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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.02.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320224014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932022401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932022401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-24
- Monat1932-02
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.02.1932
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i.li Stürmischer Besinn lm Reichstag he Konkurse Formale EInIeitimMte Groeners SS Goebbels wSbrrnb »er Rebe auSgeliblollen »««>»». 10« Drr»o N«chdr»L m« «n v »«er««»,, er««»«. N,ch«.> PchrttNiae, »erd« «ich« »usdr«»dr< Ul von li». Utbrr da» vex o Gesellichafter Vau- Hcrzseldert, da» au, l« hat und bl« Siqul- rglelch»v«rsah- t worben. l«a». Berlin. Der in vorgclcgte Statu« ln Berlin, Mohren- Abzug von SS4»g verlllgbar« Aktl». tefamtverblub» er ben Passlve» er« n und 1kl 82g Reich«, mg elner Masiequot« gleicher Höhe unter« in Sachsen ach, i. Fa. Paul Elfte, Freiberg. meisten gültigen Uernlor«»»-««»<«einummni »»7tt Nur gl, N«chl,«ip^ch,i «r.«>0l, «chiifllUNm, «. -,«>I,elch»lI»fte0«, Die««,.«, t. Marin,brat« »»» Neuter I^ttefsri8cke Vm8ctiau 8ette S schiebe,«» tach»tsch-« »t »urb«. U«S«r den «mitt »«richtet, »atz «es»» sei, »aß «der > g«b«N«rt da»« nnd^ ng w«lt«r« NnftrSg« al» nicht nndefrte» »I«t«reiadt«ll„g. Sich»« «darf. Dl« r«ich b<r Porzellan b«n »ach >bzug he» rk sich zu« A). G«p» ISO Reichsmark vov. ?00 (12« «0) «eich», noch lü-k Dividend« Lertelluug. S» ve- rrückgegange». Ein« em Preis- und Um» en nicht möglich ge» jurltckgche» bei Un»- l SultuS Bornmau» San« L Goldschmidt nm. 17. März. Er« Iparkalle e. G. m. b, * WlrischastSgenoffen» , «. Sen. m. b. H„ : Eommtchauer Tou- srtl. Dippol di». «. Manusakturmareu» r. 2t. März. Mitt, er Friedrich Ernst au: Bauunternehmer . März. Zwönitzr !lnm. b. Mär». a Franz vawlu, Kok». za-Sprembergr idorf (O.-L.). »r,«^a«»Mr »«< UgNch MchHuMa«, z,»m>ma »M«n<, mr. w M» «ar «am» la»«), dun» tzoiwe»»« «t «MschlietztchUn«. »vi>a«»d»r <o,»« »oftzu«tllm,,»««dL»r>»«, 7 «al »»SchnnUch.» Nni«». M»»«tmw,»i« »« Ps^, «>»«ch»l» «achte»« » ««. elnzei,»m,r«ii«i »« «inipaltl,« »0 mm trett« »eil« U M», str ««»»« 40 tzl«^ di« «0 mm »reit« »«Name»«»!« »00 Os«, «>»ech«w »L0 «f». «NI«na»Ichiaa It. Laris, tzamlll«nanzeigen und Stellengesuch« »hn« Nab-N 1» vlg., «u»«chal» »» vllkri-ngebühr »0 «f» «u»m»r«i,» «lultr»,« „gen Norau,b«,a»lun» offen rase«. Set« gute» Zurede« nehr. Fünf Ordnungsrufe gegen > Löbe notgedrungen verhangen. S«, «f der Li»te«, ««m, dch- Zebr. «nstrle»: iso? IS Kühe und FSrleil, weine. De» Markt« , SD Rinder, bt «u». eichbmark für SO Ktln- iituger« 82 bt» 8«. en: l. ttlaft» SS bi» 28, lalle Lil bis SS. «iiher >lle II bi» 17, 4. «tafle o bis :i1, S. «lasle UH se 17 bis 22. «älber: asst 18 bis 2«. Schaler l bi» 8«, 20.«lafle 28 S. Schwei««: S. «lall« > bis 41, b. «lalle NS u j : Geschäftsgang in nie «alber gesucht, in n Schweinen glatt. 2«. Yebr. Schwei««, ne, INI Ferkel. Ber» »reisen. Gezahlt wur- Läuferschweine 4 bis lionate alt 18 bi» 28, » 8 Aochcn alt 12 bi» ttger, «nter Hohngelächter der Rechten, die Auseinander setzung »wischen der SPD. und ihrem NetchStagSprästdente«. Schließlich weih sich Lobe keinen anderen Rat mehr, als die Sitzung um «ine halbe Stunde zu vertagen. ZorneSrot wirft er die Präsidentenglocke hin und verläßt den Saal, ber sich langsam leert. I» -er Zwischenzeit hat der «eltestenrat Muße genug, einen typischen parlamentarischen Dreh -u finden. Er glaubt nämlich au» dem Stenogramm seststellen ,u können, daß Goebbels LenReichSprästdenteninun« erhörter Weise beleidigt habe, indem er ihn in Zusammen« Hang mit Ler „Partei der Deserteure" gebracht habe. Goebbels wird für einen Tag au» dem Hause verwiesen, und nun gibt es eine Flut von Erklärungen und Gegenerklärungen, die abermals -u tumultarischen Szenen führen. Die SPD. schickt ihre Leute auf die Tribüne, die glaubhaft machen sollen, ber Borwurf der Partei ber Deserteure treffe nicht zu. Straßer erklärt, e» fei eine unerhörte Unterstellung, al» habe Dr. Goebbels -en Reichspräsidenten persönlich beleidigen können oder auf die vom Aeltestenrat au» dem Stenogramm sestgestellte Art auch nur beleidigen wollen. Im Grunde genommen könne der Reichspräsident nicht» dafür, daß diejenigen, die ihn nicht genug schmähen konnten, unter ihnen die Sozial-emo- kraten. fetzt an ihn herandrängten. Im ganzen zeigt der Reichstag in diesen stürmischen Minuten ein höchst un« geringe Qualität IFA alität SM bi» 4, sehr er. Fasert lach» r eich»mark, 2. Qualität S-rg 27 bis Sv Pf. str S. Februar enden»: willig. Eiau- bi» 3«'^, Lettie- selected ML bi» 41)1, den»; stetig. Standard l>tS 142)1, Settleweots« lenz: willig. AudlSnd. Ilemenispret» 14X. >enz: willig. Gewöhn!. emtntöpktlS 18)1. Inland llä. klutl« Erzeugerpreis 42 bi« d Sterling i« Flasche) 11,4. W»lira««rz cif ei sPsnnd Sterling >e ch I. v. v»k«S 20X14 S> iS bist 1v. ««»i«r. bt» 20. Mevelaud tlling ie Tonn«> K8)1. bShcr ans «inlge Wer» Pence ie Ounc«» 112,1« sebr. Aeißzuckeel - Terminpretlc Ham- » Br., K.7K G., März ngust «M Br„ 0,40 A., gr., SM G. Teudenzr l l « loko 8,32. I e. tAnfang.) März lli bcz., Juli 8,01 Br» »., Dezember 8,2ü vr^ G. Tend-nz: steiig. l e. fAnfang.i März bi» ä,«8. Oktober KM, S. Tendenz: stetig. — März 7,3«. Ma» 7M, 10. Tendenz: stetig, t: Crcppe Rubber lott : Silber V.04SM bis sPreise für 10V «ilo. r wir« bar» S1,7S- salz- ober Drahtbarren bl« K4. Feii^lber i. v«rll«. SS. yebr. »et voll besetzten Tribünen und gut besuchtem Sitzungssaal wird um S Uhr pünktlich vom Reich», tagöprästbenten Löb« dte erst« Sitzung nach ber Wtnterpause eröffnet. Nachdem die üblichen geschäftlichen Mitteilungen erledigt sind, wirb t» bte Tagesordnung eingetreten, deren einziger Punkt lautet: .^Beschlußfassung über den Wahltag für die Wahl de» Reichspräsidenten." Retchcknnrnmtntfter Dr. Groener: erklärt: DaS Am» de» Reichspräsidenten dauert nach der ReichSverfasfung sieben Jahre. Dte AmtSperiode des amtierenden Herru Reichspräsidenten geht am S. Mat d. I. zu Ende. Damit ergibt sich bte Notwendigkeit, die Neuwahl des Reichspräsidenten so zeitig vorzuberetten, daß am 5. Mai ein Reichspräsident — neugewählt — zur Uebernahme des Amtes vorhanden ist. Während der Wahltag für eine RetchötagSwahl vom Reichspräsidenten bestimmt wird, wird ber Wahltag für bte Präsidentenwahl vom Reichstag festgesetzt. Nach dem Präsidentenwahlgesetz ist zum Reichs« Präsidenten gewählt, wer mehr als dte Hälfte aller gültigen Stimmen erhalten hat. Entscheidend ist also die absolute Stimmenmehrheit. Wird eine solche nicht er- reicht, so finde« ein zweiter Mahlgang statt. Bei diesem ist gewählt, wer die meisten gültigen Stimmen, wer also die relative Mehrheit erhalten hat. Nach den AuSfllhrungSbesttmmungen znm Präsidentenwahl« gesetz würde eine Beschlußfassung des Reichstages über einen zweiten Wahlgang erforderlich sein, wenn seine Not« Wendigkeit seststeht. Um «in für alle Male diese technische Frage zn erledigen, empfiehlt e» sich schon jetzt, eine» Eventnalbrschlnß über den Tag de» zweiten Wahlgange» »« fasten. Der Wahltag muß nach dem Gesetz ein Sonntag oder ein öffentlicher Ruhetag sein. Praktisch kommt nur ttn Sonntag in Betracht. Zwischen erstem und zweitem Wahl gang muß weiter eine Frist von etwa drei Wochen liegen. Zwischen einem zweiten Wahlgang und dem Amtsantritt des neugcwählten Reichspräsidenten muß gleichfalls «in« ausreichende Frist liegen, um das Wahlergebnis fest« »ustellen und durch daS WahlprüfungSgertcht prüfen zu lasten. Ich brauche wohl nicht näher zu begründen, daß während der österlichen Zeit eine Wahl nicht stattfinden kann. E» ergebe« sich a«S »er Wahltechxik »ie ber Salenberlage zwanaSläusig Sonntag, ber IS. März, stir den erste« Wahlgang «nb Sonntag, ber 10. April, für de« etwaigen zweite« Wahlgang. _ sind das nach dem Kalender die gleichen Sonntage vor und nach Ostern wie bet der Präsidentenwahl 1V2K. Namen» der ReichSregterung habe ich die Ehre, dem hohen Hause zu empfehlen, meinem Vorschläge zuzustimmen Die Reichs regierung wird dafür sorgen, daß die Wahlvorbereitungen ungestört vor sich gehen können. Allen Versuchen, Wahl versammlungen durch gewalttätiges Vorgehen zu ver hindern und dadurch bte in der Verfassung garantierte Wahlfreiheit zu beeinträchtigen, wird auf da» schärfste ent gegengetreten werden. erfreuliche» Bild. Aber im Grund« ist er nur der Spiegel testen, wa» draußen im Volke längst zur Tatsache geworben ist, daß sich zwei Fronten gegenüberstehen, die miteinander erbittert um die Macht ringen, dte nicht mehr diskutieren wollen und können und deren Aufetnanderprall zu entscheidender Auseinandersetzung nur durch eine immer mehr zusammenschmelzende Mitte aufgehalten wird. Erst als der zweite Redner der Tagesordnung, ein Kom munist, da» Wort ergreift, kehrt die Ruhe im Saal wieder ein. denn alle» flüchtet in die Wandelgänge. Den so stürmisch verlaufenen ersten Tag dieser Sitzungs periode beschließt geruhsam der volksnational« Abgeordnete valt rusch mit einer dretvtertelstllndtgen Rede, in der er anfangs mit der ReichSpräsidentschaft. dann aber mit Milch preisen, Tariffragen und ähnlichen, wenig in eine so hoch politische Debatte passenden Dingen sich beschäftigt. Abschieden- muß gesagt werden, baß dieser Dienstag wenig erfreulich verlausen ist. Aber schließlich wird man bei so unerfreulichen, um nicht zu sagen trostlosen Verhältnissen draußen Im Lande nicht erwarten können, baß da» parla mentarische Spiegelbild sehr viel zufriedenstellender aussällt. In der Mtttwochsttzung wird, wie man hört, der Reichskanzler Dr. v r ü n t n g das Wort ergreifen. Für bt« Deutschnationalen wirb Dr. v. Freytagh-Lortng- Hoven sprechen un- für di« Sozialdemokraten Dr. Brett scheid. Entladene Spannung SUwmuutzadllck ««»ar« NorUuor SakrUtloltnng Jin Reichstag, ber am DtenStagnachmtttag ,« einer vier- tägigen Sitzungsperiode sein« Beratungen wteder ausnahm, kam «S im Verlaufe der ersten Rede, die von dem national sozialistischen Abgeordneten Dr. Goebbels bestritten wurde, zu Sturmszenen, dte beinahe in Handgreiflichkeiten auSarteten und bald zu einer halbstündigen Unterbrechung der Sitzung führten. Am Anfang ließ sich alles unverhältnts- mäßig still und ruhig an, obwohl über dem Hause eine Spannung lagerte, deren Entladung mit Sicherheit zu er warten war. Feste pflegen mit um so gröberer Intensität gefeiert zu werben, fe seltener sie fallen. So ist e» auch mit den NeichStagSsitzungen, bte reichlich selten geworden sind. Aber die Spannung, die von vornherein ebenso Uber dem überfüllten Hause wie in der von der Schupo abgesperrten parlamentarischen Bannmeile lag, kündigte schon an, wa» kommen mußte. DaS Ventil für daS, was da» Volk be wegt, ist für einige wenig« Tage aus ben VerfammlungS- sälen draußen im Lande in den Sitzungssaal des Reichs tage» zurückverlegt. Betrachtet man di« heutigen Vorgänge, so gewinnt man den Eindruck, daß dte innere Spannung in Deutschland nicht so riesengroß wäre, wenn man das NelchStagSventil nicht künstlich abgedreht un- eS damit so unter Druck gesetzt hätte, daß es bet der ersten Gelegen. Helt zu bersten verurteilt ist. Zunächst ließ sich also alle» ganz ruhig an. Brüning saß schon fünf Minuten vor S Uhr auf dem Eckplatz auf der Mintsterbank, neben ihm nahmen Dietrich, Groener, Joel, Stegerwald und dte anderen Minister Platz. Dte Publikums» tribiinen sind freilich nicht so überfüllt wie sonst. Vielleicht liegt das daran, daß es praktisch für «inen Ntchtabgeord- neten oder sonstige Leute, di« nicht mit Ausweisen ver sehen sind, gar nicht so leicht war, bis zu ben Portalen des NeichstagSgebäudeS vorzudringen. Auch die Diplomaten loge ist nicht übermäßig besetzt. Dagegen ist das Plenum bis auf einig« Erkrankte und Urlauber ziemlich voll zählig vertreten. Löbe eröffnet. ^ES gibt ein kleine» kom munistische» Zwischenspiel, bet dem es ber KPD. gelingt, einen Antrag auf Haftentlastung riße» der ihren durch- ,«bringen. Der nachgerade üblich gewordene Antrag der Kommunisten auf Entfernung der Polizei scheitert, wie stets in solchen Fällen. Dann verliest Groener den Vorschlag ber Reichs- tegierung, für den ersten Wahlgang der Reichspräsidenten- wähl ben 1». Mär», für ben zweiten Wahlgang ben 10. April 1032 festzusetzen. Groener spricht mit kaum vernehmbarer Stimme. Er scheint zu misten, baß es ber Mehrheit des HaufeS nicht Io sehr um die Erledigung dieser Formalie als darum geht, alles, waS sich an politischer Kritik aufgespeichert hat, sich einmal vom Herzen zu reden, wa» bann auch der erste Redner, Dr. Goebbels von ben Nationalsozialisten, gründlich besorgt. Dr. Goebbels will Abrechnung halten. Er, ber popu lärste nationalsozialistische Agitator ber NeichShauptstadt, spricht zunächst zwar sachlich sehr scharf, In ber Form indessen gemäßigt. Auf den Pressetribünen wird beinahe schon bte Parole „Tendenz lustlos" auSgegeben, als die Sitzung plötz lich eine stürmische Wendung nimmt. Solange Goeb bels gegen das System wettert, solange er heftige Angriffe gegen ben Reichskanzler und seine Regierung richtet, ist es noch verhältnismäßig ruhig. Man hat fast den Eindruck, baß Mitte und Linke des Hauses fo etwas wie eine stille Sabotage zu üben vereinbart haben. Die Abgeordneten unterhalten sich halblaut, hören ostentativ nicht zu. Ab und zu «in Zwischenruf, eine Betfallsäußerung ber National sozialisten, aber im ganzen Saale steigert sich dieser Sabo tagelärm immer mehr. Löbe hält es nicht für notwendig, Len Lautsprecher etnzuschalten. Goebbels bringt mit seiner Stimm« kaum durch. E» macht grobe Müh«, seiner Rede zu folgen. Dann befaßt sich ber Redner mit der Politik des Reichskanzlers, gegen ben er Angrisfe von bisher noch nicht gehörter Schärfe richtet. Auch da- hört sich, bis auf wenige Zurufe, die von ben volkSpartetltchen Bänken kom- inen, da» Hau» noch ziemlich ruhig an. Dann wendet sich ber Redner dagegen, daß die So- zialbemokraten heute für Hindenburg etntreten, und nennt bte SPD. in diesem Zusammenhang eine „Partei der Deserteur«". Im gleichen Augenblick springen dte Ange- driffenen unter ungeheurem Lärm auf und drängen zur Rednertribüne vor. Aber auch di« Nationalsozialisten rücken heran. E» sieht au», al» würben sich dte Spannungen zwischen link» und rechts in tätlichen Auseinandersetzungen ent- laben. Systematisch hindert dte SPD. Goebbels am Wetter- reden. Löbe versucht, thn zu veranlasten, seine Aeußerung zurückzunehmen, woraus Dr. Goebbels erklärt, e» sei thm bekannt, baß au» dem RetchStagSbüro ber Sozialdemokraten «ine Denkschrift ausgegangen sei, in ber gesagt werbe, daß ber Landesverrat kein «erbrechen sei. Mit dieser Erklärung muß sich Löbe vorerst zukrtebengeben. Aber Löbe» Redeverbote erlassen. Nationalsozialistische Anhänger leien in grober Zahl ermordet worben, ohne baß dte Täter er- mtttelt und bestraft wurden. lHört, hört! rechts.! Ungestrast werde zu Mord und Totschlag gegen bte Nationalsozialisten gehetzt. Der Berliner Polizeipräsident habe eS gewagt, von dem Führer ber größten deutschen Volksbewegung zu sagen, «S sei nicht zu verstehen, warum Aböls Hitler noch nicht mit ber Hundepeitsche aus Deutschland binauSgetagt worden iet. (Minutenlang anhaltende laute EntrüftungSkundgebungen bet den Natlsoz.s Warum verschiebt dte Welt bte Reparations konferenz und bte übrigen internationalen Entscheidungen immer wieber- Weil Sie, Herr Reichskanzler, der Welt ket«e Aktiv, legitimatio« fstr De«1schla«d «ehr biete«. lvetfall bet den Natlsoz.! Weil man mit Ihnen. Herr Reichs kanzler, keine Verträge mehr machen will, weil man im Aus land weiß, baß Sie der Mann von gestern sind und daß ber Mann von morgen erst kommt. (Lebhafter Beifall bei ben Natlsoz.j Im Innern verschärfen sich bte Gegensätze mehr un mehr. Die politischen Fronten marschieren in erbitterter Feindschaft gegeneinander auf. und die Äeiabr eine» latente» Vüraerkriege» wächst von Tag zu Tag mehr. Der Reichs kanzler hat bet seinem Amtsantritt erklärt, erst dte Kina«»«, Al» erster Redner aus -em Haus« erhält Abg. vr. Goebbels (Nallfoz.) bas Wort. Er erklärt, die nationalsozialistische Bewegung habe diese Gelegenheit herbeigesehnt, um Abrechnung mit dem Kabinett Brüning und der von ihm ver tretenen Politik zu halten. Der große Wendepunkt der deut- schen Geschichte sei ber 14. September 1»80, an dem sich au» den verfallenden bürgerlichen Parteien die große national- sozialtsttsche Mafsenpartet »um Sieg erhoben habe. Reichs- kanzler Dr. Brüning habe das Wesen diese» geschichtlichen Ereignisse» verfälscht, wenn er sagte, an der Machtvertetlung habe sich dadurch nicht» geändert. Die Entscheid««» dartiber, ob die Regierung ihre Macht a« die Opposition «--«gebe« bat, steht tm demokratisch-parlamentarischen Regime allein dem Volk« z«. (Lachen link» und Rufe: Sie al» Grals- Hüter ber Demokratie!! ES ist nicht unsere Schuld, wenn ber deutsche Kredit tm Ausland ins Wanken gerät. (Lebhafte Rus« link» und in ber Mitte: Doch, ihre Schuld!) Schuld daran trägt bte Tatsache, baß man bt» zu dieser Stunde ver- hindert hat, baß diejenigen an bte Macht kommen, denen da« Volk bte Macht geben will. (BetsallSklatschen bei ben Natlsoz.) Di« Mißerfolge, di« die Regier««- «ich« ««r i« der innere« Wirtschaft ««d Finanzpolitik, sonder« a«ch i« der A«ßenp»litik erlitte» hat, Haden da» Volk zn einer immer stärkeren Opposition «ege« diese Regie, rung gebracht. (Sehr wahr! Sei den Natlsoz.) Wir Haven «n» gegen den DaweSvlan und bte übrigen Trtvutpläne gewehrt... Auf der ltnkeu Seite herrscht so große Unruhe, baß Dr. GoeVVel». ber heute viel leiser al« gewöhnlich spricht, nur schwer da» Ge räusch ber Unterhaltungen übertöne« rann. Präsident Löbe ersucht wiederholt um Ruhe. Abg. Dr. Goebbels protestiert in leinen wetteren AnS- führungen gegenbieNotverorbnungSpolttikunb vor allem gegen di« Verbote nationalsozialistischer Zeitunaen. Dr. Brüning habe erfahren müssen, daß man mit dem Ar tikel 48 alle» mache« könne,««» kein Geld. Gegen national-
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