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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.02.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320215025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932021502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932021502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-15
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A-en-AuSsabr Montag, >5. Februar i»s» grrwvreckxr-Lammelnummn! »»»«» Nur st>r Nachigrlprtche! Ni. evvlt «chUIllrUun, u. -auplgelck>cksl»ftk»er LrerdtU - A. 1, Mar<rnpr«t« »»/-> Lretden. Pastlchtck.»u>. 1V«S Dre»den Nachdruck nur mit deutl.QueUrnangabe <Drr«dn. N-chr.) »ullillig. Unvertangt« EchriliftüL« »erdrn nicht aulbewahr« lohn», durch V»>lbe«ua ».»0 Ml. einlchlirhllch »« Vir. PostgedLhr iohn« Vost»uflelluna»aebahr) bet 7mal «bchentlichem verland, ainjeinummrr 10 vis- Anjetgenpretlei Die einlpaliiee »o mm breit« L«U« rd Ps«., lür auewLrt» 40 Psg., di« »0 mm breit« NeName»rile »00 PI,., auherhalb »»0 PI» ab». Krtlenablchla, It. Paris. Uamliienan,eigen und Stellengesuch« ohne Nabatt t» PI», auher- balb »b PIg. Dslertengebühr N> Psg. Sulmirtig« «ultrtige gegen vorau»be»ahlung. Kln-enburg nimmt -le Kan-l-atnr an Sie Kundgebung des ReMorMenten Berlin, IS. Febr. Wie wir erfahren, hat Reichspräsident von Hindenburg sich entschloflen, die ihm von zahlreiche« «eiten angetragene Kandidat«« für die Neuwahl znm Reichspräsidenten an,«« nehmen. — Reichspräsident von Hindenburg hat seine Zustimmung in die Form der folgenden Kundgebung gekleidet: „Rach ernster Prüfung habe ich mich im Bewußtsein meiner Verantwortung für das Schicksal unseres Vaterlandes entfchlosien, mich für eine etwaige Wiederwahl zur Verfügung z« stellen. Der Um stand, dast die Anssorderung hierzu an mich nicht von einer Partei, sondern von breiten Volksschichten ergangen ist, läßt mich in meiner Bereiterklärung eine Pflicht erblicken. Sollte ich gewählt «erden, so «erb« ich auch weiterhin mit allen Kräften dem Vaterlande treu und gewissenhaft dienen, «m ihm nach aasten zur Freiheit und Gleichberechtigung, nach innen zur Einigung und zum Ausstieg ,« verhelfen. Werde ich nicht gewählt, so bleibt mir dann der Vorwurf erspart, meinen Posten in schwerer Zeit eigen mächtig verlassen zu haben. Für mich gibt es nur ein wahrhaft nationales Ziel: Zusammenschluß deS Volkes in seinem Existenzkampf, volle Hingabe jedes Deutschen in dem harten Ringen um die Erhaltung der Ration!" Dazu schreibt unsere Berliner Schrtftlettung: Mit der Erklärung Hindenburgs hat sich die Spannung ge» löst, die nahezu unerträglich in den letzten Tagen über der ReichShauptstadt lag. Alle politischen Kreise, gleichgültig, wie sic zn den Vorgängen stehen, atmen gleichsam auf. Die Fronten zeichnen sich jetzt deutlich ab. In der Wilhelm, st raste ist man über die Entwicklung begreislicherweise sehr freudig gestimmt. Man «st überzeugt davon, dast man nunmehr zunächst am Ruder bleiben kann. Der Sahm- AnS schütz hat für Dienstagvormittag die Leitung der lokalen ParallelauSschttsse aus Dresden, Leipzig, München nsw. nach Berlin berufen und wird in einer Presse- konserenz eine Kundgebung bekanntgeben. Die D e u t s ch n a ti o n a l e VolkSpartei ist bereits wenige Minuten nach dem Erscheinen der Hindenburg-Erklärung mit einer (unten wiederqcgcbeneni Verlautbarung hcranS- gctreten. Eine Kundgebung der Nationalsozialisten wird jede Minute erwartet. Zu eiucm aus durchsichtigen Gründen gerade in diesem Augenblick in den „Bayrischen Kurier" lancierten angeblichen schroffen Brief Hitlers Letzter Appell an Ktnöenhurg Berlin, IS. Febr. Die Presieabteilun- d«S Bundes amtes des Stahlhelms, vund der Frontsoldaten, teilt mit: Am Sonntag waren die LandeSsührer des Stahlhelms in Berlin zur Besprechung der Frage der ReichSpräfibenten- «ahl versammelt. Die Aussprache ergab in voller Ein mütigkeit, dast der gesamte Stahlhelm wle im Jahre 1SS5 zum Einsatz für den Generalseldmarschall von Hindenburg bereitfteht, wenn eine ausreichende sichtbar« BoranSsetzung für einen Kurswechsel ge schaffen wird. Dem Herrn Reichspräsidenten ist dieses Ergebnis zur Kenntnis gebracht worden. Vertreter de» Stahlhelms haben dem Staatssekretär beim Reichspräsidenten, Dr. Meißner, eine mündliche Er klärung im Sinne dieser Stahlhelmentschltestung abgegeben. Staatssekretär Meißner hat die Erklärung entgegengenom- men, jede Verhandlung darüber aber ab gelehnt. * Der Stahlhelm bleibt mit dieser Erklärung ter Haltung treu, die er von Anfang an in der Präsibentensrage ein- genommen hat. Das Verlangen nach einem sichtbaren Kurs- wechsel ist nach den früheren Verlautbarungen aleichbebeudend mit der Ssrberung de« Erfahr», der Regierung vrstntug an Seldte wirb vom Stahlhelm mitgeteilt, daß ihm darüber nichts bekannt sei. Zweck dieser Veröffent lichung ist unzweifelhaft, Verwirrung in die Harz burger Front zu tragen. Seitens der Deutschen VolkSpartei und der BolkSkonscrvattven liegen ebenfalls bereits Verlautbarungen vor. LS Mlienen Sinimgunlua slir den SalM'AiiWuß Berlin, 18. Februar. Wie der Hindeuburgausschust Mit tel«, hat sich die Zahl der Eintragungen filr den Wahlvor schlag Hindenburgs im Laufe deS Montagvormittag 2H Mil lionen erreicht. ES laufen stündlich noch Abschlubmeldungen, namentlich voin flachen Lande, ein. Oberbürgermeister Dr. Sahm wird sich Dienstag vormittag um 11,8ü Uhr mit einer Abordnung zum Reichspräsidenten begeben, um ihm über das Ergebnis zn berichten. durch eine eindeutig nationale. ES fragt sich nun, ob Reich»- Präsident v. Hindenburg be» seiner Ablehnung dieser Forde rung bleibt. Die Kundgebung, in der er sich zur Wahl zur Verfügung stellt, darf man wohl in dein Sinne auffassen, baß er von sich ans keine RegierungSveränberung Herbei führen will. Wenn sich dieser Eindruck bestätigt, bann bleibt der Stahlhelm nach seiner Erklärung in der Harzburger Front, die gegen eine von der Linken getragene Kandidatur Hindenburg ist. Die GcflnnungSgemcinschast der Rechtöopposition im Grundsätzlichen bleibt also damit ge- wahrt, a«ch wenn baS taktische Vorgehen im ersten Gang der NeichSprästbentenwahl für jede der Rechtsgruppen getrennt erfolgen sollte. Der Reichspräsident empfing heute vormittag den Reichs kanzler Dr. vr « nt« g zu« Vortrag, ferner de« Präsiden ten des ReichskriegerdundeS Kyfshäuser, General a. D. von Horn, »er ihm erneut das Vertrauen und die Lerne der im Kysfhäuserdnnd vereinigt« altenSoldate« znm Ausdruck »rächte . Macdonald must sich noch drei Woche» fchonen. Mac- donald unterzog sich am Sonntag einer Untersuchung seine» Auge». Ihm wurde vollkommen« Ruhe von min destens drei Wochen und starke Schonung seiner Augen für bi« Zukunft auempfohle». Die Türket unterstützt Tar-teus Plan Genf, 15. Februar. Der türkische Außenminister Te ru ft k Ntt schilt-Bet erklärte heute auf der Abrüstungs konferenz, die französischen Vorschläge seien insoweit inter essant, als sie zur Internationalisierung deS MtlttärwesenS, d. h. zur Abschaffung der nationalen Armeen, die die beste Förderung der Abrüstung bedeute, führen könnten. Da durch würden die Sonderbündnisse hinfällig, und es würbe nur noch ein einziges Bündnis der Kulturwelt gegen den Krieg bestehen. Die Vorschläge über Ver bote bestimmter Waffen würden von der Türket befürwortet, ja die Türkei trete sogar dafür ein, daß nicht nnr die Ver- Wendung, sondern auch die Produktion solcher Waffen unmöglich gemacht werden. Nach dem türkischen Aiistenmlnister sprach der norwegisch« Delegierte Colban «nd erklärte, die Beschränkung der HaushaltauSgabcn sür militärische Zwecke müsse mit einer direkten Beschränkung des Personals und des Materials Hand in Hand gehen. Das Verbot gewißer Massen müße ergänzt werden durch die Kontrolle der privaten Wasfcn- herstellung und des Masfcnhandels. Der Vorschlag einer internationalen Armee sei nicht durchführbar ohne eine starke Verminderung der nationalen Rüstungen. Man konnte beobachten, daß der französische KriegS- minister Tardieu dem norwegischen Delegierten nach Beendigung seiner Rede in ein längeres Gespräch zog. Der portugiesische Austenministcr Branco kündigte den Beitritt seines Landes zur Generalakte über die Schieds gerichtsbarkeit an. Mit seinen ausgedehnten Grenzen und seinen Kolonien habe Portugal sein Heer und seine Marin« bereits auf das Mindestmaß herabgesetzt. Im übrigen sprach der Vertreter Portugals sein Einverständnis mit dem KoU- ventionsentwurf und den Vorschlägen für das Verbot be stimmter Waffen aus. Manischer Sturmangriß mit Mimig abseichlagen Moskau, 15. Februar. Die Telegraphenageutur der Sowjetunion meldet, daß der japanische Angriff gegen W«, sang am Montag abgeschlagen wurde. Die japanischen Lr«p, ven, die nach schwerer Artillerievorbereitung «nd Vernebe, lung versuchten, di« Forts zn stürmen, wurden von de« Chinesen mit starkem Artillerie, «nd Maschinengewehrfeuer empfangen. Es gelang den Chinesen, 1SV0 japanische Soldaten und Offiziere abzuschneiden und gefange«, znnehmen. Der Führer der japanischen Sturmkolonue erschoß sich bei der Entwassnnng selbst. — Die Javaner setze« ihre Sturmangriffe fort. 17 japanisch« Kriegsschiss« nahmen au der Beschießung teil. Schanghai, 15. Februar. Der amerikanische Vize konsul Rtngwalt, der in der internationalen Nieder lassung eine Amerikanerin sicherheitshalber begleitete, wurde von Japanern angegriffen, schwer mißhandelt und mehrfach verletzt. Auch seine Begleiterin wurde von den Japanern angegriffen. Der amerikanische General konsul hat bet den japanischen Behörden scharfen Protest eingelegt und ist vom amerikanischen Staatsdepartement ausgeforbert worben, ausführlich nach Washington zu be richten. RaliMtMlMtiWt Sautao in Aenmitz Chemnitz, 15. Februar. Am Sonntag versammelten sich die Amtswalter und SA.-Ftthrer deS Gaues Sachsen der NSDAP, im Chemnitzer Marmorpalast zn einer Gautagung, auf der ihnen durch den Gauleiter M u ts ch m a n n. M. d. R., den RetchSpropagandalcttcr Dr. G o e b b e l S. M. b. N., und den sächsischen FrakttonSsührer Dr. Fritsch, M. d. L» Richtlinien für die bevorstehende Reichöpräsidentenwahl ge geben wurden. Nach dem Fahnenetnmarsch eröffnete Dr. Fritsch die Gautagung mit begrüßenden Worten. Er be zeichnete dabei die ReichSpräsidentenwahl als letzte Ent scheidung und nannte Hindenburg als untragbar für di« NSDAP., wenn er von Marxisten auf den Schild gehoben werbe. Für den Gau gab er die Parole a«S: Verkauft alle»t Kauft ein Schwert! Als oberster Leitgedanke des großen politischen Kampfes aber gelte: „Hinweg mit diesem System! Dem Nationalsozialismus die Macht!" Im Mittelpunkt der Tagnng stand ein Vortrag deS NetchSpropagandaletterS Dr. Goebbels, der bet seinem Eintreffen stürmisch begrüßt wurde. Er bezeichnete 1Ü83 als das Jahr der Entscheidung und bemerkte weiter, baß die nationalsozialistische Bewegung längst den parteipolitischen Charakter verloren habe. Die einzelnen Etappen ihrer Be wegung seien Sekte — Partei-Bewegung — Volk. Außer den Nationalsozialisten gäbe e» heute in Deutschlanb nur noch Hoffnungslosigkeit ober Anarchie. ES stünden sich heute da» deutsche Deutkchland und baS antideutsche Deutschlanb gegenüber. Beide zwängen zu einer weltanschaulichen Aus einandersetzung. Zwischen Marxismus und National sozialismus könne es keine Tuchfühlung mehr geben. Einer von beiden müße fallen. Bet ber kommenden Reichs präsidentenwahl gehe es nicht um Namen, sondern e» gehe um die Sache. Am IS. März würben aller Voraussicht nach die Nationalsozialisten die Herren von Deutschlanb werben. ES fanden bann noch verschiebene Vorträge über Sonder- gebiete statt. An Adolf Hitler und Gregor Straßer wurden Telegramme gesandt, in denen ter unerschütterliche Siege»- K>iüetz »um AuSdruA jfam, AbfW ter ScuMnaüonalen BolksMtei Berlin» 15. Februar. Die Deutschnationale VolkSpartei teilt mit: „Die Kandidatur des Feld» marschallS von Hindenburg ist Tatsache geworden. Seitens der Regierung Brüning find in der Frag« der ReichSpräsidentenwahl schwere Fehler begangen. Mit verdächtiger Geschäftigkeit hat die LinkSbemokrati« di« Hindenburg-Kandidatur betriebe». Beides hat nicht nur dem Namen des Feldmarschalls, sondern auch dem Ansehen DentschlandS schweren Schaden zngesügt. Wir bedauern diese Entwicklung. Sie ist ein neuer Beweis für die Unfähigkeit deS heutige» Systems, die Geschicke Deutschlands zu meistern. Der Kamps gegen dieses System ist daS oberste Gebot wirklicher nationaler Politik. Hinter dieses Gebot müssen auch all« Gefühle der Ehrerbietung zurücktreten, di« wir von dem Sieger von Tannenberg empfinden. Das Weimarer System, verkbrpert durch di« schwarz,roten Parteien, versucht dauernd, die historische Gestalt b«S KeldmarschallS von Hindenbnrg als Schutzbild ihrer zusammenbrechenben Macht auszunutzen. AnS ihrer Hand nimmt er nunmehr «in« neue Kandidatur als Reichspräsident entgegen. Die Lag« der Ding« macht eS uns jetzt unmöglich, unsere Stimmen wiederum wie 1»rö für den Reichspräsidenten von Hinden burg abzugeben. Die Deutschnationale VolkSpartei wird vielmehr den Kampf um die Reichspräsidenten wahl im Sinne der Beschlüsse von Harzbnrg «nd «it dem Willen führen, «ine grundsätzliche Kurs« «nberung herbetzusühren. Der Parielvorstand der Deutschnationalen VolkSpartei ist auf Mittwoch, den 17. Februar, einberusen worben." Nir EnMeitmw teß StaWelms
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