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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.07.1931
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310703014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931070301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931070301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 26, Seite 9-10)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-07
- Tag1931-07-03
- Monat1931-07
- Jahr1931
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.07.1931
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Underlem»«« Vchrtstfttt» werd«» nicht .«fdeio^rt DrLgeei°hn>, durch V-stdriug 6^0 MI. einlchliedllch 64 Vt» Voftoedühr <°dn« V-stiuftrilu»^««»»»»» »et 7 mal wlchenlllchem verland, «inzelnummer 1» VI»., auZechald Sachten» l» Pf» «»»et,«»- pretle: Die elnlvalllge 60 mm drelle Zell« 66 Vs,., silr autwLrt, »0 vsg., »amillenan»eigen und Siellengesuche ohne Nada»« l» vsg., -uiechal» 3» Big., di« »0 mm drei»« NeName»eile 300 VI»„ auherhald »60 «fg. Olsriiengebüh, 60 VI» «utwLriig« SustrLge gegen Vorau»be»ahkmg Anbahnung eines Kempremlffes in Weis Die entscheidenden Verhandlungen am Freitag Paris, i. Juli. Wie am späten Abend ans znver, Ulsstger Quelle verlautet, hat am Donnerstagnachmittag ein« invssizielle Besprechung zwischen Mello« und dem Ministerpräsidenten Laval ftattgesnnden, in deren «erlans der amerikanische Schatzsekretär die Berschiebung der «erhandlungen aus den Freitagvormlttag vorschlng. Laval stimmte dem z«. Der in Paris seit Abschluß des Ministerrats am Don» «erStag h«rrschende Optimismus verdichtet sich zu dem Gerücht, daß eS bereits gelungen sei, in bezug aus die bis her strittigen Punkte «in Kompromiß vorznbereiten. Mel lon stehe mit Washington in Verbindung «nd «olle die letzte« Instruktionen des Präsidenten Hoover abwarten, ehe er sich entscheidend zu den Vorschlägen der sranzü» lisch«« Seite äußere. Diese Vorschläge sollen angeblich so entgegenkommend gehalten sein, daß man mit der amerikanischen Zustimmung rechnen ditrse. Sine Be stätigung von amtlicher oder halbamtlicher Seite stndet dieleS Gerücht jedoch nicht. Es ist lediglich vermerkt» baß die Behauptung von einer Einigung „den Tatsachen vorauSeile". Alle darüber hlnausgehenden Meldungen dürsten mehr oder weniger srei kombiniert sein. St« Lendum LrrmMIungtvkkimb obseirimt London, r. Juli. Das Foretgn Ossiee gab am Donnerstagnachmittag folgende offizielle Verlaut barung heraus: „Die englische Negierung hosst ernstlich, daß die Erörterungen, die jetzt in Paris hinsichtlich der Vorschläge des Mr. Hoover stattsinden, erfolgreich sein wer den. Sollte eine baldige Lösung nicht gesunden werden, so hat sie ihre Bereitwilligkeit ausgedrliikt, eine Zu lam men tu ns« der Vertreter der hauptsächlich betrogenen Mächte zu einem baldigen Zeitpunkt, möglichst noch Ende dieser Woche, in London in der Absicht abzuhalten, daß «ine Einigung mit möglichst geringer Verzögerung erzielt wird." Kurz nach Herausgabe dieses KommnniqnSS tras im Foretgn Office ein Telegramm aus Baris ein, in dem mitgeteilt wurde, baß die französische Regie rung die Einladung nach London zu diesem Wochenende nicht annebmcn könnte. Briand hat seine Ablehnung damit begründet, daß die sranzösisch - amerikanischen Ver handlungen sowohl leine wie Lavals Anwesenheit in Paris notwendig machten. Die amtlichen Stellen erklären hierzu erläuternd, daß zweifellos bet den Franzosen der Wunsch für eine solche Konferenz an sich bestehe, baß sie es aber vorztehen wür- ben, wenn diese Konferenz in Parts stattsinden würde. Die Pariser Abendpresse macht bereits für den Gedanken einer neuen Tributkonferenz in Parts Stimmung. Wie man hört, war dies überhaupt der ursprüngliche Gedanke Brian dS, der aber von dem Ministerprä sidenten Laval zuerst abgclchnt, nun aber allem Anschein nach angesichts der bedrohlich zugespihten Lage wieder ausgenommen worden ist. Sein Zweck ist der, Frank reich aus der peinlichen Isoliertheit zu befreien, die Schuld Frankreichs an einem etwaigen Scheitern der Hooveraktion zu verschleiern und die französischen Ziele in einer neuen Tributkonferenz schließlich doch noch durchzudrttckcn. — Was dies für Deutschland zu bedeuten haben würde, darüber be steht kaum etn Zweifel. Gin französisches Kommunique Paris, 2. Juli. HavaS veröffentlicht folgendes Kom- muniqus: „Finanzminister Fl an bin hat heute nach mittag mit dem amerikanischen Schabsekretär Mellon eine lange Besprechung gehabt. Ueber das Ergebnis dieser Zusammenkunft wirb von etngewethten Kreisen bas strengste Stillschweigen gewahrt. Man hat jedoch den Eindruck, baß im Lause dieser direkten Besprechung die Verhandlun gen sich befriedigend entwickelt hätten, und daß es möglich sei, baß das Zustandekommen einer Einigung dadurch erleichtert werde. Die französisch-amerikanischen Verhandlungen werden morgen vormittag 10 Uhr im Lause der Bollkonferenz wieder ausgenommen." DaS Metße Haus optimistisch Washington, 2. Juli. Nach einer langen Konferenz mit Hoover erklärte heute der stellvertretende Staatssekretär Castle: „Die Verhandlungen in Paris dauern in aus gezeichneter Atmosphäre an, und wir sind sehr optimistisch in bezug auf ihren AuSgang. Der stellver tretende Schatzsckretär Mills und der Senator Morrow nahmen ebenfalls an der Konferenz im Weißen Hause teil und begleiteten nach ihrer Beendigung Castle in das Staatsdepartement, um dort die Diskussion fortzusc;,en. Zu der Berliner Meldung, der amerikanische Bot schafter hätte den ReichSautzenministtr Dt. Turtiu» er- sucht, wenn möglich auf ein« Vermeidung von Stahl helm- und anderen Demonstrationen einzuwirken, nm die französische öffentliche Meinung zu beruhigen, er- klärte das Staatsdepartement, daß Botschafter Sackett von Washington keine derartigen Anweisungen erhalten habe. Er habe auch nicht nach Washington berichtet, daß er einen solchen Schritt plane oder schon unternommen habe. England soröert Lributanteil, falls Frankreich nicht verzichtet London, 2. Juli. Für den Fall, daß bei den französisch amerikanischen Verhandlungen eine Lösung herauskommt, die dem ursprünglichen Hooverplan gegenüber eine wesentliche Abänderung bringt, wird sich die eng- ltsche Politik voraussichtlich aus den Standpunkt stellen, daß eine neue Lage eingetreten sei. Hierdurch würde eS möglich werden, z« erklären, daß ihr ursprünglicher Verzicht auf deutsche Zahlungen ge, mäß dem Hooverplan nur noch bedingt zutrefs« und baß sie sich berechtigt fühle, an etwaigen deutsch«« Zahlungen in einem Verhältnis tetlznnehmen, wie sie zur Zeit für die Aoungzahlungen gültig seien, als» mit rund ». H. Diese Auffassung ist anscheinend schon der franzö sischen Regierung zur Kenntnis gebracht worden, um sie darauf hinzuweisen, daß die geschützten Zahlungen elntretenbenfalles nicht in ihrer Gesamthöhe Frankreich zufallcn würden. Das englische Vorgehen ist offensichtlich von einem recht zwetselhasten Wert, und anscheinend ist auch in amerika nischen Kreisen die Auffassung hierüber sehr geteilt. Man be fürchtet dort, baß den Franzosen der Rücken ge stärkt wird, daß die Absicht Hoovers, schnell zu handeln, durchkreuzt wird, und baß sich die Welt wieder vor lang wierigen Verhandlungen alten Stiles gestellt sieht, obwohl die Lage in Deutschland dringend eine sofortige Lösung verlangt. „Graf Zeppelin" auf der Heimfahrt Hamburg, 2. Juli. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" er schien, elbaufwärts kommend, kurz nach ü Uhr nachmittags über Hamburg und führte eine Schletsenfahrt von etwa einer Viertelstunde über der Stadt aus. Das Luftschiff fuhr bann in südöstlicher Richtung weiter. Non Hamburg kommend tiberslog „Graf Zep velin" «nk seiner Rückfahrt von der Nordlandreise nach Friedrichs hafen um 21 Uhr di« ReichShanptstadt» «nd «m Uhr Leipzig. Reuporker Veoetfterurig für -te SveMeoer Reuyork, 2. Juli. Neber imngü Neunorker bereiteten den Weltsltegern heute mittag einen jubelnden Emp- sa ng. Von einem großen Aufgebot von Truppen und Polizei begleitet, begaben sich Post und Gatty unter dem traditionellen Papierschnitzelregen »um Rathaus, wo Bürgermeister Wcller sie begrüßte. Di« Flieger reisen morgen nach Washington, um einer persönlichen Ein ladung HooverS Folge zu leisten. Zwei Flugzeuge -usammengestoßen. Bei NtvtlleS (Belgien) stießen zwei MtUtärslugzeuge zusammen und stürzten ab. Der Führer des einen Flugzeuge», ein Unter- offizier, wurde getötet, -er andere Führer konnte sich durch Abspringen mit dem Fallschirm in Sicherheit bringe». Skagerrak-Feier -er Reichsmarine Göteborg, 2. Juli. Boote der 2. TorpedobootS^alv- slottille der Retchsmarine liefen aus der Rückkehr von der S o m m e r a u S b i l d u n g S r e t se unter Führung von Korvettenkapitän Fricke die schwedische Schäreninsel StenSholm, die nördlich von Göteborg im Skagerrak liegt, am Donnerstag an, um dem Frtedhos der Skagerrak« Gefallenen, auf dem auch der Dichter Gorch Fock be graben liegt, einen Besuch abzustatten. Eine Abordnung der Retchsmarine legte an den Gräbern der Gefallenen, die lül« nach der Skagerrak-Schlacht an diese Insel angespült und von schwedischen Fischern begraben worden waren, einen Kranz nieder und hielt eine Gedächtnisfeier ab. Feuersbrunst in einem velhafen London, 2. Juli. Britischen Meldungen znfolge ge rieten am Donnerstag in dem Oelhafen Port Arthur (Texas) die beiden amerUantschen Tankbampfer „Cur- rier" (4711 Tonnens und „Golf os Mexico" (7807 To.s in Brand. Da» Feuer nahm rasch ungeheure For men an und dehnte sich aus einen Teil der Hafenanlagen au», die zur Zeit noch in Flammen stehen. Durch daS Ausfltcßen de» brennenden Oelev auf da» Wasser fingen sünf große Mot-orboote Feuer, die völlig ausbrannten. Gerechte Strafe Am 22. April diese» Jahre» wurde der Düsseldorfer Massenmörder Peter Kürte«, der mit seinen schaurigen Mordtaten «ine ganze Stadt durch lange Monate hindurch in grauenvolles Entsetzen gehüllt hatte, neunmal zum Tobe verurteilt. Am v. Mat sollte das preußische Staatsmini sterium die Entscheidung treffen, ob noch in diesem krallen Fall Gnade vor Recht ergehen und in die Irre gehendes Hu- manitätSgefühl vor dem klaren Empfinden des Volkes kür gerechte Sühne den Vorzug haben sollte. Nach langem Zau- bern hat sich da» preußische Staatsministerium nunmehr am 1. Juli für die Vollstreckung der Todesstrafe entschieden. ES hat damit dem Druck der öfsentltchen Meinung nachgegeben. Denn daS Zögern de» StaatSmintsteriumS beweist, wie hart den verantwortlichen Männern der preußischen Regierung die Entscheidung geworben ist. Die Ursache hierfür lag darin, baß von den Parteien, di« die preußische Koalition bilden, die größte und die kleinste: Sozialdemokratie und Staatspartei, absolute Gegner der Todesstrafe sind und von ihrem Standpunkte aus auch in diesem Falle keine Ausnahme machen wollten. Denn für sie ist, wie sie hervorgehoben haben, dt« Frag« der Ablehnung der Todes- strafe eine prinzipielle, und e» gäbe für sie keine Schwan kungen, kein Wenn und Aber, und keinen Unterschied »wischen mehr oder weniger extremen Fällen. Im Zen- trum, der dritten Koalition-Partei, find die Meinungen ge teilt. Der Justtzmintster Schmid, der selbst dem Zentrum «»gehört, W P-tztt-, tzöS TsSeSftrafe- und zwar, wie n selbst betonte, gu» humanitäre« Gründen, seit er in Magde burg einer Doppelhtnrichtung Vetgewohnt hatte. Go war im preußischen Mtntsterrat von vornherein eine erdrückende Mehrheit von Gegnern der Todesstrafe vorhanden. Eine Mehrheit, die an Einstimmigkeit ging. In der Tat hatte die preußische Regierung schon seit einer Reihe von Jahren kein Todesurteil mehr vollstrecken lasten. Sie stützte sich dabet rein formell auf die Tatsache, daß die Todesstrafe im GtrafrechtSauSschuß de» Reichstags mit Stimmengleichheit abgelehnt wurde und baß durch die Auflösung de» Parlaments und seiner Ausschal tung au» dem politischen Leben «in endgültiger Beschluß über die Beibehaltung oder Ablehnung der Todesstrafe nicht herbetgeführt werben konnte. Eine keineswegs stichhaltige Begründung. Denn eS kann keinem Zweifel unterliegen, baß da» RetchStagSplenum in seiner gegenwärtigen Zu sammensetzung eine Mehrheit von mindestens 50 Abgeordneten für Beibehaltung dieses äußersten Mittels für den Schuh der Gemeinschaft vor Mördern er geben wirb. Damit ist auch dt« Bitte des RetchSjustizmini- stertumS vom 10. Juli 1S28 an die Länderregierungen hin fällig geworden, Todesstrafen nicht zu vollstrecken, solang« keine Entscheidung über die Beibehaltung der Todesstrafe getroffen worden ist. Württemberg und Bayern haben deshalb in der letzten Zett wieder Hinrichtungen vor genommen. Bayern ließ die Todesstrafe an Tetzner voll strecken. Dadurch geriet die preußische Regierung in eine schwierige Lage. Denn sie konnte, wollte sie nicht dem Rechts empfinden de» Volke» glatt in» Gesicht schlagen. Kürten nicht begnadigen, der schließlich «in weit scheußlicherer Verbrecher gewesen war al» Tetzner. So hat sie sich, entgegen allen grauen Theorien, schließlich doch zur Vollstreckung, nach aller dings über zweimonatigen Erwägungen, entschließen müllen. Die harten Notwendigkeiten, die für den Schutz der staat lichen Gemeinschaft gegen verstiegene Parteidogmen gebiete risch sprechen, haben sich durchgeseht. Der Fall Kürten war ja auch klar, wie selten ein Kri minalfall. Die Prozeßverhanblung war eigentlich nur noch Formsache. Mit geradezu unheimlicher Präzision erfolgten die Geständnisse diese» widerwärtigen Ungeheuers. Daß die Zurechnungsfähigkeit vermindert sei, wurde von einem gan zen Parkett von Sachverständigen verneint. Der Mörder selbst ist ein intelligenter Mensch, der mit vollem Bewußtsein handelte. Er wäre durchaus in der Lage gewesen, seine pathologischen Neigungen zu bekämpfen. Seine Verteidi gung, die darauf htnauSltes, sich al» interessante» Phänomen hinzustellen, da» der Wissenschaft erhalten bleiben mülle, war geradezu raffiniert. Unerhört zynisch allerdings waren die Schlußworte de» Mörder», in denk» er sich über die Sitten losigkeit der Gegenwart beklagte. Kürten, da» ist bezeichnend, hatte bestimmt mit seiner Begnadigung gerechnet und des halb auch auf Revision verzichtet. Ein Zeichen dafür, daß die prinzipielle Beibehaltung der Todesstrafe an sich einen Heute: ver O Kraktsakik'er 8elte 9 untl 10 WS
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