ein groß angelegtes Preisabbau-Manöver. Es wird be- i npict, der Wirtschastsbeirat werde einen allgemeinen Preis- veranlassen und deshalb sollen sich die Arbeiter den Lohn- e'biiu gefallen lasjen. Es wird heute aber wenig Arbeiter geben, die noch auf die- !<; Atanöver hereinfallen würden. Jedesmal war das Pteis- eebAimanöver die Begleiterscheinung einer neuen Lohnabbau- rtlle. Wie oft schon haben z. V. die SPD-Blätter von einem .^vorstehenden Preisabbau"- geschrieben. Als vor Jahresfrist Ne Lodnabbauossensive der Unternehmer mit voller Wucht ein- !^tr, erklärte die SPD-Presse, daß die Zölle herabgesetzt.und Ni Preise gesenkt würden. In Wirklichkeit sind seitdem neue .Werhöhungcn, neue Steuern, Erhöhung der Mieten und neue Preissteigerungen gekommen. Auch jetzt sind nicht Preissenkungen, sondern neue Preis- Sicherungen, zu erwarten, wie es das Anstreigen der Weizen- -reise und des Brotpreises, das Ansteigen der Kartoffelpreise uso. zur Genüge beweist. kein Arbeiter läßt sich' trresllhren. Uebcrall gilt es, unter Dresden, den S. November. Während die Nazis und die sächsischen Deutschnationalen aus Furcht vor ihren Wählermassen sich nach außen „für" die von der KPD eingeleitete Volksbegchraktion aussprcchen, hat der Stahlhclmer und volksparteiliche Landtagsabgcordncte Dieckmann die Katze aus dem Sacke gelassen. Noch bevor der Landesvorstand der Volkspartei zusammengetreten ist, beeilte er sich, wörtlich zu erklären: „Die Deutsche Volkspartei wird sich an dem kommuni stischen Volksbegehren nicht nur nicht beteiligen, sondern es auch mit aller Entschiedenheit bekämpsen. Diese Haltung ist ohne weiteres dadurch gegeben, dah die Kommunistische Par tei die Trägerin der Aktion ist. Die Kommunisten beabsichti gen selbstverständlich nichts anderes, als allgemeine Unruhe im Lande zu erregen und diese Unruhe zur Erreichung der ihnen von Moskau gesetzten Ziele zu benutzen." Die Unruhe, die den Dicckmännern so auf die Nerven sällt, ist durch den großkapitalistischen, werktätigcnseindlichen Kurs in Echieck-Sachscn und Brüning-Deutschland hcrvorgerufene Erbitterung der Massen, die der Faschismus mit seiner ver logenen Schcinopposition aufzufangen versucht. Gerade darin liegt neben der allgemeinen Masscnmobilisierung für die Losun gen der KPD die Bedeutung der roten Volksbcgehraktion, daß sie die Scheinopposition der Harzburgcr stellt und entlarvt. Die sächsischen Nazis, Hugcnbcrgcr und Seccktleute, diese Nutznießer des Schieckrcgimcs, geraten sich schon nach der Einleitung der Aktion in die Haare. Die Kommunistische Partei mobilisiert die Massen, auch die Proletarier der SPD, SAP und die antikapi talistisch gesinnten Wähler der NSDAP, formiert sie im Kampf gegen den Schieckkurs zu einer Front gegen kapitalistisches Hungerregime und Faschismus. Die Bolkspartci läßt durch Stahlhclmer Dieckmann aber auch noch wörtlich folgendes erklären: „Demgegenüber ist der Wunsch und Wille der Deutschen Volkspartei klar und unzweifelhaft darauf gerichtet, dem Lande die gegenwärtige Regierung so lange wie nur möglich zu erhalten. Wir brauchen in Sachsen „KPI Trägerin des Volksbegehrens" Sin Geständnis Dieckmanns / SVD-Vresfe erNäri: „Segen Schieck heißt gegen SVD"I keine nationale Regierung, weil wir «in« haben. Die Deutsche Volkspartei wird deshalb zu einem Sturz der Regierung Schieck, auch aus dem Umwege über ein kom munistisches Volksbegehren, keinesfalls die Hand bieten." Die schweriudustrielle Volkspartei erklärt also mit Recht die Schieckregierung als ihr« eigene „nationale Regierung", die man im Interesse der Industriellen „solange als möglich er« halten muh". Sie entlarvt damit selbst den reaktionären, scharf macherischen Charakter des Schieckrcgimes. Koalition von SPI bis Bolksvartei Und als Verbündete dieser Stahlhelm- und nationalen In- dustriepartei tritt aus — die „linke" Chemnitzer Volksstimme. Sic schrieb zur Stellungnahme der Deutzchnationalen wörtlich: „Natürlich haben sich nunmehr auch Sachsens Deutsch- nationale parteiossiziös sur das kommunistische Volksbegehren ausgesprochen, Seite an Seite werden Deutschnationale und Kommunilten gegen die Sozialdemokratie mar schieren. Und das nennen die Jünger Moskaus Klassen kamps . . Schieckkabinett ist also gleich SPD! Schicckkabinett ist aber auch gleich StahUzelm-Dieckmann und Scharjmacher-Volkspartet. Diese richtige Rechnung stellt die SPD-Presse mit dieser Er klärung der „Volksstimme" selbst auf. Sie hat jetzt die „große Koalition" offen hergrstcklt, die sie seinerzeit bei den Regicrnngs- verhandlungen, angeblich nur nach außen hin, an „radikalen" Forderungen hatte „scheitern" lassen! Damals täuichtc mau dcn rebellierenden SPD-Arbeitern „prinzipiellen lhegeniatz" zur Jndustriellen-Partei vor, jetzt fällt die Larve, und die SPD- Führer zeigen sich als Schildlmlter und Wortführer der Partei und Regierung des sächsischen Jndustriellenverlmudes. Diese Selbstculhüllung der arbeiterfeindlichen Koalitionspolitik ist ein Verdienst der koinmuiiistifchcn Aktion. Jetzt können die ehrlichen SPD-Arbeiter erkennen, welch niederträchtiges Spiel die Edel, Büchel und Liebmann mit ihren Wählern zum Kampf gegen die Scharfmacher und sür ein rotes Sach'en getrieben haben. Jetzt erst recht werden sie in gemein samer Kampffront mit der KPD marschieren sür das rote Volksbegehren, zum Kampf um ein rotes Sachsen in einem so zialistischen Deutschland! WirtMattspartel windet sich Der Landesausschuß Sachsen der Wirtschastspartci faßte am Montag folgenden einstimmigen Beschluß: „Nach Artikel b der sächsischen Verfassung hat der Landtag einen Ministerpräsidenten zu wählen, um dem Staate eine dem Volkswillcn entsprechende Regierung zu geben. Bisher hat der Landtag diese verfassungsmäßige Pflicht nicht erfüllt. Die Wirt schaftspartei wird nochmals den Versuch unternehmen, dem Staate eine Regierung von parlamentarischer Grundlage unter Zusammenfassung aller nationalen Kräfte zu geben, uni den» Lande eine Neuwahl zu ersparen. Sollte dieser Versuch der Wirt- schastspartei abermals scheitern, so wird sie dein Volksbegehren auf Auslösung des Landtages zustimmen." Dieser Beschluß ist ebenfalls ein Zeichen der Verwirrung in die die „nationale Front" nach der Einkeilung des konunnni- stischen Volksbegehrens geraten ist. Die Massenaktion der KPD mii-d die verzweifelten Manöver der gestellten Demagogen durch kreuzen. Einzelnummer 10 Pfennig Tageszeitung der KPD / Sektion der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachse« / Beilagen: Der rote Stern / Rund um den Erdball / proletarisches Feuilleton / Das Bild der Woche
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