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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.11.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321104010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932110401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932110401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 44, Seite 9-10)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-04
- Monat1932-11
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.11.1932
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D»«At«»1SMri Nachricht«, Dr«1b«» fteniwircher-kammelnUlnmri: «»»«> Nm IL> Nachlgewrich»: Nr I»0» Echvlll-Nmi, u. Ham»,richtll«!Ielle> V,«dr»-«. l. Mmtenftra»« »1/1» Gegrünöet 18S6 wdchen'Uchrm «rrl<md. «nzelmimm« l0 Pf»., «u»echald Lächle«» t» Vtl- Nntei,,nvretle. Li» etnw-llgt»0 mmbre«. S-U«» Vt». »- "» « , «u»erhakb »L» Pfg. ab,, »rtlenablchl-a It. L«ril, g-mMnumj-tgen und Stellen^-tuch« ehn« N-batt U Vl«„ audrrhalb »» VI«. Vllerlen-eblUlr »0 Vf». NutivSrtl«« Nultriz« »e«en Vorauibrzahluna. Druck u. «nie«! vlevlch » Netch«»«, Dretden. Poll1ck>eck-»lo. lv« Drrede« Nachdruck nur tnll deuU.Quellenangab« lDreldn. «achr-l »ultlll«. Unverlangt, Schrtllftllck« «erde« nicht auldewichrt n Zuspitzung im Berliner Lohnkamps Schiedsspruch im Berkehrsftretk - Gewerkschaften lehnen ab - BerhindltchkeitSerttSrunv Die Reichsttgierung -«ist ein 0r»dIio«lckNNU oonoror vorttuor Sekrtttlettvop Berlin, S. Nov. Die Lage -eS Berliner BerkehrSstreikö hat sich im Laufe des Donnerstag nicht geändert. Die auf einzelnen Linien eingesetzten Wagen, die unter polizeilichem Schutz ohne weitere Zwischenfälle verkehren konnten, wur den beim Einbruch der Dunkelheit wieder aus dem Ver kehr gezogen, lo dab ungefähr ab 5 Uhr nachmittags di« Stadtbahn das einzig« Berliner MassenbesSrdernngSmtttel war und dementsprechend erneut einen wahrhaft ungeheu ren Massenansturm zu bewältigen hatte. Daneben wanderten wieder Zehntausende zu Fuß von den Arbeitsstätten nach Hause. Uebrigcns ist durch den Streik der Berliner BerkehrSgclellschaft auch die Pakctbeiörderung der RetchSpost, soweit Ne in Berlin durch beioudcre Straben- bahnzüge erfolgt, in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Verhandlungen die zur Beilegung des Streiks vor -em SchlichtungSauöschub stattfanden, führten zu keiner Verständigung. Nach zweistündiger Verhand lung wurde von den Gewerkschaftsfunktionären der Vor schlag gemacht den Manteltaris ank ein Jahr zu verlängern und das Lohnabkommen unverändert bis -um 28. Februar 1938 zu befristen. Bon den Vertretern der BVG., die vor her betont hatten, dab der Fehlbetrag der Gesellschaft 8 bis 9 M llionen Mark betrage, wurde erklärt, dab eine Verlänge rung des ManteltarikS aus ein Jahr unannehmbar sei. Am Donnerstagabend wurde folgende tzsMttSsMH ßtzftkM: Die Lohn« werden für afte Kategorien mit ««»nähme der Jahrkartenausgeberinnen nm 2 Pf gekürzt. Das Lohn- abkomllsen gilt bis 8t. Dezember 1032 mit vierwöchentlicher Kündigung. Der Manteltaris wird bis 81. März >983 ver längert. Er ist sechs Wochen vorher kündbar und gilt im übrigen, falls keine Kündigung ekntritt, für ein weiteres Jahr. Di« Gewerkschaste« lehnte« diesen Schiedsspruch ab. Die Vertrete« de« BVG. erklärte« sich dagegen mit dem Schiedsspruch eluverstande« und beantragte« die BerbindltchkettSerkläruug. Der Lchlichtungs- auSschub siir Groh-Berlin hat daraushtn den Schiedsspruch siir verbtnblich erklärt. Die BBG. wendet sich «unmehr in einem plakatierten A«sr«s a« sämtlich« Arbeitnehmer mit der Aufforderung, di« Arbeit bis spätestens Freitag, den 4. November, mittags 2 Uhr wieder ausznnehmen, wtd» rtgensallS die srtstlose Entlassung erfolgt. TroMm SerMimg des Streits? Berlin. ». Roo. von «iner Stelle, die sich als zeit« trale Streiklettungder VerkehrSarbeiie« bezeichnet, ward« gegen Mitternacht de« Redaktionen eine Erklärung -«geleitet, wonach sich an den Beschlüsse« der Streikleitung durch die verb»ndlichkeitS«rklSr«na des Schiedsspruches nichts ändere; der Streik werde fortgesetzt. * In einer Unterredung zwischen dem Polizeipräsidenten Melcher, Polizeikommanoeur Oberst Polen Regie- ruugSdirektor Kretzschmar und den zuständigen Regie rungsstellen wurde , von RegierungSseit« di« Ansicht vertreten, dab eS sich bei dem Berliner BerkehrSstreik um einen «ngesetz. lichen Streik handele, gegen den ein energisches Borgehen gerechtsertigt sei. In Auswirkung dieser Unterredung wurden Im Laufe des Tages bereits vor mehreren BVG.-Bahnhöken Streik- posten verhaftet und derpolittschenPoltzeizu- g e s lt h r t. ZL zunNtonSn »er RSS. «rtmstet Berlin, 4. Nov. Im Zusammenhänge mit dem wil den Streik bei der BBG. nahm die Polizei am Donners tagabend die Berliner Bezirksleitung der RGO. Der Kanzler spricht am Freitav tm Run-sunt Berlin, 8. Nov. Reichskanzler v. Papen spricht am Freitag, dem 4. November, von 29 bis 20,1» Uhr im deut schen Rnndsnnk über alle Sender zur politischen Lage. fJuduftriegruppe, Gemeinde und Verkehrs ses». Die Mit glieder dicker Gruppe besanden sich in einer Versammlung, die den Zweck hatte, «inen Sympathiestreik der Gaö-, Wasser« und Elektrizitätswerke anzu- zetteln. Insgesamt wurde« 52 Funktionäre sestgenommcn. Scharfe Grktürunv -er NSDAP. München, 3. November. Die Reichspresse stelle der NSDAP, teilt zu dem Streik bei der Berliner Ver- kehrsgesellschaft mit: „Die Nationalsozialisten lallen es nicht zu, dab unter der Negierung von Papen die Lebenshaltung oeutscher Arbeiter auf ein noch tieferes Niveau herunter gedrückt wird als auf Grund einer Notverordnung, die sich anerkanntermaben lediglich zugunsten der Grobbanken auS- wirkt ohne dab tm übrigen die geringste Aussicht für eine wirkliche Ankurbelung der Wirtschaft besteht. Die Nativ- nalsoziallsten vertreten tm Gegenteil den Standpunkt, dab alle weiteren Lohnkürzungen infolge der da durch bedingten Minderung der Kaufkraft vor allein neue Schädigungen der gesamten Wirtschaft im Ge folge haben müllen. Demgemäb nehmen die National sozialisten bas Jnterelle der Gesamtheit wahr, indem sie sich direkt an dem Streik der BVG. zur Verhinderung dieser wtrtschastSschädlgenden Lohnkürzungen beteiligen.» Nie EyMMimg über die Konlingcnte »ertast Maßnahmen zur Stützuns des Selreidevreileö vradtmoläung «osoror vorUoor Sebrtttleitvvg Berlin, 8. Nov. Ueber die agrarpolttischen Beratungen, die das NeichSkabinett am Mittwoch und Donnerstag ge- pflogen hat, wirb heute eine längere amtliche Mitteilung veröffentlicht, die vor allem deshalb interessant ist, weil sie, entgegen den vielfach gehegten Annahmen, «och «icht die sofortige Berkünb««g «m» fassender KoutiugeutSmaßuahme« enthält. Da» Kabinett hat eine endgültige Entscheidung in der Frage der Kontingentierung zunächst lediglich für Butter getroffen. Was die übrigen von der Landwirt- schäft geforderten Kontingentierungen anlangt, so hat das Kabinett erst einmal den eingehenden Bericht der so- genannten „T o m a t e n k om m i ff t o n» entgegengenom- men, die in zahlreichen europäischen Hauptstädten Ver handlungen darüber geführt hat, wie man die landwirt schaftliche Einfuhr aus diesen Ländern ohne schwere Schä- btgung des dcntschen Exports vermindern könne. Der von dieser Kommission vorgelcgte umfassende Bericht, der naturgemäß auch eingehendes Material über den deut- schen Export nach dem in Frage kommenden Ausland ent- hält, wird zunächst in Ressortberatungen ge- prüf« werden. Erft «ach dem Abschluß dieser Resiortarbeiten will daS Kabtmtt da«« s-ine Entscheidung «resse«, die, wie mau t» «uterrtckftete« Kreisen härt, «rft im Laus« der nächste« Wrche z« erwarte» sei« dürste. Der zweit« wesentliche Punkt, den da» amtliche Kom- muntgus behandelt, bezieht sich aus die Stützung der Getreidepreise. Hier können naturgemäb, um der Getreibespekulatton keine Fingerzeige zu geben, Angaben über die Höhe der Getreidemenge, die die ReichSregierung auszukaufen beabsichtigt, nicht gemacht werben. ES ist fe- do» anzunehmen, daß bet der sehr guten Getreideernte dieses Jahr«» die Gt»«kausevt« Menge immerhin er- heblich sein wirb. Rein technisch wird die Stützungsaktion in dem Nahmen vorgenommen werden, der bisher üblich war. Die amtliche Mitteilung hebt hervor, dab eine Stützung der Getreidepreise vor allem auch notwendig ist, um einen Zusammenbruch der Hilfsaktionen für den Osten zu vermeiden und die „Ge fährdung der bisher für den Osten aufgewendeten Mittel und die dadurch bedingten unübersehbaren Folgen für alle Wirtschaftszweige beS ganzen Reichsgebietes zu verhindern». Das südslawische Kabinett zurückvetreren Belgrad, 8. November. Ministerpräsident Dr. Srs» kitsch übermittelte am Donnerstagabend dem König den Rücktritt des Gesamtkabtnetts. An mabgeben- der Stelle wird erklärt, dab der Rücktritt nur durch die Gründung der neuen Regierungspartei und die Wahl des neuen Partetausschusses hcrvorgerufen wor-en und demnach zunächst nur formaler Natur sei. rren-elenburv tritt sein Genter Am» an Gens, 8. November. Im FinanzunterauSschub für die WeltwtrtschastSkonserenz wurde am Donnerstag der neue deutsche Untergeneralsekretär Tren- delenburg, dem die Oberleitung über die Finanz, und WlrtschaftSabteilung beS Völkerbundes übergeben worden ist, durch den Präsidenten des Ausschusses, Beneduce. mit herzlichen Worten willkommen geheiben. Der Unter ausschuß nahm sodann die Aussprache aber die Frage der Wiederherstellung der Goldwährung auf. Süterzus Mrt in «rbeiterkoloime - r rote Ha « d « rg, 8. November. Unweit der Elddrücke« «st am Donnerstagnachmittag ein Güterzug in «ine Arbeiter- kolonne hlneingesahren. Drei Arbeiter wurde» getütet, zwei habe» «chmere Berletznuge« «-Nike». Mahl Antümer Der Wahlkampf der letzten Tage vor der Entscheidung, von allen Parteien mit einem äubersten Aufgebot von Ver sammlungen. Reden, Plakaten. Inseraten und Flugblättern geführt, geht vor allem darum die Gleichgültigen, das poli tische Treibholz und die Wahlsaulen auszurütteln und an ihre staatspolitische Pflicht zu erinnern. Zweifellos wird die Wahlbeteiligung gegenüber der letzten ReichStagSwahl vor drei Monaten etwas nachlallen. Füns Wahlen in einem Jahre sind manchem Staatsbürger nun einmal des Guten zu viel. Aber auch ohne die Häufung der Wahlen wird eS immer Gleichgültige geben, denen man mit Engelszungen zureden könnte und die man trotzdem nicht zur Erfüllung ihrer besten Staatsbürgerpflicht zu bewegen vermöchte. Dazu treten aber immer wieder Hunberttausende. die zwar ihr Wahlrecht treu und bieder auSttben, aber ihre Stimmen trotzdem wegwersen. Denn auch bet dieser Wahl ist die geradezu grotesk anmutende Zersplitterung der Partetvor- schläge wieder außerordentlich groß. Dreissig Wahlvorlchläg« zäblt der amtliche Stimmzettel. Mindestens zwanzig Partei- grttvvchen haben auch nicht die leiseste Aussicht Mandate zu erlangen. Aber regelmäbig verteilen sich aus diese oft mit den seltsamsten Namen bedachten Grüpvchen einige hundert tausend Wählerstimmen, die sebeSmal völlig verloren gegan gen sind Allerdings ist ein leichter Rückgang der Stimm abgaben fttr unsinnige Splittergruppen bereits »n ver zeichnen. Sle lieben sich allerdings in Zukunft nur dänll vermelden, wenn durch eine Reform der einschlägigen Ge- setzeSbestimmungen die Einrcichungsbedingungen für neue Wahlvorschläge so erschwert würden, dab nur noch ernst« Borschläae. hinter denen tatsächlich ein politischer Gruppen mille steht, Aussicht auf Erfolg haben. Hat sich doch gezeigt, dab Wahlvorschläge eingereicht wurden, bi« von den Unter zeichnern lediglich als ein schlechter Scherz betrachtet wurden, denen aber dann doch einige tausend Stimmen zum Opfer sielen. ES verträgt sich schlecht mit dem Ernst einer voli« tischen Wahl, dab der amtliche Stimmzettel von solchem Miß brauch nicht sreigehalten werden kann. Aber wichtiger als der unvermeidliche Gtimmverlust durch mikroskovische Splittergrttppchen ist die Tatsache, daß auch einst verhältnismäßig große Parteien io stark zu- sgmmcngeschmolzen sind, daß eine Verwertung aller Stimmen ausgeschlossen erscheint. Tnpische Beispiele dafür sind die StaatSvartet und der Ehrtstlich- soziale Volksdienst Beide Gruppen haben nur noch wenig Aussicht, in einer genügenden Anzahl von WablkretS- vcrbänben die erforderlichen ME Stimmen für ein Grund mandat zu erwerben. Nun können aber bekanntlich auf der NetchSliste nicht mehr Reststimmcn für die Ma"datSzuteilung verwertet werben, als Grundmandate in den Wahsk-iSver- bänden erobert werden. Sowohl die Ehristltch-sozialen wie die StaatSvartei vermochten bei der Mahl vom 81. Juli nur in zwei WahlkreiSverbänbcn Grundmandate zu erobern. Aber beide Parteien hatten tm ganzen Reichsgebiet über 8ME Stimmen aufgebracht. Das entspricht bet einem Wahlguotienten von ME se sechs ReichStagSNHc. Be kommen haben beide Parteien nur vier Sitze, weil bei zwei Grundmandate« nur zwei Neststimmenmandate verwertet werden können. 120 E Anhänger beider Parteien sind also völlig umsonst zur Wahl gegangen. Die natür liche Folge war. daß sich vor allem in den Kreisen der Staats- Partei eine Bewegung bildete die zur Wahl benachbarter, gesinnungsverwandter Parteien aussorberte. um Zersplitte rung im Lager der Linken zu vermeiden. Leider hat mau noch nichts von einer gleichen Bewegung tm Lager de» natio- nal und evangelisch gerichteten VolkSdiensteS wenigsten» tu all den Wahlkreisen gehört, in denen für ihn keine Hoffnung besteht. Ja, der Volkßdtenst ist nicht einmal willen», sich an eine der größeren nationalen Parteien anzuschließen, um wenigstens aus diese Welke Stimmen- und MaudatSverluste zu vermeiden. Die Folge dieser halsstarrigen JsolierungS- Politik mub natürlich der Verlust all jener Mähler sein, die keine Lust verspüren, ihre Stimme zu vergeuden. Da» wähl- politische Risiko für den VolkSbienst steigert sich durch solche Ueberlegungen tm Wählerlager ganz erheblich und kann zur Gefährdung auch der letzten beiden noch einigermaßen sicheren Grundmandate führen. Der Gewinner solcher Zer splitterung mub automatisch die Linke kein weil Zersplttte- rungStenbenzen bei ihr kaum zu spüren sind. Wenn wkr erfreulicherweise bet dieser Wahl, wie bereits bet der ver I v «-Krsstssliret 8el1e - um» 1V
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