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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.10.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321005023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932100502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932100502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-10
- Tag1932-10-05
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«den»Aussabe Mittwoch. L. vktober 1SZ2 7». Kchrgang. lohn», du«» «oftbeiu, ».«a Mi. elnlchllebllch u Vlg. Postgebühr lohn» PoftiustellungggebLH«» bei »mol wbchenMchem Verland. Mngelnummer »0 Psg. «nhelgenprelle: Die elnspalttge »0 mm breit« Aelle »d Psg., für auewirt» 10 Psg., die so mm breite Rcllamezelle »so PIg., auherhalb »L0 PIg. «bz. ikiilenablthlag lt. Parll. stamlltenanjeigen und Ltetiengeiuche ohne Rabatt l» VIg„ «itzer- Hal» »» Pfg. Ottcrtengebilhr »o Wg. «ulwbrttge «ultrige »egen Vorau«bedahtun» DiMt ii. VeiUdgr »««den. Postlche<i.»u>. lob« »re«de» »achdruli nur mit deull.Ouellenangabe lDretdn. Rachr.» julltstig. Unverlangt« SrhriltMck« »erde» nicht auibemahrt Dr«htan1chrift! Nachrichien DrrNxM gernwrecher-Sammelnummer: »bbtl «ur iür «achigeiprilche: «r. ,oot» Schrillleitung u. vauVIgeichblUstellei Dresden-A. 1, Marienkrade »S/t» Deutschland fordert Klarheit für London R»ch keim Aellmignalme trs RtiMabimstS vradtinolcknng nnoarae Kvrllner SodrUUoltnug dent des „Daily Herald" meldet. Macdonald hab« di« Hoffnung, daß ihm das gelingen würde, was Simon nicht erreichen konnte. Der Empfang, den die englische Einladung gesunden habe, mache es aber unwahrscheinlich, daß die eng lische Bedingung einer allgemeinen Annahme des Kon« ferenzvorschlages in Erfüllung gehen werde- Berlin, 8. Oktober. Aus die gestern vom englischen Geschäftsträger mitgeteilte Einladung der englischen Regie« rnag zu einer Besprechung in London, hat die Retchsregie» rnng noch keine Antwort erteilt. Welche Antwort erteilt werden wird, ist Sache des Kabinetts. Eine SabinettSsitzung ist aber noch nicht angeseßt. Zudem befindet sich der Neichs- außeuminister nicht in Berlin. Erneut wird heut« unter, strichen, daß Deutschland sür den Kall, daß eS zulagen sollte, Sicherheiten verlange» muß. daß der gesamte Komplex der Gleichberechtigung in London zur Diskussion gestellt wird. Es sei nicht angängig, ans der Basis der französische» und englischen Antwortnote in Besprechungen auch . nur einzutreten. Eine Teilnahme anderer Staaten — die Franzosen möchte« die Polen, Tschechen und Belgier hinzu gezogen wissen — würde, wie in der Wilhelmstraße verlautet, sür die Neichsregierung kein absolutes Hindernis, an der iionscrenz teilzunehmcn, bedeuten. Allerdings wird schon heute daraus aufmerksam gemacht, daß für diesen Fall nicht nur die GleichberechtigungSsragezur Verhandlung stehen würbe, sondern daß bann der gesamte Komplex der AbrüftungSsrage besprochen werden müßte. Aus der Be, sprechnng zu viert würde sich dann zwangSliinsig eine Ab» rüftungSkonserenz in kleinerem Rahmen er geben. Im übrigen hat der engltsche Geschäftsträger noch keinerlei Mitteilungen darüber gemacht, daß der Kreis der Einzuladenden eventuell erweitert werden würde. Die amtliche englische Mitteilung London, 5. Oktober. In einer gestern in später Abend, stund« verössentltchten amtlichen Mitteilung des Foreign Office heißt es: Die britische Negierung ha» sich mit den Ne gierungen Frankreichs, Deutschlands und Italiens in Verbindung geseßt, nm sich zn vergewissern, ob die durch das Fernbleiben Deutschlands von der Ab rüstungskonferenz hervorgerusenen Schwierigkeiten znm Gegenstand eines Meinungsaustausches zwilchen ihnen gemacht werden könnten. Die Frage wird noch er» wogen, aber die britische Regierung gab zu verstehen, daß sie, wenn dieses Versahren möglich ist und allgemein gebilligt wird, bereit wäre, eine Konferenz zn diesem Zwecke in Lon don zu veranstalten. Aerriot stellt Borsragen Paris, 5. Okt. In den Morgenbläitern wird mehrfach an Herr lot das Ersuchen gerichtet, dem englischen Vor schlag einer neuen Konferenz zur Behandlung des Fragen komplexes „Gleichberechtigung nnd Abrüstung" ans dem Wege zu gehen. Einzelne Blätter glauben, Näheres Uber die Unterhaltung HerriotS mit Sir John Simon mitteilen zu könne». Nach dem „Matin" hat Herriot zu dem englischen Vorschlag bisher weder nein noch ja ge sagt: er hat vielmehr verlangt, daß. ehe er sich endgültig entscheidet, eine Reihe von Vorfragen geklärt wird. Diese drei Fragen werden vom „Matin" angesührt. Wenn sie in dieser Form aufgeworfen worden sind, so hat Herriot damit elgentssch doch bereits zu dem Konserenzvorschlag Stellung genommen, und zwar in ablehnender Form. Dem „Matin" zusolge wünschte er zu wissen, ob man sich in London znnächst die Zustimmung Berlins gesichert habe. Ferner hat er die Frage aufgeworfen, in welchem Geist« das Kabinett Papen gegebenenfalls bereit lei. an der Konferenz teilzunehmen. Wenn dies zutrisst, würde es dar auf hinauSlanfen, daß Deutschland sich, noch ehe es sich an den Konferenztisch seht, bereits vorher die Hände binden soll. Schließlich möchte Herriot wissen, ob Deutschland die Bedingungen anfrcchterhalte, die es sür seine Beteiligung an der Abrüstungskonferenz gestellt hat- Dem „Matin" zufolge hat Herriot den englischen Außenminister ansaesordcrt. sich hierüber mit Berlin ins Einvernehmen zu sehen. Erst wenn Frankreich eingehend unterrichtet sei, werde eS zu dem englischen Vorschlag Stel lung nehmen. — „Journal" will von zwei wetteren Bedingungen HerriotS wissen. Die erste wäre, daß die angeregte Konserenz in Gens und nicht, wie geplant, in London stattsindet, di« zweite, daß auch Belgien und Polen »«gezogen werden. Nach d;m „Echo de Parts" scheint Herriot übrigens gar nicht mehr Herr seiner Entscheidung zu sein. Das Blatt behauptet, daß er sich in Genf am Donnerstag vergangener Woche in der Sitzung mit den Vertretern der Kleinen Entente Polen und Belgien, gebunden habe. Er habe dort Gcdankcngänge entwickel«, die aber auch gar nichts mit denen gemeinsam hätten, die seht in London erörtert würden. Soweit könne Herriot nicht gehen, daß er sich selbst desavouiere. Davon abgesehen aber könne er auch bet einem Eingehen auf den englischen Vorschlag nichts gewinnen, außer wenn er gewillt sei. die höchsten Interessen der nationalen Verteidigung preiszugeben." Pessimismus in »er Lendener Presse London, 8. Okt. Die Aussichten für das Zustandekommen der von der englischen Negierung angeregten Konferenz über die deutsche Wehrsrage werden von der Londoner Presse im Hinblick aus die grundsätzlichen französischen Ein wendungen und die deutschen Vorbehalte pessimistisch beurteilt. Wenn der Umfang der Aussprache von vorn herein beschränkt märe, so würde, wie der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" sagt, der Meinungs austausch seinen praktischen Wert verlieren. In London sei man jedenfalls der Ansicht, dab eine aus giebige Erörterung der verschiedenen Auffassungen die not wendige Voraussetzung sei, nm eine Grundlage sür eine wirklich praktische Lösung zu finden. Der diplomatische Korrespondent der „Morning Post" bemängelt, daß die engltsche Einladung nicht klar zum Aus druck gebracht habe, ob die Erörterungen ans die in der englischen Denkschrift enthaltene Formel beschränkt werden solle oder nicht. Deutschland werde nur an einer Konserenz teirneHnre«, die bereit sei, die Wehrsrage von neue« Gesichts punkten ans zu verhandeln. Herriot habe das englische Angebot zwar nicht abgelehnt, stehe ihm aber nicht günstig gegenüber, mährend Italien wohl annehmen werde. — Der diplomatische Korrespon- Polnische Propaganda in Genf Genf. 8. Oktober. Der Schritt der englischen Regierung zur Einberufung einer Konferenz nach London beherrscht hier das allgemeine Interesse. Der französische Kriegs minister Paul Boncour hat eingehende Unterredungen mit dem Vertreter der amerikanischen Negierung auf der Abrüstungskonferenz, Norman Davis, geführt, der die Vereinigten Staaten auch ans der Londoner Weltwirtschafts konferenz vertreten wird. Wie es heißt, soll Norman DaviS sich jeder Stellungnahme zum Vorschlag der englischen Ne gierung enthalte» haben. Er reist heut« nach Lon, don ab. Die Mächte der Kleinen Entente und Polen haben hier eine ungewöhnlich scharfe Propagandatätigkeit gegen die Behandlung der deutschen GleichbcrechttgungS- srage ausschließlich in Kreisen der süns Großmächte begonnen. In französischen und polnischen Kreisen läßt man in der Presse erklären, dnß Deutschland zur Londoner Konferenz die gleiche Haltung cinnehmen werde wie in der Ab rüstungskonferenz und seine Teilnahme von der vorher gehenden A n e r k e n n u n g der deutschen Gleichberechti gung abhängig mache. In englischen Kreisen rechnet man da gegen durchaus mit der Möglichkeit, daß auch die franzö sische Negierung zur Teilnahme bereit sein wird. In die sem Fall soll die zum nächsten Montag, dem 10, Oktober, einberusene Sitzung des Büros der Abrüstungskonferenz verschoben werden. , Seover fordert starken E»u» »er LandnckMast Der amerikanisAe Präsident im WMamps Neuyork, 5. Oktober. Aus seiner großen Kampsrede in Des MoineS kam Präsident Hoover nachdem er leine Bemühungen um die Aufrechterhaltung der Stabilität -er amerikanischen Währung geschildert hatte darauf zu sprechen, wie notwendig es sei, für die Stabilität der gesamten Weltverhältnisse zu sorgen. Er hob die Wichtig keit dieser Ausgabe für die Erhaltung und Ausbreitung der wirtschaftlichen Absatzmärkte Amerika» hervor. Weltstabilität, so sagte er, ersordere den Wiederaufbau des Kredits bei allen Rationen, di« vom Goldstandard vertrieben oder zur Einschränkung -es DeviscnverkehrS gezwungen worden sind. Solange dies nicht geschehen sei, werd« die Blockade gegen den amerikanische» Außenhandel, insbeson dere dem In landwirtschaftlichen Produkten, weiter bestehen. — Präsident Hoover entwickelte dann sein Programm zur Lösung des KriegöschuldenproblemS. Alle Jahres- zahlungen ans diesem Titel sollten dazu verwandt werden, um die Ausbreitung der ausländischen Absatzmärkte für amerikanische landwirtschaftliche Produkte zu sichern. ,Hch billige eine Annullierung dieser Schulden nicht, betonte Hoover, «nb vor allem billig« ich den Vorschlag meiner Geg, «er nicht, den Zolltaris herabzuseße«, weil dann die Nebcrschwemmung unseres Marktes durck Auslandsware» unsere Arbeiter brotlos machen würde und unsere Farmer gezwungen werden, ihr« Erzeugnisse in den Scheunen verfaulen zu lassen. Die wirkliche Basis für di« Sicherheit der amerikanischen Landivirtschast ist ein Schutz zolltarif für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Arbeitslosenunruhen in London London, 5. Oktober. Im Londoner Stadtteil Westham kam es am Dienstagabend zu schweren ArbettSlosenunruhen. 10 000 Arbeitslose, die die Erhöhung der Arbeitslosenunter stützung forderte», veranstalteten eine Massenkundgebung und versuchten, das Rathaus zu stürmen. Sie zer trümmerten mit Steinen sämtliche Ladensenster aus einer Strecke von einem halben Kilometer. Aus die Polizei wurde mit Ziegelsteinen und Flaschen geworfen. Schließlich gingen mehrere Hundertschaften der Polizei sowte berittene Schutz leute gegen die Menge vor. Mehrere Personen, darunter einige Polizisten, wurden verletzt. ssmans Memorandum an »en Bilkerbua» Tokio, ö! Okt. lieber den Inhalt des geplanten japa nischen Memorandums an den Völkerbund glaubt das Blatt „Hochi" berichten zu können, baß darin auSgeftthrt werde, der einzige Weg, zu einem dauernden Frieden im Fernen Osten und zu einer endgültigen Regelung der Mandschurei frage zu gelangen, sei der, anzuerkennen, daß sich der Mandschustaat in einer gesunden Entwicklung befinde. Die einzige Gefahrenquelle, die zu einer Friedensstörung im Fernen Osten führen könne, liege in der verwickelten poli tischen Lage Chinas, das kein einheitlicher Staat mehr sei. Suchthausanträve tm Calm Prozeß Berlin, 8. Oktober. In der heutigen Verhandlung tm TotfchlagSprozeß Calm vertrat der Schießsachverständtge Professor Brüning die Ansicht, baß der bei der Schießerei in der Nöntgcnstraße tödlich verletzte Nationalsozialist Gatschke von einer Kugel getroffen worden ist, die von der Sette abgcseuert wurde, aus der sich daö VerkehrSlokal der Nationalsozialisten befindet. Der Vorsitzende erklärte nach dem Gutachten des Sachver ständigen, einen Antrag aus Hastentlassung der An- geklagten stellen zu wollen. Der Staatsanwalt ließ z« Beginn seines Plädoyers bi« Anklage aus Totschlag «nd versuchten Totschlag fallen und beantragte gegen Ealm, der der NäbelSsührerschaft und des schweren LandfricbenSbrucheS als zwetselSsrei über- sührt gilt, zehn Jahre Zuchthaus, gegen Schall und Tobehn se fünf Jahre Zuchthaus, gegen Zweig und Sterbt wegen einfachen LanbsrtebenSbrucheS je zwei Jahre Zuchthaus. Bei den übrigen vier Angeklagten plädiert« er aus Freispruch und Hastentlassung. Falsche Gerüchte um Warmbolb Berlin, 8. Oktober. Immer wieder tauchen in der Presse Behauptungen und Gerüchte aus, in denen von einem Konflikt zwischen dem NcichSwirtschastömintster Professor Warmbolb und den übrigen Mitgliedern der Reichs regierung gesprochen wirb. Wie von zuständiger Stelle er neut mit Nachdruck erklärt wird, kann von einem Konflikt innerhalb des Kabinetts zwischen Minister Warmbolb und den anderen KabincttSmItglicdern keine Rebe sein. ES be steht im Gegenteil volle Einmütigkeit im Re>chS- kabtnett. Der SambmMk tSeMr wie»«« t« Sang Hamburg, 8. Oktober. Nachdem die den Streik -er Hamburger öffentlichen Verkehrsmittel führenden Ver trauensleute -eS freigcwerkschastlichcn GelamtverbandeS in folge der VerbindlichkcltSerklärung des Schiedsspruchs den Abbruch des Streiks beschlossen und auch die Kom munisten »I« Streikansforderung an Ihre Mitglieder zu- rückgezogen Satten, ist heute früh der Betrieb aus allen öffentlichen Verkehrsmitteln Hamburgs nach viertägiger Stillegung wieder ausgenommen wor-en.
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