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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.06.1931
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310605026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931060502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931060502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-06
- Tag1931-06-05
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«benb-Ausga-v »r. Sahrgang. Slr. 2»a Lreide«. PoMchick-Slo. iv«S Llkidk» Xachdrul! nur mit oeuU.Lu-I.-nanc-b« (Drrtdn. Nachi.I.uILIUa. Unnkrinn<>t« Kchrglftücke werden nicht »uibewadrt 8«rnii>r«chrr-Eammetnummer: S»r«l «u, ür «achtiiklvrüchr! «e. »voll Echrtlttetiun» u. HauplgelchLU-stellei »re-den - «. 1. M-^enlleab» »S/t» LeLgeecodn», durch Polibezun ».«u MI. einichttebUch 3S Via. Po>io«bül,r >ohnr Poitjulielluna.oebkdr) bei 7,not wbchentlichem Berland. tttnjelnummer »0 PIg. Uiuegenveeiie: LI« etnIpaMoc so mm breite gelle »3 Pfg„ lür «utwirts «0 Vlg. gamUienanzelgen und Etelleneeluche ohne «abalt lt PI-., «uberhalb » lj»n., die «0 mm breite «eNamezeUe eoo Pia., auberbaib idü Pjg. Liierten- ,edübr 30 Pia. Autwirtige «uitrL-e »egen Lorauebetadlung Der Atlantlkflug des „Do. x gelungen Bet zerimM Roronda glatt gkwattcrl Berlin,». Juni. Nach einem beim Büro der Dornier, Kerle einaegangeuen Telegramm ist das Dornier-Flugboot -Do. X- heute iFreitaaj früh »,1L Uhr mitteleuropäischer Zeit nach glänzendem Fluge programmäbig glatt bei Fer nando Roronha sBrasilienj gewasiert. Der Kommandant des «Do. X" teilt der Berliner Ber, tretnng der Dornier,Werke mit, dab die Flugzeit 18 Stunden 18 Minuten betragcn habe (Flugstrecke 1129 Lcemeilenj. Nu Bord sei alles wohl. Di« Mo toren seien glänzend ge» lausen. Auch alle sonfti, gen technischen Anlagen des FlugschisseS seien in bester Ordnung. Der Nachtsiug habe keinerlei Schwierigkeiten gemacht. Die Navigation sei sehr gut gewesen. Die Durch» fchnittsreisegcschwindlg- keit habe 176 Kilometer betragen. Das Flug schiss habe beim Abslug wegen der sehr starken Dünung an den «ap- verdischcn Inseln nur 81 rönnen gewogen. (Amtlich zugelassentS Abs'ngSgewich«: 88 Ton» nen.j VS lei beabsichtigt, am Freitag die kurze Strecke nach Natal wetterzusliegen. an schließend daran nach Pernambuco. An Bord hätten sich der portugiesische Admiral Eouttnho der italienische Major Brenta und d'e Besatzung des «Do. X" besunden. An Stelle des auogeschiedenen amerikanischen Piloten Schild hau er sei Flugkapitän v. Clauöbruch vom 8ondor»Lyndtkat mitgeslogen. „RauiiluS" aus der Andri na» London Provlncetown, 6. Juni. TaS Unterseeboot „Nautilus" ist planmäßig um 23 Uhr nach London in See gegangen, nachdem eö leine Prvbcsahrtcn zur besten Znsrtcbcnhci» be endet hatte. Bon London wird cs über Bergen und Tromöö nach Spitzbergen gehen und von dort aus seine Nordpolsahrt antretc». Str Hubert Wilkins und eine Anzahl Wissenschaftler, die ihn zum Nordpol begleiten wollen, besindc» sich an Bord. Drei weitere Fahritctl- nchmcr werden das Unterseeboot In London besteigen. Ein Küftcnwachtschiss begleitet den „Nautilus" bis zu den Grand Banks. An Bord des Unterseeboots bcsinden sich bereits Lebensmittel sür 18 Monate und Brennstoff für eine Fahrt von 6ll00 bis 80NU Kilometer. Str Hubert Wilkins erklärte kurz vor der Abreise, die Bersuklw hätten ihn überzeugt, dab das Unterseeboot dlc Probe bestehen werde. Er glaube, dab die Ucberkreuzung des Ozeans gefährlicher sei als die Fahrt unter dem arktischen EiS. Sa- Msen-IimkekW'-M vor Sitdekkikdnadme Berlin, 8. Juni. Wie bereits angckündigt, wird das größte Landslngzeug der Welt, die viermotorige Junkers »6. 88" („v. 2UVV") am 18. Juni von der Lusthansa aus der planmäbigen Strecke Berlin — Hannover — Am st er- dam —London eingesetzt. Zur Vorbereitung dieses Streckendienstes unternahm die „tt. 88" heute einen Sonderslug nach Amsterdam, von wo sie am morgigen Sonnabend wieder nach Berlin zurückkehren wird. Das Riescnslugzeug wird im regelmäbtgcn Verkehr 15 Passagiere und 2 0 0 0 Kilogramm Post und Fracht tragen. Seine Besatzung besteht aus sechs Mann, dem Flugkapitän Brauer, einem Flugmajchinistcn, zwei Flügel monteuren. dem Funker, einen Steward, zu denen für die erste Zett noch ein Motorcningcneur tritt. Brüning und Emtiur in Seutliamvten Weiterreise nach London London, 5. Juni. Bei leicht bewölktem Himmel und kühler Witterung tras der Hapagdampser „Hamburg" mit dem Neichstanzler Dr. Brüning und dem Retchs- außenminister Dr. CnrtiuS an Bord heute mittag aus der Neede von Cowes ein. In Begleitung der beiden Minister besanden sich Oberregierungsrat Planck und LegationSrat Baron Plessen. Der deutsche Botschafter, Freiherr v. Neurath, begab sich an Bord der „Hamburg", wo er die deutschen Minister begrüßt«. Brüning, lkur- «ius, der deutsche Botschaster und die Begleitung fuhren hieraus an Bord des von der britischen Admiralität zur Verfügung gestellten Zerstörers „Winchester" nach Southampton. Dort wurde den deulschen Gästen ein offizieller Emp fang durch die Stadtbehörden bereitet. Ans die Begrüßungöworte des Bürgermeisters von Southampton erklärte der Reichskanzler: „Mein lieber Bürgermeister! Dars ich Ihnen auch im Namen meines Kollegen sür die herzliche Begrüßung durch die Bürgerschaft von Southampton danken, die Sie uns so eben bei unserer Ankunst in England dargcboten haben. Wir sind hocherfreut, im Haie» von Southampton landen zu können, der als einer der groben SchtssahrtSmtttclpnnkte der Welt in ständiger enger Fühlung auch mit den die deut sche Flagge führenden Schissen sicht, und ich bedauere nur, dab unser Aufenthalt in Ihrer Stadt ans eine so kurze Zeit beschränk« ist. Wir würdigen voll die grobe Freundlichkeit, mit der Sie und die Stadt Southampton uns aus britischem Boden empfangen haben." Zahlreiche Berichterstatter hatten sich von London nach Southampton begeben, um die Ankunft der von der eng lischen Ocsfentlichkeit mit grober Spannung erwarteten deutschen Minister zn beschreiben. In einer Unterredung mit dem Sonderberichterstatter des Neuter- BüroS erklärte Reichskanzler Dr. Brüning: „Mit grobem Vergnügen sind Herr CurtiuS und ich nach England gekommen ans Herrn Macdonalds sehr freund liche Einladung, mit ihm das Wochenende in EhcguerS zu verbringen, und ich kann Ihnen versichern, dab wir herzlich die Gelegenheit begrüben, die uns für eine freimütige Er örterung mit Herrn Macbonald und Herrn Henderson ge boten wird. Wir sind nicht mit Dokumenten und nicht mit einem endgülttgen Programm gekommen. Unsere Absicht ist, uns srcnndschaftltch über alle Fragen auSzusprcchcn, die von gemeinsamem Interesse sür unsere beiden Länder sind. Sie in England wissen ebenso gut wie wir, dab Europa heute Problemen von rtesengrosier Schwierigkeit und von vitaler Bedeutung für uns alle gegenübersteht. Ich brauche kaum zu sagen, dab das Hanptthema unserer Besprechungen zweifellos die wirtschaftliche Krisis sein wird, unter der die Welt leidet, und das Problem der Abrüstung. Ich bin sicher, dab die Lösung dieser Fragen am besten durch einen offenen Meinungsaustausch gefördert werden kann." Von Southampton fuhren hieraus die deutschen Minister mit dem deutschen Botschafter und ihrer Begleitung nach London, wo die Ankunst im Waterloo-Bahnhof für Uhr nachmittags angeseßt ist. Hier werden die deutschen Gäste begrübt werden von Auben- Minister Henderson, dem ständigen Unterstaatssekretär im Foretgn Office, Bansittart, und dem gesamten Stabe ber deutschen Botschaft in London. Zu dem Lunch» der zu Ehren des deutschen Besuchs in Ehequcrs veranstaltet wird, sind dem Vernehmen nach auch Vernarb Shaw und Galsworthy geladen. Die Roweror-ntmo unterzeichnet vroblmolünng anssrar varllosr klodrlttlaUung Berlin, 8. Juni. Der Reichspräsident wird, wie ver lautet, die Notverordnung, die von sämtlichen Ministern gegen gezeichnet ist, heute unterzeichnen. Zugleich wird der Reichspräsident die Berktindung im „RetchSgcseßblatt" anordnen. Dann geht das Manuskript an die ReichSdruckerei, die über Nacht di« sehr schwere Druck arbeit zu bewältigen hat. Morgen vormittag soll die Not verordnung der Oessentlichkeit übergebe« «erden. „Wir- Deutschland bankrott?" Vrabtmslckuvg ansoror vsrUoar SodrUlloltuog Berlin, Juni. Das englische Regierungsblatt „Daily Hcrald" vcrösscntltcht unter der scusattoncllcn Ueberschrtst „W t r d D e u t s ch l a n d b a n k r o t t?" einen Artikel, in dem auügcführt wird, dab bet weiterer Verschlechterung -er wirt schaftlichen Lage Deutschlands nicht nur mit einer Ein st ellnng der T r t b u t z a h l u n g e n seitens Deutsch lands zn rechnen sei, sondern auch mit der Einstellung der Zinszahlungen für die Ausländsanleihen Deutsch lands und deutscher Privater. Hierzu wird jetzt in der WIlhelmstrabc energisch Stellung genommen und erklärt, dab an eine Nicht bezahlung des Ztnfendiensteü der Ausländs anleihe nicht gedacht werden könne, Man nimmt Bezug ans eine Rede des Reichübankprästbenten in Leipzig, der die Erklärung abgab, dab der Zinsen - dtenst sür die Aonnganlrihe unterallen Umständen geleistet würde. Eine Einstellnng der Zinszahlung privater Ausländsanleihen könne überhaupt nicht in Frage kommen. Brauns zur Reparationslrase Gens, 5. Juni. In der heutigen Vollversammlung de« Internationalen A r b c i t S k o n s c r c n z sprach der srühcrc deutsche Netchöarbcitominisler Dr. Brauns als Vertreter der deutschen Negierung über die Frage der Arbeitslosigkeit. Dr Brauno führte ». a. folgendes aus: Die Wurzel der Arbeitslosigkeit, die Krise, ist wirtschastlicher Natur. Mit sozialpolitischen Mitteln können wir nur die Folgen der Arbeitslosigkeit mildern, aber nicht das Ucbcl an der Wurzel sasscn. Trotzdem kommt den sozial politischen Maßnahmen zur Linderung der Krise und ihren Folgen eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Es sei bezeichnend, daß trotz der nie dagcwelcnen Zahl von süni Millionen Arbeitslosen, die wir in Deutschland zählen, auch jetzt noch zwei Drittel aller Unterstützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung vor Erschöpfung ihres Versiche rungsanspruches wieder Arbeit finden und demnach keine der nachfolgenden Fürsorgeeinrichtungcn in Anspruch zu nehmen genötigt sind. Als ein weiteres sozialpolitisches Mittel bezeichnet Dr. Brauns die Verteilung der Arbeit aus eine größere Zahl von Arbeitskräften. Um das Ucbel der Arbeitslosigkeit an der Wurzel zu fassen, seien wirtschaftliche Maßnahmen größeren Stils unerläßlich. Würden solche öffentlichen Arbeiten aus Grund eines ent sprechende» weitsichtigen Plans in größerem Umsang in Gang gesetzt, lo wäre daraus eine Belebung der gesamten Wirtjchast zu erwarten. Deutschland aber schlc eü an den notwendigen Geldmitteln. Einer der schwersten Konstruk tionsfehler der gegenwärtigen Wirtschaft sei die unrich tige Verteilung der Goldbestände. Di« Welt müsse — ehe eS zu spät ist — zu einer anderen Regelung der internationalen Schulde» und der sogenannten Reparations frage kommen. Zum Schluß ging Dr. Brauns auf die politischen Hem mungen ein, die der Regelung dieser Fragen cntgegcnslehcn. Er führte aub: „Wo und wann man nur immer die Wirtschasts- probleme unserer Tage ansaßt, immer wieder stößt man aus die politischen Hemmnisse eines n a t i o n al e n E g o i s m u S, der der wirtschaftlichen Vernunft, der Gerechtigkeit und Billigkeit widerspricht und eine wahre Verständigung der Völker aus dem Boden der Gleichberechtigung nicht zustande kommen läßt. Mit Vorschlägen, wie sie der Bericht d«S Internationalen Arbeitsamtes enthält, ist diese Ausgabe nicht zu meistern. Mit Untersuchungen und Beratungen, mit vielen Kongreßen und Kommissionen ist nicht geholsen." Mit erhobener Stimme schloß der deutsche Vertreter: Wir bedürsen einer Erleichterung der Weltwirtschaft durch eine Lösung deö internationalen Schuldenproblems und der Rcparattonssrage. Die kapitalschwachen Länder bedürsen langfristiger und billiger Kredite, die von den kapitalkräfti gen Ländern mit Hilfe einer internationalen Organisation ihrer Finanztnstitute bereitzustellen sind. p. a -z. ni»«« Abreise ber deutschen Minister nach Lhequers Reichskanzler 0r. Brünlng (links) und Reichsau-enmlnistee vr. Lurttu» (rechts) mit dem englischen Gesandten Rumbold kurz vor der Abfahrt auf dem Lehrter Sahnhof in Berlin.
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