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Dresdner Nachrichten : 04.09.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193209045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19320904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19320904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-04
- Monat1932-09
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.09.1932
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«.Sah««». Sie.4» Sonntag, 4. Eeptember i»SL en /-/e SE/Fe Fe/WZr^ A/orMs»- a»</ ^-ezkckn«N^e 2. »ruck u. Verla«: Llepsch 4 Reichard», Dresden. Vol^check-Nto. lv«S Dresden Rachdruck nur mit deuti.Quellenangabe (Lresdn. Rache.) »uliliig. Unverlangl« LchrisllMcke werden nicht »ulbewahr« idra-ianichrisii Rachrichien Dresden gernlurecher-kammelnummert «dssl Rur lür Rachtgelurlichei Rr. »avlt «chriltlellung u. HauplgelchllltssteNe: Dresden»«. 1» viarienllrai« »»/«» Popen für kurzfristige Kliirung g. 4. Antrag» »er mußWen RSVW. zrM»n Berlin, S. Sept. Im Preußischen Landtag hat die nattonalfoztaltstische Fraktion «inen Antrag «in- gebracht, wonach da» GtaatSmtnisterium beauftragt werden toll, die RetchSregierung zu veranlassen, auf die Deutsche Reichsbahngesellschaft mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln einznwirken, baß alle vorgesehenen Kündigungen rückgängig gemacht werden. In einer anderen An frage werden von den Nationalsozialisten schwere Anwlirfe gegen den frtiheren Polizeioberst Heimann »berg er- hoben und «in Dienststrafverfahren gegen ihn und gegen den sriiheren Poltzrivlzepräsidenten Dr. Weih wegen Beantragung und Empfangnahme übermäßig hoher Unter stützungen gefordert. Der Stahlhelm tn Berlin Der Stahlhelm hat, wie sein Bundeskanzler mit Recht feststellt, ein eigenartiges Glück mit seinen grohen Auf märschen. Die zur Tradition gewordenen Frontsoldaten tage müssen wegen der nngchenrcn organisatorischen und technischen Vorbereitungen monatelang vorher nach Ort und Zeit sestgclcgt werden. Dabei kann man nie vorauSschen, wie sich die stets schwankende politische Lage im Augenblick der grohen Stahlhelmkundgebung gestaltet und welche Fragen dann im Vordergrund des Interesses stehen. Trotz dem sind die letzten Frontsoldatentage rcgclmähig in wich tige Abschnitte der politischen Entwicklung gefallen und durch die Gunst der äuheren Umstände vor dem aushorchenden In- und Ausland tn ihrer Bedeutung gehoben worden. In getreuer Fortsetzung dieser Ucberlicserung steht auch der Aufmarsch in Berlin, der am Sonntag seinen Höhe punkt erreicht, als Markstein im Ablauf der Ereignisse. Rückblickend kann man fcststcllcn, dab cS wirklich Stufen zur inneren und äuheren Befreiung sind, die der Stahl helm tn unermüdlich zäher Arbeit erklommen hat. Nach der Umwandlung vom reinen Wchrverband zum überpar teilich politischen Kampsbund war der erste Berliner Aufmarsch vor fünf Jahren gewissermabcn das Signal, in dem zum ersten Male in einer kurzen Formel der Wille des Stahlhelms angekündtgt wurde, das ganze Staatsleben mit soldatischem Denken und Handeln zu durchdrin gen. Seitdem haben sich die Kundgebungen nicht nur zahlenmäßig verstärkt, sondern auch idecnmähig verbreitert. Es lag zielsicher vorausschauender Sinn in den jeweils aus gegebenen Parolen, und die Erfahrung zeigt, bah damit die notwendige Entwicklung vorbereitet und geistig vorweg genommen wurde. Im Jahre 1028 war es tn Hamburg, wo der Stahlhelm an „das Fenster der Welt" trat und die im Kampf gegen das Versailler Diktat zusammengefahten nationalpolittschen Forderungen in den Vordergrund stellte, deren wichtigste, das Verlangen nach Gleichberechtigung, jetzt allmählich tn Erfüllung geht. 1V2S brachte bann der Münchner Frontsolbatentag die Vertiefung der Staats idee des Stahlhelms mit der Kampfansage gegen den demo kratischen Parlamentarismus, der in den letzten Monaten ebenfalls ein voller Erfolg beschicken wurde. Das Jahr 1V30 sah dann den groben Aufmarsch im befreiten Rhein land um Koblenz und Bingen, wo die Parole des Kampfes nm Prcuhcn ausgegeben wurde. Auch diese Schlacht ist in zwischen geschlagen und für die nationale Sache gewonnen worden. Im vorigen Jahre strömten die feldgrauen Ko lonnen nach dem Osten und stellten tn Breslau wieder die auhrnpoltttsche Lebensaufgabe Deutschlands tn den Vordergrund, die in der Bereinigung der zerrissenen Ost grenze liegt und auch heute noch über den Streit um Tages- fragen hinaus in die Zukunft weist. Immer und überall hat der Stahlhelm dabet das Rüstzeug des nationalen Kampfes geliefert, und seine Stärke war eS, bah sein« Führer nicht tn der verqualmten Front der Parteiltnien lagen, sondern hinter und über dieser Front den Blick für die gemeinsamen nationalen Ziele offen hielten. Das gilt es am heutigen Ehrentage des Stahlhelms dankbar anzu erkennen, ohne dab deswegen die Leistung der anderen Teile der nationalen Bewegung, ohne deren Arbeit die grobe Wendung dieses Jahres unmöglich gewesen wäre, verkannt oder verkleinert werden soll. Wie ttefgreisend dieser innere Umschwung ist, baS kann man schon an den Aeuberlichketten des zweiten AusmarschcS in der RcichShanptstadt erkennen. Zum ersten Male sind Heuer die Regierungsstellen offiziell beteiligt, die bisher die Veranstaltungen des Stahlhelms mit scheelen Augen an gesehen haben, mit dem bangen Gedanken, wie sie dieses militärische Schauspiel und das ihm innewohnende Bekennt nis zum Wehrgcdanken vor den Protesten des feindlich ge sinnten Auslandes am besten entfchulbtgen können. Heute dagegen fällt der Stahlhelmtag zusammen mit der politischen Offensive, die von der NetchSstthrung um die deutsche Gleich berechtigung und Wehrhohctt geführt wirb, und die Negie rung scheut sich nicht, den Aufmarsch von süns wassenlofen Armeekorps im feldgrauen Ehrenkleid zu begrüben als den augenfälligen Beweis, dab der endgültige Vorstob und Durchbruch zur nationalen Sicherheit auch für Deutschland nicht baS ehrgeizige Werk einiger Generale'ist, sondern von den tüchtigsten Kräften des Volkes gefordert und unterstützt wird. Wenn man sich weiter erinnert, wie noch vor zwei Jahren der Reichspräsident eingreifen mubte, nm von der roten Prentzenrrgierung die Zulassung beS von ihr diffamier ten Stahlhelm» zu den rheinischen BefreiungSfeicrn zu er zwingen, wie noch im vorigen Jahre tn Breslau die lieber- tragung von Ansprachen auf den Rundfunk verhindert wurde, während in Berlin jetzt durch die Mtkrophonfreiheit auch für weite Verbreiterung der wichtigsten Knndgebunaen gesorgt ist, bann ermtbt man, wie weit sich der Stahlhelm gedanke tn dieser kurzen Spanne Zeit doch burchgelctzt hat. Bet aller Genugtuung über diese Fortschritte verkennt der Stahlhelm, wie da» an» den Reden seiner Bundes führer hervorgeht, trotzdem nicht, dab der Weg aus der end- losen Straße der Frontsolbatenpfltcht noch wettergegangen Berlin, 8. September. Der Reichskanzler hat den I ReichStagspräsidenten darüber unterrichtet, baß er für die angekündtgt« Regierungserklärung ab Donnerstag, nächster Woche zur Bersttgung steht. Gleichzeitig hat der Reichs kanzler den ReichStagspräsidenten gebeten, ihm mit Be schleunigung mitzuteilen, wann der Reichstag zur Entgegennahme der Regierungserklärung zufammenzutreten gedenkt. Reichstagspräsident Göring hat aus baS Er fischen der Regierung noch keine Antwort erteilt. Die Regierung will aber unter allen Umständen verhindern, daß etwa die Parlamente neuerdings die Taktik des AnS« weichens versuchen. Infolgedessen wird die Reichsregie- rung eine kurzfristige Klärung der Lage unter allen Um ständen herbeistthren. Falsche Gerüchte um Dr. Schacht vraktsnolanog uonerar vorllnor Svdrlttlvttouo Berlin, 8. Sept. In ZcitungSmeldungen war in den letzten Tagen der frühere Netchsbankpräsibcnt Dr. Schacht als NetchSkommissar für die vom Reich sub ventionierten Betriebe genannt worden. Bo« zu ständiger Seite wirb hente dazu mitgcteilt, baß baS nicht richtig sei. Der Kanzler hat zwar den Plan der Schaffung eines derartigen NeichSkommissarS angekllndigt, und entsprechend dieser Ankündigung wird auch eine der artige Stellung geschaffen werden, jedoch sei bisher die personclle Scite der Angelegenheit noch nicht be handelt worden. Mderun« aut NelchslagszutammkntriN Mer «egen »ns Wpen Mozramm München, 8. Sept. In der NSK. nimmt Gottfried Feder Stellung zu dem Papcnschen FinanziernngSplan und schreibt u. a., wie man die Wirtschaft damit anknrbeln wolle, werde das ewige Geheimnis des Herrn von Papen und seiner Mitarbeiter bleiben. Sein Vorschlag beweise klar, dab Herr von Papen auch noch nicht einen Hauch nationalsozialistischer Wirtschaftsführung verspürt habe. Sein Verfahren würde mitten hinein in die gefährlichsten WährungScxpertmente sühren. Nur wäre eine offene Inflation wenigstens „ehrlicher", als die vorgesehene ver schleierte Art und Weife -er „Geldsetzung", wie sie der Papenplan beabsichtige. Smit» StsferwM in »er SW.-MNi»n Schwere Angriffe aus Braun und Severing Berlin, 8. Sept. Die sozialdemokratische ReichStags- sraktion hat, wie der „Bcrl. Lok.-Anz." meldet, in den letzten Tagen eine Reihe von Beratungen abgehaltcn, bei denen e» zu scharfen Angriffen aus Braun und Severing gekommen ist. Die jüngeren Mitglieder der sozialdemokratischen ReichStagöfraktton haben den früheren preußischen Ministern vorgeworsen, daß sie „kampflos" Preuben pretSgeaeben hätten. Es ist eine Reihe von Veränderungen im FrakttonS- und Partcivorstand der So zialdemokratie vorgenommen worden. Der Sohn des frühe ren Reichspräsidenten Ebert ist in den Fraktionsvorstand ausgenommen worden. Gegründet 18S6 Detu-«se»a»r »es »glich »"etmollger Zustellung monalllch ü.llO MI. (elnlchlle»llch 70 Psg. sür Drllgrr- lohn), durch Vosttrsug S.iO Mk. elnschllebttch L« Big. Vollgebühr (ohne Postiustelluugsgebühr) bei 7 mal wbchenilichem verland. Mnzelnummee l» Pfg., auherhalb Lochien« ra Pkg. Anzeigenpreise: Die -inlpalilg« sü mm breUe Zeile 5L Vlg., Illr auswürl« «0 Psg., die »0 mm breiie ReNamezeile «oo Plg., «uherhalb >»0 Vlg. ab». Milenabjchlag l«. Dach, Zamillenanzelgen und Tiellengesuche ohne Rabatt l» Vlg-, auherhalb »b Vlg. Ogeriengebühr »0 Vl«. RuNoüriig« «ulirilge gegen Vorausbezahlung. In llmbail »er erMMkN Verwaltung RSltsW ms »ie kommen»» ReWrelorm s Zuständigkeit nach unten verlagert. So toll der Land rat neben der Kommnnalaussicht über die Landgemeinden auch diejenige über die Städte bis 10ÜV0 Einwohner übernehmen, und auch an Stelle der Regierung die Schulaufsicht tn den sogenannten äuberen Angelegenheiten der Volks schulträger fSchulverbändej führen. Dieser Dekonzentration in VcrwaltungSsachcn entspricht die Erweiterung der Zu ständigkeit des KretsauSschusseS. Eine radikal« Vereinheitlichung aller Rechtsmittel fristen soll größere Klarheit tn dem unübersichtlich gewordenen BerwaltungSrecht schassen. Auch das OberverwaltungSgericht, aus das die Aufgaben des bisherigen ObcrlanbeSkultur- amtes übergehen, wird entsprechend der Entwicklung der Nctchöjustizgcsetzgebuna dadurch entlastet, dab eS als Be rufungsgericht auSschetdet und nur noch auf Revision oder — in seltenen Fällen — in erster Instanz zu entscheiden hat. Auf dem Gebiete des gemeindlichen Rechtes enthält die Verordnung einige Etnzelvorschrtften, die der Verein fachung und der Verbilligung der Verwaltung zu dienen bestimmt sind: Anstellung «hrenamtltcher Bürgermeister in kleinen Städte«, Erleichterung der kommissarischen Verwaltung der Acmter in der Rhcinprovtnz und Westfalen durch städtische Bürger meister in Personalunion und umgekehrt. Neu geregelt ist das Recht der ZwangSvoll- streck» na gegen Gemeinden und Gemetndcverbänbe. Insbesondere soll zwecks gleichmässiger Befriedigung aller Gläubiger ein besondere» VertetlungSverfahren ctngelettet werden können. Demselben Zweck soll die Befugnis der Besch In ßbehörbe bienen, unter bestimmten Voraus setzungen die Ausgaben der Gemeinden zu ver mindern und di« außerordentliche Einstellung von Mehr einnahmen in den HauShaltplan, sowie die Zwangs verwaltung bestimmter Vermögensobjekte anzuordnen. Vraktvaolcknng unooror Sorlinar Sodrlttloltuog Berlin, 8. Sept. Wie man weiß, hat nach der AmtS- «nthcbnng des Kabinetts Brann-Sevcring die vom Reichs kommissar sür Preußen berufene kommissarische Negierung als eine ihrer ersten Ausgaben die Jnangrissnahmc einer umfassenden V c r w a l t u n g S r c so r m angesehen. Diese Aufgabe ist jetzt von der preussischen StaatSregicrung zum Abschluß gebracht worden. Wie dazu heute von zuständiger preußischer Seite erklärt wirb, erblickt die Staatsregierung tn dem Abschluß der BcrwaltungSrcform geradezu eine historische Tatsache, da seit der Stein-Hardenbergschen Reform eine Aendcrung des staatlichen VerwaltungögcsttgeS von so grundsätzlicher Bedeutung nicht mehr vorgcnommcn wurde. Die Reform steckt sich als Hauptziele: 1. Neuordnung des Verhältnisses zwischen Ober- und Regierungspräsident; " Eingliederung der Sonderverwaltungen tn die allge meine LanbeSverwaltung; Neuorganisation der KretStnstanz; Starke Verselbständigung der Verwaltung nach unten. Für das Verhältnis zwischen Oberprästbent und Regierungspräsident war die Rücksicht aus die zu künftige Reichsresorm entscheidend. Wenn Preuben erwarten und verlangen muß, daß bei einer Reichsresorm der preußische Oberprästbent zugleich der Kom missar der R c i chö re g t e r « n g wird, und daß dann ihm die verschiedenen provinziellen NcichSbchörden unterstellt ober angegliedert werden, so muß der Oberpräsident einmal die erforderliche Autorität in allen BcrwaltungS- angelegenhetten der Provinz besitzen, anderseits aber von un nötiger Detailarbeit befreit sein. Der Oberprästbent soll wieder die ihm ursprünglich zngedachtc Stellung als stän- dtger Kommissar der StaatSregterung er halten. Der Schwerpunkt der lausenden Verwaltung liegt beim Regiernngsprästdenten. Die Sonderverwaltungen, die bisher nur in einem sehr lockeren Verhältnis zur allgemeinen Landes verwaltung standen, werden tn diese völlig einge- gliedert. Die Angelegenheiten des höheren Schul wesens werben dem Oberpräsidenten zngeivicsen unter Aushebung der kvNegtalen Verfassung des früheren Pro- vinzialschnlkollegiumS. Die Landeskulturverwal tung wird unter Auflösung der LanbeSkulturämter in di« Instanz des Regierungspräsidenten eingeglicdert. Die KreiSbe Hörden bleiben tn ihrer bisherigen Selb ständigkeit grundsätzlich erhalten. Der Sandra« al» der Vertrauensmann der Staatöregierung soll aber -le Mög- ltchkeit erhalten, den technischen KreiSbehörden gegenüber die Notwendigkeiten der allgemeinen Verwaltung zu ver treten. In einigen Regierungsbezirken sollen KretS- schulämter, di« au» Landrat und Schulrat bestehen, ein geführt iverden. Der notwendigen Berfelbftändigung ist in allen in Betracht kommenden Instanzen Rechnung zu «rag,«.
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