Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 08.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193510087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19351008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19351008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-10
- Tag1935-10-08
- Monat1935-10
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.10.1935
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
««klag,ort Dresden. «lnjelgenpkttf«: dl« Ispaltlg« » mm breit« Zett« 0 Pfg! >ür FainUIenanzelgen S PIg. Für Platzwllnsche tSilnei wl, tetr»« Tewfthe leiste», «rschelnt « »al »dcheutllch. Monatlicher vezugsprel. durch Träger einlchl SO Psg bM «0 Pla. TrLgerlohn 1.70; durch di« Poft l.70 «tnlchlietzlich Poftilberweilungogebiihr, zujUglich ^6 Poft-Bestellgeld. klnzetnummer 10 Psg. di« Sonnabend.. Sonntag, und gestiagnummer N> PIg. Nummer233—34.Jahr« SachMye Uolfsseiluny SchrlsNeltung: Dresden.«., Polierpr. 17, Fencruf «7711«. »101» TeichSstsstell«, Druck und Verlag! Tennanta Buchdruck«r«i und Verlag Th. und E. Winkel. Polierftrah« 17, Fernruf »wir, postfch«ck: Nr. Ivrs, Vaal; Etadtbank Dreoden Rr. IX7S7 Dienstag» 8. Oktober 1S3S Im Falle von höherer Gewalt, verbot, etnlrelender Belrleb«- ftSiungen Hal der Bezieher oder Üverbunglretbend« kein« A» jpriiche, >aN» di« Zeitung in belchränllem Umlang«, aerlgttot oder nicht «rlcheint. — Trsüllungsort Dreoden. — — — Seiitschland seierle den Lmtedanktag Das Erlebnis -er Feier aus -em Bückeberg Während die Welt erfüllt ist von Schlachtenlärm und po litischer Unruhe, feierte Deutschland am gestrigen Sonntag auf dem Bückeberg den Tag friedlichen Bauernfleitzes und himmlischen Erntesegens. Eine Million deutscher Bauern bevölkerte an diesem Sonntag den Bürlieberg und legte damit Zeugnis ad von der Einheit und Geschlossenheit des grotzen Stan des der Bauern, von seinein Leistungswillen und seiner Opserbereitschaft für das ganze Bolk, von seiner Treue gegenüber dem Führer und Regierung uno seinem Danke gegenüber dem Herrgott, der die Arbeit des Bauern auch in diesem Jahre sichtlich segnet«. Dieser Dank gegenüber dem Herrgott wurde bereits am Bormittag in zahlreichen Kirchen der umliegenden Städte uno Dörfer abgestattet. Aber nicht nur am Biickeberg, sondern vom ganzen übrigen deutschen Balke, das den Ehrentag des deut schen Bauern innerlich miterlebte, stiegen am gestrigen Sonn tag Dankgebete zum Himmel empor für den Segen, den der Herr unserm Land und Bolke in diesem Jahre wieder geschenkt hat. Dieser gläubige Dank an den Ewigen, der die eigene Arbeit und das Schassen der Menschen in nichts mindert und in ihren» Werte herabdrückt, erklangauchan, den Reden der Männer, die vor der Million der aus dem Biickeberg versammelten deutschen Bauern sprachen. Zu ihm bekannte sich der Reichsbauernführer, wenn er vor den Hunderttausenden seiner Bauerngefolg schäft die Wort« spracht „Wenn wir heute zum dritten Male das Erntedankfest des deut, schen Volkes feiern dürfen, dann gilt unser Dank in er st er Linie dem Allmächtigen, der uns eine Ernt« beschert«, welche uns gestattet, vertrauensvoll in das nächste Jahr zu blicken. Auf dem Gebiete der täglichen Nahrung wird es sedem osfensichtlich, daß der Mensch »nit all seinem Wirken von Gott abhängig ist und all unser Mühen umsonst wäre, wenn der Segen des Allmächtigen nicht auf unserer Arbeit ruhte." Von der gleichen gläubig-dankbaren Gesinnung gegenüber dem Allerhöchsten waren auch die Ausführungen des Führers erfüllt, der wiederholt aus den Segen des Himmels zu sprechen kam. Wir zitieren nur die folgenden Stellen aus seiner Rede: „Hinter uns liegt ein Jahr segensreicher Ernte. Der H l in in e I, er hat uns wieder seinen Segen gegeben. Das tägliche Brot, wir wissen es, ist uns sichergestellt. Die Bör se h u n g hat es uns ermöglicht, in diesem Jahre nicht nur wlrl- schastlich eine reich« Ernte einzubrlngcn, sie hat uns auch nc-ch mehr gesegnet: Deutschland hat vom Beginn dieses Jahres an bis setzt viele und grotze und entscheidende Erfolge erzielen dürfen ..." und wollen dann zum Allmächtigen die Bitte erheben, er möge uns auch im kommenden Jahre wieder die Arbeit segnen, er möge unseren Feldern wieder reich« Frucht geben und uns allen grotze Erfolge. Er möge aber un- serem Volke besonders die richtige Einsicht bewahren, möge ihm den inneren Frieden sichern und möge uno alle gemeinsam er füllen mit der Weisheit und der Klugheit, das rechte zu tun, aus datz unser Volk lebe und Deutschland nie vergeht." Im übrigen waren die Reden, die aus dem Vückeberg ge halten wurden, und die mir in ihrem Wortlaut im Jnnenblatt dieser Ausgabe wiedergeben, erfüllt von dein berechtigten Stotz und der Befriedigung über die vollbrachten Lei stungen und erzielten Erfolge auf dem Gebiete der Sicherung der Volksernährung, von» tiefsten Ernst und rück- haltloser Offenheit, die noch ungelösten Problemeund austauchenden Schwierigkeiten beiin Namen zu nennen und schlietzlich von dem sieghaften Willen und Glau ben, allen Schwierigkeiten zum Trotz die grotze für das Volks ganze so bedeutsame Ernährungsschlacht In ungebroche- nem Glauben an die eigene Krast und lin gläubigen Vertrauen auf die Mithilfe des Allerhöchsten einem sieghaften Ende entgegenzufllhren. Rückschauend auf den gestrigen Tag können wir zusam- menfassend feststellen: Der Erntedanktag 1935 ist zu einem Er- lebnis unzertrennbarer Gemeinschaft geworden, zu einein Aus druck der geballten Kraft der geeinten deutschen Nation, zu einer Saat, die eine neue Ernte bringen wird. sAussührlicher Bericht Uber den Staatsakt auf dem Biickeberg auf den Seiten 3 und 1.) Wg. / Aoch immer heiß umkämpfl? Addis Abeba, 7. Okt. Trotz der italienischen Siegesmeldungen hält man an amtlicher abessinischer Stelle hartnäckig daran fest, datz Adua sich wieder im Besitz der Abessi nier befinde, die es zwei Stunden nach der Besetzung wieder zurilckerobert und, nachdem der Ort mehr mals den Besitzer gewechselt hatte, endgültig be halten hätten. Die Rückeroberung soll durch einen Flan ken- und RUckenangriss ermöglicht worden sein, nachdem man die aus Tanks bestehende italienische Spitze hatte passieren lassen. Die Italiener haben, wie ferner erklärt wird, auf dem Kampfplatz sechs tote Offiziere und Heereo- ^stnaterial zurückgelassen. O London, 7. Okt. Wie der Reuterkorrespondent aus Addis Abeba meldet, hat man ihm dort erklärt, datz zur Zelt weder die Italiener noch die Abessinier im Besitze von Adua feien. Nm die Mittagsstunde des Montag wurde von DNB. die folgende Meldung ausgegeben: Unter Einsatz von Tanks, Artillerie und Flugzeugen stürmten die italienischen Truppen am Sonntagvormittag Adua, verloren es aber mehrmals am Tage wieder an die Abessinier. Am späten Nachmittag blieb Adua end gültig im Besitz der Italiener. Am Montag früh flammten die Kämpfe um Adua wieder auf. Der Ausgang dieser Kämpfe ist noch voll kommen ungewi tz. Die Berluste sind auf beiden Seiten grotz. An die Stadt Adigrat haben sich die italie nischen Truppen bis auf zwei Kilometer herangearbeltet. Sie unternahmen mehrfach Sturmoersuche, die jedoch von den Abessiniern zurllckgewiesen wurden. G Ser Luftangriff auf Gorahal Addis Abeba, 7. Okt. Ain Sonnabend wurde an der So malifront der Ort Gorahai boinbardiert. Das Bombardement wurde nach dem Italienischen Heeresbericht mit sechs Flugzeu gen ausgcsiihrt. Wie von abessinischer Seite hierzu gemeldet wird, sind über diesem Ort etiva 300 Bomben abge worfen worden. Ein Drittel der Bomben soll nicht explodiert Der W. Heeresbericht vom Sonniagmittag Rom, 7. Oktober, lieber die Lage an der abessinischen Front wurde Sonntag mittag folgender amtlicher Bericht herausgegeben: „Am 5. Oktober ist die italienisch Flagge, die am 18 Mai 1896 auf dem Fort Adrigrat eingcholt war. von neuem auf dem verfallenen Fort von den erprobten Truvven des ersten Ar meekorps unter General Santini gehitzl worden. Bevölkerung und Klerus haben ihre Unterwerfung ange zeigt. Das Einqeborenensort hat mit überraschenden Manöver» Amba-Naugcr eingenommen, seine Verteidiger überrannt und im Talbecken Aduas Stellung bezogen. Die Luftwaffe hat mit verschiedenen Marschkolonnen wirk sam zusammengearbcilet. General de Bono teilt mit. datz „alle Truppen ausnahms los grotzen Mut, Disziplin und Widerstandsfähigkeit bewiesen haben". Gegen Abend haben die Truppen auf den erreichten Stel lungen Haltgemacht. Pionierabteilungen und Tausende von Arbeitern sind Tag und Nacht am Werk und haben bereits den Saumwcg von der Grenze bis Adrig^at in eine Stratze umgewandelt, die auch für Lastkraftwagen fahrbar ist. Andere Häuptlinge von benachbarten Ortschaften haben gegen Abend ebenfalls ihre Unterwerfung ange,zeigt. In der Morgendämmerung des Sonntagnarmittag Ist der Vormarsch des 2. Armeekorps auf Adua wieder aufgenom m » n worden. S r, m a l i f r o n t: Am 6 Oktober haben die Truppen vom nordöstlichen Abschnitt'nach kurzem Kampf Gerlogubi besetzt." » Der ltallentfche Vormarsch an -er Südfront Addi» Abeba, 7. Okt. Nach Meldungen von der Südfront entwickeln die Italienischen Truppen eine leb hafte Tätigkeit Dort sind an der Linse Dolo-set italie nische Einheiten mit Fliegerunterstützung eingesetzt worden. Die abessinischen Streitkräfte stehen mit ihrem rechten Flügel am Ganale-Flutz und mit dem linken auf den sich östlich anschlietzen- den Höhcnzügen. Der italienische Konsul in Debra Markos sNordabessinien) ist am Montag in Addis Abeba eingetrosfen und wurde unter abessinischer Bedeckung zur italienischen Gesandtschaft geleitet. Neue Verzögerung in Genf Genf, 7. Okt. Der gestern vom Sechserausschutz fertiggestellte Be richt über die Verantwortlichkeit für den Ausbruch der Feindseligkeiten in Abessinien ist heute vormittag ent gegen der gestrigen Ankündigung nicht verbreitet worden. Statt dessen hat sich der Drcizehnerausschutz, d. h. der Völkerbundsrat ohne die Vertreter Italiens und Abes siniens, versammelt, um auf Antrag Lavals über Aenderungon des Textes dieses Berichtes zu beraten. Die Haltung Frankreichs wird in englischen Kreisen als eine beträchtliche Erschwerung des Völker- bundsversahrens angesehen, das von englischer Seite in Aussicht genommen und das Eden hier so schnell wie möglich durchführen mist. Man hatte auf englischer Seite nicht damit gerechnet, datz sich der französische Ministerpräsident so stark für eine Verzögerung grundlegender Beschlüsse einsctzcn werde. Unter den gegenwärtigen Umstände»» ist es fraglich geworden, ob der Völkerbundsrat heute nachmittag die erwartete Entscheidung über die Bestimmung des Angreifers treffen kann. Die in einer französische»» Zeitung enthaltene Nach richt, datz Laval England zum „Zuriickweichen" bringen und so Mussolini einen Prestigeerfolg als Grundlage von freien Verhandlungen verschaffen wolle, wird in fran zösischen Kreisen dementiert. Man erklärt, datz es sich bei der heute eingetretene», Versteifung nur um Verfahrens fragen handele. Roosevelt erhärt ein Waffenaussuhrverbot sür Aalten und Abessinien Washington. 7. Oktober. Präsident Roosevelt hat in der Nacht zum Sonntag «in Waksenaussuhrverbot für Italien und Abessinien erlassen und alle amerikanischen Bürger darauf Hin genuesen. datz alle Lieferungen an die Kriegführenden aus eigen« Gefahr erfolgen. Sine weitere Srlläruna Roosevelts Washington, 7 Oktaler. Präsident Roosevelt hat im Zu- sammenhang mit der Proklamation über das Wassenaussuhrver« bot für Abessinien und Italien noch folgende Erklärung erlassen: Angesichts der Lage, die sich ungiücklicherwcis« zwischen Abels»- nie» und Italien entwickelt hat. ist es unler Berücksichtigung der Neutralitälsenischlietzung des Kongresses eine Pflicht geivelen, das Ausfuhrverbot voii Waffen. Munition und Kriegsmaterial von den Bereinigten Staaten nach A'oessimen und Italien zu er klären. Trotz unserer Hosfnung auf die Vermeidung eines Krie ges und trotz unserer Bemühungen in dieser Richtung sind wir jetzt gezwungen, die cinfaclx' und unbeziveii'elbare Tatsacl» an- züerkennen, datz abessinisä-e und italienisch»« Streitkräfte in Kämpfe verwickelt sind, und datz hierdurch ein Kriegszustand im Sinn« der Neulralitätsenlschlieszung gegeben ist. Unter diesen Umständen wünsche ich ausdrücklich darauf hinzuiveisen datz irgendwelche Bürger der 'Bereinigten Staaten, die sich freiwillig in Geschäftsverbindungen irgendnx'lcher Art mit einem der Krieg führenden eimassen, dies auf eigene Gefahr tun. Amerikaner fahren aus Schiffen der Krieg- sührenden aus eigene Gefahr Washington. 7. Oktober. In Ergänzung der Erklärung über das Waffenausfuhrverbot veröstentlichl Präsident Roosevelt di« Mitteilung, datz amerikanische Bürger auf Schilfen der krieg führenden Staaten auf eigene Gefahr reisen. Die Erklärung nimmt lediglich diesem,»en aus. die sich gegenwärtig gut der Reis« befinden oder innerhalb einer Frist von 90 Tagen nach Amerika fahren. Präsident Roosevelt »var aus Grund der Neutralitätsent- schlietzung zu dieser Erklärung ermächtigt, jedoch nicht ver pflichtet. Sie Ablehnung ber Botschaft Mussolinis durch England London, 7. Okt. Daily Telegraph besaht sich mit der Aut- wort, die Sir Samuel Hoare auf die Ihm vom italienischen Botschafter übermittelte Botschaft Mussolinis soergl. S. 2 der Sonntag-Ausgabe) erteilt ha«. Der diplomatische Korrespondent des Blattes schreibt, das britische Foreign Office hat Musso- linis Anregung zu würdigen gemutzt, aber es hat nicht zuge- gcben datz der Augenblick geeignet sei, um einen Tau chhandel für „Demobilisierung" des Mittelmeergebietes abzuschlietzen. Die kostspieligen Vorsichtsmatznahmen Grotzbri- tanniens müssen unter den obrvaltenden Umständen aufrecht erhalten bleiben.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite