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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.06.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320601019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932060101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932060101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-01
- Monat1932-06
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.06.1932
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tzunl «32 ktl /)/s EFFFS w// MorMM- LkK<f>§i>e/kLfsLL^s-e Ei? ..!'U s,'>'.!- , "i-sj.»,'.1 Die neuen KM »es Kabinetts Papen General v. Schleicher Botschafter v. Neurath Freiherr Wilhelm v. Gayl v. Papeu Druck «. «erlag I vltplch ck Nrichard», D,e»d«n. PoMchick-Mo. lv«8 Lretden Nachdruck nur mit deutI.Quellenangab« tDretdn. N-chr.) »ulästl». Undrrlangt« «chrtststück« «erden nicht austewahrt Reichswehr: General v. Schleicher, Landwirtschaft: v. Lüninck, ivrrchtanichristi Nachrichten Drelden -ernlprecher-chammelnummer! »11t Nm für Nachtgeiprlch«! Nr. »aalt Lchrtftlettung u. HauvtgeichLsttsteNei »re,den-«. >, M-rienstrai- »»/,» S Das Aebersangskabinett Vradtulvlckoog ooavror vorllnor 8odrlMvltaog Berlin, 81. Mai. Kurz nach 7 Uhr am Dienstagabend hatte der letzte der Parteivertreter das Reichspräsidenten palais verlassen, 20 Minuten später war der neue Kanzler ernannt. 86 Stunden liegen zwischen BriiningS Entlassung und der Bestallung des NechtSzcntrnmsmannes von Papen zum Kanzler des Deutschen Reiches mit dem Auftrag, eine NeichSregterung zu bilden. Schnell wie der Endabschnitt der Rrüniugkrise ist auch der Schritt des Reichspräsidenten in die wahrscheinlich im stillen schon vor bereitete neue politische Konzeption gewesen. Wenn nicht alles täuscht, wird sich am morgigen Mittwoch das neue Reichskabinctt bereits der deutschen Oessentlich- keit vorstcllen, und vielleicht wird damit die kürzeste Krise beschlossen sein, die das Nachkrtegsdcutschland bisher erlebt hat. Herr von Papen — um einige Daten aus seinem Leben zu geben — ist sechs Jahre älter als sein Amtsvorgänger. Wie dieser, stammt er aus Westfalen. Aber ungleich anders ist sein Lebensweg bisher verlausen. Aktiver Offizier in einem feudalen Düsseldorfer Kavallerieregiment, war er zu Beginn des Weltkrieges Militärattache bei der deut schen Botschaft in Washington. Sein Name hat eine gewisse Nolle im Zusammenhang mit einer berühmten diplomatischen Aktendieb st ahlsgeschichte gespielt, weshalb wahrscheinlich die erste Resonanz in Amerika etwas zurückhaltend sein wird. NuS dem Kriege zurttckgekehrt, wandte er sich ganz der Politik zu. Für die Zentrums partei wählte ihn der Wahlkreis Westfalen-Nord in den Preustischen Landtag. Hier hat er sich dem Linkskurs der Partei, den die Mehrheit der Zentrumsleute steuerte, stets scharf entgegengesetzt. Aus der ä u st c r st e n R c ch t e n deS Zentrums stehend, versuchte er seine konservativ katholischen Gedankengänge zum Gemeingut des Zentrums zu machen und die von Erzberger in die Ab hängigkeit linksliberaler Gedankengängc hinetngeführte und ihren AnfangSztelcn entfremdete Partei wieder restlos auf den Boden christlich-konservativer und nationaler Welt anschauung zurttckzusührcn. Mit seinem Namen ist im Zentrum eine Kette von innerparteilichen Schwierigkeiten verknüpft. Auch dem BrttningkurS in seiner Abhängigkeit von der Linken und seiner Entschlustlosigkeit, die im Charakter des Kanzlers der letzten zwei Jahre begründet war, hat von Papen, so lange cS ging, tm stillen, dann auch durch Etnflustnahme auf das Berliner Zentrumsorgan, die „Germania", im Nahmen des Möglichen entgegenzu wirken versucht. Den letzten GcschäftSordnungStrtck des alten Preustischen Landtags hat er demonstrativ nicht mit- gemacht. Die Partei hat ihn dafür einige Zett vor den Preustenwahlen in die Wüste geschickt. Auf den Kandidaten listen zum neuen Preustischen Landtag suchte man seinen Namen vergeblich. Wohl niemand unter den Zentrums- leuten mag geahnt haben, batz er als Nachfolger Brünings schon bald darauf triumphieren würde. Wie lange freilich dieser Steg währt, wie lange das Zentrum den Triumph eines „Abtrünnigen" ertragen wird, ist setzt, wo von Papen Reichskanzler wurde, nicht nur eine parteipolitische, sondern eine allgemetnpolttische Krage Deutschlands. Wir wissen nicht, wie KaaS am heutigen Dienstag von Hindenburg schied. Wir wissen nicht, ob das Zentrum, wenn es schon nicht der neuen NeichSregterung im Reichstag betspringt, wenigstens durch Stimmenthaltung dem Kabinett von Papen «ine Anlaufssrtst mit gewähren hilft. Wir möchten fast annehmen, daß bi« Berufung von Papen» von Brüning und dem Zentrum gleichsam al» offener Affront und al» Fehdehandschuh aufgesastt wird. Denn die Geschichte der politischen Parteien lehrt, dast nicht» schlimmer ist, al» eine Feindschaft ehemaliger Freunde. Mvm dBM ab<r jv Hi, dann wird sich DmUchlasd daraus VriininsS Abfchtr-Sbrsuche Berlin, 81. Mat. sEig. Meldung.) Reichskanzler Dr. Brüning stattete heute dem diplomatischen Korps seine Ab schiedsbesuche ab. G-grLnöet 18S6 v<st«gr»«»»»r »a u-llck» »wetmaU»« Zustellung momrtttch >.ro »r. keinlchlleplck» ra Vis. für Drstzev- lohn», durch Posttetiig 8.N> VN. Unlchlletltch »I Vis- Postgebühr (ohne Polhustellung»gebühr) »et ? mal wbchentllchem Bestand. «n,elnummer w Pis-, «überhol» Sochstn» l» Big. «njetgenpretl«: Dt« rtnlpalttg, »o mm bretl« Zell« »» Pfg., sür auewlrt« 10 Via-, die 90 mm »reite NeNameeelle »oo Vl«„ «überhol» 9»0 vi«. »»». Ust,eno»Ichl«, It. Dorst, gamiltenonjeigen und Elellengstuche ohne N-»att 1» Oss., «überhol» »» vl». Ogertengebühr »0 vis- «uNoürtig» «ultrtige »egen vorau»be»ahlun» volkSparteiltchen Fraktion der Parteiführer Dingeldey über die politische Lage, Beschlüsse sasttc die Fraktion nicht, da sie die weitere Entwicklung der Dinge abwarten will. Grundsätzlich wünscht die Deutsche Bolkspartei die Ueber- nahme der vollen Verantwortung durch die bis herige nationale Opposition. Auch in den Frak tionen der Staatspartet und des Christlich sozialen VolksdtensteS wurde die politische Lage besprochen. Bet der Staatspartei wurden ernste Be denken gegen die Bildung eines überparteilichen Kabinetts laut. Die Fraktion sei eher geneigt, eine endgültige Klärung — etwa durch Uebcrnahme der Ver antwortung durch die nationale Opposition — einer solchen UebergangSlösung vorzu ziehen. Die ZentrumSfraktton des Reichstags tritt am Mittwoch vormittag zu einer Aussprache zusammen. Da» Zenlrum Mut Neuwahlen nicht Berlin, 81. Mat. Der Vorsitzende der Deutschen Zentrumspartei, Prälat 0. KaaS, dürste, wie aus ZentrumSkrciscn verlautet, bei seinem heutigen Empfang beim Reichspräsidenten Gelegenheit genommen haben, dem NeichSoberhaupt volle Aufklärung über die Gesamt auffassung der Leitung der Partei zu geben. Führende Zcntrumskreise sind der Ansicht, dast man ReichStagSneuwahloj» kaum a«S dem Wege gehen könne und daß das Zentrum sie keineswegs zu scheuen braucht. Die Haltung der Zentrumsfraktion zu dem kommenden Kabinett wird von dem Programm und der Zusammensetzung dieses Kabinetts abhängig gemacht werden. Man legt in mast- gebenden ZentrumSkrelsen Wert darauf, zu betonen, dast eine Beteiligung irgendeines Parteiangehörlgen an dem neuen Kabinett ohne Zustimmung der Neichsparteileitung nicht anerkannt wird. Berlin, 81. Mai. Die Ernennung des neuen Reichs kanzlers von Papen durch den Reichspräsidenten von Hin denburg erfolgte unmittelbar im Anschlust an die letzten P a r t e i f ü h r e r b e s p r e ch u n g e n. Der Reichspräsident hatte tm Lause des Abends noch die Abgeordneten Gras Westarp sVolkskonservattv), Weber sStaatSparte», Siinpfendörser (Chrtstlichsoz. Volksd.), von Hau schild und Dr. Gereke sLandvolkpartet) empfangen. Kurz darauf wurde in einer amtlichen Mitteilung die Er nennung von Papcns zum Reichskanzler verbreitet. Herr von Papen selbst dürfte im Laufe des Mittwochs nach noch maliger Fühlungnahme mit den weiteren für das Kabinett in Aussicht genommenen Persönlichkeiten die endgültige Liste der Mitglieder seines Kabinetts fertigstcllen und dem Reichspräsidenten zur Ernennung unterbreiten. Wie heute im Aeltestenrat des Reichstages beschlossen wurde, wird nach Fühlungnahme des Reichstags« Präsidenten Löbe mit dem Reichskanzler von Papen die alsbaldige Einberufung des Reichstages erfolgen, so dast unter Umständen der Reichstag zu dem bei seiner leisten Vertagung genannten Termin des ö. Juni zur Entgegennahme einer Erklärung der neuen Regierung zusammentreten wird. Wie wir erfahren, rechnet man in unterrichteten Kreisen damit, bas, Herr von Papen sich für die Besetzung -es Finanzministeriums in erster Linie an Geheimrat Schmitz, den ja auch schon früher vielfach genannten Finanzsachverständigen der I. G. Farben, und an den Ministerialdirektor GrafSchwertnv. Krosigk wenden wird. Graf Schwerin ist bekanntlich der Leiter der Etatabtcilung des NcichSsinauzministeriumS. Die Ver dienste des Grasen Schwerin sind auch von Dr. Brüning besonders anerkennend hervorgehoben worden, als er kürz lich den internationalen Finanzsachverständigen in Basel die schwierigen deutschen Etatvcrhältntsse klargemacht hatte. — Wer sür das NeichSverkehrSmtntsterium in Frage kommt, steht zur Zett noch nicht fest. Sicher ist, dast Trevtranus Liesen Posten nicht beibehalten wird. Im ReichStagSgebäude hielten heute einige Fraktionen Sitzungen ab, in denen die Parteiführer Bericht über ihre Unterredungen mit dem Reichspräsidenten erstatteten. So berichtete in der v. Papen zum Reichskanzler ernaunt Berlin, ZI. Mai. Rach Abschluß -er Besprechungen mit -en Führern -er Parteien hat -er Retchspräst-ent von Ain-enbmg tn -er achten Aben-stun-e -en srüheren preußischen SemrumSabgeor-neten Franz von Papen zum Reichskanzler ernannt un- ihn mit -er Vil-uny eines überparteilichen Kabinetts -er nationalen Konzentration beauf tragt. Herr von Papen hat -tesen Austrag angenommen un- hat nach einer unbestätigten Agentur Mel-ung für -ie verschte-enen Ministerien solgen-e Persönlichkeiten tn Aussicht genommen SnnereS: Freiherr v. Gavl, AeußereS: Botschafter v. Neurath, Wirtschaft: Dr. Warmbol-, Arbeit: Goer-eler, Post: Schätze», Justiz: Noel. v. Papen wir- -te in Frage kommen-en Persönlichkeiten tm Lause -es morgigen Tages empsangen, um an sie -ie Frage zu richten, ob sie bereit stn-, -te angetragenen Aemter zu übernehmen. Anbesetzt sin- noch -as Finanz- Ministerium un- -aS Berkehrsmintftertum. Wie verlautet, wir- v. Papen aus -er SemrumSpartei ausschei-en. Sn politischen Kreisen ist man -er Ansicht, -aß es ihm gelingen wir-, sein Kabinett noch am Mittwoch zuftan-ezubrtngen. Die leklen PatteMmbefpreEmigen vialUmvlSnng auooror vorltnor SodrMloUnng
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