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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.07.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320718022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932071802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932071802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-18
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WM-HMM Mentaa, 18. »uN i»zr Dttttrn. »»«check.«». ro« »««d« <Dre«dn. R-chr.» »ulLIfl» U««tm>a«« Schriftstück« «erden nicht Leckdta^chetft! »«»«ft« »re«>«n Uernlprecher. Gammelnummer: »»»«1 Nur stk »achtzelvrLch«: «r. «0011 Gchrilllritrmg n. HauvtgelchLIUstelle: Dresden - L. «, «artenstrat« »»/t« lohn), durch Post»e»uo stchü «L etnlchl teil Ich ick Vf» Postg«»l>hr lohn« Vost,ustellun-»g«iü-r) bet 7 mal wbchenlltchem »ertand. «Nttlnumm« w Gl» «neeigenvreile: Die etnlpaltts« »o mm breit« Lei!« » M», für auüwürt» 1» Gig-, dl« »0 mm breit« UellameteU« «» Pf», »uter-alb «do Hf» ab» «rtlenablchla, U. Lartf. FamMenanjetge« und GteUengeiuch« ob« Na»«» I» Gt», auter- halb «« Ps» Ofterienaebübr »0 «I» «ulwdrttg, «luftria« aeae« Vorau»b»abluna. Demonftrattensverbot für das ganze Reich Scharfe Schritte gegen -en roten Mordterror geplant Lo-esftrafen veven Wttffenvervehen o-er Sprensstofföiebstahle Vrvbtmvlckuug nn»»r»r SerUner SodriMeltuug Berit«, 18. Juli. Di« schwere« kommunistischen U«b« »fälle der letzten Zeit, ins besondere di« blutigen Vorgänge in Altona, haben die Reichsregierung veranlaßt, die von ihr vorgeuommenen Milderungen im Demonstrations, Md BersammlungSwesen wieder weit« geheud eiuzuschränke«. So «erden aus Grund einer noch heute in Kraft tretenden Berard« uuug, die sich aus de« 8 ö der Rotoerordnung vom -8. Juni d. I. stützt, Versammlungen und Auszüge ««ter sreie« Himmel «erboten werben. Dieses Verbot von Versammlungen und Auszügen unter freiem Himmel wird sürdasgesamr« Reichsgebiet gelten. Zulässt« «erden «ur «och solch« Bersammluuge« unter freiem Himmel sein, die iunerhalb «ingefriedeten Anlage» «tun» der Dresdner Radrennbahn und ähnlicher Einrichtungen stattsind«« «nd z« denen Eintritts kart«« anSgegeben «erden. SS wird seitens der amtlichen Stellen ausdrücklich erklärt, daß dies «in erster Schritt ist, den di« Reichsregierung unternimmt, um den von de« Kommunisten aufs schwerst« gefährdete« politi sche« Friede« «iederherzustellen. Wettere Maßnahmen behält sich bi« ReichSregierung vor und wird sie «ach Fühlungnahme mit den Länderregierungeu gegehenensallS in Srast setzen. Die schweren Verbrechen, deren sich die Sommrmistische Partei in der letzten Zeit schnldig ge macht hat, und denen vor allem der «nabläsfige Gebrauch von Schußwaffe«, der Diebstahl riesiger Sprengftosfmenge« — «m nur einiges zu erwähn«« — gehört, «erden, wie die Regier««« erklären läßt, mit de« schwerste« Strafe« beleg« werde«, z« denen auch die Todesstrafe g«hhr«H wird. Die ReichSregierung wird notfalls nicht davor zuriickschrecken, gegen die «reise, dir mit Spreng stoffe« und Schußwaffen arbeite«, mit aller Strenge vorzugehen, bis z« einer Bestimmung, solche Leute, die mit Schußwaffen oder Spreugstosse« in der Han- betroffen «erde«, an die Wand z« stelle«. Die VerhLngnng der Todesurteil« würbe Ztvilgerichten in besondere« Schnellverfahren obliege«. Es sei jedoch weder di« Verhängung des Ausnahmezustandes, noch deS Standrechtes geplant. Die ReichSregierung seh« in der kommunistischen Bewegung diejenige Bewegung, die dem Staat am «eisten zu schaffe« mache und die infolgedeffen von diesen Sondermaßnahme« auch i« erster Linie betroffen würde. I« diesem Zusammenhang wird von unterrichteter Seit« zu de« in den letzte« Lage« wiederholt er, folgte« Ankündigung von politisch führenden Persönlichkeiten über eine beabsichtigte Bewaffnung ihrer BerbLude erklärt, daß die ReichSregierung es in keinem Fall« dulden wird, wenn sich irgendwelche Orga, nisatioue« bewasfne« «ollen. Sedrwil vlmmtMe nie NbeMle In Kottern bei Kempten errichteten Kommunisten Barrikaden, um den nationalsozialistischen Aufmarsch zu stören. Die Nationalsozialisten wurden mit Steinen be worfen. Auch wurde geschossen. Zahlreiche Personen, darunter auch Polizeibeamte, wurden leicht verletzt. In Starnberg kam es zu einer schweren Schlägerei zwischen heimkehrenden Nationalsozialisten und Angehörigen der Eisernen Front. Dabei fielen auch Schüsse. Es soll sechs bis acht Verletzte gegeben haben. RatloimWIaIWKer Redner schäm versetzt München, 18. Juli. In Wertingen bei Aimsburg wurde der nationalsozialistische Redner Niger au» Mainz in Be- gleitung von vier Nationalsozialisten von etwa 200 Kom munisten überfallen und durch einen Stich in den Unterleib schwer verletzt. Scharfe Angrtsfe Sr. Svebbeü' men Navrn Potsdam, 18. Juli. In einer von etwa SOOO Personen besuchten Kundgebung der NSDAP, im Potsdamer Stadion wandte sich Dr. Goebbels nach einem Rückblick über die Arbeit seiner Partei in den l^ten zwölf Jahren und Vor würfen gegen die nach seiner Ansicht „rein mechanischen Re- gierungSmcthoden* des Kabinetts Brüning, di« in allen nur immer die Ausdrucksform, nicht aber die wahre Ursache unseres Unglücks bekämpft hätten, auch heftig gegen die Regierung von Papen. In seinen Augen seien auch dies« Männer nicht al» Kabinett der Nationalen Konzentration, sondern al» „Schwächekabtnett — gemeßen an ihren tnner- und außenpolitischen Erfolgen -er letzten sechs Wochen* zu bezeichnen. Auch daS Kabinett von Papen müße fort, um den Beauftragten Adolf Hitler» Platz zu machen. Zum Schluß geißelte der wiederholt von lautem Beifall unter brochene Redner den Unfug von dreißig Parteien im gegen wärtigen Wahlkampf. Selbst „eine Partei* sei schon saft zu viel, da e» einzig und allein um das Wohl und Wehe des gesamten deutschen Volke» gehe, da» nicht wie bisher durch den Hader der Klaffen, Stände und Konfessionen zerrtffen werden dürfe. Der Kundgebung war «in Werbemarsch von der Ravensburg zum Bassinplatz, bei dem Graf Wedel den Vorbeimarsch avnahm. zum Lustschifshafen vorangegangen. Berliner Universität wieder offen Berlin, 18. Jult. Die Berliner Universität wurde heute wieder geössnet. Der Lehrbetrteb konnte überall durch geführt ,verben. Zu Zwischenfällen ist es nicht gekommen. Die Ucberwachung de» Ehrenmal», an dem noch die Kränze von der Langemarckfeter liegen, haben jetzt Beamte der Universität übernommen, nachdem bi« Stubentenwach« am Sonnabendabend zurückgezogen worden war. StMwlmiger itamvt gegen nie Wegelagerer Gieße«, 18. Juli. Auf der Landstraße zwischen Homberg nach Ntederofleiden spielt« sich in der vergangenen Nacht ein stundenlanger schwerer Kamps zwischen Kommunisten und SA.-Leuten ab. Die SA.-Leute wurden aus dem Wege zu einer Kundgebung von Kommunisten, die ihre Anhänger anü der ganzen Umgegend zusammcngezogen hatten, mit Re» volverschllffen, Stich- und Schlagmassen empfangen. Zwölf SA.-Leute wurden verletzt, darunter mehrere schwer. Auch bei den Kommunisten gab eS eine Anzahl Verletzter. Die er regten Bewohner der Umgegend zogen nach Ntederofleiden zu der Wohnung des kommunistischen Anführers Brüning, den sie in seiner Wohnung im Kletberschrank ver steckt, nur mit dem Hemd bekleidet, aber im Besitze eines Revolvers und eine» Dolches, antrasen. Er wurde von der Meng« so schwer mißhandelt, daß er in die Marburger Klinik übergesührt werben mußte. Bet der polizeilichen Haussuchung in den Wohnungen der Kommunisten wurden eine ganz« Anzahl Waffen beschlagnahmt und zehn Verhaftungen vorgenommen. Schießerei in Stzehoe Itzehoe, 18. Jult. In der vergangenen Nacht kam «S auch in Itzehoe zu schweren Schießereien. AIS SA.-Leute aus Altona durch die Stadt fuhren, wurden sie von Kommunisten beschaffen. Dabei wurden zwei SA.-Leute schwer verletzt. Als die Schupopolizei etngrtfs, wurde auch ein Schupobeamter durch einen Steckschuß in den Arm nicht unerheblich verletzt. Di« Ruh« konnte bald wieder hergestellt werden. Zusammenstöße in Bayern Münch««, 18. Juli. Am Sonntagabend ereigneten sich in Freising nach Schluß eines SA.-AusmarscheS schwere Zu- sammenstöße zwischen Mitgliedern der Eisernen Front und achtzig nach München aus Lastkraftwagen zurttckkehrenben SA-Männern. Angehörige des Reichsbanners, die sich irgendwie von den SA.-Leuten beleidigt glaubten, tollen ihre im „Furtner Keller* weilenden Kameraden zu Hilfe geruken haben. Diese sollen bann den Angriff ans die SA.-Leute eröffnet haben. Aus beiden Seiten wurden etwa 18 bis 20 Schüsse gewechselt. Leiber sind zahlreiche Verletzte zu be klagen. Ein durch einen Holzhammer schwer verletzter SA.-Mann wurde in das Städtische Krankenhaus ein geliefert. Auch mit Bterkrttgen und Stühlen wurde geworfen. Zahlreiche Fenster wurden zertrümmert. DaS Gasthaus wurde schließlich von den SA.-Männern gestürmt. Sofort nach Bekanntwerben de» Zusammenstoßes wurden 25 Mann LanbeSpolizei und 15 Mann Gendarmerie eingesetzt, die die Ruhe wieder herstellten und zahlreiche Verhastungen vor- ttahmen. Die Untersuchung über die Schulbsrage ist noch lttcht abgeschloffen. Amtlicher Bericht über die Sltenaer ilmichen 12 Lote und IS Schwerverletzte Altona, 18. Jult. Ein heute vormittag um 10,80 Uhr ausgegebener Bericht des Städtischen Presseamtes in Altona bestätigt nunmehr, daß die Unruhen 12 Todesopfer gefordert haben. Bon diesen konnten bisher 10 namentlich festgestellt werden. Unter den Toten befinden sich zwei Frauen. In das Städtische Krankenhaus Altona wurden insgesamt 61 Verletzte eingeltesert, von denen 23 bereits wieder ent lassen werden konnten. Die Zahl der Schwerverletzten be trägt noch 16. Bet den noch unbekannten beiden Toten handelt es sich um zwei Männer im Alter von 20 bzw. 10 Jahren. * Altona, 18. Jult. Nachdem die Ruhe in Altona in den späten Abendstunden des Sonntags wieder hergestellt war, ist eS zu Zwischenfällen nicht mehr gekommen. Aus den Schilderungen der Hamburger Montagblättcr geht hervor, daß der erste Feuerübersall auf die Nationalsozialisten in der Breiten Straße, der zweite in der Straße Grund und der dritte in der Groben JohanneSstratze erfolgten. Die zur Bekämpfung der Barrikaden eingesetzten Panzerwagen mach ten auch von ihren Maschinengewehren Gebrauch. Die „Hamburger Nachrichten am Montag" schreiben zu den Altonaer Vorgängen unter anderem: Für den Schutz des Volkes, sür Wiederherstellung der Ordnung und für einen ruhigen Verlaus -er Wahl fordern wir von der ReichSregierung das sofortige Verbot der Kom- munisttschen Partei, Verhaftung und Aburteilung aller maßgebenden kommunistischen Parteifunktionäre und strenge Durchsuchung der Partetfchlupfwtnkck nach Waffen. Nicht einen Tag länger darf diese Mörder partei bestehen bleiben. Eine am Montagmorgen über die Vorfälle vom Sonn tag von der kommunistischen „Hamburger Volkszeitung" herauSgegebene Sonderausgabe ist von -er Polizei beschlag nahmt worden. Gevering in Altona Besprechungen weg«« der Zusammenstöße Altona, 18. Juli. Der preußische Innenminister Severing, der gestern in Kiel sprach, begab sich auf der Durchreise noch in der Nacht nach Altona, um wegen der blutigen Zusammenstöße eingehende Besprechungen mit den Polizeibehörden zu führen. Der Minister überzeugte sich an Ort und Stelle vom Stand der Ermittlungen und vom Um fang der Unruhen sowie der Arbeit der Polizei und fuhr heute vormittag nach Berlin weiter. Nrotestteleormmne zitiert m RetchSerüIident und ReWtregterung Königsberg, 18. Juli. Wie hier von der National sozialistischen Partei mitgetetlt wird, hat Adolf Hitler an den Reichspräsidenten. Reichskanzler, Reichsinnenminister und ReichSwehrmintster gleichlautende Telegramme ge richtet, in denen er behauptet, die Königsberger Polizei habe unter Führung eines PollzeimajorS den ordnungsmäßigen Vorbeimarsch von "SA.- und SG.-Kolonnen vor seinem sHttlerS) Wagen wiederholt gestört. Außerdem seien plötz lich sechs Ueberfallwagen in die Marschkolonnen hinein gefahren Hitler bezeichnet dies« Vorgänge als „unwider legliches Dokument für di« unhaltbaren Zustände, in die die öffentliche Ordnung unter der derzeitigen preußischen Negie rung gebracht" werde und verlangt, daß seitens der Reichs regierung solcher Poltzettaktik «in Ende bereitet werde. Sine SmMmi» der Mtzei Königsberg, 18. Juli. Ueber den Zwischenfall bei dem Königsberger SA.-Ausmarsch, der Hitler zu dem Beschwerde telegramm an Hindenburg veranlaßte, gibt die Polizei nach Mitternacht eine Darstellung heraus, in der es heißt: Als Hitler kurz vor dem Vorbeimarsch aus seinem Auto stieg, habe die SS. plötzlich eine Sperrkette gezogen, um einen Platz sür Hitler und sein Gefolge freizuhalten. Diese Sperr kette habe bann die Polizei übernommen. Da sich aber der Druck der Massen ständig verstärkte und auch die Spitze der SA. bereit» anmarschierte, habe der leitende Polizei- Offizier berittene Polizei zu Hilfe nehmen müßen, um die Sperrkette zu hvlten. Irgendeine Behinderung des Vorbei marsches fei nicht erfolgt. Dann fei der ostpreußische Gau leiter der Nationalsozialisten, Koch, erschienen und habe ge- droht, wenn ntlbt die berittene Polizei zurückgezogen würde, würde er sofort seine SA. einsetzen. Hieraus sei ihm bedeutet worden, baß er keine polizeilichen Funktionen hätte, sondern allein die Polizei. Koch habe darauf erklärt, er gebe eine Frist von fünf Minuten zur Entfernung der berittenen Poli zei. Ihm sei gesagt worben, er werde festaenommen, wenn er sich nicht polizeilicher Maßnahmen enthielte. Da inzwischen genügend Polizei zu Fuß nachgertickt sei, sei die berittene Polizxi nach und nach zurückgezogen worden. Die Mab- nahmen hätten lediglich dazu gebient, eine ungestörte Durch führung de» Vorbeimärsche» zu gewährleisten. Wenn man sie von nationalsozialistischer Seite als Drangsalierung und Schikanierung aufgefaßt habe, so sei der Zweck der polizei lichen Maßnahme» völlig verkannt prordeu.
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