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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.10.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321005011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932100501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932100501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-10
- Tag1932-10-05
- Monat1932-10
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.10.1932
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»r.siahrvang. Nr.«» Vktvber 1SZ2 kll Gegründet 18AH />/e ez/z^e Z-rwckzkeO m// MrzMezk- zmck »ruck ». «erlag: LIet>Ick> ck «elchar«, Dresden. Postscheck'» Io. loss Dresden Nachdruck nur mit deutt.Quellenangabe <Dre«dn. Nachr.) julästig. Unverlangt« Echrtltltücke werden nicht ausbewahr« rtezugsgeiahr bei UgNch zweimaliger ZusteNung manatltch b.«0 VII. keinIchließNch 1» Plg. fttr Drbger- lohnl, durch Pastbesug s.«u MI. etnschtteblich »» Plg. PosigkbNhr (ohne Post,ustellung«geb»hr> bet 7 mal wbchentllchem Beüand. lkin,elnummer 10 Psg., außerhalb Sachsen« IS Psg. Anzeigenpreise: Dle einspaltige SO mm brelte 'setle »L Psg„ sgr auswLri« «0 Psg., dle 90 mm breite ReNamezeile 900 Psg., außerhalb SSO Psg. atz. llrisenabschlag lt. Daris, sZamilicnanzeigen und Stellengesuche ohne Rabatt tb Psg., außerhalb iS Psg. vsseilengebühr »a Psg. AuswSrtige Austrige gegen Borausbesahlung. Drahtanschrist: Nachrichten Dresden gtrnsprechei-Lanimelnummer: rbist Nur sür Nachtgesprilche: Ne. rovll Echrtstlellung u. HauptgelchSsttslelle: Dresden«». >, viarienstraße »»/«» Hindenburgs Dunk an das deutsche Volk „Es gebt um das Vaterland!" Berlin, 1. Okt. Die Ansprache, die Reichspräsident v. Hindenburg heute als Dank siir die ihm entgegen» »«brachten Glückwünsche «nb erwiesenen Ausmerksamkeiten i« Rnndsnnk hielt, hat folgenden Wortlaut: „Zur Boll« endnng des 85. LebenSsahreS sind mir aus allen Teilen deS Reiches nnd auch von den Dentschen jenseits unserer Gren ze» zahlreiche Glückwünsche -«gegangen. Alle diese Grüße und Gaben von groß «nd klein, von reich und arm haben mich tief gerührt. Ach habe diese vielen Zeichen per sönlichen Gedenkens zngleich als Beweis trener vaterländischer Gesinnung «nd Bcrbnndcnhcit begrüßt. Mit besonderer Befriedigung habe ich auch davon Kenntnis erhalten, daß der Sins der Hindenbnrg- spende, die meinen alten kriegöbeschädigten Kameraden und ihren Hinterbliebenen in Fällen der Not bisher so segensreich geholfen hat, gnten Widerhall gesunden «nd neue Mittel zu diesem Zweck erbracht hat. So danke ich denn heute von ganzem Herzen allen, die meiner gedacht, die in meinem Sinne vielen Bedürstigen Hilse gebracht und die mich durch das Gelöbnis treuer Mitarbeit am Wieder, «usban des BaterlanbeS ersreut haben. Wir stehen vor schweren Aufgaben. Nach antzen ringen wir um unsere Freiheit nnd unser Recht, im Innern nm Arbeit nnd Brot. Nach wie vor wird cS mein Ziel sein, als gerechter Sachwalter des gesamten Vol kes, über den Parteien stehend, alle Dentschen hiersür zu- sammenzuschlleßen. Ich baue dabei ans den gesunden Sinn des deutschen Volkes, dessen Geschichte lehrt, daß eS sich auch in früheren Zeiten der Not «nd Gefahr einig hinter eine starke «nd vom nationalen Willen be seelte Führung gestellt hat. ES geht nicht nm die An- schannngen und Wünsche von Personen, Gruppen nnd Par, tcien, es geht um das Vaterland, es geht um Deutschlands Zutuns t! Dieser zu dienen, für sie Opfer zu bringen, muß der Wille jedes deutschen ManneS, jeder deutschen Frau seins Wer in dieser Erkenntnis zu mir steht nnd Hilst, hat mir die beste GebnrtStagSsrcude be reitet. In diesem Sinne: Vorwärts mit Gott!" Die Worte, die der Reichspräsident an alle Deutschen gerichtet hat, wurden von einer Wachsplatte als Reichs sendung aus alle deutschen Sender übernommen. Dte Glückwünsche -es Papstes Berlin, 4. Okt. Amtlich wird mltgctetlt: „Seine Heilig keit Papst PtuS XI. hat dem Reichspräsidenten zu seinem 85. Geburtstag durch den apostolische» Nuntius in Berlin seine besten Glück- und Segenswünsche übermittelt." Die russische Sphinx Außenpolitische Eindrücke einer Rußlandreise Die deutsche Forderung nach Gleichberechtigung nnd die feste Art ihrer Vertretung hat tm Verlaus von wenigen Wochen dte bisherige Gruppierung der Weltmächte dnrch- einandergewirbelt. Wie ein ins Wasser geworfener Stein zieht sie immer weitere Kreise, und in der Tiefe brauen sich neue Gestaltungen zusammen, die über kurz oder lang der Wcltpolitik andere Züge aufprägcn können. Das erste sicht bare Ergebnis ist die restlose Zerstörung des deutsch-fran zösischen VerständignugSwahnes. Nach dem letzten Mei nungsaustausch zwischen Papcn nnd Hcrriot herrscht völlige Klarheit darüber, daß irgendein Aufschwung sür Deutsch land nicht mit Frankreich, sondern nur gegen Frankreich möglich ist. Eine andere Illusion ist tm Laufe dieser Vor verhandlungen von den angelsächsischen Mächten zerstört worden. Ihr Verständnis sür dte Notwendigkeiten der deutschen Lage und sür die Rechtmäßigkeit des deutschen Standpunktes bleibt mehr oder weniger platonischer Natur; nirgends reicht es bis zur positiven Unterstützung der deut schen Ansprüche gegen den sranzösischen Machtwillcn, überall wiegen eigensüchtige Interessen vor, denen die Austragung deS deutsch-französischen Gegensatzes tm Augenblick un gelegen kommt und dle deshalb auf ein Kompromiß htn- arbcitcn, bei dem Deutschland nach alter Gewohnheit der nachgcbcndc »nd sich geduldende Teil sein soll. Von den Großmächten hat sich nur Italien als treuer Sekundant erwiesen, doch ist die moralische Hilse von dieser Seite nicht stark genug, um im ersten Anlauf die festgefügten Macht verhältnisse in Genf über den Hausen zu werfen. Im Hin tergrund steht aber noch, wenn auch zunächst mehr ideo logisch als praktisch hilfsbereit, die Sowjetunion, das ewige Rätsel der europäischen nnd der Wcltpolitik. Wie steht es um diese Htlse und wie ist ihr Wert zu veran schlage«? Es ist ein eigenartiges Schicksal, das denjenigen Mächten, die inncrpolttisch die schärfsten Gegensätze auf weisen, gleichlaufende außenpolitische Interessen zuwetst und sie, vielleicht gegen ihren Willen, näher zusammenftihrt. Wenn das Problem sür Deutschland vielleicht auch noch nicht tagcSaktnell ist, so wird es doch in naher Zukunft wieder i» den Vordergrund rücken in Gestalt der alten, heftig um strittenen und nie zur Zufriedenheit gelösten Frage, ob eS nach dem Scheitern aller VerständlgungSvcrsuche im Westen für Deutschland möglich und ratsam ist, sür seine nationalen Bestrebungen im Osten wieder stärkeren Rückhalt zu suchen. Die bisherigen Erfahrungen sind nicht ermutigend. Jeder Schritt in dieser Richtung war von bitteren Enttäuschungen begleitet. Vor allem deshalb, weil sich dte Sowjetunion aus innerpolttischcn Gründen in der Außenpolitik als un zuverlässiger und gefährlicher Partner erweist. Während die „kapitalistischen" Staaten sich damit begnügen, die kom munistische Propaganda in ihren eigenen Gebieten in Schranken zu halten, und nicht daran denken, in Rußland einen Umsturz hcrbeizusühren, lassen sich die Sowsctmacht- habcr durch keine Verträge und Versprechungen von ihrer unterirdischen Wühlarbeit gegen den Bestand dcrscntgen Staaten abhalten, denen sie diplomatisch die beste Freund schaft versichern. Besonders Deutschland tst sür seine mannigfaltigen Dienste, die es dem neuen Rußland in seinen schwersten Zeiten erwiesen hat, übel belohnt worden, und es ist darum nur zu berechtigt, wenn bei uns immer wieder Zweifel anstauchcn, ob cS eine nationale deutsche Negierung überhaupt verantworten kann, das dort herr schende Sustcm durch Verhandlungen nnd Verträge in seinem Bestand zu stützen und seine der Umwelt todscindlichen Pläne durch Ausbau der Handelsbeziehungen zu fördern. Wenn man Sowsctrußland jetzt, im letzten Jahre des ersten FünsjahrcSplanes, mit offenen Augen durchreist, dann findet man ans Schritt und Tritt tausend Argumente gegen diese Verwirklichung des Kommunismus, und man verläßt das Land mit dem gefestigten Entschluß, das Acußcrste an Kräften und Opfern auszubicten, nm die deutsche Heimat vor einer solchen Herrschaft des Schreckens nnd des Elends zu bewahren. Die Schwere unserer eigenen Wirtschafts krise kommt «ns tn dieser Umgebung äußerster Not als paradiesischer Zustand vor, nnd eS gäbe sicher kein besseres Mittel zur Heilung unserer kommunistischen Wähler, als sie fttr kurze Zeit unter den gleichen Verhältnissen wie die herrschenden russischen Proletarier leben und arbeiten zu lassen. Anderseits kann man sich aber auch nicht der Ein sicht entziehen, daß das bolschewistische Regime, von innen gesehen, ebenso entschieden national wie vom ideologi schen KommnniSmuS meilenweit entfernt ist. Lenin liegt friedlich vor dem Moskauer Kreml in seinem Glassarg und «st alltäglich das WallfahrtSztel von Tausenden aufrechter Kommunisten. Seine Lehre «st aber in der Praxis entartet zu einer starren Staatswirtschaft, die eS sich eigensinnig tn den Kopf gesetzt hat, «nter Mtßachtyng der Ernähr««--- Enzian» IM zu cinrr WninitiLtk-KMimiz ein mittag verössentlichten Kommnniqnö über den deutschen Standpunkt enthalten ist. Die englische Einladung hat offenbar den Sinn, an die Besprechungen anznknüpsen, die im Sommer im Hanse des amerikanischen Staatssekretärs Stimson in der Um gebung von Gens begonnen haben. Das Ist ja in der Genfer Rcntcrdcpcsche heute früh bereits zum Ausdruck ge kommen. Inzwischen ist aber durch das französische nnd das englische Memorandum eine Acndcrnng der Situation eingetreten. Solange sie nicht wieder beseitigt Ist, hat cS gar keinen Sinn, daß Deutschland nach London geht; denn die Konferenz würde von vornherein znr Aussichtslosigkeit verurteilt sein. So sehr anznerkennen ist, daß England sich bemüht, die Fäden wieder anznspinnen und Deutschland in die Ab» rüstungökonseren» znrttckznstthren, mitsscn doch erst ge» wisse Garantien dafür vorliegen, das, die Bestrebungen, einen kckoüus vlvoncki z» finden, auch wirklich aus ein sür Dcntschland erträgliches Ziel hinanölaufe«. Die deutsche Forderung der Gleichberechtigung in der Abriistiingssragc ist so bekannt, daß sic nicht wie derholt zu werden braucht. Nach der Antwort, die von deutscher Seite hente gegeben wurde, ist eS nun an der Gegenseite, zu sagen, welche Sicherungen dasitr gegeben sind, daß die deutsche Forderung auch wirklich er- sttllt wird. Nie BilknMMgen siir SieiMrechiimng Gens, 4. Okt. Der Vorstand dcS Wcltverbandcs der VölkcrbnndSligcn hat heute zur AbrüstungSsrage eine be merkenswerte Entschließung angenommen, tn der gesagt wird, daß die Abrüstungskonferenz nnbedtngt die Pflicht habe, den Grundsatz der Gleichheit im gesamten AbrüstungSsnstem zu wahre». Man dürfe nicht vergessen, daß jede Abweichung von diesem Grundsatz die Gefahr einer Aufrüstung der in den FrtcdcnSverträgcn ent- wassncten Staaten zur Folge haben werde. Die Aussprache Simon-Aerriot London, 4. Okt. Die zuständigen englischen Kreise bestätigen nunmehr die Pressenachrichten, wonach die englische Regierung dte Einberufung einer Fünf Mächte, konserenz nach London zur Erörterung der Ab- rüstnngü- und der deutschen Wehrsrage erwägt. Ans dieser Konferenz sollen Frankreich, Deutsch- land, Italien und England voll vertreten sein, während Amerika einen Beobachter entsenden kann, salls es sich nicht voll vertreten lasten will. Der eng, ltsche Vorschlag war der Gegenstand der Unterredung zwischen dem englischen Außenminister SirJohnSimon und dem sranzösischen Ministerpräsidenten Herriot am Dienstag. Die deutsche Gleichberechtignngö- sorderung soll ans der Konserenz in allererster Linie behandelt werden. Die englische Regierung, so heiß« eS, lege den allergrößten Wert darauf, daß Deutsch land sich wieder an den AbrlistungSverhandlungcn in Gens beteilige. Aus Parts wird dazu gemeldet: „Alles ist ausgezeichnet gegangen", erklärte Herriot dem Vertreter Reuters, als er tn Begleitung Str John StmonS an der Tür des Quat d'Orsay nach seiner cineinhalbstündigcn Besprechung mit dem britischen Außenminister erschien. Er fügte hinzu, dte llntcrhaltnng sei sehr angenehm, herzlich loyal und tnttm gewesen. Hcrriot össncte seinem Gaste die Tür, und die Gesichter beider Staatsmänner strahlten. Sic schienen unverhohlen mit ihrer Besprechung zufrieden zu sein. — Sir John Simon lehnte es ab, irgendeine Erklärung abzugcben. Bet der allgemeinen Ablehnung, die der Plan einer Fitnsm ächte konserenz tn der französischen Presse gesunden hat, tst die Feststellung des dem sran zösischen Aiißcnministerittin nahestehenden „TempS" von Interesse, der unter anderem erklärt, daß ein Gedanken austausch zwischen einigen Negierungen über das tm gegebenen Fall zur Lösung der Fragen ctnzuschlagende Ver fahren möglich sei, wobei allerdings das Problem der deutschen GleichbercchtigungSsordernng selbst der gemein samen Prltsung aller interessierten Mächte Vorbehalten werden müsse. In dieser bedingten Zu- st t m m u n g des „TempS" zu einer Fühlungnahme zwischen den hauptsächlich beteiligten Großmächten tst, wie tn politischen Kreisen angenommen wird, ein Anzeichen sür eine zwischen Herriot und S i m o n erfolgte Einigung zu sehen. Dem „Matin" zufolge sollen Macdonald und Simo n unter Umständen bereit sctn, dte Konferenz zu er weitern nnd Polen sowie dte Tschechoslowakei etn - zulabe^i. Deutschland bereits etnvelaöen Berlin, 4. Okt. Im Auswärtigen Amt ist heute dte Einladung znr Londoner Konferenz der Hauptmächte ein- gegangen, «nd zwar wurde sie mündlich dem Staats sekretär Dr. v. Bülow durch de» englische« Geschäfts träger, Botschaftsrat Newton, übermittelt. Der Staats sekretär hat dte Einladung entgegengenommen. Man dar« wohl annehmen, baß die Antwort, die er »«- i -rde« ha^ sich auf der Linie bewegt, die lir dem heute SW- bkibl RelWtmklemmWk Berlin, 4. Dkt. Eine Unterredung zwischen dem Ne ichö t » n cn mt n i st er und dem Rcichssunk- kommissar Scholz hat das Ergebnis gehabt, daß der Rctchskominissar von dem Minister ersucht wurde, die Umstellung des N u n b s n n k w c s e n ö, soweit sic zur Zuständigkeit des Kommissars des RclchSinnenministcrS ge hört, beschleunigt weitcrznsühren, um den bisher «n- vcrmeidltchen Zwischcnznstand mit seinen Begleiterscheinungen abzukürzen. Dte offenbar von persönlich interessierter Sette ausgehenden Gerüchte von dem bevorstehenden oder gar er folgten Rücktritt des NctchSruttdfnnkkommissarö Scholz sind völlig erfunden. Diese Verlautbarung läßt die Vermutung offen, daß die Funktion von Dr. Scholz als RcichSrundsunkkommissar an die Aufgabe der Umstell» na des NundsunkwesenS gebunden tst, so daß also nach Beendigung dieser Ausgabe anch diese Fnwktjon al- solche erlöschen würbe,
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