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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320905029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932090502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932090502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-05
- Monat1932-09
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Aben-Aussabe «»n«as, r. September l»SL V. Sahrsang. Slr.««« Dresden. P°Mcheil.»to. lü«d Dresden Nachdruck nur m» deull-Ouellenangabe (Dresdn. Nachr.> ,ulLIIIg. Unverlangt« Schriftstücke werden nicht aulvewohr« Drahtanschrift! Nachricht« Dresden gennvrecher-Eammelnummeri »Ssss Nu« lür R-chlgeivritche: Nr. ««Ott Schristleiftm- u. HauptgetchsltssteUe: Dresden-«, l, Marien strat« »S/s» lad»>7dur» «oftbesug s.eo Mk. einlchlleitlch d« Psg. Postgebühr todne Posteustetlung,gebühr, bei »mal wdchenttlchem Bert and. «tnselnummer lo Psg. ilnzetgenpreise: Dle einspaltige »o mm breit« Lette »b Psg-, sür auswilrt« so Big., die oo mm breite ReNameseile roo Pig., außerhalb »so Psg. ab» Krtienablchlag lt. Darlf. gamittenanjeigen und Stellengesuche ohne Rabatt »S Psg., außer- b-lb »s »ig. vssertengebühr »0 Pig. «uswbrtige «uttrüge gegen «orau«be,ahtung. „Verordnung zur Belebung -er Wirtschaft" Saide Bürgersteuer ah 1. Ott ob er - Steueranrechnungsscheine 4« v.H. - Die Arbeitereinsiellungsprümien Keine Dürsvrsteuer für Ehefrauen vrubtruolckuug «nssrsr Svrllnor LvNrlltloltong Berlin, 8. Sept. Die Reichsregierung hat die Vertreter -er deutschen Press« auf Montag 4 Uhr nachmittags zu sich gebeten, um sie mit -er neuen .^Verordnung zur Belebung der Wirtschaft*, die der Reichspräsident gestern unterzeichnet hat, bekanntzumachcn. ES handelt sich dabei um ein ausleror-entlich umfangreiches Gesetzgebung». merk, das nicht weniger als 7N Seiten-eS RelchSgesetzblatteS in Anspruch nimmt. Die Verordnung selbst zerfällt in vier Kapitel, denen in einer gesonderten Verordnung die Durchführungsbestimmungen folgen. Kapitel 1 besaht sich mit dem System der Steuer» anrechnungSschetne, über die der Reichskanzler in seiner Rede in Münster be reits Andeutungen machte und das seitdem im Mittelpunkt der finanzpolitischen Erörterungen steht. Im Gegensatz zu den früheren Mitteilungen ist jetzt Uber - die Höhe der EteueranrechnungSscheine eine gleichmäßige Regelung getroffen worden. Bei der Umsatzsteuer werde« nicht mehr, »te früher ««gekündigt, 80 Prozent, sonder« ««r 40 Prozent «»s LteueranrechnnngSschetne gntgrschriebe« werde«, bei der Srnndfteuer-statt 28 Prozent ebensallö 4« Prvzetzt, b«t ter Gewerbesteuer bleibl eS bei 40 Prozent. Im Gesamtbetrag -er Steueranrechnungsscheine wird also kein Unterschied ein treten. Man hat dies deshalb getan, weil die Neichsregle- rung die Gesamtsumme von 2,2 Milliarden RM.. die durch das System der Steueranrechnungsschetne mobilisiert wer den, nicht überschreiten will. Kapitel 2 befaßt sich mit der Sozialpolitik und enthält ein« Anzahl Ermächtigungen mit dem Ziele -er Auflockerung des starren Tarifsystems. Für dies« Auflockerung ist eine ganz neue Methode gefunden worden. Die Betriebe sind dadurch gehalten, für die 1. bis 80. Ar beitsstunde den tarifmäßigen Hohn ausrechtzuerhalten. Bon -er 31. bis 86. und der 37. bis 46. Arbeitsstunde treten gestaffelte Tarlfabziige in noch sestzusetzcnter Höhe ein. Für die 41. bis 4». Arbeitsstunde muß wieder voller Tariflohn gezahlt werden. Die Absicht der Neichsregie- rung hinsichtlich dieser Bestimmungen geht dahin, die Be triebe zu veranlasse», mehr Arbeitskräfte In der 31. bis 46. Arbeitsstunde einzustcllen, anstatt die Belegschaft volle 48 Stunden durcharbeiten zu lassen. Es handelt sich also dabet um eine Anregung zur Arbcitsstreckung, die. wie die Regie rung hofft, sich alsbald auf dem Arbeitsmarkt auSwirken wirb. DaS System der Prämienzahlung sür Neueinstelluug von Arbeitskrästen hat folgende Form gesunden: Die Zuschüße von 406 Mark im Jahre oder 33 Mark im Monat werden für jeden Ar beitnehmer bezahlt, der die Belegschaftözifser des Betriebes im Durchschnitt der Monate Juni, Juli und August 1632 ttberschreitet. Stichtag ist der 1. Oktober. Entsprechende Anträge können nach Ablaus je eines Kalenderjahres, also frühestens Anfang Januar, gestellt werden. — Der dritte Teil der Verordnung besaßt sich mit Kredttermächtigungen sür Grenzgebiet«, landwirtschaftliche und Konsumgenossenschaften und der gleichen mehr. Insgesamt dürften 46 bis 86 Millionen seitens des Reiches zu diesem Zwecke mobilisiert werden. Der 4. Teil der Verordnung befaßt sich mit der Finanz politik. Zwei wichtige Punkte dieses Kapitels sind die Vor verlegung der Bttrgersteucrtermine auf den I.Oktober 1682 und die Angleichung der Gehälter der höheren Angestellten bet den vom Reich subventionierten Betrieben an die entsprechenden Gehaltsstufen der Reichsbeamten. Was die Bürger steuer angeht, die regulär eigentlich erst am 1. Januar er hoben werden dürste, so entspricht die jetzt von der RetchS- regierung beschlossene Vorverlegung dem einhelligen Wunsche der Städte und Gemeinden, die die Negierung darauf aufmerksam machten, daß ihr Finanzsystcm znsammcnbrechen müsse, wenn sie nicht durch frühere Mobilisierung der Mittel au» der Vüxgersteuer zur Weiterernährung der Wohlfahrts- erwerbslosen in Stand gesetzt würden. Die Negierung hat sich nur schweren HerzcnS zu dieser Vorverlegung ent- schloffen. A«S bi«se« Gründen verordnet st« einen Abschlag von 8V Prozent. Außerdem soll für Ehesranen in Zu kunft keine Bürgerstener mehr entrichtet werden. Die Gehälter der leitenden Angestellten der subven- tionterten Betriebe werden in Zukunft nach jenen Gehalts stufen bemesse», in die N e i ch s b e a m t e bei gleichwertiger Arbeit eingeglie-ert sin-. DaS Höchstgehalt würde also in Zukunft daS Einkommen des Reichskanzlers mit 86 666 .NM. im Jahre sein. Die Einsetzung eines Reichs kommissars für subventionierte Betriebe ist in Aussicht genommen und wird aus dem Verwaltungswege durch geführt werden, sobald endgültige Beschlüsse vorliegen. Zu diesen Betrieben gehören u. a, die Schiffahrtsgesellschaften, die Schichauwerlt, die Borstgwerke, die Oberschlcsische Eisen industrie, Gelsenkirchen usw. In diesen Gehältern müssen alle Sonderausgaben, wie NepräsentationSkosten, Provi- sionen. Tantiemen usw., enthalten sein. Die neue Notverordnung dürfte noch heute abend der Oesfentltchkctt übergeben weredn. Sie Konferenz in Ares» NM zusammen SandeiSvoliliiche SMst-Mobleme Stresa, v. Sept. Heute nachmittag 8,86 Uhr wird in Stresa die erste Sitzung des von der Lausanner Konserenz gebtlbeten Komitees sür den wirtschaftlichen Wiederaustau Mittel- und Osteuropas unter dem Vorsitz des ehemaligen französischen HandelsmtnisterS Georges Bonnet statt finden. Führer der deutschen Delegation ist Ministerial direktor Posse. Die Konferenz wird voraussichtlich ein Büro und daraus drei Unterausschüsse ernennen, von denen der erste finanzielle Fragen, der zweite wirtschaftliche und der dritte agrarische Fragen behandeln soll. Mit Ausnahme der Agrarstaaten finit Einbeziehung Polens und der Tschechoslowakei) liegt noch kein endgültiges Programm vor. Tie Delegationen verhalten sich abwartend. ES verlautet jedoch. daß Pole« und die Tschechoslowakei «inen Bvrstoß unter nehmen werde«, um Deutschland zur Gewährung von Präserenzen für ihre landwirtschaftlichen Produkte zu bewegen. Die deutsche Delegation wird den bekannten deutschen Stand- punkt fest vertreten und erneut auf die deutschen Be mühungen, die südostcuropäischen Probleme durch Sondcrvcrträge z» lösen. Hinweisen. Es besteht im großen und ganzen wenig Hoffnung, daß auf dieser Konferenz irgendwelche entscheidenden Ergebnisse erzielt werben. Ma» glaubt aber wenigstens, bi« Arbeiten des europäischen StudicnkomtteeS durch Empfehlungen er leichtern zu können. Die Konferenz wird voraussichtlich drei Wochen dauern. Serzwellluns in der ReckmMschnrei Furchtbare UeberschwemmungSkataftroph« Loudon, 8. Sept. Wie „Daily Telegraph" aus Muk- ben meldet, wird dort von amtlicher Selte erklärt, daß tn- fplae großer ilebcrschwcmmnngen in der nördlichen Man- bschurei mehr als eine Million Menschen in Verzweiflung seien. Lebensmittel, Kleidung und Unlerkunst würden bringend benötigt. Flieger, die die be ¬ troffenen Strecken überflogen haben, beschreiben sie als große Seen, aus denen die Gipfel der Hügel wie Inseln hcrvorragen. Biele der hcimgesuchten Einwohner haben daS Räuberhandmerk ergriffen, und in den »tädten werden Abwehrmaßnahmcn getroffen. Der Pre mierminister hat beschloßen, einen Ausruf um Hilfe an die ganze Welt zu richten. Ser MmiMlirei-Bericht imterzelchnet Peking, 5. Sept. Der Bericht beS Mandschurei ausschusses des Völkerbundes wurde nach neunmonatiger Untersuchungöarbett am Sonntagvormitta'g auf dem Balkon des deutschen Krankenhauses in Peking unterzeichnet. Der Bericht ist etwa 466Seiten lang und enthält über 166 666 Worte. Anschließend an die Unterzeichnung wurde der Aus- schuß aufgelöst. Je «in Abzug des Berichtes wurde der chinesischen und japanischen Regierung in verschlossenen Um schlägen überreicht, bi« erst geöffnet werben sollen, wenn daS Original in Genf einaetrosfen ist. Vorläufig befindet sich das Original noch in Peking, da noch keine Entscheidung über die schnellste BesörderungSmöglichkeit getroffen worden ist. Lord Litton erklärte, daß der Bericht einstimmig gefaßt sei. Wie di« jajvanische Botschaft in Washington mitteilt, hat der japanische Admiral Normora seine beabsichtigte „FrtedenSmission" nach Amerika aus Gesundheitsrücksichten aufgegeben. Glückwünsche an Karl Arte-rich v. Siemens Berlin, 8. September. Reichspräsident v. Hinden burg hat dem Letter des StemenS-KonzernS und Präsi denten beS Verwaltungsrates der Deutschen Reichsbahn gesellschaft Dr.-Jng. e. h. Dr. rer. nat. h. c. Karl Friedrich v. Siemen» anläßlich der Vollendung seines 66. Lebens jahre- in einem herzlichen Schreiben seine Glückwünsche ausgesprochen. Reichskanzler v. Pap en hat Dr. von Siemens zugleich im Namen der RsichSregierung tele graphisch aufrichtige Glückwünsche übermittelt. RetchAngS-nsammenlrtü noch unbestimmt Berlin, 8. Sept. Die parlamentarische Lage ist auch z« Beginn der neuen Woche noch völlig ungeklärt. Reichs, tagsprästdent Göring ist wieder in Berlin eingetrossen, hat aber einen Termin sür die nächste NcichStagstagung bis her nicht festgesetzt. In parlamentarischen Kreisen nimmt man an, daß Präsident Göring eine Entscheidung über die nächste Rcichstagösitzung erst »ach dem sür Ende der Woche in Aussicht genommenen Empsang des NeichstagSpräsidiumS beim Reichspräsidenten von Hindenburg tressen wird. Da nach kann als sicher angenommen werden, daß der Reichstag jedenfalls in dieser Woche, wie ursprünglich erwartet wurde, nicht mehr zusammcntrctcn wird. Die Verhandlungen zwischen den Nationalsozialisten und dem Zentrum werden, nachdem der Katholikentag nun mehr seinen Abschluß gefunden hat, in den nächsten Tagen wieder fortgesetzt werden. Die deutschnationale Reichstags fraktion ist für Donnerstag dieser Woche einberufen worden, Reue Reichsbahnauftrave Berlin, 5. Sept. Wie wir erfahren, wird in der End« dieses Monats stattsindcndcn Verwaltuugsratssitzung der Deutschen NeichSbahngcsellschast auch die Frage der zusätz lichen B e st e l l n n g c n aus Grund der nach dem Negie rungsprogramm anSgcgebencn SteucranrechnungSscheine erörtert werden. Die BesörderungSsteuer dürste bet der Reichsbahn unter Berücksichtigung des Verkehrörückgangcs in diesem Jahre etwa 166 Millionen Reichsmark betrage»». Die Rcichöbahnverwaltung beabsichtigt, i» demselben Um fange, in dem sie sich auf Grund der hierfür gewährten Steucrscheine liguide Mittel verschaffen kann, neue, über das bisherige Programm hinauSgehenüe Bestellungen zu vergeben. Heute oben- zwei Rettbsminlster im Rundfunk Berlin, 8. Sept. Heute, Montag, 16,28 Uhr, sprechen in der Stunde der Ncichsrcgierung Neichswirtfchastsminister Dr. Warmbold und Neichsfinanzmintstcr Graf Schwerin v. Krosigk über das Thema „DaS Wirtschafts programm der Rcichorcgierung". Kronprinz Sluvrechiö Bekenntnis -um Mich München, 8. Sept. In Aichach in Oberbayern fand am Sonntag eine große Bayernkundgebung statt. Anlaß waren die 756. Wiederkehr des Tages, an dem Otto von Wittelsbach das Herzogtum Bayern verliehen wurde, und der 166. Jahrestag der Grundsteinlegung des National« denkmalS in OberwittelSbach. Etwa 16 666 Personen nah men an dem Feste teil, darunter 76 Vereine mit Fahnen. Auf dem Burgplatzc in OberwittelSbach hielt der Bischof von Augsburg, Dr. K u m p f m li l l e r, einen FcstgotteS- dienst ab, dem Kronprinz Ruprecht von Bayern sowie viele Angehörige des bayrischen Adels beiwohnten. Bet einem anschließenden weltlichen Festakt sprach auch Kron prinz Ruprecht, der seiner Freude darüber Ausdruck gab, baß sich in letzter Zeit die Ucberzengung immer mehr Bahn gebrochen habe, daß die Freiheit der Länder gewahrt werden müsse, und daß das Reich nur gedeihen könne, wenn die Länder gediehen. „Wir wollen gute Bayern bleiben und «nS freudig be kennen zu einem Reich, in dem wir mit unverminderte« Rechte« an seinem Gedeihen Mitwirken könne«." Auch auf einem tu Aichach abgehaltenen Bauern« tag hielt Kronprinz Ruprecht eine Ansprache, in der er sich sür die Hebung des Bauernstandes und für die För derung des Binnenmarktes als des wichtigsten Mittels zur Linderung der Arbeitslosigkeit erklärte. Der Bauernstand bleibe das Rückgrat des Volkes. Kronprinz Ruprecht wur den stürmische Huldigungen dargcbracht. Neben anderen Rednern sprach auch Geheimrat Dr. Heim, der dem Wunsche nach baldiger Wiederherstellung des bayrische» Königtums Ausdruck gab. Der Reichsprafj-ent an den Stahlhelm Berlin, 8. Sept. Reichspräsident v. Hindenburg hat auf daS BegrüßungStclcgramm der BundeSslihrer des Stahlhelms vom 18. Neichssrontsoldatentag folgendes Ant» worttelegramm gesandt: „Den zum 13. Frontsoldatentag versammelten Kamera den vom Stahlhelm danke ich bestens sür das Gelöbnis treuer Gefolgschaft und für die übersandten Grüße. Diese in kameradschaftlicher Gesinnung erwidernd, übermittle ich den Wunsch, daß der Geist der Schicksals« erbunden« hett und Wehrhaftigkeit aller Volkskreise Würde ured Kraft nach innen und nach außen und damit unserem Vaterland« eine Stellung geben möge, wie sie ihm gebührt." Gchulfchliekung tn Mecklenburg Strelttz Neustrelitz, 8. Sept. DaS Mecklenbnrg-Strelihcr Staats- Ministerium hat als Vorbeugungsmaßnahme gegen die weiter« Ausbreitung der spinalen Kinderlähmung die Schließung aller Schulen des Landes bis zum 18. September angeordnet. Besonders tn Neustrelitz und Umgegend treten Neuerkrankungen auf, von denen bereit» sechs tödlich verlaufen sind.
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