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Sächsische Volkszeitung : 16.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193503168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-03
- Tag1935-03-16
- Monat1935-03
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.03.1935
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Ausgabe k mit Benno-Blatt Sächsische M r,70 M 1,70 volkssettuns Sonnabend, den 16. März 1935 «««>«,»,,I vr««»«i «»,,1,<»,«>!<: »I, NpaUtg, rr mm VI,U« ä«u« i Pt«, — jur gam»!«nant»tg«x und SUllengüuch« t Pf«. — 80, PlutzuoilchNllia lonne, wir Irin« Lewöhr leist« Nummer 84 — 34 Fahrgang »Igelit t «al wochenlltch mii »er illustiieete, <Li»U»- deilu,« »Der Seaeereller" und mehreren lelldeilage, M»>>«Mck>« «ee«g»»re>I,: «us«. L «II Lt. «ennoblall und geuereeller «us, «. ohne Lt. «ennoblatl « mit geueerell«, M. i!.A> lius, >l ohne St. Benndblal» u. ohne geuerrelter " Sinjeinummer U> PIg., Sonnabend. «. Sonniag-Nr. LO PI«. R,«»!>>«»: Dreoden-»., Polierftr. II, gerne. LÜ7U u. HOU Selchältolt«»«, Druck und v«rt,,r Leemanla Buchdruckeret u. «erlag LH. a. <b. Winkel, Polierftr. 17, gernr. 21012, Psftlcheck: Sir. 102Ü, Bank: Sladtbant Dresden Rr. 01707 Unskkängig« Güi* vknisllivks u. KuttU«- Im galle von höherer Lcwalt. «erdol, eintreleud« rvelriebsiiörungcn hur oer t>e,ieher oder ^n,e,«nl teil« Anjprüche, lail» die Zeilung in de><hiünliem Umjange, verjoäiel oder nicht «richeint — ilrjullungsolt Dresdei Umbildung des griechischen Kabinew Ausschaltung -es Parlaments beabsichtigt Besprechung -es griechischen Mnifierpräsldenren mit den INinistern der Volksparttl Athen, 15. März. Heute findet unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Tsaldaris eine Besprechung mit den Ministern der Votkspartei über die politisck)« Loge statt. Voraussichtlich steilen die Mini- sler ihre Portefeuilles dem Ministerpräsidenten zur Versagung, um eine Beibehaltung oder Umbildung der Regierung zu er leichtern. Die Ausschreibung von Wahlen für eine Nationalversammlung wird erst in etwa 0 Mona ten erfolgen, weil die Regierung inzwischen die Bereinigung der Lage vornehmen und lebenswichtige Wirtschastssragen er ledigen will. Eine besondere Kommission aus Versassungs- rcchtsgelehrten soll gebildet werden, um die auszugcbenden Ver- Ordnungen zur Durchsührung der Beschlüsse der Regierung auf zustellen. Zur Durchführung ihres innerpolitisck-en Befriedung-)- Werkes hat die Regierung eine Reihe einschneidender Maßnah men beschlossen. Die Kammer soll ausgelöst werden, da die meisten Abgeordneten der Opposition ivegen ihrer Teilnahme an dem Aufstand verhaftet wurden oder geslol)en sind. Dem Senat wird verboten, sich zu versammeln, weil die Mehrl-eit der Senatoren Anhänger von Benizelos ist. Später soll der Senat durch «inen Beschluß der Ralionalversanunluug, die zur Abänderung der Verfassung einberuseu werden soll, über haupt ausgehoben werden. Ferner ist in Aussicht genom men, alle reaktionären Beamten, besonders die höheren, aus den Ministerien und den Banken sowie aus Heer. Marine und Lnstsahrt zu entlassen, kurzum alle Dienste von ungeeigneten Elementen zu reinigen. Die Kosten der Rieder wersung des Ausstan- des werden vom Finanzminister aus 5 UV 'Millionen Drachmen geschätzt. Durch die Beschlagnahme des Eigentums der Aufrührer im Werte von Uber einer Milliarde Drachmen hofft man sedocl). alle Wunden, die der Ausstand gesclzlagen hat, heilen zu können. Athen, 15. März. Gegenüber den von einer ausländischen Agentur am Donnerstag verbreiteten Meldungen über einen schweren Kampf bei Drama betont die Athener Tel.-graphen- Agentur nochmals, daß seit Mittwoch in ganz Griechenland die Ruhe vollständig wiederhergestellt ist. Das Gaargebiet — bevölkeruiMpomisch Vie Geburtenziffer der Saarbevölkerung erheblich über dem Reichsdurchschnitt Berlin, 15. März. bezeichnete er als eine vordringliche Ausgabe. Es werde dabei Aus den Veröffentlichung!» des Reichsgesundheilsamtes geht hervor, daß die Rückgliederung des Saargebietes auch einen bedeutsamen bevölkerungspolitiscl)en Zuwachs für das Reich bildet. Im Saarland ist ebenso wie in den benachbarten Teilen des Reiches der Stand der Geburten und Ster beziffer verhältnismäßig günstig. Die Eheschlietzungsziffer hat im Saarland nie den Bor- Kriegsstand unterschritten. Die Geburtenziffer liegt erheb lich Uber dem Reichsdurchschnitt und übertrifft seit 1920 auch di« Ziffer des benachbarten Regierungsbezirks Trier. Da auch di« Sl«rbezifser niedrig«« als in den benachbarten Tei len des Reiä-es ist, ist der Geburtenüberschuß d«s Saarlandes, trotzdem er nicht einmal mehr die Hülste des Vorkriegswertes hat, deutlich demjenigen der Rachbargebiele überlegen. Die Be- pölkerungszähl l)at dadurch im Saarland crl)eblich zugcnom« min, sie ist von 19tv bis 1927 um 18 Prozent angewachser während die Einwohnerzahl der Regierungsbezirke Trier und Pfalz knapp die Hülste dieses Zuwachses erreichte. Der Anteil j«r Kinder ist erheblich höher als im Reich. 15,5 Prozent der Hanrbevölkcrung standen im Alter von unter 6 Jahren, da ngen nur 11,4 Prozent der Reichsbevölkerung. In diesem Zusammenhang sei der Hnnveis gestattet, i hast die Saarbevölkerung zu 75 Prozent katholisch ist. ks bewahrheitet sich hierdurch aufs neue, das; die Eebnr- teiiverhältuisse beim katholischen Teil der Bevölkerung miscres Vaterlandes günstiger liegen als bei den übrigen Pcvölkerungsgrnppen. Keine Erhöhung der Preise im Saargebiet Regierungspräsident Jung vor den Landräten des Saarlandes Saarbrücken, 15. März. Am Donnerstag wurde die erst« Sitzung der Re- zierung mit den Landräten abgehaiten. Dabei wur den die wirtschaftspolitischen Richtlinien des Reichskommissa riats für die Rückgliederung bekanntgegeben. Gleichzeitig soll ten die Landräte dem Reichskommissar und der Regierung ihre Wünsch« und Sorgen oortragen. Regierungspräsident Jung ging in großen Zügen aus di« »vorßehende Arbeit «in, wobei er darauf verwies, daß die berioaltung im Saargebiet aus dem vordersten Posten des Deiches stehe. Er gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß es mit unierßützung des Führers und der Reichsregierung gelingen wcrLe, unvermeidbare Stockungen, die der Uebergang von einer -algierung auf eine andere bringe, zu überwinden. . ^'üsm>9 der Frage der besonderen zusützlichen Arbeits« o-Ichasiung für Industrie, Handel, Gewerbe und Handwerk verhindert werden müssen, daß di« finanzielle Last, die die Arbeitsbeschaffung mit sich bringe, aus zu schmale Schultern gelegt werde. Hand in Hand mit der Arbeitsbeschaffung durch Bereit stellung öfsentlicher Riittel müsse natürlich der organische Aufbau der Sa a r w i r t s ch a s t gehen, die so stark wer den müsse, daß besonder« Arbeitsbeschassungsmaßnahmen durch die öfsentliche Hand in dem Maße, wie sie zunächst vorgenom men werden müßten, unnötig würden, und die Wirtschaft al lein imstande sei, das Heer der Arbeitslosen aus die Dauer auszunehmen. Eingehend behandelte Regierungspräsident Jung dann di« wichtige Ausgabe der Verbesserung der Lage der Arbeiterschaft. Zu der äußerst wichtige» Preisfrage erklärte Jung grundsätzlich, daß eine PreiscrlMung unter allen Umständen und mit allen Mitteln verhindert werden müsse. Eine Preissteigerung könne nur Hand in Hand mit einer orga nischen Erhöhung der Gehälter und Löhne geschehen. Da aber eine solcl)« Erhöhung zur Zeit unmöglich sei, müßren auch die Preise aus der derzeitigen Höh« gehalten iverden. Der Streit in der Provinz Buenos Arres beendet Martinez de Hoz abgcreist Buenos Aire s, 15. März. D«r abgcsetzte Gouverneur der Provinz Buenos Aires, Martinez de Hoz, hat kurz nach Mitternacht La Plata verlassen und ist nach Buenos Aires adgereist. Seine Legionäre geleiteten ihn mit Hochrufen aus die nationalistisä)« Revolution zu seinem Kraftwagen. Sodann lösten sie sich aus und kehrten in Ihre Wohnungen zurück. Damit ist sede Gefahr für blutige Aus einandersetzungen In La Plata beseitigt und der Streit in der Provinz vorläufig beigclegt. Vor seiner Abreise sandte Martinez d« Hoz ein Protest- telegramm an den Staatspräsidenten General I u s> o. Dar in sagt er, er weicl-e der Gewalt, ,chie Euer Exzellenz in den Dienst dunkler Elemente einer niedrigen Politik gestellt hat". Anklage gegen Fran Mennmn erhoben Berlin, 15. März. Die Staatsanwaltschaft hat gegen die Anfang Februar d. I. verhaftete Frau IUnemann, die nach ihrem eigenen Ge ständnis ihre drei Kinder verhungern ließ, da sie ihr in ihrem Verhältnis zu ihrem Geliebten lästig gewesen seien, Anklage erhoben. In kurzer Zeit ist mit der Ansetzung des Vcrhandlungstermines vor dem Berliner Schwurgericht zu rechnen. Ucber den Verlauf der Verhandlung läßt sich zur Zeit noch nichts sagen, da abzuwarten bleibt, ob die Rabenmutter ihr Geständnis aufrechterhalten wird. Wolken über -er Prager Burg Zur Verschärfung des tschicho-poluifchcn Gegensatzes. (Von u u s e r e m Mitarbeite r) Prag, im März. „Lieber Freund, ich begrüße Düh bei Deiner Heimtehr aus dem brüderlichen Polen, wo Du mit so ausd ucksoollen Worten das Verhältnis der Mehrheit unserer Nation zu den polnischen Brüdern ausgedrürtt haft. Wir alle wissen, daß unsere beiden Voller Angehörige der großen slawi schen Völkerfamilie sind, daß in unseren Adern dasselbe Blut fließt, daß das Tjchecho,lowalijche und das Polnische die verwandtesten Sprachen sind. Ich würde nichts sehn licher wünschen, als daß die beiden Voller in ihren be- freiten und geeinten Staaten eingedenk ihrer geschichtlichen Tradition, ihre Solidarität aus allen Gebieten des natio nalen Lebens so befestigen mögen, wie es internaiional zwifchcn der Kleinen Entente der Fall ist." Mit diesem Brief, der tätlich in der gesamlen tschechi schen Presse austauchte, begrüßte lein Geringerer als der Präsident der tschechischen Abgeordnetenkammer Stanek, seinen soeben aus Warschau zurüklkehrenden Amiskollegen, den Eenatspräsidentcn Söul up, der dort an den Vei- setzungsseierlichkeiten sür den polnischen Sozialistensührer Limanowski teilgenommcn halte. Der Ton dieses herz lichen Handschreibens könnte aus den schwärmerischen all- slavischen Verbrllderungsseiern der Vorkriegszeit erklungen sein. Er könnte aber auch ebensogut aus einem jener Hand schreiben entnommen jein, mit denen Venesch vor 15 Jahren, angesichts des drohend'» tschechisch-polnischen Krieges um das Osirau-Karwiner Hüttenrevicr, die für seinen Staat bei allen parlamentarischen Kraftworten doch so lebenswichtige polnische Frenndschast sich zu retten suchte. Nicht umsonst wird man in der Tal an alte Kon zepte erinnert. Die tschechische Position im europäischen Schachspiel ist in den letzten Jahren und Monaten nicht gerade beneidens wert geworden. Zwar deckt sic noch immer der westliche Turm Frankreich, aber seine Deckung hat an Kraft verloren, seit der östliche ausgefallen und der westliche nm eines einzigen Bauern willen nicht gesonnen scheint, das teuer erkaufte Zusammenspiel mit dem italienischen Springer auf- zugcbcn. Dem Vries gehen Dinge voraus, für die man in Deutschland in den Monaten des Saarkampfes ebensowenig ein Auge hatte, wie vor 15 Jahren in den Tagen der Ober- schlesienlämpse, als.in Versailles die Entente nahe daran war, an dem polnisch-tschechischen Gegensatz in ihren eigenen Neihen aus den Fugen zu gehen. Das mühevoll zusammen gestoppelte Eiemcnceau-Snstem, die slawische Klammer der Jntcressentenstaaten, die -och praktisch nur wenig Jahre notdürslig zu ballen vermochte, galt uns als selbstverständ liche und unverrückbare Tatsache. Man sollte jedoch nicht übersehen, was sich unweit der deutschen Grenze bei Oder berg und im Osirau-Karwiner .Hülteurevi.r wieder einmal abipielt. Im ehemals jo hart umkämpsten tschechischen Teile der Stadl Tejchen ist seit einigen Tagen ein besiiger Schul streik der polnischen Minderheit im Gange. In der Zechen stadt Karmin wurde vor einigen Tagen der Führer der polnischen Pfadfinder des Landes verwiesen. In Mährijch- Ostrau wurde die einzige polnische Tageszeitung des Landes bis aus weiteres verboten. Zwischen tschechischen und pol nischen Sendern gehen heftige Polemiken hin und her un wieder einmal ist die tschechische Presse, die sich bisher und scheinbar aus höhere Weisung hin aller aggressiven Stimmen enthalten hat, angesüllt mit Auslassungen, die den Polen wenig freundlich sind. Unzweifelhaft ist der schon seit Jahren von Prag und Paris besorgt beobachtete Uebergang Polens zu einer s e l b st ä n d i g e n Außenpolitik. Man kutschiert nicht mehr willenlos im Pariser Troß. Was man in Prag schon anläßlich der Erörterungen der Vrüningschen Zoll union 1951 mit Ueberrajchung seststellen mußte, daß näm lich Polens Außenminister Zaleski es ablehnle, sich auf die Seite Frankreichs und der Tschechoslowakei zu stelle», sollte sich nur als Auftakt zu weiteren Ueberraschungen er weisen. Zalesti wurde von Pilsudski sogar noch durch den viel ausgesprocheneren Exponenten einer deutsch-polnischen Zusammenarbeit, Veck, ersetzt. Veneschs besorgte Lockung mit einem tschecho-polnischen Freundschastspakt sand in Warschau keine Gegenliebe. Dafür rächte man sich in Prag, indem man Polen in seinem Kampf um den Viererpakt allein kieß. Warschau schloß im Januar 1951 das bekannte deutsch-polnische Abkommen. Dabei unterließ man es, den Prager Nachbarn nach altem Brauch davon vorher in Kenntnis zu setzen. Seither mehren sich die Zeichen zunehmender polnisch- tschechilcker Svannuna. Der französisch-russisch« Oitvakt
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