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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.10.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321013021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932101302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932101302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-10
- Tag1932-10-13
- Monat1932-10
- Jahr1932
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Aben-Aussabe Donnerstag, iz. Oktober i»zz 7». Saht»««. kll Lru» «. verkagi LIevIch « «etchardt, Dresden. Poftlcheck-ttw. 1068 Dresden Nachdruck nur mit deuU.OueNenangabe <Drc«dn. Rache.) ,u»istg. Unverlanate Echrütftücke werd,» nicht «mlbeivahrt »ra-lantchrtsti NachNchlen Dresden gernwrechse-Eammelnummer: sd»«l Nu, >str «achioriprschr: Nr. eooll «chrülleNrin, u. HauVIgelchüIIsstelle! Dresden««, t, Maüenstrad« ok/so Gegrünöet 18S6 »e,ugsgedahrdei »glich poeimoNger ZusteNung manailich ».»» Mk. ieinlchlleklich 70 Via. siir rrSger- u-hnl, durch Poftbejug o^o Mt. einlchlieblich »6 PI,. Postgebühr lohne Postjusteliungeordühr» bei »mal wöchentlichem Befand, «injeinummer la Psg. «nseigenpreile: Li« -inlpallige so mm breile Zelle iS Psg., Illr auewiirt» ea PI,., die so mm brelle ReNameseile so» PI,., auberhalb rsa PI,, «bt. Sriienablchlag lt. Lgris. gamtlieiian;eigen und Sieliengeiuche ohne Naball IS Psg., auher- hlb LS «I» Ollertengebühr so P,^ «uswirlige «uilräge gegen Poraulbejahlun» Frankreichs Botschafter bei Hoover Amertkli soll öle „Sübtrlnil" garantieren Washington, 13. Oktober. Am Mittwochnachmittag pnterrichtet« der hiesige französische Botschafter, Claudel, den Präsidenten Hoover davon, daß Frankreich, bevor es irgendeiner Abrüstung zustirnmen könne, ein Abkommen mit den Bereinigten Staaten verlange, in dem Amerika die Bürgschaft sür die sranzö fische Sicherheit übernimmt. Hohe Beamte des Staatsdepartements erblicke,, in der französischen Forderung, falls diese das legte Wort Frank reichs sein sollte, ein unüberwindbares Hindernis für die Beschränkung der Rüstungen. Dieser Ci,«druck wird bestärkt durch die vertrauliilwn Berichte der gegenwärtig in Washington weilenden amerikanischen Botschafter in Curopa. Die Botschafter wiesen daraus hin, das; das M i s; - tranen und der Argwohn zwischen den euro päischen Rationen ständig zunchme und das, die Militärsachverständigcn in Wens mehr als ie jeder Schwächung der Bertcidigungökrast ihrer Länder ab geneigt sind. Die Besprechungen Mae-onalö-Aerriot London, 18. Okt. Die Unterredung Macdonald— Herriot begann zunächst mit einer rein persönlichen vorläufigen Aussprache zwischen den beiden Ministerpräsidenten. Diese dauerte «1»« «in« Stunde. Um ir,SV Uhr erschienen der englische Außenminister Simon, der UnterstaatSsekretär Bansittart, einige Beamte und der französische Botschafter in der Amtswohnung Mac donalds und nahmen nunmehr an der Unterredung teil, die dadurch einen amtlichen Charakter bekam. — Macdonald gibt heute mittag ein Frühstück zn Ehren Herriots. Die sranzöNsch-englischen Besprechungen werden den ganzen heutigen Tag aussiillen. Man darf annchmcn, dasi man auf den französischen Sichcrhettsplan Herriots in London nicht ganz unvor bereitet ist. SS steht fest, das; wegen der ablehnenden Haltung der englischen össcntlichcn Meinung keine britische Regierung neue Bindungen aus dem Kontinent eingchen kann. Deshalb scheint man aus britischer Seite einen Plan anS- grarbeitct zu haben, der als „Vereinfachung" des all gemeinen sranzösischen Planes bezeichnet wird. Danach könnte den französischen Tichcrhritswünschen entsprochen werden erstens durch eine Erklärung im Rahmen des tl e l l o gg p a k t es, an der sich nicht nur Großbritannien, sondern auch Amerika beteiligen würden; zweitens durch ein „U o n 1 t n e n 1 a l - P r o t o k o l l", in dem nur die Kontinental - Mächte Berpsltchtungen bezüglich des An greifers usw. übernähmen, während Großbritannien sich nicht daran beteiligen würde. Als Gegenleistung würde nach britischer Auffassung Deutschland grundsätzlich Gleichberechtigung zngesprochcn werden müssen und Frankreich würde sich verpflichten, in beträchtlichem Mähe abzurüsten. Pariser Gcho zur Kanzlerreöe Paris, 13. Okt. Die Londoner Reise des Minister präsidenten wird in der Presse allgemein besprochen. Die Rechtspresse verlangt ausdrücklich von Herriot, sich ans nichts c i n z n l a s s c n, während z. B. die „Röpubltguc" gewisse Hossnungen an die Reise knüpft. Der Außenpolitiker des „Echo de Paris" behauptet, Herriot denke siir den Augenblick nicht daran, die Formel einer Lösung des deutschen MilttärproblcmS heranöziischäleii. Macdonald dagegen habe die Hoffnung nicht verloren, über eine un mittelbare B e r st ä n d t g n n g zu verhandeln, um Deutschland wieder zur Abrüstungskonferenz zurückzu bringen. — Die Münchner Rede des Reichskanzlers, so betont das Blatt an anderer Stelle, habe Herriot sicherlich in seinen W i d c r st a » d S a b s t ch t e n bestärkt. Der Kanzler habe keinen Zweifel über seine Absicht gelassen, die territorialen Forderungen Deutschlands zur Geltung zu bringen, sobald Deutschland in der Glcichbcrechtignngssrage Genugtuung erhalten haben werde. Herriot sei ge warnt, und cs sei wenig wahrscheinlich, das; Macdonald ihn von seiner Linie abbringcn werde. „Die Motorisierung ist entscheidend" Paris, 13. Okt. Luftfahrtministcr Painlevs wies gestern aus dem F a h r e s b a n kc t t der Reserveoffiziere des Automobilkorps in einer Rede aus die Bedentung dieser Waffe für den Krieg hin. Heute könne die französische Industrie Ml üüü Automobile im Fahre Herstellen, und die Produktion könne leicht ans die vierfache «Fahl gesteigert werden. Die Motorisierung des HsercS sei entscheidend. Sie erlaube dank des engen Straßennetzes eine rasche und geheime Konzentrierung von Truppen und Material. Tanks und mit Maschinengewehren ausgerüstete Automobile verfügten über eine Stiindengcschwindigkeit von NN Kilometer aus der Strasse und IS bis 15 Kilometer auf jedem anderen Gelände. Auf diese Weise seien jene Stahl ungeheuer verwirklicht worden, die alles n i c d c r r c i s; e n könnten. Alle diese Neuerungen wirkten sich stark ans die Opcrativnösvrm und aus die Strategie aus. SaS Programm »er Abrüstungskonserenr Genf, 13. Oktober. Die Mitglieder des Büros der Ab rüstungskonferenz traten heule vormittag zu einem Ge dankenaustausch über die künftige Arbeit der Kon ferenz zusammen und beschlossen, die Einberufung des H a u p t a u s s ch u s s e S der Abrüstungskonferenz sür die zweite Hälfte des November in Aussicht zu nehmen. Präsi dent Henderson berichtete über die Besprechungen, die er vor einigen Tagen mit dem deutschen Delegierten, Ge sandten v. Rosenberg, sowie mit Herriot hatte. Man nimmt an, das; der von Herriot angekündigte „Konstrnktivplan" Ende Oktober in Genf vorlicgen wird. Henderson wies auch auf die in Gang befindlichen Londoner Besprechun gen über die G l e i ch b e re ch t i g n n g ö f r a g e hin und gab der Meinung Ausdruck, das; bis zur Einberufung des Büros im November auch in dieser Frage eine Klärung eingctrctcn sein wird. Man äußert hier die Auffassung, das; das Büro der Abrüstungskonferenz während des Monats November ständig tagen wird. Seine Ausgabe wäre, so wird versichert, zunächst die Vorbereitung der Verhandlungen des Hanptausschnsscö. De« Völkerbund senkt die Gehälter Genf, 18. Oktober. Der Nntcrauöschiiß des 3. Völkcr- bunbö-AuSschiisscS beschloß, das; der Generalsekretär des Völkerbundes 11« UM Schweizer Franken, der stellvertretende Generalsekretär »dünn Schweizer Franken, und die Unter generalsekretäre 7«>l)W Schweizer Franken Gehalt beziehen sollen. Das würde gegenüber den jetzigen Gehältern eine Herabsetzung um etwa 2 ü Prozent bedeuten. Ans den so gewonnenen Ersparnissen soll der neue Posten des zweiten stellvertretenden General sekretärs finanziert werden. Leipzig, 13. Okt. Bet Beginn des vierten Ver hau d l u n g s t a g c S warf der Vorsitzende Dr. Bnmke die Frage nach der Dauer der Verhandlung aus. Er habe die Hossuiing und den Wunsch, das; diese Verhandlung am Freitagabend beendet werden könnte, bis auf die später er folgende Verkündung des Spruches des Gerichtshofes. Noch zu erledigen seien -le Voraussetzungen und Bcsugnisse des Reichspräsidenten aus Artikel 18, Abs. 2 lMastnahmen gegen die Störung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit), sowie die große Frage der Nachprüfbarkeit von Maß nahmen, die der Reichspräsident ans Grund von Artikel 18 Abs. 1 oder 2 getroffen hat. Mit dem preußischen Beweisantrag über die Zeugenvernehmung des Reichs kanzlers, sowie Hitlers, des Herrn von Gleichen nsw., der als Eventualantrag gilt, würde sich der LtaatSgcrichtShof voraussichtlich heute nachmittag beschäftigen- — In den fort gesetzten Erörterungen über die Befugnisse des Reichspräsidenten und die Möglichkeit der NeichSexekntion <Art. 18 Abs. 1j kam Prof. Bilfinger, Halle, als Vertreter der Reichs regierung zum Wort. Er behandelte die wichtige Frage, ob die kommissarische Negierung Vertreter in den Reichs rat entsenden könne. Wenn man, wie Baden, in seinem Schriftsatz lim Gegensatz zu Bauerns, auf dem Standpunkt stehe, daß die parlamentarische Grundlage und der Zwang, bei einem Mißtrauensvotum zu demisstoutcren, erst eine Landes- regicrung zu einer vollgültigen mache, dann sei der Reichs rat auch beute schon ungesetzlich zusammengesetzt. Denn dann könnte man auch nicht die g c s ch ä f t S f ü h r en de n N e g i e r n n g e n der Länder als st i mm b e r c ch t i g t anerkennen. Prof. Bilfinger bezeichnete das Verhält nis zwischen Land und Reich als eine innige Verflechtung der Interessen und sagte, daß man dieses Verhältnis nicht ausschließlich unter dem Gesichtspunkt des Gegensätzlichen zwischen Reich und Land betrachten dürfe. DaS entscheidende sei, daß die preußische kommissa risch« Regierung eine Landesregierung ge worden sei und der Einsluß des Reiches sich ihr gegenüber aus die Ernennung des Kommissars und auf daS Recht zu seine, Abberufung beschränke. Eine Teilung zwischen kommissarischer Negierung, die die RegiernngSgeschäste führt, und Staalsmlnlster, die das Land im ReichSrat vertreten, sei ebenso ausgeschlossen wie daS etwaige Ruhen der preußischen Stimme, das den ReichSrat zum Rumpfparlament machen würde. NeichSgerichtSpräsident Dr. Bnmke erklärte, der Reichsrat werde zwar dann nicht zugrunde gehen, wenn er ein paar Tag« oder eine Woche nicht ordnungsgemäß snnk- Ser RelchSrrnllhrungsminlslcr Mr ««mimnüeriM Berlin, 13. Oktober. Aus der Tagung der Fach, abteilnua sür Gartenbau der Preußischen Haupt, l a n d w ! r t s ch a s t ö k a m in e r in Berlin erklärte der Rcichocrnährnngsniinister, Freiherr von Braun, nach einleitenden Worten mit starker Betonung, das; er ent- schlosseii sei, den einmal beschrittenen Weg der Kontingen tierung unter allen Umständen ivciterzngchen. Er berief sich dabei ans die gleichlautenden Erklärungen des Reichskanzlers in München. Die Kontingentie rung solle keine hermetische Abichlicßung vom Ausland bedeuten, wohl aber das Leben des eigenen Volkes schlißen. Uebergchcud zu der Bezeichnung „ T o m a t e n k r i e g * stellte der Rcichscrnährungsministcr fest, daß der Garten bau einen bedeutenden Zweig unserer Gesamtwirtschast darstcllc und daher Anspruch aus Schutz habe. Allein ,'IIöNNN Menschen fänden in ihm Arbeit, das sei immerhin das Dreifache der Arbeiterzahl im Erzbergbau, währcnd dic jährlichen normalen Verkaufserlöse im Gartenbau sich aus rund eine Milliarde Mark beliefen. Die Ausführungen des Rcichscrnührungüniinisters wurden mit Zustimmung ausgenommen. Sie zeihMßvnlmr an den MWvrtiMnten Berlin, 13. Okt. Die zur Zeit hier tagende Hauptver sammlung des Vereins Deutscher Zcitungsvcrleger hat an den Reichspräsidenten ein B e g r ü ß u n g S t c l e - gram m gerichtet, in dem der Verein gelobt, auch fernerhin darüber zn wachen, baß die deutsche Presse den geistigen Zu sammenhang des deutschen Volkes ausrcchtcrhält, und sein Möglichstes zn tun für Ucbcrwinduug der Gegensätze und Gehässigkeiten, die gegenwärtig als Folgen der Not und Sorgen das deutsche Volk zerspalten »ud die Aufbauarbeit erschwere«. Der Reichspräsident hat dem Verein tele graphisch seinen Dank mit herzlichen Worten aus gesprochen. Den Kern des Prozesses kennzeichnete Prosessor Nawiasky dahin, das; cö sich für Preußen um die Wiedererlangung einer verlorenen Ncchtsposition, für Bauern und die anderen Länder nm die Abwehr einer bedrohten Rerhtsoppositton und aus der anderen Seite sür das R c i ch nm die Vcrteidi- gnng einer tatsächlich gewonnenen Machtposition handelt, die nun legalisiert werden soll. ES sei nicht richtig, daß die Schöpfer der Weimarer Verfassung daran gedacht haben, dem Reichspräsidenten eine überragende Stellung einznränmcn. Man wollte gerade die Möglichkeit eines persönlichen Regi mentes auSschalten. „Der Gedanke, die P r ä s i d t a k g c w a l t auözu« gestalten, über den gestern auch der Reichskanzler in seiner Münchener Rede sprach, ist ein Ziel der Zu- kn n s t. ES ist lein Gesetz kür die Gegenwart. Wir können die Parteien ans dem StaatSlcben nicht wcgtnn. Sie sind da. Nach dem Vorgehen der RcichSregierung vom M. Inlt sind 00 v. H. der Länder nicht mehr vorhanden. Der Nest mit 10 v. H. des Reiches allein genießt »och das Gnaden brot des Föderalismus. — Die kommissarische Regierung beruht aus fremdem Willen, aus dem des Reichs präsidenten. Die RcichSregierung trägt die Verantwortung sür das Dasein und die Entlassung, damit auch siir die Tätigkeit des NcichSkommissarS. Die RcichSregierung ist verkörpert im Reichskanzler. Er selbst ist Ncichskommiksar, Er ist also sür seine Handlungen niemandem, cS sei denn, gegenüber dem Reichspräsidenten, personell verantwortlich. ES ist der Versucht gemacht worden, Vändcrstcllcn im ReichSrat durch Kommissare zu besetzen, und daS ist ver fassungswidrig." jBel Schlich der Redaktion danert dl« Verhandlung noch an.) Die Reichsfinanzen im August Berlin, 13. Okt. Nach den« MonatsauSwclS des NeichS- slnanzmlnistcrliims über die Einnahmen und Ausgaben deS Reiches Im August beliefen sich die Einnahmen im ordent lichen Haushalt auf i>8»,ü Mill. RM. und -ie Ausgaben auf 6»3,ü Mill. NM. Seit Beginn des Rechnungsjahres ist iin ordentlichen HaxShalt eine Mchreinnahmc von 78,» Mill. Reichsmark zn verzeichnen- In« außerordentlichen Haus halt betrugen tm August die Einnahmen ll »nd die Aus gaben 2,1 Mill. RM. Seit Beginn -eS Rechnungsjahres beträgt in diesem Haushalt die Mehrausgabe 11,2 Mill. RM. Sm die PrMialgewait des RMSvrMkNtm Alerter Berhandlungstag in Leipzig i Zu dem Fragenkomplex des Art. 18 Abs. 1 nahm sodann Professor Nawiaskn Stellung, der betonte, daß die NcichS- rcgicrnng bei ihrem Vorgehen gegen Preußen das bundcö- staatltchc Fundament des Reiches außer acht gelassen habe.
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