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Sächsische Volkszeitung : 13.11.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193511135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19351113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19351113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-11
- Tag1935-11-13
- Monat1935-11
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.11.1935
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Seite 8 Nummer 263—34.Iabra er Mittwoch» 13. November 1935 Wenllampscr bei Smyrna gesunken aus als seit Jahren, denn das euro- Ämter, li Ver lierstr. h?senk>ung. funk. FStt k »erboten.) rgenmusik. äch. 12.00: rei! 15.30» tag. 16.30r .00: Nach- e Europas r 4. Olym- .9.55: Um- strierende» msikalisches )0: EmDe lzhau sGast« el-Schanze). eter-Dauer- Lang- und Sprungläufe n in Ober« mn-Bauhen, nze): Wett« rnationaler anze): Ta« Zanglauf in Ischen Post- Olympische wr: Groher ugsspringen i. Schlesien, inngeorgen- Mühlleilen Lergstciger- en in Sali er Sprung: en zwischen f am Asck>- .lh-Gedächl« soll und ist zu glei« ls Weste- Itk» Oeutschland» lgS) Zerr 5.50t Gymnastik, nd Wasser« kl.30: Zeit richten und Pirtschasts« Sportfnnk. der Hörer! etterdienst. che. 13.-15: stteilungen. tachrichlen. echrlsNeltung: Dresden-A., Polierftr. 17, gernrus 70711» «01» Tychilstostelle, Druck und Verlag: Germania Buchdrucker«! und Verlag Th. und D. Winkel, Pollerstrab« 17, Fernrus »wir, Postscheck: Nr. 102S, Bank: Stadtbank Dresden Nr. S17S7 boote herangearbeltet, dl« weltere 14 Menschen retten konnten, so dah die Gesamtzahl der Geretteten zur Stunde mit 125 ange geben wird. Die Zahl der Todesopfer beträgt dem nach 6 8. Bisher wurden 3 Leichen geborgen Fast alle Geretteten muhten sofort in die Krankenhäuser von Smyrna gebracht werden, da sie sich zumeist in schwerver letztem Zustand befinden. Sie hatten ihre Verletzungen während des Unterganges und der damit verbundenen Panik erlitten und auch während des Kampfes in den Wellen durch treibende Schifsstrllmmer. Viele von ihnen konnten nur bewuhtlos dem Wasser gezogen werden. Nach einer anderen Darstellung aus Smyrna der Dampfer stark mit Baumwolle geladen gewesen sein, die Ladung soll durch den schweren Seegang Nüsse gezogen und dadurch ein Uebergewicht erhalten haben. Tie Untersuchung ist noch im Gange. Zn Smyrna herrscht grohe Bestürzung. Alle Veranstaltungen und Festlichkeiten sind abgesagt worden. Am Dienstag begab sich der d e u t s che Konsul in aller Frühe zum Wall, um ihm einen Beileidsbesuch abzustatten. Das deutsche Konsulat hat als erste konsularische Vertretung halbmast geflaggt. Grichelnt I mal wSchenilich. SloaaNIcher Bezugspreis durch Träger elnlchl SO Psg bz«. zo Plg. Trägerlohn 1,70; durch dl« Post 1,70 «Inlchllebllch postüberweyungsgebühr, zuzüglich iS Psg Post-BesteNgeld. xinzeluummer 10 Plg.. di« Sonnabend. Sonnlag. «nd gestlagnummer A> Psg. Laris Wie Volkszeitung wird erleben, wie diese» sunge revolutionäre Italien sich an die Seite Frankreichs und Englands, also an die Seile der konser vativen Völker, stellt. verlagsorl Dresden. «lnzelgenprelle: dl« lspalllge rr mm breit« gell« 0 Psg t lür gamlllenanzelgen ä Psg. Für Platzwünsch« ttnnen wir lein« Gewähr leiste», an zwei Fronten schwerwiegende zu übernehmen. In London wird Franz, preffeflimmen zur llallen. Protestnote Pari», IS. Noo. Uelxr den Inhalt der Note, die der itallenisci»e Bot schafter Terruti am Montag Laval zur Kenntnis gebracht hat, stellen die Pariser Morgenblättcr ziemlich einheitlich Ver mutungen an. Nach dem „stellt Parisien" nmsaht die IlaNeniscile Note «iwa l> Schreibmaschinen sei len. Sie erhebt zunächst gegen die finanziellen und w i r l s ch as l l i che n Sühnemah - isik. 10.15: 0.45: KSt et sich ein. tast. 12.00: rei! 15.15r Fischerfrau, tachmittag. Jubiläum ate. 18.20- 19.00: RS 9.30: Au» fel. 20.10, 00-24E Die »tat. Note an die Gankiionsstaaten Italien droht mit Gegenmaßnahmen Rom, 12. Nov. Die italienische Regierung hat, wie auf S. 3 ge meldet wird, an die Negierungen der im Völkerbund ver tretenen Staaten eine Note geschickt, die im Laufe des Dienstag veröffentlicht werden soll. Gleicl)- zeitig ist die Note zur Information an diejenigen Staaten übersandt worden, die nicht im Völker bund vertreten sind. Mit scharfen Worten wird darin gegen die in Genf beschlossenen wirtsclsaftlichen Sanktio nen der Mächte Protest erhoben und mit ernsten Gegenmahnahmen gedroht. Es werden italienische Schritte wirtschaftlichen und finanziellen Charakters an gekündigt, um zu verhindern, dah sich aus der gegenwär tigen Lage noch neue Gefahrenmomente entwickeln. Ita lien habe sich bisher von der Genfer Institution nicht lö sen wollen ungeachtet seiner Gegnerschaft gegen das Vor gehen, das zu Italiens Schaden unternommen sei. Denn die Unterbindung des ganzen italienischen Ex ports sei mehr als eine wirtschaftliche Mahnahme. Sie sei ein wahrer Akt der Feindschaft, der die unvermeid- llchen Gegen m abnahmen Italiens voll recht fertige. nahmen, die als schwere Ungerechtigkeit bezeichnet werden, Einspruch. Dann folgen rechtliche Gründe, die die italieni sche Regierung gegen die Völkerbundssühnemahnahmen vor bringt. Das Blatt bemerkt hierzu, dah di« ziemlich s ch a rf ge - fahle italienische Mitteilung die schon an sich schwüle inter nationale Stimmung nicht bessere. Man müsse hassen, dah Ita lien bei seinen Gegenmahnahmen nicht zu weit gehe, damit diese nicht wieder andere schärfere Sühnemahnahmen auslösen. Auch der „Matin" glaubt, dah die Note in entschiedenen Wendungen gehalten sei. Sie beziehe sich auf gewisse Ausfuhr verbote und lasse die Kündigung von Handelsverträgen mit Sanktionsstaaten durchblicken. Sie enthalte möglicherweise so gar italienische Vorbeugungsmahnahmen. die heute oder morgen, also noch vor dem 18. Novemlx'r, durchgesührt werden könnten. Der Entschluss der italienischen Regierung werde in Enropa be deutsame Rückwirkungen haben und ein gewisses Unbehagen Hervorrufen. Hoffentlich werde der italienisch-abessinische Streit bald geregelt, damit durch eine Rückkehr zu den normalen Zu ständen der für das Wirtschaftsleben der Mächte notwendige Warenaustausch wieder ausgenommen werden könne. Dös „Echo de Paris" fragt, ob die Gegenmassnahmen Ita liens nicht viel weitergingen, als lediglich die wahrscheinliäre Kündigung der Handelsverträge. Werde die Mach' des italie nischen Heeres am Brenner, die schon durch die Absendung von Rahmenverbänden, Material und Vorräten nach Ostasrika ge schwächt sei, noch weiter vermindert werden? Sei Italien ent schlossen, mit dem Völkerbünde zu breclx'»? Das „Echo de Pa ris" beantwortet dies« Fragen nicht, weist aber aus die bedeu tungsvolle Z u s ctm me n k u n s t des grohen faschisti schen Rates hin, die am 16. November erfolgt. Tas „Oeuvre" deutet die Möglichkeit an, dah Italien sich vielleicht vom Völkerbund zurückzichcn könnte, wenigstens während der Zeit der Anwendung der Sühnemahnahmen. Im übrigen weist es auf die für England ungünstige Verhand lungslage hin, wenn die italienischen Truppen erst das Harrar- Gebiet beseht haben, also den Landstreisen zwischen dem engli schen Küstenlcknd und Inncrabcssinien. Die Engländer könnten kaum zulassen, dah ilalieniscl)« Truppen auf einer strategisch so wichtigocn Stellung bleiben. Oie Spannung im Fernen Osten Die Ermordung des japanischen Marlnesoldaten kn Schang hai hat die japanischen Kommandostellen veranlasst, bei de» Schanghaier Lokalbehörden Genugtuung zu verlangen, andern falls sich die japanischen Streitkräfte ihre Handlungsfreiheit Vorbehalten wolle». Ein japanisches Kanonenboot ist von Nan king nach Schanghai in Marsch gesetzt worden, um die dortigen japanischen Flotteneinheiten zu verstärken. Die japanische Drohung hat unter der Chinescnbevöltcrung Schanghais eine Panik ansgelöst, da man eine Wiederholung der Ereignisse vom Jahre 1932 befürchtet. Suvlch über das Vorgehen Italiens Paris, 12. Nov. Das „Journal" veröffentlicht eine Erklärung des Italienischen Staa tssckre tärs Suvich, in der es u. a. heißt: Wenn wir diese Prüfung überstanden haben, wird man nach Stresa zurückgchen und versuchen müssen, den eng- lisch-französlfch-Italienlschcn Pakt wieder zustande zu bringen. Da wir viel Geduld haben, scheint es. dah die Sühnemahnahmen ohne grohe Ergebnisse bleiben werden. Ist glaube an unseren Sieg. Dieser Feldzug war notwendig. Mussolini hat seinem Volke Brot versprochen. Sein Volk hat Vertrauen. Man möge Italien nicht etwa vor halten, dah cs sich an den Völkerbund hätte wenden können. Als Sieger, die durch den Frieden jedoch erniedrigt wurden, haben wir eine Politik der Besiegten betrieben. Jetzt möge m a n n ns n u r 6 M o na t e h a n de l n l a s s e n. Wir werden in Abessinien die Zivilisation einführen. Wir werden In diese» Land Ordnung bringen. Wir können dort lrben, und man Am Falle oon HSHerer Gewalt, Berbot. etnlretenv« Bented«. stSrung-n hat der Bezieher -Lei W-rbunglretbend« kein« «» jprüche, fall, dl« Zeitung in beschränktem Umlange, aerfpittet oder nicht erscheint - Crlilllungsott Dresden. — — — — Der ilal. Botschafter in Washington del Phillips Washington, 12. Nov Der italienische Botschafter Rosso hat Montagabend Un terstaalssekretär Phillips den Text der italienischen Protestnote zum Zweck der Information der Vereinigten Staaten überreicht. Er überreichte die Note, die Italien an die Sanktionsländer gerichtet hat, in italienisclzem Wort laut und übersetzte sie dem Unterstaatssekrctär münd lich. Rosso erklärte dabei, dah es ihm bei seinem Besuch lediglich darauf ankommc, die Regierung der Vereinigten Staaten auf dem Laufenden zu halten. Sein Besuch bei Phil lips währte nahezu ein« Stunde. Pressevertretern gegenüber erklärte Rosso ans Befragen nachdrücklich, dah der Regierung der Vereinigten Staaten keiner lei irgendwie geartete Vorstellungen Italiens übermittelt wor den seien. Hinsichtlich der Italienischen Protestnote lieh er sich nur dahin aus, dah es sich hierbei um ein umsangreicl-es Schrift- stück handele. * Mit jedem Tage wächst die Spannung im Fernen Osten. Erst eine Woche ist es her, als ein Fanatiter die Waffe gegen den chinesischen Negierungschef erhob, dem die Nationalisten seine japansreundliche Haltung zum Vorwurf machten. Nun wird in Schanghai ein japanischer Marine soldat in Uniform auf offener Straffe niedergestreckt. Wenn es auch denkbar ist, das; es sich um einen privaten Streit handelt, so sind die Hintergründe doch wahrscheinlich poli tischer Natur. Das Schanghaier Lhinesenvirrtel ist einer der Hauptsitze des antijapanischen Boykottkomitees, die heute an ihrer öffentlichen Wirksamkeit behindert sind, hier ist einer der Herde des jungchinesischen Nationalismus, der vor allem in studentischen Kreisen seinen Boden findet. Die Doppelrolle Schanghais als internationale Nieder lassung und als wichtigste chinesische Handels- und Hafen stadt, hat diese Stadt schon früh zu einem Sitz politisier Verschwörungen und zu einem Schauplatz gesährlicher Kon flikte gemacht. Hier fielen im Jahre 1925 die Schiiüe aus den Gewehren englischer Kolonialsoldatcn, die den Anstost zu einer schweren antienglijchen und antienropäischen Boy- kottwelle boten. Hier ereignete sich im javanischen Viertel der Zwischenfall, der den Japanern Anlass bot, vier Monate nach ihrem Handstreich in der Mandschurei bewasfnet ein zuschreiten. Damals wurden mehrere japanische Divisionen am Ufer des Wangpoo an Land gesetzt, um. unterstützt von dem Feuer der Schisssgcschiitze, die Millionenstadt Schanghai in Besitz zu nehmen. Die chinesische 19. Armee hat damals in heldenmütigem Kampf die Angriffswelle aufgehalten, und die japanische Heeresleitung sah sich unter dem internationalen Druck veranlasst, das Schanghai-Aben teuer zu liquidieren. Das Nätsel über den Sinn dieses Abenteuers ist bis heute ungelöst, erklärt sich aber wohl aus derl japanischen Absicht, ein Faustpfand für einen etwaigen Handel um die Mandschurei zu.schassen. Dio heutige Lage ähnelt ausfallend der vom Frühjahr 1932. Tokio scheint entschlossen, in der einen oder anderen Form die fünf chinesischen Nordprovinzen von Nanking los- zureitzcn und endgültig zu einer japanischen Interessen sphäre zu machen. Daher der Widerstand gegen jede Be festigung der Nankinger Stellung im Norden, der Wider spruch gegen die von der Nationalregicrung angeordnete Einziehung des Silberdollars, der Einspruch gegen jede englische Finanzhilfe für den chinesischen Wiederaufbau. In Tokio weist man darauf hin, dah von amtlicher englischer Seite die britischen Anleiheprojekte für China noch nicht be stritten worden seien, und dast Sir Fredsric Leith Rost sich nach wie vor in Nanking aushalte. Der Augenblick ist für Japan günstiger als seit Jahren, denn das euro päische Interesse konzentriert sich auf den Abcssi- nienkonflikt, und England dürfte kaum entschlossen sein, gleichzeitig Verantwortungen die Lage in Ostasien überaus ernst beurteilt, und der „Daily Telegraf" spricht sogar die Vermutung aus, der Konflikt in Ostasien könne den Abessinienstreit eines Tages in den Schatten stellen. In Tokio aber gibt man sich nicht einmal Mühe, weitergehende Absichten zu verbergen, und entwickelt in der Presse und in politischen Kundgebungen den Gedanken eines von Nanking unabhängigen Nordchina, in welchem Japan die entscheidende wirtschaftliche und poli tische Rolle spielen soll. Soeben meldet die Zeitung „Nischi Nischi", dah eine Aussprache zwischen dem japanischen Gene- ral Tada und dem Kommandeur des nordchinesischen Sicher heitskorps, General Sung, bevorstehe, die eine „epoche machende Aenderung in Nordchina" herbeisüliren solle Ja pan spielt ein grohes Spiel. Aber die Erfolgsaussichten sind auf seiner Seite. Bis jetzt 66 Todesopfer der Katastrophe Istanbul, 12. Nov. Aus Smyrna wird gemeldet, dah der türkische Dampfer „Inebolu" in der Nacht zum Diens- tag beim Einlaufen in den Hafen von Smyrna gesunken ist. Hierzu werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Ter Dampfer „Inebolu", ein altes Schiff der staatlichen Schiff- sahrtsgesellschast von 1680 Vruttoregistertonnen, befand sich ml« 190 Köpfen an Passagieren und Besatzung auf seiner üblichen Fahrt von Istanbul nach Smyrna, als er in den engen, tiefeinge schnittenen Golf von Smyrna in einen heftigen Nordost-Sturm geriet. Dabei wurde ein Kohlenbunker weggeschlagen, und das Wasser strömte mit groher Schnelligkeit in den Schiffsraum ein. linier verzweifelten Anstrengungen ging man daran, das Leck zu dichten, di« Pumpen wurden in Bewegung gesetzt, und der Ka pitän versuchte, den nächsten Hasen zu erreichen. Alle Bemühun gen waren aber umsonst, der Dampfer verlor sein Gleichgewicht und sank eine Viertelstunde später, nachdem er das Leck erhalten hatte. Die grohe Schnelligkeit des Sinkens, der Stnrm und der hohe Seegang sowie die nächtliche Stunde erschwerten die Ret tungsversuche von Bord aus, zumal eine wilde Panik ausge brochen war. Zum Glück befanden sich in der Näh« der Un- glücksstelle zwei Dampfer, der englische Frachtdampfer „Polo" und der türkische Dampfer „Istikcal", denen es gelang, 111 Men schen zu retten. Inzwischen hatten sich auch aus Smyrna Motor-
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