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Dresdner Nachrichten : 03.04.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193204031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19320403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19320403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-04
- Tag1932-04-03
- Monat1932-04
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.04.1932
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7». sischrvans. Rr. »6 April t»sr kll Gegrünoet 18S6 D/e «wüchse «^e/üwV «r// M>rN«w- a»«5^-e/s<5awF«-e r,uck u. Verlag! Llepsch » velchardl, Dretden. PostI<I,eck-Kto. 106» Lretden Nachdruck nur mit deutl.Quellcnaugab« iDretdn. Nachr.I »ulLINg. Undcrlangl« Echriltstücke werde» nicht aulbewahrt Lrahlanlchrilt! Nachrichten Dresden gernlprecher-Tammeinummer: »»>«» Nur lür Nachtgeit>rLche> Nr. «ool» Lchrtltieitung u. HaupIgeichLlt«l>«Ile: Lretden-S. l, warienstrabe «»/«» «e,ua«ge»ahr »ei Uglich «weimaiiger AulleNung manailich s.20 Mi. leinlchlieblich 7» Psg. für Träges. Iah»), durch Postbezug ».»» Mi. elnlchltehiich b« PI«. Postgebühr lohne Postzusteiiung»gebühr> bet 7 mal wöchentlichem verland, «inzrlnummer l» Psg., aullcrhalb Lachien» ra Plg. An, eigen prelle: Die einlpaltig« SO mm breite geile »b Plg-, lstr auswärts «st Psg., die 90 arm breite Neklamezeile r<X> Plg-, außerhalb »bst Plg. ab», »rilenablchlag It. Daris, stkamilienanzeigen und Stellengesuche ohne Rabatt td Psg., auherhalb ltb Plg- Ollertengebühr bst Plg. Auswärtige AullrSg« gegen Borausbejahlung, Die englisch - französische Aussprache Brginn ter Lrndbner B«rk»Menz London, 2. April. Der englische Ministerpräsident Mac- donald, der am Sonnabend nach London zurückkchrtc, l>at beschlossen, seinen französischen Ministerkoltegcn persön lich am Sonntagnachmittag aus dem Viktoriabahnhos in London zu empfangen. „Daily Mail" rechnet damit, das, über die Tribute, die Abrüstung und die Mirtschastö und Zollpolitik noch am Sonntagnachmittag und -abend ge sprochen werde. Macdonald werde, wie man erwarte, Tardicu davon unterrichten, dass die englische Negierung an ihrer Neparationspolitik sc st halt en werde, und das? früher oder später, wenn möglich in Lausanne im Juni, endgültige Schritte unternommen werden mühten, nm die Laste» der Kriegsschulden und Reparationen zu er leichtern. Die Don an frage würde am Montag zur Er- örtcrnng kommen, wozu die anderen zuständigen Minister hinzugezogen würden. Die „Times" erklärt in einem Leitartikel, Hanptaus- gabe der Vicrniächtclvufercnz werde eö sein, einen Bor- schlag auSznarbeite», in dem die Donanstaatrn znr Ani- stellung eines Planes für engere Wirtschastobczichnngcn ans der Grundlage der VorzugSbeliaudlung ausgesvrdcrt werden. Die Konferenz werde sich mit zahlreichen fragen zu beschäftigen haben, über die man verschiedener Ansicht sein könne, so die Frage der Einbeziehung Bulgariens in den Plan. Dir vier Mächte mühten sich auch darüber schlüssig werden, zu wclckwu Zugeständnissen sic bereit feien und welches Maß von ll n t c r st ü tz u n g sic dem Plan angcdcthcn lassen könnten. Die „Times" wendet sich dann gegen ausländische Preslcstimmc», die durch gegenseitige Verdächtigungen die Atmosphäre der Konferenz schon vor dem Zusammentritt zu verderbe» suchten. Ein anSschliehlich englisch-französisches Einvernehmen komme nicht in Frage. Eine englisch-französische Lösung ohne Mitwirkung der anderen Mächte könne dem übrigen Europa nicht ausgezwnngcn werden. Tardicu sei viel zu klug und wisse, daft ein solcher Weg keinen Erfolg bringen würde. Eine Abmachung mit Eng land anznstrebcn, die sich gegen eine andere Macht richte und von der eine andere Macht ausgeschlossen sein würde, sei zwecklos. Bon englisck>cr Seite sei völlig klargcstclit worden, das, England bei allen Bemühungen nm die Lösung gemeinsamer fragen mit allen Mächten znsammenarbcltcn wolle. Abmachungen mit irgendeiner Macht, von denen andere Länder ausgeschlossen würden, kämen nicht in Frage. Ter Besuch TardtcuS sei ein durchaus natürlicher Schritt auf dem Wege einer allgemeinen europäischen Zusammen arbeit. An SwisüMoll in der Wen «mnmeMung Paris, 2. April. Die letzte Sitzung der französischen Kammer klang mit einem Mihto» ans, dessen Echo sich in einigen Morgenblättcrn findet. Der französische Minister präsident hätte sich nach Verabschiedung des Haushalts aus eine polemische Auseinandersetzung mit dem sozialistischen Abgeordneten Bedouce eingelassen, der die Gewährung von Anleihen an auswärtige Negierungen kritisierte. Tardicu hat bet der Abwehr dieser Kritik daö „Diktatur regime in Deutschland, wie es in den Notver ordnungen zum Ausdruck komme", in einer Weise in die Debatte gezogen, die der sozialistischen Presse An- lah zu Protesten gibt. Der „Quotidien" schreibt: Ministerpräsident Tardicu hat einen Augenblick vergessen, das, er Auhcnministcr ist. Abg. Bedouce machte ihm mit Recht den Vorwurf, unüberlegt verschiedenen ausländischen Staaten Anleihen gewährt zn haben. Tardicu erwiderte: „Müssen denn diese Länder, «m die sozialistische Zu« stimmuna zu erhalten, einen Marschall zum Präsidenten haben? Ast «s nötig, dast eine Diktatur, damit wir mit ihr «in Abkommen abschlieften können, die Stimmen der sozialistischen Partei erhält und sich Diktatur der Notverordnungen nennt?" „Allem Anschein nach", so führt „Vuotlbicn" fort, „hat der französische Regierungschef kurz vor den deutschen Wahlen dem Wettbewerber des Präsidenten Hindenburg, Hitler, ein wertvolles Argument geliefert, und das gerade in dem Augenblick, in dem der französische Ministerpräsident auf einer bereits anberaumten Konferenz mit der NeichS- rcgierung verhandeln soll. Das ist ein seltsames politisches Verfahren. Vielleicht wäre es für einen unverantwortlichen Parteigänger möglich, aber was soll man davon halten, wenn derartige Methoden von einem am Ruder befindlichen Regierungschef einer grohen Nation angewcndet werben?" Butterkrise in Frankreich Paris, 2. April. Die scharfen KontingentierungSmah- nahmen, die die französische Regierung seit einiger Zeit ge troffen ha«, haben sich besonders stark aus dem LcbenSmittel- markt auSgewlrkt und hier zu einer wahren Butterkrise Tic „Financial New S" erklärt, die City begünstige zwar eine Abmachung, durch die den bctresscudcn Ländern sofortige finanzielle Hilfe geleistet werden könne, sei sich jedoch klar darüber, daß eine solche Hilfeleistung für Mittel europa nur dann von Bedeutung werden könne, wenn sich damit eine Vereinbarung über die Tribute verknüpfe. Der französische Versuch, Deutschland von Oesterreich zu trennen, errege Mißfallen, da hierdurch die Stellung Deutschlands in Lausanne erschwert und die Aussicht auf ein zufriedenstellendes Tribut abkommen verringert würde. Sollte jedoch der Plan die Trennung Oesterreichs von Deutschland bringen, io müsste Frankreich glcichzcilig hinreichende Zugeständnisse in der Tributsragc machen. Dank der finanziellen Wicdcrcrholung Englands liehen sich die Hilsomaßnahmen auch ohne eine Trennung Oesterreichs von Deutschland durchführen. Man dürfe auch nicht ver gessen, dah Frankreichs finanzielle Macht im Abnchmcn begriffen sei. so das, aus lauge Sicht gesehen die französische Finanzhilfe nur gering sein könne. Hieraus erkläre sich der plötzliche Wunsch Frankreichs nach Zusammenarbeit mit England, die es erhalten könne, aber nur unter entsprechen den Bedingungen. Biermächte Konferenz am v. April London, S. April. Di« erste Sitzung der Viermächte- konfercnz in London wird, wie von maßgebender Stelle verlautet, Mittwoch, den 6. April, um 2,8» Uhr nachmittags, im Foreign Office stattsinden. * Berlin, 2. April. Die Z n s a m m cnsctzung der deut schen Delegation für die Londoner Konferenz ist nunmehr scstgclcgt. Es werden ihr neben Staatssekretär v o n V ülow Ministerialdirektor Posse vom Reichowirtschastsmiuistc- rium, Vortragender Legativnsrat Wiehl, Vortragender Legaltonsrat von Heeren und Attache Tr. Kordt angc hören. Die Delegation wird Berlin voraussichtlich am Dienstag verlassen. v. Aoefch bet Lar-ieu Paris, 2. April. Ministerpräsident Tardicu hatte für heute vormittag den deutschen Botschafter v. Hocsch zu sich gebeten und ihm darüber Aufklärung gegeben,welche Bewandt nis cs mit seinem Bestich in London habe und welche Fdccn die französische Regierung bei der bevorstehenden Konferenz der vier Großmächte in London zu vertreten gedenke. geführt. - Abgesehen davon, daß die Preise von Butter in ganz kurzer Zeit nm 25 v. H. gestiegen sind, war cö den Großhändlern überhaupt nicht möglich, die nötigen Mengen auszutreiben. Die Kleinhändler hatten daher be reits erwogen, die Geschäfte zum Zeichen -cS Protestes zn schließen. In letzter Stunde hat nunmehr der französische LandwtrtschaftSministcr die Einfuhr von t>»M Zentner aus ländischer Butter nach Frankreich srcigegebcn. An der kommenden Woche sollen erneut Verhandlungen mit den zuständigen Regierungsstellen stattsinden, nm die Freigabe weiterer INNNN Zentner ausländischer Butter durchzusctzen. De BaleraS Antwort an England London, S. April. De Valera präsidierte einer Sitzung deS irischen Kabinetts, in der die Antwort an die britische Ncgiernng erwogen wurde. Die Antwort ist neu ent worfen worben. Der Entwurf soll auf einen freund licheren Ton abgcstimmt sein. Obzwar er weiter ans Ab- schafsung des Treueides besteht und die Zurück haltung der JahrcSzahlungen verlangt, soll er den Weg zu sreundschastltchcn Verhandlungen offen lassen. Kranzniederlegungen am Berliner BiSmarckbenkmal. Ans Anlaß der Wiederkehr des Geburtstages des Fürsten Bis marck haben zahlreiche nationale Verbände am Denkmal deö Altreichskanzler« vor dem Netchstagögebände Kränze nnd Vlnmenstränße mit schwarzwcißrvtc» Schleifen durch Abordnungen ntederlcgcn lassen. Am En-V -es OsterfrieSens Der Ostcrburgsricdcn hat sein Ende erreicht. Wir eilen mit Riesenschritten den für unser innerpolitisches Schicksal entscheidenden Terminen näher: am >0. Aprit der endgül tigen Wahl d c s R c i ch s p r ä s i d c n t c n. am l7. April dem sächsischen Volksentscheid und am 21. April den 2t en wähle n in fünf Sechsteln des Reiches, in Preußen, Bayern. Württemberg, Hamburg und Anhalt, mit der Möglichkeit grundlegender Veränderung der Krättcver- hältnissc im RetchSrat und damit auch im Reich. Schon die W i c d c r e i n b c r u s u n g d e S N e i ch S t a g s im Mal zur Durchberatung des neuen ReichshanshaltS, der bc- reitö seit 1. April läust nnd der das zuständige Finanz ministerium und das Parlament vor schwierige Ausgaben stellen wird, kann Ucbcrraschnngcn bieten, die um so wahr scheinlicher sind, je eindrucksvoller der politische Erdrutsch bei den Ländcrwahlcn aus die das NeichSkabinett tolerie rende Sozialdemokratie ist. Ten ersten Eindruck der kom menden heißen politischen Auseinandersetzungen werden wir schon in der kommenden Woche in aller Schärfe ver mittelt bekommen. Der politische Aufmarsch für die Prä sidentenwahl ist vollzogen. Wiederum lieg« die Tragik des Kampfes in der Tatsache, daß, gerade weil die Linke so ge schwächt ist. nm nach dreizehn Fahren republikanischer Ver fassung ans ihren eigenen Kandidaten verzichten zu müssen, der Kamps zwischen zwei Männern ausgekochten wird, kür die, trotz aller politifch-taktischen Unterschiede, oberstes Ge setz das Bekenntnis zn einer entschieden nationalen Welt anschauung ist. Neben beiden steht nur noch als Zählkandi- bat der Moskauer Wcltrcvolutionärc. der Kosakenchren- gcncral Thälmann, dessen tragikomische Funktion ledig lich darin liegt, die Machthaber im Kreml immer wieder darüber aufznklürcn, dab Deutschland, selbst in seiner größ ten wirtschaftlichen Not, niemals „reis" für bolschewistische Erpcrimentc wird. AnSgcschledcii ist, wenn man von dem Einzelgänger Winter absicht, der Kandidat der Deutsch nationalen und des Stahlhelms, weil beide Gruppen auf dem Standpunkt stehen, daß nach dem Ergebnis des 18. März der zweite Mahlgang nur noch formelle Bedeutung habe. Man will dort lieber die ganze propagandistische Wucht ans die Prcnbenwahlcn konzentrieren, bei denen die Entscheidung fallen wird, die bei der Präsidentenwahl nicht mehr fallen könne. Welche der taktischen Ansichten sich in der Nacht vom 10. aus den 11. April auch immer als die richtige erweisen wird, aus jeden Fall werden wir in den kommenden Tagen eine Wahlpropaganda er leben. die alles bisher Gesehene und Gehörte in den Schat ten stellen wird. Das Lager Hindenburgs nnd das Lager Hitlers haben cS in dieser Hinsicht nicht an Ankündigungen fehlen lassen. Selbst die „Eiserne Front" der sozialdemokratischen Organisationen will mit allen Mitteln, die die moderne Technik der Wahlpropaganda znr Verfügung stellt, doku mentieren, daß sie zwar keinen entscheidenden politischen Faktor mehr bildet, aber immerhin noch mitrcdc» will. Ahr besonderes Ziel — sic hat es in ihrer Prelle offen ausgesprochen — ist nicht etwa die Wahl Hindenburgs, son dern die „Republikanisicrung" des Landes und der Klein stadt mit Hilfe von großspurig angcklindigtcn Motorlant- fprccherkolonncn nnd dem obligaten Flngblattregcn. So gar ein neues Abzeichen hat man angckündigt, die alten Firmcnschildchcn haben sich anscheinend nicht wirkungS- voll genug bei der Suche nach dem zweiten Mann erwiesen. Nun, vierzehn Tage nach der RclchSpräsidcntcnwahl wer de» wir nach geschlagener Preußcnschlacht endgültig willen, baß Motorlautsprcchcr und eine neue Nadel Im republi kanischen Knopfloch Arann und Scvcring auch nicht mehr retten konnten. Aber schon jetzt erscheint uns die groß spurig angekttndigte Republikanisicrung — vor wenigen Fahren hätte man noch nicht so bescheiden von Sozia- lisicrung gesprochen — als eine VerlegenhcitSphrale. mit der man die eigene Schwäche vor den Gesinnungsgenossen entschuldigen möchte. Wir wollen nur hoffen, daß Braun und Scvcring den ReichSpräsidentcnwahlkainps dieser Woche nicht zu einseitiger Anwendung ihrer behördlichen Machtbefugnisse benutzen, in der trügerischen Hosstiung, da durch den eigenen Start für die Preußcnwahlen zii vcr- in c/sn l)r»5cinsr b/ocbricbksn, c/sr sinrigsn Togsrrsikvng Locbrsnr mit kög/icb 2 ^vsgobsn, srrcstsinsn e/is kvrrtrvricbks c/sr vrsrc/nsr, /.siprigsr vnc, üsr/insr Wsrlpopisrbörrvn bsrsitr im körisn- vnci fkcmc/s/rksi/ c/sr ^bsnc/ourgobs c/sr bs/rsffsnc/sn Togsr. Hucst c/is b/okisrvngsn cksr Wor»nmöric/s vnc/ ?roc/v/cksnbörrsn bringen c/is vrsrc/nsr b/ocbricb/sn rcston in ibrsr^bsnc/cwrgobs Zardleu über das Diktatur-Regime ln Deutschland
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