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Sächsische Volkszeitung : 19.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193503191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-03
- Tag1935-03-19
- Monat1935-03
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.03.1935
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Ans gäbe K-Sund v Lächstsche und mehr«'«» r«ilbeUo»r» M M Volkszeitung r.7, ü« 1,7» PI». Dienstag, den IS. März 1833 »r««»«» Nni«>ge»»rr>I«: dl« stoolUg, rr mm di«II« 3«N« t Pf», — Illi gomUIerionz«tg«n und LMIkNgstuch« d Pt». — gir Platzvorichrtst«, könne» 10U kein« v-ewLhr lelste» Nummer KK — 34. Jahrgang Lrl<d«I>« > «d> «ochenlNch ml> dir «NuslrteUe» Tiull«- d,Uo,« „D«r generrelter^ MonoMch« ve,»»»»i«><«! üu««. <l «It 8t. vennobjatt und FeuerreUe« «u»g. B. ohn« 8t. ««nnoblolt » mit 8enerr«It«r M Ku»» <l ohn« Lt. Bennoblatt » «hn« FeuerreU«, Stizelnum««» U PI».. Sonnabend- ». Eonnia»-»!,. rv »lediUtoni De—d«»*.. PoN«r«k. U, S«r»r. W7U «. rioil »«IchllstolXI«, »„« und v„Ia«! ««emonla «uchdiuck.e«t «. v«,l°« I». ». «. WI»k«t, PoNerftr. 17, 8«,»r. »nur, Poigcheck: Sie. 10», Bank: Stadtbank Dreiden «r, ,«7»7 Unskksnglg« ^SgSSLSlKrSNg I'aliKUlL u. Kull»«» Im galt« oon höherer Tewalt, vrrbol, etnlretend«« Äetrtebistöeungen hat der Beziehe« oder berent keln« Ansprüche, fall» dl« Zellung in beschränktem Umsange, verspätet »der nicht erscheint — iirsuitungsort Dr»»de» Die WiedereiiMnW der WchWcht Aufschlußreiches Preffegespräch des Führers und Reichskanzlers mit Ward price Deutschlands Recht auf Gleichberechtigung Keine Revision territorialer Vesiimmungen des Versailler Vertrages beabsichtigt MUnchen, 18. März. Durch Kabinettsbeschlutz sNäl;«r«s S. 3 und 8) wurde am Sonnabend in Deutschland die allgemein« Wehrpflicht wieder «inneführt. Der Führer und Reichskanzler beantwortete nach seiner Ankunst in München dein bekannten Journalisten der Roll>er» merc-Prcsse, Ward Price, einige damit im Zusammenhang stehende Fragen. Aus die Frage, ob Deutschland mich in Zukunft genau so lrereit sei, mit England und Frankreich zu »erhandeln, wie es dies in seiner Note vom 18. Februar zum Ausdruck gebracht hat, antwortete der Kanzler: „Die Herstellung der deutschen Wehrhohelt ist ein Akt der Wiederherstellung der verletzten Souveränität eine» grossen Staates. Anzunehmen, dass ein souverän gewor dener Staat wenlger geneigt sei zu einer Verhandlung als ein nichtsouoeräner, würde absurd sein. Gerade weil wir ein souveräner Staat sind, sind wir auch bereit, mit anderen souve- räne» Staaten zu verhandeln. S Ward Price fragte dann den Kanzler, ob nach wie vor Deutschland sich an die territorialen Bestimmun gen des Nersailler Vertrages gebunden hielte, wo raus der Kanzler erwiderte: »Durch den AK« der Wiederherstellung der deutschen Dtctzr- Hoheit Ist der Versailler Vertrag nur in jenen Punkten berührt, die durch die Verweigerung der analogen Abrll st ungsverpslicht ungen der anderen Staaten tatsächlich ohnehin schon längst ihre Rechtskraft verloren haben. Die deutsche Regierung Ist sich klar darüber, dass man eine Revision territorialer Bestim mungen internationaler Verträge nie durch einseitige Massnah men Hervorrufen kann." 8. Zum Schlich fragte Ward Price den Führer, welchen Eindruck di« Proklamation vom IN März auf das deut sche Volk gemacht hatte Des Führers Antwort war: „Tie haben sa im übrigen die Stimmung des deutschen Volkes in Verlln gesehen, und sahen sie nun im Süden des Reiches In München. Sie ist in keinem Ort in Deutschland an ders. Dies mag Ihnen aber etwas zeigen: Tao deutsrt)« Volk empsindet den Akt der deutschen Regierung von ge stern überhaupt nicht so sehr als einen militärisci>en, als viel mehr einen moralischen. Es hat 1!> Jahre lang gelitten unter Bestimmungen, in denen es ein selbstvcrständlict^o Eigen recht jedes Volkes verletzt sah. Hätte die Bleit eine internatio nale Abrüstung durchgesührt, das deutsche Volk wäre mehr als zufrieden gewesen. Dass die übrige Well rüstet und Deutschland jedes Selbsivcrteidlgungsrecht bestreitet, wurde als ungeheuer liche und entwürdigende Vergewaltigung empfunden. Dass diese wehrlose Stellung aber ausserdem noch zu einer ununterbroclie- nen Folge von Deinüligungen führte, lässt erst das stolze Glück begreifen, das die Nation nunmehr nach der Wiederherstellung ihrer Ehre empsindet. Menn Sie einen dieser Millionen aber nun fragen würden, ob er denn nun an Frieden oder Krieg denke, dann würde er Sie vollkommen verständnislos ansehen. Denn alle diese jubelnden Menschen werden sa nicht bewegt von irgendeinem Gefühl des Hasses gegen irgendeine andere Nation, sondern auvschlietzlich vorn Gefühl des Glückes, datz das eigene Volk nun wieder frei geworden ist. Sie all« bewegt nur der eine Gedanke, datz sie sich nunmehr wieder, ohne sich sclpimen zu müssen, einem grossen Volke zurechnen dürfen. Sie verstehen dies nicht und können dies nicht verstellen. Wür den Sie aber Achnlirlzes durchlebt haben wie das deutsche Volk, dann würden Sie vielleicht die Empfindungen begreifen, di« einen Menschen erfassen, den man 1 Jahrzehnte lang In einer ehrlosen Stellung HIell und der sich nun seine Ehre selbst zu rückgegeben hat. Und deshalb Ist es mir auch möglich, In der selben Proklamation, In der Ich die nationale Wehrhohelt des D/utsrl»en Reiclies wieder tzerstelle, laut und deutlich für den Frieden zu plädieren und unsere Mitarbeit an der Si cherung des Friedens zur Verfügung zu stellen. Denn das deutsche Volk will keinen Krieg, sondern es will ausschliesslich das gleiche Rechi aller anderen. Das ist alles." 2 engl. Kabinetisbesprechungen am Sonntag Keine Aendernna im Vesuchsplan Simons erwartet London, 18. März. In Downing Street wurden am Sonntag zwei Vera, tungen abgehalten, von denen dl« eine am Vormittag, die an der» nm Abend statlfand. Es nahmen «eil Ministerpräsident MacDonald. Baldwin, Sir John Simon. Eden und der ständige Unterslaatssekretär des Aeutzern Sir Robert V a n s > 1 t a r t. Paris wünscht diplomatische Schritte Die Auslandopresse und das deutsrlre Wehrgesetz. Verlln. 18. März. DI» aus dem Ausland eingehenden Vlätlerstiinmen bezeu gen, datz die ganze Welt unter dem Eindruck der Wie- berge w Innung der deutschen Wehrsreiheit steht. Neber die Auffassung in London schreibt der Par- lamenlskorrespondent der Times: Bei keiner Stelle besteht die Neigung, den Ernst der deutschen Erklärung herabzusetzen. Aker die Minister lassen sich nicht durch ein falsches Gefühl der Bestürzung an der Fortsetzung ihrer Bemühungen um Friedm in Europa verhindern Das Kabinett wird sich heute vormit tag 10.30 Uhr natürlich mit der Frage der Besuche in Ber lin, Moskau und Warschau beschäftigen, aber es wird allge mein geglaubt und gehofft, datz es keine Aenderung in den be reits getroffenen Vorkehrungen geben wird. Tatsächlich wird a-glaubt. datz die Ereignisse des Wochenendes die Notwendig keit unmittelbarer Fühlungnahme zwischen Herrn Hiller und der britischen Regierung dringender als zuvor gemach» haben. Der Korrespondent bemerkt noch, selbstverständlich könne kein Zweifel darüber bestehen, doh England, Frankreich und Italien In engster Fühlung miteinander bleiben würden. Die weitere Anregung aber, die in einigen greisen gemacht werde. Deutschland eine gemeinsame Protest note zu übergeben, erfordere sorgsältigere Erwägung in einem Augenblick, wo gehofft werde, datz der Besuch briti scher Minister eine endgültige Antwort nnf die höchslwicktige Frage bringen werde, ob Deutschland sich an einem kollektiven Snstem beteiligen woste oder nicht In diesem Punkte dürste eine selbständige Ngchsrage seitens Grahbritgnniens die sich aus das Bevorstehen eines Besuches gründete, der im Falle einer negativen Antwort reine Zeitvcrschwcndung wäre — das bessere Verfahren sein. Dao englische Kabinett Ist Montag 11.30 Uhr erneu« zusam. mengetreten, um Uber di» Erklärung der R«ich»r«gierung zu be raten. Dör Beschlutz der Reichsregierung, die allgemeine Dienst pflicht einzusühren, wurde schon nm Sonnabendabend durch Sonderausgaben einiger Blätter in Paris bekannt. Die Snnnlagmorgenprelse bringt die Meldung von der Wiedereinführung der Dienstpflicht in Deutschland in riesigen Schlagzeilen. Bemerkenswert ist der Versuch einzelner Blätter, jetzt, nachdem es in den Fahren der deutschen Wehrlosigkeit nicht gelungen ist, eine Regelung über die Abrüstung und die bessere Gestaltung des Friedens herbeizusühren, den Eindruck zu erwecken, als ob das deutsche Wehrgesetz die Bemühungen um eine Neuordnung der Valkerkeziehnngen beeinträch tigen könnte. Fn diesem Sinne spricht der Ankenpolitiker des „Journal" „von einem Bruch des gegebenen Mortes "l!> und von einer „unerhörten Gewalttat" und erwartet, datz jetzt end lich die „durch die neue deutsche Drohung" gebotenen Sicher- heilsmatznahmen beschlossen würden. Die Wiedereinführung der Wehrpflicht In Deuischland nimm« auch in der Pariser M o n «a g s p r e s s e den grötz- «en Raum »In. Fn amtlichen sranzösisrt>«n Kreisen war man sedoch am Sonntagabend noch nicht über die Absichten der englischen Regierung unterrichtet und wartele deshalb mit einer gewissen llngeduld den englischen Kabinettsra« vom Montag ab. Dagegen sollen die Besprechungen, dl« zwischen der ita lienischen und der französischen Regierung aus diplomatischem Wege stattgesunden haben, nach Ansicht gut unterrichteter Kreis» bereit» zu einer Einigung darüber ge führt haben, datz di« erst« Antwort, di« aus den Veschluft der Ein historischer Kabinetts- -eschluß Die Neichsregierung hat nin Ist. Mürz 1038 einen Beschlus; von historischer Bedeutung gefasst. Sie Hot ein Gesetz verkündet, durch dos die allge meine Wehrpflicht in Deutschland wieder ein- geführt wird. Damit ist die Periode, die mit Deutschlands Niederlage l!>18 begann und in den Entwafsnungsbe« slimmungen des Versailler Diktats besiegelt wurde, end gültig abgeschlossen. Wie es dazu kam, ist bekannt. Nach dem Krieg hat Deutschland in einem Umfang abgerüstet, wie er in der Geschichte nach verlorenen Kriegen bisher noch nicht zu verzeichnen war. Gleichzeitig übernahmen die Siegcrmächte die feierliche Verpflichtung, der deut schen Abrüstung die eigene folgen zu lassen. Wir wissen aber aus der Geschichte der seitdem verflossenen Fahre, dasz kein ernsthaster Versuch gemacht worden ist, diese Verpflichtung einzuloscn. In dem Ausruf der Neichsregierung wird die histo rische Entwicklung der Abrüstungsdebatte und der Lei densweg, den sie gegangen ist, ausführlich geschildert. Im Oktober 1033 kam es zum Austritt aus der Ab rüstungskonferenz und zum Fortgang aus Genf. Die seit dem verflossenen Monate sind ausgesüllt mit dem Ver such, den abgerissenen Faden widerauszunchmen. Deutschland hat sich stets bereit gezeigt, diesen Ver suchen zum Erfolg zu verhelfen, — unter der Voraus setzung, dafz ihm die Gleichberechtigung auf dem Nüstungsgebiet nicht bestritten würde. Wir wissen aber, wie Frankreich sich stets bemüht hat, die Sicherheits frage in den Vordergrund zu schieben und wie dadurch jede sachliche Aussprache über das Abrüstungsthema un möglich gemacht wurde. Inzwischen gingen die Rüstungen in der Welt wei ter. Erst in den letzten Tagen sind wieder zwei neue wichtige Tatsachen eingetreten, die die Lage in Europa beleuchten: England hat die Vermehrung seiner Streitkräfte zu Lande, zu Wasser und in der Luft beschlossen, und unmittelbar nachher hat die franzö sische Kammer, die Verlängerung der militärischen Dienstzeit beschlossen Die Kommentare in der Presse, die dieses Ereignis und die ihm vorausgehende Rede des französischen Ministerpräsidenten Fland in gesunden hat, bestätigen einhellig, dasz damit der A b r ü st ungs- Politik der Todesstosz versetzt sei, dasz die Ab rüstungsidee begraben worden sei ustv. Uebereinstim- mend wird auch betont, dasz die französische Kammer debatte und der dort gesafzte Veschlusz rin schlechtes Bei spiel seien zu den bevorstehenden deutsch-englischen Be sprechungen. In der Mittagsstunde des Ist März wurde dann in einem Ministrrrat unter dem Vorsitze des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler das neue Wehr« pslichtgesetz und der Ausruf an das deutsche Volk (Näheres im Innenblatts beschlossen. So hat sich Deutschland aus dem Gebiete der Selbst verteidigung aus eigener Machtvollkommen heit die Gleichberechtigung genommen, auf die es einen unverlierbaren Anspruch hatte, nachdem über viele Fabre hindurch vergeblich in den internationalen Gremien über ibn verhandelt worden ist. Der Schritt, zu dem die Neichsregierung sich entschlossen hat, enthält gegen nie mand eine Spitze, gegen kein Volk und auch nicht gegen die Friedensidee. Deutschland will den Frieden, wie cs aus berufenem Munde wiederholt feierlich erklärt worden ist und wie es auch der Aufruf der Neichsregie rung eindrucksvoll bezeugt. Die Armee, die es sich nun wieder gibt, entspricht der geographischen und militär politischen L-we. in der wir uns befinden Das neue Ge setz ist ein Akt der Selbstverteidigung, auf die Deutsch land unmöglich verzichten kann. Reichoregierung zu erteilen sei, In einem Protest schritt der Botschafter Pari»', Londons und Rom» In Berlin bestehen müsse. Anschlieftend daran sollen di» Ve- sprechungen zwischen den drei Mächten auf diplomatischem Weg«
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