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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.01.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320126017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932012601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932012601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-26
- Monat1932-01
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.01.1932
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gamr« ISN) kN FernottDebatte lm Völkerbundsrat MM savmW-MkMeS Rcdkdmll den Vereinigte» zranzW»MM»e BMe»«n«n In WM n den Pflanzung«« I« kam««, 820 000 vall«a nach weftafrit, Vterwöchevtlich« mwolle In vomba, , <tm Vorfahre 752 808 randria 748 888 Valle« r Baumwolle vor. le am 22. Januar ISA l>m Vorfahr« 412» voll n» Salve»ton »858 88» ive-ätanschiift« Nachrichten »r-lden Sernlvrecher-Eammelnumme,! um Nu, lür Nach«,etvrlch«i Nr. »aal» «ch^IUettun, >. V,m>tgeich4st»ffell«r Heelden-R. l, w«ttenltead« r»/4» Druck n. »«lag, Brpfch ck Netchardt, Dresde«. Paftlchrck-Kt». 1O«I Drelde« Nachdruck nur mit de«tl.Ouellr«ang»b- tLretdn. Rachr.)»uUffig. Unveelanat« chchrtltstack« werden nicht auldewa-rt eikanlscher Baumwolle, betrug am 22. Januar 8 Ballen). der Spinnereien i <tm Vorfahre 284 880 Spinnereien 7 885 088 »em Markte genommen von n, fett be« 1. Au'gnft llen tm gleichen Zett. r tm Laufe ber «och« Woche »«» Vorfahre») fim Vorfahre 4285888 * Genf, 25. Jan. Der Kontrollausschutz deS Völker bundes hat im Hinblick auf die allgemeine Wirtschaftskrise beschlossen, den Bau des neuen Völkerbunds- palasteS vorläufig nicht wetterznftthren. Lebig, lich die bereits begonnenen Arbeiten ftir die Bibliothek und das Völkerbundssekretariat sollen beendet werben. Gin Erfolg gegen die Tributes Im Rahmen unseres Kampfes um die politischen und privaten Schulden, der nicht nur für unser, sondern auch für das Schicksal der ganzen Welt entscheidend tst, haben wir durch den Abschlutz des neuen Stillhalteabkom mens einen nicht unbedeutenden Erfolg erzielt. Beinahe sechs Wochen haben die Verhandlungen zwischen den deut schen Schuldnern und ihren Gläubigern, den ausländische« Bankiers, gebauert. ES handelte sich'darum, die uns ge währten sechs Milliarden kurzfristiger Schul de« mindestens für ein weiteres Jahr zu sichern, da eine Kündigung für Schuldner und Gläubiger schwerste Gefahre« gebracht hätte. Die Folge einer Kündigung für «nS wäre zunächst einmal der Verzicht aus die Goldwährung gewesen. Darüber hinaus hätte sich Deutschland aber auch für zah lungsunfähig erklären müssen, da ein grober Teil ber Schulden infolge der Stillegung von Betrieben, in dene« das Kapital investiert wurde, eingefroren tst. Hätte Deutsch land sich hinsichtlich seiner privaten Schulden zahlungs unfähig erklärt, dann wäre tm Gefolge der daraus ent stehenden WährnngSschwiertgkeiten auch ber Ztn sen kt en st der deutschen Prtvatverschuldung ins Wanken ge raten. Dadurch und durch die psychologischen Wirkungen einer deutschen Zahlungseinstellung würde aber zweifellos das Kreditgebäude ber Welt, das schon längst nur noch ein Notbau ist, in einen wüsten Trümmerhaufen ver wandelt worden sein. Damit wäre der internationale Warenaustausch endgültig erdrosselt und den Gläubiger« sebe Möglichkeit in absehbarer Zeit genommen-worden, z« ihrem Gelbe zu kommen. Diese Gefahren, die für die Gläubiger nicht geringe« sind als für die Schuldner, waren unsere Stärke bei den Berliner Verhandlungen. Deutschland befindet sich in der festen Stellung eines Schuldners, von dem an Vermögens werten nichts mehr zu holen ist, besten Gläubiger aber bann wieder zu ihrem Gelbe kommen, wenn ber Schuldner bereit ist, sich durch Arbeit wieder Vermögenswerte zu schaffen. Dabei tst aber wichtig, datz man dem Schuldner Gelegenheit zur Arbeit gibt. Das bedeutet tm Falle Deutschlands Be seitigung oder wenigstens Abbau der Schranken, die man der deutschen Ausfuhr entgegensetzt. Daneben tst von Wich tigkeit, die Lasten tragbar zu gestalten. Wollten die Gläubiger Forderungen an uns stellen, die uns zwingen, den Erfolg unserer Arbeit bis zum letzten Pfennig in ihre Taschen zu werfen, so mützte das aus unsere Arbeitskraft zerstörend wirken. Wenn aus der Gegenseite gute Kaufleute waren, dann mutzten sie uns also einen Schulbenakkord an bieten, ber, was die Zinshöhe und die Rückzahlungen be trifft, Deutschland die Gewttzheit gibt, datz seiner Hände Arbeit nicht nur seinen Gläubigern, sondern auch ihm selbst zugute kommt. Das Ausland mutz also ein Doppeltes tun, es mutz uns die Möglichkeiten znm Arbeiten und zur Aus fuhr unserer Waren geben, und eS mutz tragbare Forde rungen stellen. Deshalb können wir von unseren privaten Gläubigern verlangen, datz sie sich mit uns für die Streichung der politischen Schulden in ihrem wohlverstandenen Eigenintereste etnsetzen. Bei einer Zin senlast von 1,0 Milliarde und bei einer NückzahlungSauote von 600 Millionen benötigt Deutschland im Jahre 1032 einen AuSfnhrttberschutz von mindestens SH Milliarden, das hettzt genau soviel wie im Vorfahre. Angesichts ber wachsenden Schwierigkeiten ber Ausfuhr wird es schwer halten, einen Exportüberschuß in dieser Höhe zu erzielen. Man sieht so fort, datz Tribute für Deutschland eine Unmöglichkeit be deuten und für die ausländischen Privatgläubiger eine schwere Bedrohung ihrer eigenen Interessen. ES war deshalb für uns von Wichtigkeit, datz die Gläu biger sich nicht nur auf die Ausarbeitung technische« Einzelheiten des neuen Stillhalteabkommens beschränkten, sondern mich in Form eines Gutachtens als WirtschaftS- sachver ständige und als von politischen Rücksichten freie Geschäftsleute ihre Ansichten über Deutschlands Lei- stungSsähigkeit abgaven. Ausdrücklich sahen sich die Gläu biger veranlatzt zu betonen, die deutsche Wirtschaft habe autzerordentltche Opfer aus sich genommen, um das Stillhalteabkommen vom August des vorigen Jahres zu erfüllen. Da» deutsche Kreditsystem und die Deutsche Reichs bank feien aber infolge ber Wirtschaftskrise und ber gewal tigen Anforderungen, die an Ne durch Bereitstellung vo» Devisen in Höhe von 5 Milliarden Mark für die Kreditrück zahlungen seit Herbst 1080 gestellt wurden, stark geschwächt. Die Gläubiger erklären deshalb, es liege in ihrem etgeneri Interesse, die Lage ber deutschen Wirtschaft nicht durch die Forderung sofortiger Zahlungen zu verschärfen. Man müsse Deutschland vielmehr die Zeit zur vollen Entfaltung ber in ihm vorhandenen WIeberaufbaukräste belasten. JnS- besonbere könnten Zahlungen nur durch entsprechende, Ueberschüste avwerfenbe Exportmöglichkeiten geleistet werben. Diese Stellen de» Gläubigergutachtens sind für Deutschland von größter Wichtigkeit. Denn e» gibt wohl keine bester« Widerlegung des französischen Märchen«, Deutschland würbe, von Tributen befreit, ein gefährliche« Koukurrent, al» »lese nüchternen Ansichten ausländische» sm LS. Samia« n etwa» geringer al» NN». , Da» Ochmetn«. u» ter Han» an» »I« Da« «älbergelchlst tag Lrfolg, »it Prell« zu d« auf »er Hohe te» Qualitäten leicht nach, her und erfuhren bei Weiterung. Trotz nie. schlecht, von »em reich- nur früh etwa« dieser n. Sm übrigen deckle » auf Bullen, die sich twa» mehr Nachlassen SrmmmndS MMiMgtlmb vor dem L-Ikerbunddrat Genf, 25. Jan. In einer streng geheimen Sitzung hat ber Völkerbunds»«» am Montag von dem Schreiben deS Gen«ralsekretärs deS Bölkerbnnbes, Str Eric Drum, mond, an den amtierenden RatSpräsidenten Kenntnis ge nommen, in dem Drummond seinen Rücktritt ,« End« dieses Jahres erklärt. Das Schreiben ist sodann Gegenstand eingehender Beratungen des BölkerbuudSrateS gewesen. Rach in London vorliegenden Meldungen hat der BölkerbundSrat das Rücktrittsgesuch nicht an genommen. Sämtliche Ratsmitglieber haben Drummoud gebeten, sein« Entscheidung zu überprüfen. Drummond ver sprach, der Angelegenheit noch einmal seine Aufmerksamkeit zu widmen. FlunlSndlsHer Protest gegen de« deutschen Bntter-oll. Der ftnnlänbtsche Gesandte in Berlin, Wuolisoki, über reichte dem Reichskanzler eine Note, die «inen Protest gegen di« Erhöhung -e» deutsche» Butter-olle» enthält. »r. «bue, »r D. «»,, )4vi»r».v4. Gegrun-et 18SH «e«ua»se»abr W «r,Nch p»U»«Ilge» An»«a«, »»«»«»a, w VN. (NnichN-Nlch 18 Pf», ffi, re»««v- lob»,durch»>k»«,uar.rovir.-l-Ichlteplch»4 Pf» N-sMttzrlohn« ,,ff,uffe«ml,m»VN»«le»al »LchnuUchem veri-md. vduelnu«»« l» «uhrchald «achlen» l» Pf«. UneWnrPrNs«! Ni« «tnspalU,« »o mm »reit« Aelle »» P)«., stl, -ulmärt» «0 Via-, di« »» mm breite Uellamezelle »a» Os», «u»«chali »io Pf,, ab». Urilen-blchla, lt. Lary, gamlllenan,eigen und Elell-ugesuch« «hne Rabatt lb vlg., auderdalb » Big. cileriengebiidr b» Bl». RulwLrttae U,ilir»ge gegen B->r«n«»e>ahImig. Washington gegen Tokio Washington, 25. Jan. Die amerikanische Regierung weude« sich scharf gegen die iapanifchen Militär matz n a b m e n in der internationalen Ansiedlung Schanghais. In hohen ReglerungSkreisen verlautet, datz die Washingtoner Regierung weitere japanische Truppen- Silber 8.841H8 bl» n. «Preise für IM «Ila- r« bar» 70,SO. Original, ober Drahtbarren 184. 2. Feinsilber in Barre« San. Welßzucker: 81,88. Deuben»! ruhig, agramm netto: Januar ., Mär» 8,18 Br., 8 «., M «., VktoVer 0,8» vr„ wen»: ruhig, loko: 7,82. le. «Anfang.) Mär» Juli 7,8« «r., 7,81 «., mbrr 7.S7 Br., 7.25 ». e. lAnfana.) Januar 8,1», Vttober 8,18 bi» IM. Den»««»: stetig. — Mär» 7,18, Ma« 7,8». ietig. t: «kreppe Rubber loko »: D. Njaffa ab Ham. Afrika: D. Usaram» nien »i,)r Januar, «ustriet: 882 288 Kühe, 88 «alben, weine, »usammen 8184 88 Rinder, «8 Kälber, mark für 88 Kilogramm «, 2. Klaffe 2S bi» 81, > 82, 2. Klaffe 28 bi» 27, Kühe: 1. Klaff« 27 bi» >8, 4. Klaff« 14 bi» 1». « 81. «ätter: 2. Klaffe M bi» 88, 8. Klaff« 28 »Ne 88 bi» 88, 8. Klaff« 1, 2. Klaffe 80 bi, 40, en 82 bi» 87. Ueber. , IM Bullen, 70 Kühe, Seschäftlgang in in Schafen langsam. Kalben und Kühe, 4S ie, 2884 Schwein«, »u- :k für 88 Kilogramm ttvicht: Ochsen: voll- :»«», funge 88 bi» 87 schige, junge 24 bi» 28 igere fleischige höchsten wllflrischig« ober au«. 8 s41). Kühe: sünger« 82 <88), sonstig« voll, sleischigt 18 bi» 28 l88), llslelschia« «»»gemästet« tige fleischige 25 bi» 88 48 bi« 48 s78f, mittler« Inge Kälber 88 bi» 81 :re Masthammel, Stall- er. ältere Mafthammel schige» Schasvieh 28 bi« Pfund 48 bi« 44 <55), >nd 42 bi» 48 <88), von bi» 208 Pfund 48 bi» > Pfund 88 bi» 8S «58), llber Notiz. Ueber- «Na - - ebruar, ab Hambur, ».Februar. La Plata Moren» ab Bremer. A Februar, ab H-«. a 22. Februar, D. Hol. I >7. Februar. Sä». Januar, ab Breme» «uamakaual: D. lkmil > Hambur» 4. Februar, bürg 1l. Februar, ab MS. »H,g»b.rg ab »r. Madeira uud d«, 88. Sauuar, D. »ruea» ri«»lanb ab Hambnr, »anuar, ab Hambur, r, ab Hamburg 8. Fe. ebruar, ab Hambur, mburg 0. Februar, ab Hamburg 24. Februar, ,: «twa acht Abfahrten Icher Dienst »ach allen Irr acht bi» zehn Doge, «ualaub iLonbon) ab Soch». »ualan» lHull) . «uglau» sMitdle». Sir Baak wn England zM Kredite rnrölk London, 25. Jan. Wie dte Bank von England mit teilt, hat st« die Absicht, be« gesamten Restbetrag d«S im Angnft vorigen Jahres anfgenommene« franzvstsch-am«, »iranischen RebiSkontkredttS in Höhe von »0 Mil- lionen Pfund Sterling (etwa 660 Millionen ReichSmarkf znm Fälligkeitstermin am 1. Februar znrückznzahlen. Die Zurückzahlung werde ohne jede weiter« Jnansprnch» nahm« ber Goldreserven der Bank möglich sein. Diese Mitteilung zeigt, datz sich ber Status der Bank von England weiter günstig entwickelt hat, und datz kaum mehr eine Gefahr für bas englische Pfund be» steht. Dte Bank erhält damit ihre volle Bewegungsfreiheit zurück und tst in Zukunst gegen jeden französischen ober amerikanischen Druck, ber ans bas Pfund ausgeübt werben sollte, weitgehend geschützt. Zweifellos wird sich diese Tat sache auch politisch weitgehend auSwirken. Dee envltfche Arhettsmtntfter -ementteet London, 25. Januar. Der englische Minister für öffent liche Arbeiten, Ormsby-Gure, bezeichnet die im „Politiken" erschienenen Angaben, dte er über die Handel», beziehungen »wischen Dänemark und England in einem Televnongespräch gcäutzert habe, al« unrichtig. Außerdem seien seine Aeutzerungen nicht für dte Oesfent- ltchkett bestimmt gewesen. landnngen in Schanghai als „ernste Unruhe" ansehen würbe. Solche japanischen Matzuahmen wären nur serecht- sertiat, wenn japanisches Leben und Eigentum in Schanghai gefährdet sein würben; bas tresse jedoch nicht z«. EnolW-tavantschr Zusammenarbeit in China? London, 25. Jan. Der Reuterkorresponbent in Tokio erklärt, die Aussichten einer engeren Zusammenarbeit »wischen Großbritannien und Japan in China würden in der japanischen Presse eingehend erörtert. ES sei bemerkens, wert, daß nichts so sehr dazu betgctragen habe, dte java- nische Freundschaft für Großbritannien, die während der Tagung des BölkerbundSrateS im Oktober zeitweise beein trächtigt war, wieberherzustellen, wie die Weigerung Londons, sich ber letzten Note Washingtons hin sichtlich der offenen Tür in der Mandschurei anzuschlietzen. RtatltkwktMnt Smf» zurtickgetreten Nanking, 25. Jan. Der zur Zeit in Schanghai weilende chinesische Ministerpräsident Sunfo tst zurtickgetreten, weil die Negierung mit seiner Politik der „positiven Aktion" gegen Japan nicht einverstanden war. In- zwischen verhandeln die chinesischen Behörden in Schanghai zum Zweck der friedlichen Bctl«ning der chinesisch japanischen Schwierigkeiten über die Auslösung aller anti japanisch en Vereinigungen, die den ersten Schritt zur Annahme der japanischen Forderungen dar stellen soll. London ist pessimistisch Paris, 25. Jan. Am Quai d'Orsay fand heute eine längere Besprechung statt, an der u. a. Laval, Fland in und Philippe Bert he lot, sowie der englische Botschafter tn Parts, Lord Tyrrell, tcilnahmen. Ueber diese Unter- redung ist ein Kommuntqnü nicht auSgegeben worden, doch bezeichnet HavaS es als wahrscheinlich, datz das Repara- ttonSproblem besprochen worden sei, und daß die französischen Vertreter dem englischen Botschafter den fran zösischen Standpunkt über das gegenüber Deutschland etn- zuschlagenbe Verfahren präztsterten. * London, 25. Jan. Die Trtbutverhanblungen wurden dm Montagabend in diplomatischen Kreisen Londons durchaus pessimistisch beurteilt. Dte Hoffnung, baß am Montag die Entscheidung über da» Zusammentreffen Laval—Maedonald fallen würde, hat sich nicht erfüllt. Di« pessimistische Stimmung ist daS Ergebnis der an scheinend negativ verlanfenen Unterred»«« ,wische« Laval und dem englisch«« Botschafter in Paris, Lord Tyrrell. Seit ber letzten Unterredung de» deutschen Botschafters Freiherrn ».Neurath mit dem Unterstaatssekretär Ban. stttart am vergangenen Freitag tst die englisch« Negie- xuna nicht wieder mit neuen Vorschlägen an die deutsche Botschaft herangetreten. Das Schwergewicht ber Verband- lungen liegt seht vielmehr in der, Aussprache mit Part». Hitrbei hat die englische Regierung erneut zum «uSbrück gebracht, daß sie die Tributkon seren» für wün schenswert hält, deren Ziel «ine möglichst endgültige Regelung ber Tributfrage sein müsse. Mit btesem Ge- danken hat sich, soweit tn London verlautet, Laval noch, «tcht etNverftande» erklärt. Senf, 25. Jan. Der BölkerbundSrat befaßte sich heute nachmittag zum vierten Male seit September mit dem chine- fisch-japanischen Konflikt. China wird durch den chinesischen Botschafter in Washington, Nen, und Japan durch den Ge sandten tn Brüssel, Sato, vertreten. Dte Bereinigten Staaten beteilige» sich, ebenso wie aus der Pariser Tagung des Nates, nicht an den Verhandlungen. Der Vorsitzende des Rates, P au l B o n c o u r, gab zu nächst einen kurzen Ucberblick über dte bisherige Tätigkeit deS BölkerbundSrateS in dieser Frage. Der Vertreter Chinas, N«n. stellt« in antzerordentltch scharfe« Formulierungen seft, datz einem ««geheuer «rotze» Auswand von Bemühungen des Völkerbundes ein völlig negatives Ergebnis gegenüberfteh«. Die Entschließungen des Nates hätten als Grundlage daS teterltche Versprechen Japans, seine Trnppen sobald als möglich zurttckznztehen, gehabt. Dieses Ber- sprechen sei gebrochen worden. Die Erwartung, daß dte Situation sich nicht verschlimmere, sei durch die sapa- Nische Gewaltpolitik, die sich zum Ziele gesetzt habe, dte Mandschurei zu aunektieren, überholt worden. China mttsie jetzt freimütig erklären, daß d»e Notwendigkeit immer größer werde, alle Mittel und Rechte zu erschöpfen und unter Umständen andere Artikel als Artikel 11 des Paktes anzurufen, um dem Konflikt ein Ende zu machen. Der Vertreter Japans erwiderte in längeren Ausführungen, die darin gipfelten, daß der BölkerbundSrat da» Ergebnis ber Untersuchungen der von ihm ernannten UntersnchungSkommtsston abwarten solle, um bann erneut die Lage zu prüfen. Gal» bestritt, datz Japan EroberuugSabsichteu in der Mandschurei habe. Er schloß mit der Verflchernng, datz Japan nur so wett gehe, nm seine Rechte in der Man- dschurei stcherznstelle«. Der chinesische Vertreter behielt sich vor, tn der nächsten Sitzung eingehend auf die Ausführungen SatoS zurückzu kommen, und bemerkte, Japan sei um eine Begründung seines Vorgehens tn der Mandschurei nie verlegen gewesen. Mit erhobener Stimme erklärte er, baß jetzt zum dritten mal in der jüngsten Geschichte japanische Truppen chine sisches Gebiet beseht hätten. Der Vorsitzende wies in seinem Schlußwort auf die Ereignille tn Schanghai hin, die er als äußerst ernst bezeichnete. Er richtete an den japanischen und den chinesischen Vertreter den Appell, sich sofort mit ihren Ne gierungen in Verbindung zu setzen, damit diesen Ereignissen in Schanghai Einhalt geboten werbe.
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