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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.03.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320329017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932032901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932032901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-29
- Monat1932-03
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.03.1932
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Englands Einladung zm Donaukonfcrenz Brüning stimmt zu, wünW oder BerWevung vratitwolckoug nv««r«r SvrUaor Soürlttloltang Berlin. 28. März. Wie von der Berliner zuständigen Stelle mitgeteilt wird, ist dem ««SwärttgenUmt ««tlich ein« englische Einladung ,» einer Dvua«. konsereuz übermittelt worden, zu der auch Krank, reich und Italien -ingelade« morde« find. * Berlin. 28. März. Die Einladung dcS englischen Premierministers Macdonald zu einer Konferenz Eng lands, Frankreichs, Italiens und Deutschlands iiber die Fragen des Donauraumes ist dem Reichskanzler und R-ichSauftenmtntster Dr. Brüning nach Badenweiler nachgcsandt morden, wo sich Dr. Brüning während der Osterkciertage aushielt. Macdonald hat für die von ihm ins kluge gesagte Konseren» das Ende der letzt begonnenen Woche vorgeschlagen, so daft sich, da nach den Wünschen des englische Premierministers die Konferenz in London ftattsinden soll, ein Aufenthalt des Reichskanzlers in der englischen Hauptstadt vom 2. bis etwa 4. April als erforder lich erweisen würde. Dr. Brüning, der im Prinzip der englischen Einladung zustimmt, sieht sich durch Ne in seinen mit Rücksicht aus den Wahlkampf für den zweiten Gang der Präsidentenwahl getroffenen Zettdispositionen etivas beein trächtigt, so dah er, wie man anntmmt, de« englischen Premierminister Vorschläge« wird, die Kousere«, « ach de« 1». April stattsind«« ,« laste«. Sine definitive Entscheidung de« Reichskanzler» liegt bis zur Stunde aber noch nicht vor. Man erwartet, dah Dr.- Biüning sie im Lause des Dienstags tressen wird. Eine KabineilSsitzung wird nicht sür notwendig gehalten, weil der deutsche Standpunkt sa bereits in der deutschen Antwort aus den Vorschlag TardieuS eingehend bargelegt wurde. Sine Verschiebung der Konferenz auf di« Zett nach dem 1V. April wird auch um deswillen für wahrscheinlich ge halten. weil sich der italienische Ausienmintster Grandi zur Zeit auf Urlaub befindet und sich eine Londonreise für ihn nicht so schnell bewerkstelligen liehe. Man glaubt auch, dah die Konferenz nicht in London, son- dern in Gens stattslnden wird, wo es den verantwort lichen Staatsmännern schon mit Rücksicht auf die dann wieder in Gang befindliche Abrüstungskonferenz sowie die internen Beratungen des Völkerbundsrates leichter wäre, ein Zusammentreffen zu arrangieren, als in London. Bis seht liegen aber Entscheidungen auch aus -en übrigen in Frage kommenden Hauptstädten noch nicht vor. Besonders ungünstig ist nach den bis setzt einge- trcssenen Meldungen das Echo der englischen Einladung in Paris, wo man in dem Vorgehen Macdonalds vielfach sogar eine Durchkreuzung -er Tardieuschen Pläne glaubt erblicken zu müssen. Dee Rahmen -er Biermächtekonferenz scheint sich also i« vollem Umsange durchgesetzt zu haben. Zweifellos hat die deutsche Anregung, die Vier- mächtekonserenz bis nach dem 1V. April, dem Tage des zweite» Wahlganges, zu verschieben, der Tendenz einer solchen englisch-französischen Voreinigung Vorschub ge leistet, wobei erschwerend ins Gewicht fällt, dah das deutsche Auswärtige Amt zur Zeit vom Reichskanzler mi »ver waltet wird und ein besonderer Auhenminister, der ohne Rücksicht auf die innerpolitischen Vorgänge in die ansien- politischen Verhandlungen hätte cingreisen können, nicht zur Verfügung steht. Ministerpräsident Tardie« will am Sonntagabend oder am Montag früh wieder von London nach Paris zurückkehren, »m sich bis zum 11. April mit wichtigen RegierungSgeschästen zu befallen. In französischen poli- tischen Kreisen ist man mit -ieser Lösung einigermallen zu frieden und erklärt, dall Tardieu „bereit" sei. am Montag, dem 11. April, in Genf mit Reichskanzler Brüning Ministerpräsident Macdonald und dem Vertreter Mussolinis zur Aussprache über die Donau-Frage zu- sammenzutressen. Stallen nimmt -le Einladung an Rom. 28. März. Italien hat in London mttgeteilt, daß eS die englische Einladung zur Biermächtekonferenz in London annimmt. Italien wird dnrch Aullenmintstrr Grandi vertreten sein. Nachträglich hört man, dall Frankreich versucht hat, die Londoner Donau-Konferenz aus Frankreich und England zu beschränken und Deutsch land und Italien a n ö z u s ch a l t e n. Das halbamtliche .Giornale d'Jtalla" erklärt, die Konserenz der vier Mächte scheine nun für die nächste Woche gesichert zu sein. Hingegen sei di« ursprünglich vorgeschlagene Kon ferenz der sllns Donanstaaten ossenbar ausgegcbe» worden. Hinsichtlich der bevorstehenden Londoner Konferenz hält da» Blatt Zurückhaltung für geboten, um die ohnehin ver wickelte Ausgabe der Diplomaten nicht zu erschweret». Die von Paris aus verbreiteten Meldungen über ein französisch-italienisches Flotten abkomm en sind nach wie vor falsch. An dem Stand der Dinge hat sich nichts geändert, ebensowenig sind zur Zeit irgendwelche Ver handlungen im Gange. ES mag lediglich zutresfen, dall der Pariser italienische Botschafter im Anschlull an die Senats rede TardieuS mit diesem unverbindlich auch über die Flottensrage gesprochen Hal. Es ist sehr unwahrscheinlich, dall Italien vor den französischen Wahlen auf die wieder holten französischen Vorschläge eingeht. Die italiensreund- liche Rede TardieuS hat in Italien augenscheinlich keinen grobe» Eindruck gemacht. Manische Bomben über Kinllchau Die WaffenstMflan-sverhanölunoen abgebrochen Schanghai, 28. März. Wie die chinesische Telcgraphen- Agentur Gomiin mitteilt, haben am Sonntag iapanische Bombenflugzeuge Kintschau bombardiert, wobei insgesamt 20 Bomben abgeworfen wurden. Auherdem haben iapani sche Bombenflugzeuge die chinesischen Stellungen mit Maschinengewehren beschossen, wobei über 14 Personen ge tötet wurden. Die WasfenftillftanbSverhandlungen tu Schanghai sind abgebrochen worden. Die Mitglieder der japanischen Abordnung haben die Anweisung er halten, nach Tokio abznreifen. In die Räume dcS japanischen Geschäftsträger» in Schanghai, Schigemitsu, wurden zwei Bomben ge- morsen, wobei mehrer» Personen Verletzungen davontrugen. Der Anschlag soll von chinesischen Studenten verübt worden «ein. Die Abkehr vom Dölker-un- Tokio, 28. März. Wie bereits gemeldet, hat der Minister des Auswärtigen eine Erklärung abgegeben, wonach Japan aus dem Völkerbund auszu scheiden gedenke, falls wider Erwarten der neue mandschurische Staat nicht bis zur nächsten Völkerbundstagung anerkannt sei. Im übrigen sei man der Ansicht, bah Japan dnrch sein Ausscheiden aus dem Völkerbund viel gewinnen und so gut wie nichts verlieren werde, denn dann, so argumentiere man, würden die augenblick lichen Meinungsverschiedenheiten zwischen Japan und dem Völkerbund ein Ende nehmen, die nach javanischer Anschau ung zu einer Untergrabung dcS Weltfriedens beitrügen; des weiteren würde die „unnötige Einmischung" des Völker, bundcs in den chincsisch-sapanischen Konflikt aushören, und China mülle die dringende Notwendigkeit anerkennen, auf dem Boden der bestehenden Tatsachen direkt mit Japan zu verhandeln. Japan anderseits werde es nicht nötig haben, die bisher freundschaftlichen Beziehungen zu den andere» Mächten aufs Spiel zu setzen. Mlmilchr BEwörer unter Mordanklage Tokio, 28. März. Am Montag wurden in Tokio 13 Mit glieder einer „Blutbriiberschast"-Berbrüderung zur Ermor dung führender japanischer Persönlichkeiten ans Politik und Finanz unter Mordanklage vor Gericht gestellt. ES hat sich im Lause der polizeilichen Nachforschungen heraus- gestellt, ball die Verschwörerbanbe, der bereits der frühere Finanzminister Jnouye und Baron Dan zum Opfer fielen, eine schwarze Liste ihrer zukünftigen Opfer ausgestellt hatte. Unter diesen, deren Wirksamkeit die Verschwörer als „eine Gefahr kür Japan" bezeichneten, befanden sich unter anderen Prinz Saioujt, Graf M a k i n o, Ministerprä sident Jnukai, der frühere Ministerpräsident Wakad- suki und der frühere Auhenminisler Baron Shidehara. London, 28. März. Die englisch« Diplomatie ist zur Zeit bemüht, die Londoner Donaukonserenz bereits mög- lichst für das kommende Wochenende zustandezubringen. Der unmittelbare Zweck der Konferenz besteht darin, -ah die Vertreter der vier Grollmächt« dnrch eine Aussprache Klarheit über die Richtlinien gewinnen, die für die weitere Behandlung der Donausrage mallgcbend sein sollen. Es besteht also die Möglichkeit weiterer Konferenzen. Sollte Tardie« den Wunsch habe«, sich vorher mit Macdonald über di« beide Länder interessierenden Fragen anSzusprechen, so wird man «nglischerseitS reine Hinderniste in de« Weg legen. Die Vertreter Englands werden sich jedoch die Möglichkeit zu einer Erörterung der verschiedenen vorliegenden Donau pläne nicht nehmen lallen. — Die Möglichkeit, dast die ReparationSsrage im Rahmen der Zusammenkunft zur Sprache kommen kann, wird in London -«gegeben. England, so sagt der „Observer", habe seine ReparattonS- Politik mehr als einmal deutlich dargelegt, so ball England jetzt der Darlegung der französischen Ausfällung durch Tar- die» entaegcnsehc. — Die in Deutschland umlaufenden Ge rüchte über eine engltsch-sranzösische Verständigung in der ReparationSsrage sind, wie der diplomatische Korre spondent des „Daily Telegraph" meldet, unbegründet. Die „Sunday Times" meint, dall die NeparationSverhand- lungen ein vierjähriges Moratorium und danach deutsche Zahlungen von etwa 400 Millionen Mark jährlich bringen würden. <?? Die Ned.f MhrriW Besprechung raMp-Rm-onal- Paris, 28. Mär,. ES ist jetzt ziemlich sicher, dak Ministerpräsident Tardie« und Finanzmtnlster Flan- din sich am Sonnabend nach London begeben werbet», «m mit den englischen Staatsmännern sowohl über die Frage des wirtschaftlichen DonaubnnbeS wie über das KriegSkchnlden- und Tribntproblem vorbereitend zu verhandeln. Der französische Wunsch, mit England z« einer Art voreinignng ,« gelangen und die Minister- hege,»««« „» der vtermächtekpxsererr- „ trenne», Aktiver Widerstand -ei feindlichem Einbruch Erklärung Groeners gegen -te Machtgelüste -er Oststaaten Königsberg, 28. März. Die „Königsberger ANg. Ztg." bringt in ihrer OstcrauSgabe eine bedeutsame Betrachtung de» Reichswehr Ministers Groener unter der Ueberschrift „Das Reich hält zu Ostpreuhen". Der Minister geht darin zunächst aus allgemeine politische Fragen ein, die Ostpreuhen betreffen, und erklärt dann, die m e m e l l« u d i s ch e Frage sei eine Angelegenheit, der man mit heihem Herzen, aber klarem Kovs gegenüber stehe. Deshalb würde eine sriedltche Lösung gesucht. Aber unsere friedliche Einstellung sei keineswegs ein Ein geständnis der Schwäche. Di« deutsch« Politik werbe, wie es Brüning kürzlich «nzweibeulig zum Ausdruck gebracht hab«, in ihrem Kampf um das Recht keinen Schritt zurück weichen. Sie werbe im Einklang mit Gesetz und Ver nunft ihre ganze Kraft dafür einsetzen, bah dem Deutschtum im Memellande sein« verbrieften Rechte ungeschmälert erhalte« bleiben. Der Wehrminister fährt bann wörtlich fort: .Hch ver stehe das Gefühl der Vereinsamung und Be drohung, das in Ostpreuhen angesichts seiner isolierten Lage und angesichts des ungeheuren Millvcrhältnisscs zwischen unserer militärischen Macht und den Rüstungen unserer Nachbarn herrscht. Ich weih, bah gerade in letzter Zeit die Besorgnis um sich gegriffen hat, OstpreuhenS Bedrohung steige von Tag zu Tag. Ich unterschätze diese Gefahr nicht. Aber auch ihr gegenüber gilt «S, ruhig Blut zu bewahren, denn wir wissen: Ostpreuhen ist nicht schutzlos fremden Machtgelüste« prciSgegcbcn. Für diese Provinz sorgt zu nächst der dort stehende Teil des deutschen Reichs- Heeres. Deren Schutz und bereit gesicherter Verbindung mit dem Reich dient ferner die Meichsmartne, unter, stützt von einer Bevölkerung, die Gut und Blut für die Verteidigung der Heimaterde etnzusetzen bereit ist. Aus jeden Fall bedeutet die Abwehrkraft OstpreuhenS sür jeden Angreifer ein starkes Risiko des MihersolgcS. Denn dar- - über soll Klarheit herrschen: Ein feindlicher Einbruch in Ostpreuhen, unter welchem Vorwand er auch erfolge« mag, stöht nicht ans passiven, sondern aus aktiven Widerstand, nnd dieser Widerstand beschränkt sich nicht aus den Osten, sonder« er wird getragen sein von der ganzen moralische« und materiellen Krast des deutschen Volkes, das in dieser Lebensfrage der Nation über alle Parteischranken hinweg einig zusammenhält. Rasche Heimfahrt »Graf Zeppelins* Hamburg, 28. März. Wie die Hamburg-Amerika-Lint« mittetlt, befand sich das Lustschiss „Graf Zeppelin" am Oster sonntag um 17 Uhr jMEZ.j auf 23 Grad Nord und 20 Grad West und am heutigen Montag krüh »m 7.09 Uhr sMEZ.j auf 33 Grad Nord uu- 20 Grad West, also ungefähr westlich von Madeira mit Kurs ans Gibraltar. Die Fahrt geschwindigkeit betrug etwa 75 Seemeilen. Da das Luft- ichiff mit Rückenwind sliegt. ist anznnehmen, bah eS sein« Fahrt gedrosselt hat, um nicht früher als vorgesehen an seinem Bestimmungsort einzutresfcn. Das Lustschiss „Gras Zeppelin" passiert« «m 21 Uhr Malaga. Groenhoff aus -er Bewußtlofivkett erwacht Darmstadt, 28. März. Der bekannte Segelflieger Günther Groenhoss, der, wie gemeldet, am Karfreitag einen Selbstmordversuch unternommen hatte, ist heute aus der Bewubtlosigkeit erwacht. Wie die Aerzte erklären, ist sein Vesinben den Verhältnissen entsprechend gut.
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