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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.10.1931
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19311020014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931102001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931102001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-10
- Tag1931-10-20
- Monat1931-10
- Jahr1931
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.10.1931
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«. ssahqum«. 5V.«»» «en««, r». vktvber iss» tll »nur» «nr<«, ««s« » «erchoM, »rrrdnt. Voftlchtck-Mo. >0«8 »letde« Nachdruck nur mit drutl.OurNenangab« t»re«>n. Nachr.t»ulckglg. Unverlangt« SchillMck« «erde, »tcht «ulbewahrt Gegrünöet 18S6 Nur für NachtarvrLcher Nr. 30011 v« ? mal wvchenMchem verland. Einzelnummer 10 Pfg«, außerhalb Sechsen- l3 Pfg. «nzeigen- Schristleltuna u. HauvtaelchLslsstrlle: . ^e einspaltige 30 mm breite Zeile Sb Pfg., für auswärts 40 Pfg., llamtlienanzeigen und Dresde« - L. 1. Marlenstraßa 33/43 Stellengefuche ohne Rabatt 13 Pfg., außerhalb 33 Big., die vv mm breite ReNamezeile 300 Pfg^ außerhalb 330 Pf-, Offertengeb^hr 30 Vks» Auswärtige Aufträge gegen Vorausbezahlung Lavals WaMgtvner Besprechungen TribMttaMim aus A« MMomn? Parts, 19. Oktober. Bon Bord der „Ile de France" wnrde am Montag der hiesigen Presse gemeldet, daß Amerika angeblich beabsichtige, die dentschen Tribut zahlungen nach Ablaus des FeierjahreS aus 8» Millionen Dollar jährlich jrund 210 Millionen Marks herabzusetzen. Die Bereinigten Staaten leien setzt bereit, der sranzö« sischen SicherhettSthese Rechnung zu tragen. Der Sonderberichterstatter der „Informatton". Fernand de Brtnon, drahtet seinem Blatt von Bord der „Ile de France" einen beincrkenSiverten Bericht liber den mutmast- lichen Inhalt der Washingtoner Besprechungen. Brtnon meldet, eS sei wenig wahrscheinlich, das« Präsident Hoover eine einfache Verlängerung des Im Juli ablaufenden FeierjahreS Vorschlägen werde, wegen eine der artige Lösung mache sich in parlamentarischen Kreisen eine starke Opposition geltend. Sin Teil der amerikanischen Oessentlichkeit schein« jedenfalls einen weiteren Zahlungsaufschub zugunsten Deutschlands zu sordern. Die Schuldverpflichtungen der anderen Staaten gegenitber Amerika sollten jedoch nicht aufgehoben, sondern »ach Mast gabe der Zahlungsfähigkeit der Schuldner bestimmt werden, wobei natürlich an Frankreich gedacht werde, -ludere Grnp- pen, und zwar vornehmlich die a»t»n»err<ck>«etcn Finanz- krelse, treten ihrerseits siir eine Aufrechterhaltung der Re parationszahlungen in verständigen Grenzen ein. Man könne daher damit rechnen, dast eine Herabsetzung der Tribut leistungen gebilligt werde, wobei man von einer JastreS- zahluna von VN Millionen Dollar l21v Millionen Reichs mark) spreche. Man habe sogar ins Auge gefaßt, von Deutschland gewisse Bürgschaften in Form von Sonderabgaben zu verlangen. Was die Wirtschaftskrise und die internationale Geld« läge angehe, so habe man Grund zu der Annahme, daß die Regierung der Bereinigten Staaten über die gemeinsamen Maßnahmen der Emissionsbanken hinanS bereit sein würde, mit Frankreich zusammen eine feierliche Erklärung Uber die Aufrechterhaltung der Goldwährung abzngeben. England mißtraut »er Laval'Neiie London, 19. Okt. Im Zusammenhang mit dem Besuch Lavals in Washington bringt der diplomatische Mitarbeiter des „Daily Telegraph" die Befürchtungen der Londoner Kreise wegen der stnanziellen Ziele Lavals zum Aus, druck. Laval und seine finanziellen Berater würden den Präsidenten Hoover und die amerikanischen Zentralbanken davon abbringen wollen, in der Frage ausländischer Anleihen eine liberalere Politik als bisher dnrchzusühren. Frank reich sähe die Möglichkeit eines derartigen Wechsels in der amerikanischen Finanzpolitik mit Mißtrauen an, da es wahrscheinlich nicht umhin könnte, dem amerikanischen Bei, spiel zu solgen. Die Franzose» betrachteten eine Vermehrung der internationalen Kredite als eine Art Inflation, worüber sie während des Besuches des englischen Außen« Ministers in Parts keinen Zweisel gelassen hätten. Der diplomatische Mitarbeiter erinnert hierbei daran, daß Flandin, Motet und ihre Berater von dem Plane eines internationalen Kreditinstituts, der von Montagne Norman »orgeschlagen worden «ar und von England unterstützt wurde, nicht- wissen wollten. Sorvlln -es Reichtums Frankreich schickt seinen Ministerpräsidenten nach Amerika, und Amerika verschickt Goldbarren auf Goldbarren nach Frankreich. Aber der Unterschied ist der, daß Laval frei- willig nach Washington sährt, während bas amerikanische Gold gezwungen die Reise nach Paris antritt. ES ist keine Kleinigkeit, was da an dem gleißenden Metall seit mehreren Wochen aus den Tresors der Federal Reserve Bank nach den Gewölben der Bank von Frankreich wanderte. Zwei Milliarden nach deutschem Geldcl Die Folge ist eine Re kordhöhe des französischen Goldbestandes, der sich von 49,1 Milliarden im vorigen Jahre auf M.5 Milliarden erhöht hat. Aber wie in der deutschen Nibelungensage, so scheint eS, liegt ein Fluch auf dem Golbhort. Seine» Besitzern wird es so unheimlich zumute, wie dem törichten König MibaS. Denn es ist ein merkwürdiges Gesetz: Wer da hat, dem wird gegeben, aus daß er die Fülle habe. Einerseits sind die französischen Sparer um ihre Guthaben im Aus land besorgt und holen sie zurück, soweit sic nicht durch die Weltkrise sestgesrorcn sind, und die französische Negierung fördert diese Tendenz. Anderseits strömt Frankreich aber auch nngerufen ein starker Strom fremden Kapitals zu, ausländische Devisen, die sich in französische Franken zu verwandeln wünschen. Denn die Psychologie der Inter nationalen Leihkapitalisten ist gar nicht so verschieden von der eines klesnen bescheidenen Sparers. Man hört täglich davon, dast auch das reiche Amerika unter den gleichen ge heimnisvollen Goldabzügen zu leiden hat, die vor kurzem zur Aushebung der Goldwährung in England und in den skandinavischen Staaten geführt hat, und man sieht, dast sich dieses Gold, wie von einem geheimnisvollen Magneten an gezogen, in den Kellern der Bank von Frankreich wieder sammelt. Schon fasst Sorge alle dlctenigcn, die ihr Geld aus der Valuta ihrer eigenen Nation geflüchtet und in Dollars oder irgendeiner anderen Währung angelegt haben. Wenn baS unerschütterliche Pfund schon den Stürmen der Krise nicht standgehalten hat. warum soll denn der Dollar nicht eines Tages anch zum Papiergeld werden? So argu mentieren die ängstlichen Kapitalflüchtltnge. die eS ver- dientcrmasten nicht mehr so leicht haben wie früher, wo man sich ein neutralcs ober Stegerland mit geringen Steuer sätzen aussuchte, nm daS Geld vor dem Zugriff der heimi schen Finanzbehörde zu sichern. Schlimmer als der un erbittliche FtSkuS sind heute plötzliche Kursstürze. Aber da steht der französische Franken, eine unerschütterliche Säule im Weltensturm. Nach Frankreich strömt das Gold au» allen Ländern. Plötzlich ist der Franken die absolut sichere Weltgoldwährung. Je mehr das Misstranen zu den übrigen Währungen wächst, um so kindlich vertrauensvoller sieht die internationale Glänbigcrwelt ans den Franken. So ist die Folge der französischen GoldhortnngSpolitik die Ansamm lung der geflüchteten Kapitalien aus aller Herren Länder in Pari». Sie bewirkt jenes Anwachsen der französischen Goldvorräte, die allmählich einsichtsvollen Franzosen selbst unheimlich wird. ES ist noch gar nicht so lange her, im Jahre 1926, da war der französische Franken die schwächste Währung Europas. Nnaushaltsam sank er, bis ihn die Moldnislüsse aus den deutschen Tributen und die Sparpolitik Poin- caröS aus seinem Rutsch in die Ticke aukfingcn. Die Tat sache, dast die Währungseinheit nur noch ein Fünftel des Wertes der Vorkriegszeit beträgt, sollte auch heute noch wie eine stete Mahnung an die Vergänglichkeit jedes irdischen Glückes wirken. Aber heute hängen selbst Staaten wie Griechenland ihre Währung vom Dollar ab und an den französischen Franken, so stark ist in einer Zeit bcS Miß trauens daS kindliche Vertrauen zu ihm gewachsen. ES fragt sich nur: Ist diese ungesunde Entwickelung von Dauer? Der Goldschatz eitzer Notenbank ist von jeher totes Kapital gewesen. Dieser Nachteil brauchte sich nicht auSziiwirken, solange die Bank aus Grund dieses Vorrats ein ziuSbrin- gendeS WechseldiSkontgeschäft treiben konnte. Wächst aber der Goldvorrat über die WtrtschastSkapazität eines Landes, wie es bet Frankreich der Fall ist, weit HinanS, dann sichert er keine angemessene Verzinsung mehr. Ja. er hat zur Folge, daß sich der Notenumlauf mit der wachsenden Mold menge über den durch den MarenkrcISlanf bedingten Be darf weit erhöht. Eine Goldtnflation, daS heißt eine Steigerung der Warenpreise, ist die Folge. Sie macht sich bereits jetzt in Frankreich geltend, und eS ist kaum anzunehmen, daß der französische Arbeiter, An gestellte ober Beamte, deren Lebenshaltung verteuert wirb, der Sparer, der für seine sinkenden Zinsen weniger Waren kaufen kann, und der Industrielle, der die Konkurrenz de» billigeren Auslandes nach einem vorüber gehenden Konjunkturgewinn zu spüren bekommt, auf die Dauer von dieser unvermeidlichen Folge der Goldhortungen sehr entzückt sein werden. Die kindliche Freude am Glanz beS Goldes, den die französischen Imperialisten für ihre mackstpoltttschen Zwecke auSgenutzt haben, wirb bann rasch verblassen. Größer aber noch ist die Sorge davor, was mit dem riesigen Hort werben soll, wenn etwa Amerika auch so« Gold« sich abkehreu sollte. Dann würde da- mühsam LMM will W Grikchenian» anMießen Mtöerstan- yeven England! Athen, 19. Okt. Aus Nikosia, der Hauptstadt EypernS, kommt die Nachricht, dast der Führer der Griechen, der Metropolit KttsouS, sein Abgeordnctenmandat nieder gelegt hat. Er proklamierte gleichzeitig die Vereinigung EypernS mit Griechenland und fordert die Bevölkerung der Insel zum Widerstand gegen die englische Negierung aus. Das Vorgehen des Metropoliten hat große Begeiste rung hervorgcrufe». Der Rücktritt der übrigen griechi schen Abgeordneten wird erwartet. — Eypern steht seit 1878 durch Vertrag mit der Türkei unter englischer Verwaltung. 1914 wurde es dem englischcnKolontalreich endgültig einverletbt. Seit 1925 ist eS englische Kronkolonie unter einem englischen Gouverneur. Die Bevölkerung besteht zu vier Fünfteln aus Griechen, zu einem Fünftel aus Türken. Man »leibt im Miknbun» London, 19. Okt. Meldungen aus Tokio zufolge fand am Montaa eine Sitzung dcS japanischen Kabinetts statt, in der beschlossen wurde, daß Japan unter keinen Um ständen auS dem Völkerbund auötreten werde. Jedoch kam daS Kabinett zu der endgültigen Entscheidung, daß der Vorschlag des Völkerbundes, die japanischen Truppen in der Mandschurei innerhalb drei Wochen aus ihren jetzigen Stellungen zurückznztehen, für Japan un annehmbar sei. Vielmehr sprach sich das Kabinett da für aus, -aß unmittelbare Verhandlungen zwt- Aerzte und Krankenkassen Berlin, 19. Oktober. Vom 14. bis 17. Oktober verhan- Letten die Spthenvcrbändc der Acrzte und Krankenkassen im NelchSarbcttSmIntstcrium über die Neuregelung des kassen ärztlichen Dienstes. ES wurden Grundsätze hierfür aus gestellt. Die Verbände haben sich eine Erklärungs frist bis zum 7. November 1931 vorbehalten. Die Grundsätze suchen bei Sicherstellung aller ausreichen den und zweckdienlichen ärztlichen Versorgung der Versicher ten einen gerechten Ausgleich der jahrzehntelangen Gegen sätze zwischen Aerzten und Krankenkassen. Sie pauschalieren die Aufwendungen der Kassen für die ärztliche Behandlung auf der Grundlage der Ausgaben dcS Jahres 1939 unter Gewährung eines Abschlages von 6 bis 20 Prozent und schaffen die Voraussetzung für eine befriedigende Regelung ter Jungarztfrage, indem die Zulassung schon für «09 Versicherte (bisher looo) möglich sein wird. Das kassenärzt lich« Honorar verteilt die ärztliche Vereinigung. Ans der Regelung ergibt sich eine weitgehende Verein fachung des gesamten Kassenarztrcchtes und ein starker Ab bau -er bisherigen lchtedSamtlichen Tätigkeit. „Graf Sepvettn" über Pernambuko Hamburg, 20. Okt. DaS Luftschiff „Gras Zeppelin" ist, «le bl« Hamburg-Amerika-Lini« mitteilt, um 9,SO Uhr MEZ. über dem Flugplatz von Pernambuko eingetrosfen. Um 20 Uhr MEZ. hatte „Gras Zeppelin* die Insel -eraavdp. Noronha passiert, schcn Japan und China in Anwesenheit von neutralen Beobachter» stattfinben sollten. Nach einer Reutermeldung aus Washington hat die japanische Negierung ihren Widerstand gegenüber der Teilnahme der Vereinigten Staaten an den Genfer Ver handlungen über -en mandschurischen Konflikt auf gegeben. zellvriismiMklröM mti Rumänien «n» Marn Berlin, 19. Oktober. (Eig. Drahtmeldung.) An den zu ständigen Stellen trägt man sich mit der Absicht, die Zoll- p r ä f e r e n z v e r t r ä g e mit Rumänien und Ungarn, die während der letzten BölkerbnndStaaung in Gens ein gehend besprochen wurden und die Billigung des Völker bundes sanden, weil sie als ein geeignetes Mittel erscheinen könnten, dem Notstand in den Donauländcrn zu begegnen, in der nächsten Zeit — man spricht von Mitte November — I» Kratt zu setze». DaS ist aber nur möglich, wenn nicht in den nächsten Wochen noch Einsprüche anderer Staaten, die im Verkehr mit Deutschland Meistbegünstigung geniesten, vorgebracht werden. Die Verträge laufen zunächst zwei Jahre und können mit dreimonatiger Frist gekündigt wer ben. Die Menge des znm Vorzugszoll nach Deutschland ein geführten Getreides darf nach den Vertragsbestimmungen den normalen Import nicht übersteigen. Gasexplosion in Paris Paris, 19. Okt. In unmittelbarer Nähe des Eiffel turmes, wo Arbeiter mit der Ausbesserung von Gasleitungen beschäftigt waren, ereignete sich heute nachmittag eine Gasexplosion, bet der durch eine 50 Meter hohe Stichflamme eine Kraftdroschke verbrannt wurde. Der Chausscur konnte sich retten. Wie HavaS meldet, sollen sämtliche Gasrohre in einem Umkreis von 100 Meter zerstört worben sein. HavaS berichtet auch, daß mehrere GaSarbciter schwere Brandwunden erlitten haben. DaS Abendblatt „Soir* spricht sogar von mehreren Toten; doch hat diese Nachricht bis jetzt noch keine Bestätigung gesunden. AulvMlM einer MballmnmMast Essen, 19. Okt. Die in einem Lastkraftwagen auf der Heimfahrt befindliche Fußballmannschaft des Sportvereins „Jugendpflege" aus Eickelborn erlitt zwischen Delbrück und Boke einen verhängnisvollen Unfall. DaS Auto geriet in einen Straßengraben und begrub die dreißig Insassen unter sich. Der Torwart und einer der »pteler konnten nur als Leiche» geborgen werben, während fünf weitere Verletzte in bewußtlosem Zustande i»S Dclbrückcr Krankenhaus clngcttefcrt werden mußten. Bei zweien, die doppelte Schädelbrttche erlitten haben, ist der Zustand besorgniserregend, während die Verletzungen -er übrigen leichter Natur flnb.
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