Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.01.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320107026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932010702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932010702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-07
- Monat1932-01
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
VvmmstiW, V. Samrar LSI- kN Gegründet 1896 Druck «. «erlag: LI,pich « N^Aardt, Druden. «ostlcheck-LIo. 10«» Drrldm ««-dnicknur mll deuIl.Ou<lI,nangab« ILr^dn. «achr.> »ulill.g. Unverlangl« Schriftstück« werdrn nicht »»Ibrwahrt Sri täglich »wrim^igrr ZnstEnng manaMch 5.50 Mk. lrtnlchllestlich 7« Vs» ftlr ikrlg«» lohn», durch V»i>be,ug ».« MI. »tnlchlletltch »« VI«. Postgebühr lohne Post<ust-Nung»,ebthr> bei »mal mbchenMchem Versand, iktnzelnummer 10 Os» bln»elaenprelle: »I« einspulige »0 mm breit« Seil« 55 Pf«., sstr autwiirt« «0 Psg-, dl« »0 mm »reit« pieN»me»eiIt »oa Psg., auherhalb «do Os» »»» »rlsenablchla, I«. karts. lsamllienm^eigrn und «iellengesuch« ohn« «abait 15 Via-, auter- halb »5 Vs«. Liiertrngebühr »o VI». «uemärtig« Aufträge »egen Voraulbejahlung. Deahtanschrist: Nachricht«« idreätw »rrniprechrr-Vammelnummni 55511 N« sitr Nachigeiprich«: Nr. »0011 «chrtstleitun, ». HauptgeschlsUftell«! »resden.«. I, Marienstrab« »»/«» MMlilig -es Kablnetts Laval notwendig KricgsmiMn Maginot gestorbtN Auch Brian» so« «setz» «er»«« Part», 7. Januar. «riegSmtnlfter Andreas Maginot ist in der Nacht znm Donnerstag «m ö Uhr «« de« Folgen eines schweren DarmtqphnS «nd eines vrnft« «nd LederleidenS in der Pariser Klinik, in die »an ihn vor einigen ragen übergesührt hatte, gestorben. Der Lod des SriegSminifter» ist gänzlich überraschend er« folgt, da selbst di« Aerzte noch an, Mittwochabend znver- sichtlich über de« weiteren verlans der Krankheit «r- teilte«. Die sterblichen Ueberreste MaglnotS »nrden noch in der Rächt in da» kriegSminifterin« übergesührt, wo di« Leiche ansgebahrt wird. * Maginot wurde am 18. Februar 1877 geboren und hat im Fahre ISlst seine parlamentarische Lausbahn als Abge ordneter der demokratischen und sozialen Aktion begonnen. Dieser Gruppe, die unter der Führung des Kolonial- mintsterS Neynaud steht, gehören außer dem Präsidenten de» HeereSauSschusteS der Kammer Fabry, der französische Botschafter in Berlin, Francois Poncet, und der blinde Abgeordnete Scapini an. Bet Kriegsausbruch trat Maginot al» einfacher Infanterist in die Armee ein und nahm an den liämpfen um Verdun teil, wo er im November 1814 ver wundet wurde, nachdem er inzwischen zum Unterofslzier befördert worden war. Nach Kriegsende übernahm er 1920 erstmalig unter Führung Millerand» da» Pensions ministerium und wurde zwei Jahre später unter Poin- carü mit dem KrtegSmtntstertum betraut, das er mit Ausnahme der RegierungSzett de» Kartells nicht mehr aus der Hand gab. Politisch verkörperte Maginot da» militaristisch« Frankreich mit seinem ganzen Chauvinismus »nd seinen Hegemoniebeftrebnnge«. Er war e», der PoincarS, mit dem ihn eine enge Freund schaft verband, zur Ruhrbesetzung getrieben hat und der immer wieder darauf drängte. Deutschland durch militärische Demonstrationen einzuschttchtern. Er war e» auch, der nach PotncarSS Abgang die Tradition seiner SonntagSreden aufnahm, in denen er seiner Deutschfeindlichkett ohne Scheu, mit großer Offenheit und Schärfe, Ausdruck gab. Nicht selten hat er durch diese kriegerischen Fanfaren die Ver- Handlungen BriandS mit Deutschland gestört. Im Kabinett Laval war der „lange Maginot". wie er wegen seine» hohen Wuchses genannt wurde, al» rechter Flügelmann überhaupt der schärfste Gegner BriandS und der nächst« Freund Tar- -ieu». Die Herabsetzung der französischen HeereSdlenstzett hat er im vorigen Jahr nur unter dem Druck der Linken mltgemachtr dafür hat er den sranzöstschen Wehretat vor jedem Angriff geschützt und -en Ausbau des riesigen Festungsgürtel» an der Ost- und Nord grenze -urchgesetzt. Auf der Abrüstungskonferenz sollte Maginot als Führer der französischen Abordnung und Vor kämpfer der AbrttstungSgegner eine wichtige Rolle spielen. Sein plötzlicher Tod und der kränkliche Zustand des Außen minister» Briand stellen die französische Regierung nun vor die heikle Frage, einen Vertreter für die bevor stehenden internationalen Konferenzen zu finden. In Pariser »olltischen Kreisen rechnet man mit Sicherheit damitz daß Ministerpräsident Laval am 12. Januar, das heißt am Tag. des MiederznsammentrittS der Kammer, dem Staatspräsidenten den Rücktritt des «samten Kabinetts unterbreitet, «m ein« «««« Be setzung sowohl des Außenministerium» wie auch d«S «riegSminifterinm» vorznnehme«. ES unterliegt reinem Zweifel, daß Laval wieder mit der Neubildung des Kabinetts betraut wird. In parlamentarischen Kreisen ver mutet man, daß Laval die Gelegenheit benutzen wird, um sein Kabinett nach links zu erweitern. Man spricht in diesem Zusammenhang von Pain- levö «lS kriegSminifter »nd Paul Bonconr als Anßeumintfter. Für den ehemaligen Sozialisten Paul Boncour, der bisher die französische Abrüstung in Genf erfolgreich verhindert hat, wäre da» die längst erwartete Krönung seiner Laufbahn und für Briand, der ja Im Außenministerium längst kalt gestellt ist, der schlichte Abschied. In der Einstellung der .französischen Politik zu Deutschland würde sich auch dann nichts ändern, wenn an Stelle MagtnotS ein weniger nationalistischer Politiker mit dem KrtegSmtntstertum be traut würde. Vrtan- geht nicht nach Lausanne Paris, 7. Jan. BriandS Besinden soll, wie es heißt, derart sein, daß man saft bestimm« annimmt, er «erde sich nicht zur konseren- nach Lausanne begeben können. — Ob Briand» „Befinden" eine Folge oder eine Vorbereitung der oben angebeuteten Möglichkeiten einer KabinettSumbtlbung ist, wirb sich bald Herausstellen. Merdmdm» der iiauscmm gonstmy? Berlin, 7. Jan. I« Berliner politischen Kreisen hält mau es ans Grund der letzten diplomatischen »erhandlnnge« sür nicht unwahrscheinlich, daß eine Unterbrechung der Kon, seren, von Lausanne «rsolgen wird. Diese würde dann zu einem spätere« Zeitpunkt sortgesetzt »erde«. In Berliner politischen kreise« betont man, daß Deutschland alles Interesse daran habe, daß eine endgültig« Lö, fung der Tribntsrage erzielt werde. Da znr Zeit jedoch die AuSstchte« sür eine Stnignng mit de« Alliierten nicht besonders stünden «nd ein Provisortn« höchst un erwünscht wäre, scheine eS nicht ansgeschloffen, daß die ReichSregiernng einem Provisorium die Unterbrechuug der geplanten Tributkonseren, vorziehe. Im übrigen lasse das Hoovermoratorinm Dentschland ja bis zum Juli Zeit. Auch müßten die Alliierten erst Klarheit darüber gewinnen, wie künstig ihre Schulden,ahlunge« gegenüber de« «meri, kauern geregelt würde«. R«h keim Machett tn »er Tribiitsrago London, 7. Jan. Str Frederte Leith Roß wird im Laufe des heutigen Donnerstag» vom englischen Mtntsterprä- stdenten Macdonald «mpsangen werden, ehe er zu den Ftnanzverhandlungen nach Paris abretst. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Tele graph" erklärt, baß bisher weder London noch Pari» oder Berlin sich zu einer endgültigen Politik entschlossen hätten. Die Aussichten für ein engltsch-französtsches Einvernehmen seien — technisch gesprochen — gut. Aber Deutschland «erd« mit jedem Plane eines begrenzten ZahlnngSansschubes «n- znsrieden sein müllen, «nd anscheinend sei die klnst ,wische« dem dentschen «nd dem sranzöstschen Standpunkt «nüberbrückbar. Unter anderem sei auch der Bor» schlag gemach« worden, daß die Länge des MoratorinmS osfenbleiben und di« Lage von Zeit z« Zeit von der BIZ. geprüft »erden soll«. Stlmson fordert Abrüstung Frankreichs «nd Polens Washington, 7. Januar. Bo« dem AnSwärtlge« Ausschuß de» Repräsentantenhauses erklärte Staatssekretär Stimso«, Deutschland «nd seine krtegSverbündeten seien praktisch «ntwassnet, aber umgebe« von anderen Völker«, die nicht entwafsnet seien, sonder« ihre Rüstungen in viele« Be, ziehungen «och vergrößert hätte«. Dadurch sei im Mittel, »unkte Europa» ei«« Unsicherheit entstand««, die politisch« «nd stnanzirlle Rückwirkungen üb«r Europa hinan« verursacht und in der ganze« Welt Unsicherheit hervorgernfen hab«. S» s«i ang«nscheinlich, baß energische Schritte getan »erden müßte«, «m de« ursprüngliche« Plan d«r «eltabrüftung »nrchzusühren. Wie die „New Nork Heralt Drihnne" hier,« er gänzend meldet, beziehe« sich die Anspielungen Stlmson« ans .andere bewassnet« Völker" hauptsächlich ans Frankreich ««»Pole«. * Stlmson» Feststellungen sagen un» nicht» Neue»,- sie sind aber deshalb wertvoll, weil hier -um erstenmal von amt- l t ch « r amerikanischer Seit« Deutschland» gleiche» Recht auf Sicherheit anerkannt «nd tn prägnanter Form betont wird. 7» ttuische LptlmtmstimNitn cm» Velen cmchewtesen Danzig, 7. Jan. Mehr al» 70 im Korridor wohnhafte Familien, die seinerzeit sür Deutschland optiert hatten, er- hielten kürzlich von den Verwaltungsbehörden die Mit teilung, baß sie die Erneuerung der Aufenthalt», genehmlgung versäumt und deshalb Polen zu verlassen hätten, e» sei denn, sie holten die Erneuerung nach. Al» sich die Optanten an die zuständigen Stellen um Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung wandten, wurde ihnen diese jedoch verweigert. Sie müssen nunmehr bl» zum 20. Januar Polen verlassen. — Man bars wohl er- warten, baß damit baS letzte Wort noch nicht über die Angelegenheit gesprochen ist, sondern baß die deutsche Regie rung alle» tun wirb, um die Polen zur Beachtung der Ver träge aufzusorbern. Franyoi» Poneet nach Pari» abgereist. Der französische Botschafter Franko«» Poncet «st nach Pari» abgeretst. Vor seiner Abreise hatte er dem Reichskanzler einen Besuch ab gestattet. «e-en französische Sabotagepolitik vrabtmollinag nnooror Sorltnar SobrttUoltung Berlin, 7. Januar. Die Kampagne -er sranzöstschen Prelle, die eine Sabotage der A brüst ungSkonse« renz zum Ziele hat, nimmt jetzt Formen an, denen man auch in der Wtlhelmstraße energisch entgegenzutrcten bestrebt ist. So wird u. a. sestgcstcllt, baß Frankreich nach eigener Angabe mehr als dreimal so viel als Deutschland, nämlich 2H Mil liarden Golbmark, sür seine Armee auSgibt. Die von der französischen Prelle verbreiteten Falschmeldungen, daß Deutschland in den nordischen Staaten, aber auch in Holland Massen bestellt habe und dort Wafsenlager unterhalte, gehen, wie mitgetetlt wird, im wesentlichen von interessierten Kreisen der sranzöstschen R ü st u n g S i n d u st r i e aus, die für den Fall einer französischen Abrüstung um ihre Ge schäfte Befürchtungen haben. Die deutsche Regierung, so wird nochmals nachdrücklich erklärt, verlangt R ü st u n g S g l e i ch- hett und wird gegen alle Versuche, aus der Abrüstung»- konferenz eine Konferenz im Sinne der französischen Sicher- heitsthese zu machen, energisch Einspruch erheben. Anterrebung Brünirrv-Gr-ener-Kttlev Berlin, 7. Jan. Aus Wunsch »es Reichskanzler» ««» des ReichSwehrmtnifterS wird heute nachmittag ein« AnSsprach« zwischen de« Reichskanzler Dr. Brüning, »em Reichswehrminister Grvener «n» »em Führer der RSDAP„ Adolf Hitler, ftattsinden, die sich mit den be, vorstehende« innenpolitische« Entscheidungen, vor allem mit der Reich» Präsidentenwahl, beschästig,« wir». — Wie betont wird, hat sich Aböls Hitler ans Wunsch de» ReichSwehrmiuifter» Groener zu de« Besprechungen nach Berlin begeben, der ihn in einem Schretbenhterz« anfgesordert hatte. Austebmia dtt Münchner iwtwimIst-talWAen etudontenbuntts München, 7. Jan. Der Senat der Universität hat den nationalsozialistischen Studenbund aufgehoben. Die An- schlüge de» Studentenbundes sind vom Schwarzen Brett entfernt worden. Dem Verband ist eröffnet worden, daß er erst dann wieder konstituiert werden könne, wenn er sich den auch sür die übrigen Korporationen maßgebenden Grundsätzen akademischer Sitten unterwerfe. „Uintersturmvlan" ter kommunistischen zrMnker Berlin, 7. Jan. Der Verband ProletarischerFrei- denker, Berlin-Brandenburg, plant vom 18. bi» 81. Januar „Sturmwochen der sozialistischen Kulturaktton", die der Organisation von MallenkirchenauStrttten unter der Land bevölkerung dienen sollen. Diese Sturmwochen sind ein Glied -es „Wintersturmplanes" des Verbandes Prole- tarischer Freidenker, der unter dem Stichwort „sozialistische flies kommunistische) Kulturaktion gegen kapitalistische Kulturaktton" durchgestihrt wird. Man fordert unter anderem; Abschaffung des Religionsunterrichts in den Berufs- und Volksschulen, keine Ausnützung öffentlicher Krankenhäuser und Anstalten für kirchlich« und religiöse Propaganda, rest lose Beseitigung -er Kirchensteuer, Kamps gegen den Bau von Kirchen und Gebäuden für kirchliche Zwecke, Beschlagnahme aller BtschofSpaläste und Häuser der Kirche" sür Erwerbslose usw., restlose Enteignung des KtrchenvermögenS und de» Grundbesitzes der Kirche, Beseitigung der 8» IW fGotieS- lästerung) un» 218 (Abtreibung) des StGB. — Diese» Pro gramm hat jedenfalls das «ine sür sich, daß eS allen Ver- nebelungSversuchen gegenüber das wahre Gesicht des kom munistischen FretdenkertumS mit brutaler Deutlich keit enthüllt. Vit «ttaiillitn Schritt der SNmrtt Berlin, 7. Jan. Im Sklarekprozeß wurden heute die Wechselgeschäst« der SklarekS verhandelt. Genau wie bet den Gefälligkeitswechseln lieben sich die SklarekS Scheck» tn beträchtlicher Höhe, zum Teil vordattert, von Ver- wandten un- Bekannten auSstellen. Diese Schecks dienten dann der Stadtbank als Unterlage für die gewährten Kre dite. So hat ein Feinkostgeschäft derartige Schecks für 4,7 Millionen Mark, ein Geschäftsfreund der Sklarek» für 20 Millionen Mark ausgestellt. Die Gebrüder Sklarek erklär ten auch heute, daß derartig« Geschäfte nur von Max getätigt worden sind. Leo Sklarek äußerte: „Ich habe gar nicht gewußt, daß sich Max ans so viel etugelassen hat. Da» ist doch direkt irrsinnig. Vielleicht müßte der Arzt ihn einmal untersuchen, ob er zu der Zett nicht verrückt war. Max ist ein guter, anständiger Junge, wenn er sich auch wie Napoleon vorkam." Der Vorsitzende stellt« fest, baß sich die Scheckumsähe der SklarekS bet der Stadtbank aus 18N Millionen Reichsmark belaufen habe. Ans Befragen sagte Leo Sklarek au», seiner Ansicht nach habe die Stadtbank durch den riesigen Scheckverkehr verdienen wollen. Di« Stadtbankdirektoren hätten genau wissen müssen, daß «» sich hier um Illusionen handele, denn e» sei natürlich unmöglich, -aß ein Kunde täg lich Svoovo Mark Umsatz hab«.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite