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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.03.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320308028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932030802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932030802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-08
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Aben-Ausva-e 7». Nahrgang. «r. «s Treldcn. PoMcheck.»to. los» Lrklden Nachdruck nur ml» deull.QueUenangobe <Dre«dn. Rachr.l ,ulLU>g. Un»erlans>« Schriltftücke werden nicht auldewahr« rra-tnnschrilt: Nachrichlen Dreedcn 8ern,vrecher-§ammelnummer: »d»4l Nur lür «achtgewräche: Nr. iovll Lchrtltleilung u. HauptgeichLslSItelle! Lretden - L. l, Marienstrab« SS/IS l-I>n>, durch Paftdeeug s.eo Mk. etulchliebttch SS Big. PoltaebLhr (ohne PoiljustellungSgebühr) bet 7 mal wbchenitichem »eriand. (Nnjetnummee lo VIg. «Njeigenureiie: Die cinlpalttge so mm breite Keile »s Psg., lür autwirl« «0 P!g„ dle »o mm brelle Rellamejeile roo PIg., außerhalb rro «lg. »b». »rllrnablchla, lt. Dari!. Namtllenan,eigen und Slellengeluche ohne Rabatt IS Pla-, auher- halb SS Vlg. Oileetengeblihr S0 Psg. AuSwürltge AullrLge gegen Borauibezahlung. Nattens Stellung zum Donaubund Plan Zustimmung, doch Prüfung -es sranzöflschen Borschlags Berlin, 8 März. Die italienische Negierung hat heute das „Donau-Memorandum" der französischen Regierung be antwortet und gleichzeitig die Regierungen von Groß- britannten und Deutschland über den in dieser Er- wtdernng eingenommenen Standpunkt in Kenntnis gesetzt. Die Notwendigkeit, die wirtschastliche Sanierung der Donauländer anzupackcn, sei, wie cs in der Note heißt, setzt von allen europäischen Mächten anerkannt worden, obzwar e» noch nicht gelungen sei, sich aus eine organische L ö s u n g, die a l l e n genehm ist, zu einigen. Die italienische Negierung, so fährt das Dokument fort, war eine der ersten, die sich mit den wirtschaftlichen Berhältnissen der Donau staaten, insbesondere mit denen der Republik Oesterreich, be saßt hat. Auö diesem (Grunde begrüßt sie ohne Einschrän kung die in dem Manifest der französischen Negierung er örterten Absichten. Diese Pläne sind siir Italien von ganz besonderer Wichtigkeit, und Italien hat stets sein ernstestes Augenmerk aus die Situation im Donaubecke« gerichtet. Die italienische Regierung kann allerdings weder von den besonderen Bedingungen der geographischen Lage und der wirtschaftlichen Situation dieser Länder, verglichen mit der Italic nö, noch von der Tatsache, daß sie an der Aufteilung der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie beteiligt ivar, absehen. Sie muß vor allem auch das Gesahrenino m e n t hervorheben, das in der schwie rigen Lage Oesterreichs und Ungarns begründet ist, und das eine Endlösung so lange auSschlteßt, als nicht das finanzielle und wirtschastliche Gleichgewicht dieser beiden Staaten wieder hergestellt ist. Die italienische Regie rung wird es stets begrüßen, alle Projekte darüber prüfen zu können,' sie hat ihren Standpunkt dazu bereits in Gens dargelegt und seither beschlossen, mit Oesterreich und Ungarn Spezialabrom» meu abznschließen, deren Ziel es ist, mit Hilfe von Krediterleichterungen und anderen unter dem Zwange der Dcviscnsituation dieser Länder ent standenen Maßnahmen die Aussuhr zn erleichtern. Im wetteren Verlauf der Antwortnote wird daraus hingewicscn, daß die Wirtschaft Italiens und der beiden er- wähnten Staaten viele g c in e t n s a m e A n k n ü p s u n g s - punkte auswcist, die cS allen Beteiligten erwünscht er scheinen läßt, nach einem Weg zu suchen, der zu einer ingeren WirtschastSverbindung führt und damit zu einer Generalsanieruna der Donaustaaten. Die italienische Regierung weist daraus hin, daß hierbei die Mitwirkung der französischen Negierung unumgänglich notwendig wäre. Allerdings steht noch nicht fest, welcher Weg eingeschlaaen werden soll, um zum Ziele zu führen: ein Generalberclni- aungSplan oder einzelne Vereinbarungen. ES gelte letzt, die ersten Schritte zu tun und dann sorgfältig alle Pläne über eine wirtschastliche Organisierung des Tonau- beckenö zu studieren. Dann wirb ans die von Frankreich vorgeschlagenen Präferenzzölle eingegangcn und betont, daß es selbst nach Ansicht der französischen Regierung darüber noch keine feststehende Erfahrung gebe. Die fünf daran interessierten Staaten sollten unter sich iiber die Einzelheiten und die Modalitäten in Verhandlungen treten. Die italienische Negierung meint aber, die Opportunität einer solchen Konserenz in Zweifel ziehen zu müssen, durch die die Lösung eher verzögert als beschleunigt werden könnte. Man darf den gewaltigen Umfang der Probleme nicht übersehen, derDrttten gegenüber durch eine solche Lösung aufgeworfen werden würde. Einfacher, so heißt es in der Note weiter, wäre es, man könnte sich setzt schon einigen und nicht abwarten, daß getroffene Vereinbarungen dann von Dritten als un annehmbar angesehen werden. AuS diesem Grunde zieht eS die italienische Negierung vor, daß zn solchen Verhand lungen die Vertreter Frankreichs, Deutschlands, Englands und Italiens zu gezogen werden. Nochmals wird daraus hingewiesen, daß eine Endlösung, und nur eine solche könne die finanzielle Wiederherstellung der Lage im Tonanbecken bringen. Zett kostet. Es gelte daher, so schließt die Note, schon vorher die unumgängliche finanzielle Unterstützung zu erwägen, um mögliche Katastrophe»» zu vermcidcn. England zur Donaufö-eration London, 8. März. Zu dein Tardieu scheu Plan einer wirtschaftlichen Donaufüdcration schreibt der diplomatische Korrespondent der „Morning Post": Der Grundgedanke des DonauzollplancS TardicuS wird in London begrüßt. Man erwartet noch nähere Einzelheiten, aber schon jetzt habe man erkannt, daß schleunige Maßnahmen notwendig sind, uin den wirtschaftlichen Zusammenbruch einiger Länder zu verhindern. England wird natürlich einer Lösung keine Hindernisse in den Weg legen. ES muß allerdings daraus hingewiesen werden, daß der Plan eine Abände rung der Meistbegiinstigungsverträge bedingen würde, die England mit allen fünf beteiligten Staaten abgeschlossen hat. Man hält cS für möglich, daß Polen zur Teilnahme eingcladcn werden wird. Polen Witt beteiligt werben Warschau, 8. März. Der französische Botschafter Laroche hat gestern im polnischen Außenministerium den französischen Plan über die Organisierung der Donau staaten dargelegt. Der „Krakauer Kurier" veröffentlicht hierzu eine offenbar beeinflußte Warschauer Meldung, worin eS heißt, daß die Schaffung dieses Blocks in Mitteleuropa den polnischen Interessen nur dann entspräche, wenn Pole»« daran beteiligt sei. Polen von dieser Donau föderation a n S z u sch l I e ß c n. entspreche weder dem Interesse Frankreichs noch den» der Staaten, die durch dieses Präsercnzsystem zusammcngcschlosscu werden sollten. Ser Sbtttmif wird eiugeWrt Berorbnunv im Retchsvefetzblatt Berlin, 8. März. In Nummer 1s des RctchsgesetzblattcS voin 7. März wird nunmehr die Verordnung über die Ein führung eines Obertarifs veröffentlicht. Darin wird aus Grund der Verordnung des Reichspräsidenten über außerordentliche Zollmaßnahmen vom 18. Januar 1082 sowie auf Grund des 8 » des ZolltarisgcsetzcS vom 2d. Dezember 1002 in Verbindung mit Artikel 170 Absatz 2 der Reichs verfassung in Artikel 1 verordnet, daß für Waren, die ans Ländern stammen, mit denen das Deutsche Reich nicht in einem handelövertraalichen Verhältnis steht oder die di« deutschen Waren ungünstiger behandeln als die Ware« eines dritten Landes, für «ine große Anzahl Nummern des allgemeinen Zolltarises an die Stelle der bisherigen Zollsätze «nd Zollzuschläge erhöhte Zollsätze «nd Zollznschläge sObertariss treten. Die Zuweisung der Waren zir den einzelnen Tarisnummern geschieht in der Weise, daß die Waren gemäß den Vor- lchristen des allgemeinen ZolltartsrcchtS in den allgemeinen Zolltarif eingcreiht und bei der so gefundenen Tartsstclle die Zollsätze und Zollznschläge des ObertartsS anaewendct »verden. Die Länder, ans deren Boden- «nd GewerbSerzeng« niff« der Obertarts anznwenden ist, werden durch besonder« vetordnnng bestimm». Kabtnettsfitzuno über Zottfraven Berlin, 8. März. DaS RcichSkabtnett tritt am heutigen Nachmittag zu einer Sitzung zusammen, um sich vor allem mit einer Notverordnung über Verlängerung der Zo l l c r in ä ch t i g n n g zu besaßen. Tic letzte Zoll ermächtigung war bekanntlich mit dem Zusammentritt dcü Reichstags abgclauscn. Ferner stehen aus dem Programm der Kabinettssitzung kleinere Frage»», so unter anderen» daS Zugabeivesvn. 11«L,3 Millionen Mark Fehlbetrag Berlin, 8. März. Nach Mitteilung des NclchSstnanz- ministcriumS betrugen im Januar 1082 sAngabcn in Millio nen ReichSmarkj in» ordentlichen Haushalt die Einnahmen 772,6 und die Ausgaben 778,7. Ta die Einnahme»» in den Monaten April 1081 bis Januar 1082 7885,2 und die Aus gaben in dem gleichen Zeitraum 7131,4 betragen haben, er gibt sich für Ende Januar ein Minuobestand von 06,2 und unter Berücksickti- gung des Fehlbetrags aus dem Vorjahre ein Desizit von 776,7. Im außerordentlichen Haushalt ergibt sich bis Ende Januar ei» Fehlbetrag von 121,2 und unter Berück sichtigung des aus dem Vorjahre übernommene» Fehl betrags von 261,4 ein Defizit von 885,6. Das Gesamtdesizit beider Haushalte einschließlich der aus dem Vorjahre über nommenen Fehlbeträge errechnet sich also aus 1162,8. Ser «nener-Erlaß in neuer Mung Berlin, 8. März. NeichSwehrmtntster Grocner hat nunmehr die neue Fassung zu den HeereöcrgänzungSbcstim- mnngcn veröffentlicht. Danach ist von der Werbung und Einstellung von Freiwilligen in die Neichöwehr u. a. aus geschlossen, wer wegen Vergehens oder Ver brechens mit einer Freiheitsstrafe bestraft ist, ohne Rück sicht daraus, ob die Strase verbüßt ist oder nicht. Aus geschlossen ist ferner, wer sich verfass» ngSsetn blich betätigt hat, d. h. erwiesenermaßen an Bestrebungen teil genommen hat, die aus eine Acndcrung der »ersassungs- mäßigen Zustände mit unerlaubten Mittel« gerichtet waren. Von Personen, die versassungssciudlichen Organisa tionen angehvren, dürfen Auskünfte nicht eingeholt werben: auch Personen die in sonstigen politischen Vereinen führend tätig sind sollten, wenn sich et» Bewerber ausdrücklich auf sie berufen hat, nicht um Auskunft angegangen werde«. Die Mrüstungstagung in Genf Gens, 8. März. Die gestrigen Beschlüsse des Büros der Abrüstungskonferenz wurden dem Hauptausschuß heute vor mittag von dem Berichterstatter Dr. Bcnesch vorgclcgt und begründet. Dr. Bencsch wies ausdrücklich daraus hin, daß die Delegationen nach wie vor das Recht haben, jeder- zeit vor dem Ausschuß A b ä n d c r n n g s a n t r ä g e oder neue Vorschläge vorzubringen. Der deutsche Vertreter Nadolnq stellte in diesen» Zusammenhang fest, daß die Frage der Ab schaffung der militärischen Luftfahrt, die in der Tagesordnung siir den LnftsahrtauSschnß vorgesehen ist, mit ihrer grundsätzlichen Leite im Hauptausschuß bei der Aussprache über das Verbot gewisser Waffen oder Rüstungs kategorien erörtert werden könne. Dieser Feststellung stimmte der Berichterstatter im Einvernehmen mit dem Ausschuß zu. Durch daS Eingreifen des Vorsitzenden des Lnstsahrtansschusscs, de Madariaga, kam cS zu einer längeren Aussprache über Art und Umfang der Erörterung der Lustfahrtfragen in den einzelnen Kommissionen, eine AnSsprache, die nach dem Eingreifen von Nadoln», Paul Boncour und Bcnesch zur Bestätigung der deutschen Auf fassung führte. Ter Bericht und die Tagesordnung wurden angenommen. Tie technischen Ausschüße beginne ab morgen mit ihrer Arbeit. v. Slbenburg-MMaii für Dukslnborg Berlin, 8. März. Der Kammerherr von Oldenburg- Iann schau hat auf einer öffentlichen Kundgebung der Deutschnationalen VolkSpartei in Neuruppin gesprochen. Oldenburg erklärte, daß er ein persönlicher Freund des GeneralfcldmarschallS von Hindenburg sei. Gerade als solcher könne er aber sehr wohl verstehen, daß viele Deutsche der Kandidatensrage mit zwiespältigen Gefühlen gcgenüberständen. Er müsse aber erklären, siir ihn gäbe cs keinerlei Zweifel, daß er bei der Entwicklung, die die Dinge genommen haben, als guter Preuße und Deutscher das be stehende Snstem nicht dadurch decken könne, daß er aus per sönlichem Gefühl der Pietät seine Stimme dem Fcldmarlchatl gebe. Vielmehr fordere er alle seine Gesinnungsfreunde im Lande ans, mit ihm zn gehe»» und ihre Stimme für Tuest erbe rg, den Kandidaten des Kampfblockes Schwarz-Weiß-Nvt, abzugcbcn. Der ..Illustrierte Beobachter" beschlagnahmt München, 8. März. Am Montagabend erschien in der Druckerei des nationalsozialistischen „Illustrierte»» Beobachters" Kriminalpolizei und beschlagnahmte die gesamte bereits sertiggestelltc Auslage der Wahlpropa, gandannmmcr des „Illustrierten Beobachters". Gin Feöermantel aus Aawai gestohlen Museumsstücke von Millionen Werk Göttingen, 8. Mürz. Aus dem ethnographischen In stitut der Universität Göttingen wurde in der vergangenen Nacht ein Federn» antcl aus Ha wat gestohlen. Ter Mantel besteht aus geflochtenen Faser»», in die wertvolle Federn cingeknüpst sind. Der Lchnlterkragci» ist mit roten und gelben Federn besetzt. Ferner wurde ein ebenfalls aus roten und gelben Federn angesertigter Fede » Helm ge stohlen. Als Wert der beiden Gegenstände »verden 2 Mil lionen Reichsmark angegeben. Beim Einbruch von der Polizei erschossen Berlin, 8. März. Der 25jährige Zeitungshändlcr Erich Wilde drang heute früh mit Hilfe dreier Kameraden in die Wohnung seiner früheren Braut ein. Er hatte sich vom Dach ans an einem Strick bis zum Fenster einer Kammer ihrer Wohnung hcruutergelassen und das Fenster eingedrückt. In der Annahme, daß seine Braut in der Kammer schlief, gab er drei Schüße ans das Bett ab, in dem jedoch der Bruder der Brant lag. Die Schüße ginge»» fehl. Die übrigen Angehörigen flüchteten in die Nachbar wohnung und alarmierten die Polizei. Während der Ein dringling in der Wohnung nach feiner früheren Brant suchte, traf ein Beamter ein und stellte ihn in der Küche. Als Wilde darauf in die Kammer flüchtete, gab der Beamte einen Schuß nach der Kammer ins Dunkle ab und tötete Wilde durch einen Kopfschuß. MsimbWW Breslauer Schulen geschloßen Breslau, 8. März. Seit einige»» Wochen haben die Grippe-Erkrankungen in Brccklau einen derartigen Umfang angenommen, daß man heute von einer Epide mie sprechen muß, die sich besonders unter den Kindern der städtischen Schulen auSgebrcitct hat. In verschiedenen Klassen sind über 83 v. H. der Schüler erkrankt. Aus An ordnung des Gesundheitsamtes sind S5 Volks« und Mittel schulen sowie 187 Elnzelklaßen vorlänsig aus di« Dauer einer Woche geschloßen worden. Die Zahl der Erkrankun gen steigt noch ständig, so baß mit weiteren Schließungen von Schulen gerechnet werden muß.
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