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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320307018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932030701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932030701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-07
- Monat1932-03
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1932
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>Ika»« I»/L» Montag, 7. Mürz i»»r Dr-« » Vnt«,: t ««U>«d«, »retdeii. voftlchkck.»,«. IO«» Die»»« «LchdniS nur mtt dkuIIQurllniaxg«»« <«»«dn. «achr.t ,ul«lgg. Unvert-M,!« «chrlllstackk werdni nick,« «uibewahr« 7». tzahrgang. Rr.i» Ä-egrUnöet 18S6 »glich »»rimollgn z-ft-Nitn, mnnÄNch ».»» «n. («klchvetnch 70 Vtg. sch, r,chg^- lohn), »nrch V»I>d,zu, ».70 «k. «tnlchllebltch »0 Vl». PostgebLhr <ohn« Vosttustrlluns»gedLhr> bet 7 mal »bchentltche« verland, chtnzelnummer Iv Vl»., »uberhalb Sachlen« I» Psg. vnjetgenprelle: LI« «tnIvaMa« 10 mm breite Aetl« »i Big., sür auemirt« «v Psg., die »o mm brett» bteNamezette ioo Ps,„ «ubechalb »»» Vlg. «b». «rtlrnablchlag It. Larts, gamtltenanjctgen und Etellengeluche ohne vabatt lb Vsch-, aubechald »» vl«. cssertengebahr »a VI«. vulwirtige vustrlge «egen vorau«de,aht»n«. Ostpreußen fordert Schutz vor Polen >1 Brrlridigung W BerN«, «. Mär». Der LandeShanptman« der Provinz Ostpreußen bat der ReichSregterung folgende, vom ProvtnztatauSschuß der Provinz Ostpreußen in seiner Sitzung vom 10. Februar d. I. gefaßte Entschlie ßung mttgeteilt: „Bet einer Feier polnischer Stu. benten in Danzig am 2. Februar haben Vertreter pol nischer Zivil- und Militärbehörden Neben gehalten, welche nnverhlillte Drohungen gegen Danzig und Ostpreußen enthalten und einen militärischen Uebersall in nahe Aussicht stellen. Unter anderem hat der Bertreter des kommandierenden Generals in Thorn erklärt, daß er eher »ach Königsberg in Uniform als zn« zweiten Mal« «ach Danzig in Zivil kommen «erd«. Infolge dieser unerhörten, in so herausfordernder Schärfe noch nie gewagten Drohungen und unter dem Ein druck der jüngsten Vorgänge in Memel ist die Stimmung in der Provinz Ostpreußen außerordentlich gespannt. Der Provinzialauöschuß hält es sttr seine Pflicht, die ««smerksamkeit der RcichSregieruna hierauf zu lenken »nd z« fordern, baß alle nur denkbare« Maßnahmen ,»» Schutze deS bedrohte« OfteuS getroffen werden. zum AkUßcrlten Die RetchSregterung kann sich darauf verlaßen, daß di« Ost» märker, eingedenk ihrer Pflichte», die Heimat bi» zum äußersten verteidigen werden." Der Reichspräsident hat hierauf an den Landeshauptmann der Provinz Ost preußen nachstehende Antwort gerichtet: „Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Der Herr Reichskanzler hat mir die Entschließung des ProvinzialauSschusieS der Provinz Ostpreußen vom 1V. Februar vorgelegt. Die Sorgen des deutschen Ostens sind auch die meinen. Niemals kann es daS deutsche Boll dulden, daß ihm «eitere Stücke seines Vaterlandes entriffen werden! Ihr Gelöbnis, die Heimat bis zum Aeußersten verteidigen zu wollen, erwidere ich mit dem Versprechen, daß ich den deutschen Ostlanden in ihrem Kampf gegen jede nur mögliche Drohung mit asien Kräften beisteben und im Verein mit der Reichüregiernng und dem deutschen Volke alle Maßnahmen zu ihrer Sicherung treffen werde. Mit freundlichen Grüßen! ge». v. Hindenburg." MerdaiMIag tu Moskau Molmrattentat gegen den deutschen Botschaftsrat von TwardowM - Ser Ater »erhaltet Moskau, S. Mär». Auf de« VotschastSrat del »er d««t» scheu Botfchast i« Moskau, ». Twardowski, «mrde am Sonnabend «in Anschlag verübt. Botschaftsrat ». Twar» dowski wnrde dnrch einen Streifschuß am Hälfe «nd durch eine« Steckschuß in die Hand verletzt. Am ganzen wurden aus Herrn v. Twardowski vier Schüsse abgegeben. Sein Befinden ist nach den Umständen besrledi» gend. Der Täter i st verhaftet. Der Volkskommissar sttr auswärtige Angelegenheiten, Litwinoss» sprach im Namen der UdSSR, dem deutschen Botschafter in MoSka«, v. Dirks««, fein Bedauern auS «nd sichert« strengste und schnellste Untersuchung zu. Weiter» bi« hat der russische Botschaster in Berlin, Chintschnk, dem Staatssekretär v. Bülow gleichfalls sein Bedauern seiner Negierung zum Ausdruck gebracht. Der Attentäter, «in Rsähriger Student, nennt sich FnbaS Mironowitsch Stern. Die staatliche politi sche Verwaltung hat sofort die Untersuchung über die Hinter gründe der Tat ausgenommen. Herr v. Twardowski begab sich vom Tatort zu« Kreml spital, wo ihm ärztlicher Beistand zuteil wurde. Der Schuß durch da« linke Handgelenk, der von dem Täter dem deutschen Botschaftsrat beigebracht morden ist, hatte auch einen Knochcnbruch zur Folge. Botschaftsrat v. Twardowski hat es seiner Geistesgegenwart zu verdanken, daß er bei dem Anschlag mit dem Leben davonkam. Der Botschafter schützte sich, sobald er die Gefahr erkannt«, durch rasches Vorbeugen des Kopses und Vorhalten der Hand. Wie die Verwaltung des Kremlkrankenhauses mitteilt, hat sich da« Befinden des Botschaftsrats v. Tivardowski ge bessert. Die Aerzte sind der Ansicht, daß er bald wieder in der Lage sein werde, sein Amt zu übernehmen. Im Kranken haus haben wiederhol« Vertreter der Towfetregterung, des Diplomatischen Korps, der Presse und der deutschen Kolonie vorgcsprochcn, um dem Vcrletzicn ihre Glückwünsche und ihre Anteilnahme auszusprechcu. Wie weiter bekannt wird, sollen sich ».Twardowski und Stern niemals gesehen haben. In Moskau wird behauptet, daß der Attentäter nicht den Botschaftsrat, sondern den deut schen Botschaster v. Dirksen treffen wollte. In russischen Kreisen meint man, daßStern geistesgestört sea. Er soll deshalb von mehreren Fachärzten untersucht werde«. „Bklktligimg" an TarsieuS ImanMmn Ein snm-SMer Schritt in Berlin Berlin, tt. März. Amtlich wird mitgeteilt: „Der fr««» zösische Botschaster gab am Sonnabend dem Staats sekretär des Auswärtigen Amtes Erklärungen über die sra«zösischen Absichten betresseud HilsS» m«ß«ahme« sür die Donauländer ab «nd über reichte ihm «in ^1ck«»n»smotr«. in dem die Srwäg«ng«n der französischen Regierung über die Möglichkeiten einer Ueber, Windung der im Südasien Europas bestehenden wirt» schastlichen Notlage nicdergclegt sind. Dieselbe Niederschrift, die ebenso wie die deutschen Erwägungen von de« Vorarbeiten des Finanzausschusses des Völkerbunds ««Sgeht, jst auch den anderen interessierten Groß mächten in diesen Tagen überreicht worden. Sie will nicht als ein fertiger Vorschlag angesehen «erden, sondern als Betrachtungen über die einznschlagcndcn Wege und über die gegebenen Möglichkeiten. Der französische Botschaster brachte de« Wunsch seiner Negierung »nm Ausdruck, daß Deutschland sich an den Arbeiten zur Herbei» sührung einer besseren wirtschaftlichen Or» «an Nation sür den Südosten Europas be teiligen möge." , Wie aus Wien gemeldet wlrd, hat der dortige fran- zösische Gesandte den Bundeskanzler von dem Berliner Schritt in Kenntnis gesetzt. Der NcichSreglcrung sei von den Genfer Besprechungen TarbieuS mit Simon und Gran di über einen „konstruktiven Wirt- schastS- «nd Finanzplan sür Mitteleuropa" Mitteilung ge- macht worden. Dieser Plan werde bezüglich der handels politischen Fragen aus Vorzugszöllen beruhe«. Der amtlichen Verlautbarung zusolge hat der Bundes, kanzler In seiner Antwort der Erwartung Ausdruck ge geben, baß bi« setzt luv Zug« bestnbliche Aktion bald zu Pvstttoe» Ergebnisse« für Oesterreich führe« «erd«. In Wiener diplomatischen Kreisen wird der Schritt deS französischen Gesandten beim Bundeskanzler sehr begrüßt, weil man hosft, daß damit die Befürchtungen beseitigt feie«, daß die handelspolitische Aktion Frankreichs in Mitteleuropa oh«« oder gegen Deutschland durchgesührl werde« soll. Wenn e» nun gelänge, in dieser sür Oesterreich so wichtigen Frage Frankreich und Deutschland einigermaßen aus eine Linie zu bringen, so könne man, wie das „Extrablatt" meint, endlich von Worten zn Taten übergehen. Die Lappomanner abgezogen Stockholm, 6. März. Sonntag früh besuchten die Lappo- männer in Mäntsälä den Gottesdienst. Danach stellten sie gewisse Bedingnngen sttr ihren Abzug. Am Nachmittag wurden die Wachposten der Lappolente cingezogen und dann zogen sie ab. Damit dürste der Aufruhr zu Ende sein. Ob WalleniuS und Kosola, die nach einer Nachricht in Mäntsälä gesehen wurden, gesangengenommen worden sind, war nicht zu erfahren. Die Zensur wird noch aufrecht- erhalten. Kritische Finanzlage Griechenlands Athen, ». März. Ministerpräsident Venizelos hielt in der griechischen Kammer eine zweistündige Rede, in der er auf die krtiische Finanzlage Griechenlands hinwics. Er erklärte, daß bet einem Ausbleiben internationaler Finanzhilfe die Aufrechterhaltung der Gold- vast» sür die Drachme unmöglich sei und sich die Notwendigkeit der Zahlungseinstellung sttr die Abzahlung der Auslandsschulden ergeben würde. Bei Verweigerung einer AuSlanbSanlethe wird damit gerechnet, Laß die Regierung Bentzelo» »«rücktrttt. Washington-Feier im Reichstag Berlin, ». März, «u» Anlaß de« 200. Geburtstage» George Washingtons sand am Sonntagmittag im Sitzung», saale de» Reichstages eine Gedenkfeier statt, die von der Bereinigung Earl Schurz im Zusammenhänge mit verschiedenen anderen Verbänden veranstaltet wurde. Der Sitzungssaal zeigte würdigen Festschmuck. Hinter dem Rednerpult, das mit Lorbeer verziert war, stand aus einem hohen Sockel, der mit dem Sternenbanner bedeckt war, die Büste George Washingtons. Die Wand hinter dem Redner» pult mar mit dem Sternenbanner und den deutschen NeichSfarben geschmückt. Längs der Wände des Sttzungü» saalcs standen Lorbeerbäume. Namens der Vereinigung Earl Schurz begrüßte sodann Abgeordneter Erkelenz den amerikanischen Botschaster Sackett, den Vertreter des Reichspräsidenten, der sür diese Kundgebung das Ehrcnprotektorat übernommen hatte, Staatssekretär Meiß ner, den Reichskanzler Dr. Brüning sowie die übrigen Gäste. Daraus nahm Reichskanzler Vrlinino daS Wort. Er führte unter anderem aus, daß schon außer gewöhnliche Umstände vorliegen müßten, wenn ein andere» Volk sür einen längst verstorbenen Staatsmann einer frem den Nation eine Gedenkfeier veranstaltet. In längeren Ausführungen würdigte der Kanzler die Verdienste de» groben Amerikaner», der durch die bloße Stärke sei nes Charakters ein uneiniges Land zum Siege ge- führt und dann im Frieden trotz stärkster Widerstände eine starke Nation geschaffen habe. Aushalten und nicht verzagen, so klinge auch heute die Mahnung Washingtons. Aushalten auch bet schärfsten persönlichen Angrissen, die durch den Parteigeist hcrvorgerusen würden. Müsse man nicht bet Betrachtung der damaligen Zustände in Amerika an unsere heutige deutsche Geschichte denken? Die Bande der Freundschaft zwischen Amerika und Deutschland gingen zurück bis zu der Zeit, da sie von George Washington zu- sammengcschmtedct worden seien. Ein großer Teil der Erben und der Umgebung Washingtons habe auS Deut schen bestanden, allen voran leuchte der Name Friedrich Wilhelm von Steudens. Für uns Deutsche sei es eine Sache des Herzens, den Gedenktag feierlich zu be- gehen. Nach den mit Beifall aufgenommenen Ausführungen deS Kanzlers hörte die Versammlung stehend die ameri kanische N a t t o n a l h n m n e an, die vom Koslcckschen Bläserbund vorgctragen wurde. Dann nahm der ameri kanische Botschafter Sackett das Wort. Seinen Aus führungen folgte der gemeinsame Gesang des Deutschland liedes. Daraus hielt Ministerialrat Professor Dr. Win de lband den Fcstvortrag. - Das Weihclicd von -l. Niemann, vom Berliner SiemenS-Ehor gesungen, beschloß die eindrucksvolle Feier. Mutige JuiammeuMe tu Berlin - Lin TedeSovser Berlin, 6. März. Zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten kam es an mehreren Stellen der Stadt zu Zusammenstößen, die ein Todesopfer erforderten. Beim Verteilen von Wahlflugblättern wurden Nationalsozialisten von Kommunisten übcrsallcn, die sofort mehrere Schüsse auf ihre Gegner abgaben. Eine Kugel traf den 4üsährigcn Otto Ludwig in den Kops und verletzte ihn tödlich. — Wie von nationalsozialistischer Seite mitgctcilt wird, haben noch an fünf wetteren Stellen der Stadt Kommunisten Natio nalsozialisten überfallen. Dabei wurden, zum Teil durch Revolverkchttlle, zwei Nationalsozialisten schwer und acht leichter verletzt. Die Polizei hat im Laufe de» Sonntag» bis 8 Uhr abends 180 Personen, die vor allem der NSDAP und der KPD. angehören, sestgenommen und der politischen Polizei übergeben. Bisher ist nur ein kleiner Teil von ihnen wie der entlasten worden. Die meisten gehören Klebe kolonnen an. Sozialdemkmtlr und NrtMittschMwadl Köln, 0. März. In der „Rheinischen Zeitung" nimmt Rclchstagdabgcordnetcr Wtlbelm Sollmann zur Reichs präsidentenwahl Stellung. Er schreibt u. a.: Der Steg über die geeinten Rechtsradikalen ist durch sozialdemokratische Partcikandtdaturcn nicht möglich. Eine sozialistische Ein heitsfront aber wollen die Kommunisten nicht. Die Sozial demokratie muß sich der Kandidainr zmvendcn, die allein Aussicht hat, den Faschismus zu schlagen. DaS ist unbestreit bar der Wahlvorschlag Hindenburg. Hindenburg sird nur gewählt, wenn die sozialdemokratischen Masten für den bisherigen Reichspräsidenten eintreten. Das ist die klare und unzweideutige Lage. Sic paßt uns gewiß allen nicht, aber sie läßt ein Ausweichen nicht zu. Hindenburg spricht im Rundfunk Berlin, 0. März. Im Lause der Woche wird Reichs» Präsident n. Hindenburg eine Ansprache halten, die von allen deutschen Lendern verbreitet wird. Diese Ansprache wird eine Art Rechenschafts bericht über seine bisher auSgcttbte Tätigkeit sein. Der genaue Termin steht noch nicht fest. Sie wirb Voraussicht« sich am Msttwoch oder Donnerstag der laufende» Woche stattfin-e». 1 t
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