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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.11.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321117018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932111701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932111701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-17
- Monat1932-11
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.11.1932
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Nr 541 Donnerstag, 17. November ivrr l°hn>, durch Vollbk»ug M«. klnlchllk»«ch »« «I» «ostaebLd. «ohne P°Njust«Uung,gkdLhr> dkl Imul . »^2! wdchknlllchkm verland, «lnjelnummer 1° V/,.. «udecholb «achlen» l» PIg. «njki.knvrelle: DU «lnlpaltta- »» mm dir«, «UI« »d IL- aukwürU t» «,s„ dl. »4 mm brettr «eName.elle ,00 P,«., 7°^^"ur mitd-MI.Qukllmangad« «udkchaw »»<> «I». «b». »rtlrnablchl-g It. Dar«, FamMnmn,eigen und ««eilen,eluch« ohne vadatt >» VIg-, auterhalb »r Vig. VIsertengebüdr da Hi,, «ulwirtige Austräg« gegen ivoraulbetahlung. «christstu« »erde» nicht auldewadn Popen verschiebt die Elid-eutschlanb-Reise Am Donnerstag entscheidender Kabinettsrat vrabiwolcknng nnnvrvr LvrUnvr SodrUtloltanp Berlin, 16. Nov. Der heutige Bußtag, sonst gewiß ein Lag der Ruhe und der Einkehr, hat eine Verschärfung der tnnerpolttischen Lage gebracht, die in der heute zur Tatsache gewordenen Form nicht vorauSzuschen war. Diese Verschärfung ist auf eine Brüskierung der Vertreter de» Zentrum» und der Bayrischen BolkSpartei dem Kanzler gegenüber bei dessen pflichtgemäßen Verhandlungen mit den Parteien im Auftrage de» Reichspräsidenten zurllckzu- sühren. Am MIttwochvormlttag erschienen zunächst, der Kanzler einladung entsprechend, die Führer der ZentrnmSpartel in der Reichskanzlei. Reichskanzler von Papen trug ihnen vor, daß er vom Reichspräsidenten beauftragt sei, die Frage zu klären, ob und in welcher Form die ZentrumSpartci bereit sei, sich an ter vom Reichspräsidenten gewünschten nationalen Konzentration positiv zu beteiligen und ans den Boden des NegicrungsprogrammS zu treten. Prälat KaaS stellte die Sache so dar, als ob die ZentrumSpartci grundsätzlich zu einer nationalen Konzentration bereit sei, jede nationale Konzentration unter Papen sedoch kategorisch ab leb ne. Die Formen des Austretens des ZentrumsftthrerS sollen lm übrigen io un- «rsreulich gewesen sein, daß der Reichskanzler schon nach dieser ersten Unterredung davon überzeugt war, daß cS mit diesen Methoden nicht wetterginge. 8m Anschluß an die ZentrumSsührer erschien dann noch ter Vertreter der Deutschen BolkSpartei, Abg. Dinge ldey, der ebenfaNS eine längere Aussprache mit dem Reichskanzler hatte. Dinge ldey erklärte sich mit dem Programm und der personellen Zusammensetzung der RcichSregierung solidarisch. Am Nachmittag fand bann der ebenfaNS angekündigte Empfang des Führer» der Bayrischen BolkSpartei, des bayrischen Staats» rate« Schäffer, statt, dessen Darlegungen haargenau den Ausführungen de» Zentrumsführer« KaaS entsprachen. Nachdem diese Aussprache« abgeschlossen waren, «nd nachdem vo« «attonalfoztalistischer Seite de« Kanzler mitgeteilt worbe« «ar, baß ma« dort nicht bereit lei, mit dem Reichskanzler z« »erhandel«, sonder« direkt« Verhandlungen mit dem Reichspräsidenten wünsche, hielt der Kanzler die vage für soweit geklärt, daß «««mehr die ihm obliegende« iunerpolitische« Entschlüsse reis wnrbe«. Er lieb zu» nächst telegraphisch de« Regierungen vo« Württem. berg, Bade« «nd Hessen-Darm stad« mit teile«, daß er sich genötigt sehe, seine süddeutsche« Staatsbesuche »« verschiebe«. Weiterhin beraumte er nach Rücksprache mit dem Reichs innenminister, dem NetchSwehrmtntster und dem ReichS- juftizminister auf Donnerstag vormittag eine KabinettSlihungan. An amtlicher Stelle verlautet nichts, in welcher Richtung nun die Entschlüsse des Reichs kanzlers fasten werben. Diese innerpolittsche Wendung hat naturgemäß in polt- tischen Kreisen da» größte Aussehen erregt, und man beschäftigt sich zur Stunde in der RelchShanptstadt mit einem lebhaften Rätselraten, wie die Dinge sich in den nächsten Tagen gestalten könnten, lieber den Ernst der tuner politischen Lage ist man sich in allen politischen Kreisen voll ständig im klaren Ebenso herrscht überall der Eindruck, daß eine Lösung so oder so nun nicht mehr lange auf sich warten lassen kann. Aste Ange» sind aus den Reichspräsidenten gerichtet, den der Reichskanzler nach der morgiaen KabinettSsistung sofort aussuchcn wird, nm ihm Uber das negative Ergebnis seiner Bemühungen um eine nationale Konzentration Bericht zu erstatten. Ein nicht minder lebhafte» Rätselraten ist darüber ent standen, was nun daö Neichökabinett morgen beschließen könnte. Verschiedentlich wird vermutet, daß der Reichs kanzler dem Reichspräsidenten im Lause de» morgigen TageS die Gesamtdemisston des Kabinette» an- bieten wird. ES scheint aber ziemlich sicher zu sein, daß der Reichspräsident diese Demission nicht anntmmt, sondern Papen und die NeichSrcgierung beauftragt, auch weiterhin im Amt zu bleiben. AIS sicher gilt nur soviel, daß der Reichspräsident dann versöulich noch einmal Ein ladungen an die Parteisiihrcr zn einer Rücksprache mit ihm ergehen läßt. Man rechnet damit, daß diese Rücksprachen frühestens am Freitag, spätestens am Sonnabend beginnen werden. Zu einer solchen Aussprache würde dann wahrscheinlich Hitler persönlich in Berlin erscheinen. Es hängt nun aste» davon ab, welche Vorschläge die gegen Papen opponierenden Parteien zur Lösung der aufs äußerste zugcspiktcn inner politischen Entwicklung machen können. ES heißt, baß daS Zentrum und die Bayrische Volkspartei bereit seien, einen nationalsozialistischen Kanzler zu tolerieren bzw. mit Ihm zusammenzuarbeltcn. Die RcichSkanzlerschast Hitler» scheint ernstlich nicht tn Frage zu stehen. Auch heute wieder wird der Name de» nationalsozialistischen Abg. Gregor Straßer al» zukünftiger Reichskanzler genannt, aber in bentschnatio- nalcn Kreisen ist man offensichtlich nicht willen», zur Stützung einer solchen Kanzlerschaft betzutragen. ES ist bet der augenblicklich höchst verworrenen Lage selbstverständlich kehr schwer, irgendeine Prognose für die nächsten Tage zu stellen, da die Entscheid ungbetmNetchSprästden- ten und nur bei ihm liegt. Die Svtlbelmftrake zur Absage -er SPD Berlin, 16. Nov. Die Ablehnung der Sozialdemokratie wird in Rcgieruugökrcisen als ein Akt der Agitation und Flncht aus der Verantwortung gewertet. Es wird hinzu gefügt, daß die Sozialdemokratie lieber sagen soll, waS sie an die Stelle der jetzigen Regierung setzen wolle. * Der ParlamentSkonslikt zwischen Nationalsozialisten unb Bayrischer BolkSpartei beigelegt. Im Aeltestcnrat des Bayrischen Landtages wurde am Mittwoch der Kon flikt zwischen Nationalsozialisten und Bayrischer Volks partei wegen der Ausschließung von 41 Nattonal- sozial ist en bcigclcgt. Der Genfer Völkerbund als Schiedsrichter Der Femost-KonsM Genf, 16. Nov. Der chinesisch-sapantsche Konflikt wird am nächsten Montag mit der Erörterung de» Lyt ton-Berichte« vor dem BölkerbundSrat in ein ent scheidende« Stadium gelangen. Man vermutet, baß die Behandlung des Konfliktes länger« Zeit tn Anspruch nehmen wird. Man nimm» sogar allgemein an, daß die Hauptaufgabe des Völkerbundes, die Lösung des Kon fliktes auf Grund der tm Lytton-Bericht enthaltenen Vorschläge, erst nach Weihnachten zur Behandlung kommt. — Der fapanische Vertreter hat au» Tokio ein neunzig Seiten lange» Dokument über den Standpunkt der javanischen Regierung mitgcbracht. Dieses Dokument be saßt sich bemerkcnSwerterweise nur mit den ersten acht Kapiteln de» Lytton-BerichtcS. also nicht mit den praktischen Vorschlägen, die die Kommission zur Regelung des Mandschurischen Konflikte» gemacht hat. Danzigs Leidensweg Abbruch der Warschauer Verhandlungen Warscha«, 16. Nov. Die Danztg-polntschen Verhandlun gen, die am 10. November in Warschau begonnen hatten, sind am Mittwoch endgültig abgebrochen worden. Ihr Zweck war, die strittigen Fragen der Marenkontingente, de» Ver- edclnngSv'rkehrS und der Organisation de» ZolldlenstcS bet- zulegen. AIS die Verhandlungen infolge der für Danzig ünannehmbaren polnischen Vorschläge Ende vergangener Woche unterbrochen wurde» und die Vertreter der Freien Stabt für zwei Tage Warschau verlassen halten, war dieser AuSgang bereit» unabwendbar geworden. Jetzt wirb es Sache des Hohen Kommissars de» Völkerbünde», Nosttng, sein, Entscheidungen zu treffen. Da tn allen zur Verhandlung stehenden wirtschaftspolitischen Fragen Gut achten der Sachverständigen de» Völkerbünde» vorliegen, dürfte diese Entscheidung nicht zuungunsten Dan zigs aussallcn. ES ist jedoch zu erwarten, baß Polen gegen diese Entscheidung Berufung einlegt, wodurch der ganze -Fragenbcrcich vor den Völkerbund gebracht werben wird. StmonS AbrüstunsSreöv Senf, 16. Nov. Der englische Außenminister Simon Kat dem Präsidenten der Abrüstungskonferenz. Hender son, am Mittwochabend Mitteilen lassen, daß er seine an gekündigte grobe Rebe über die AbrüstungSvolitik der eng lischen Regierung bereit» amDonnerStagvormtttag in einer Sondersitzung de» Bürd» der Abrüstungskonferenz halten werde. — Bon maßgebender englischer Sette wird betont, baß die Rede StmonS vor allem bezwecke, «ine Brücke zwischen dem deutschen und dem fran zösischen Standpunkt tn der AbrüstungSkrage zu schlagen, um die baldige Rückkehr Deutschland» in die Ab rüstungskonferenz zu ermöglichen. Die Rede enthält jedoch keinen festumrtssenen Vorschlag oder Plan unb stellt nach englischer Erklärung keineswegs eine Ergänzung de» fran- zösischeu Plane» bar. Mussolini Wer »io Bedeutung des SaWSmus liir die Welt Nom, 16. Nov. Am Mtttwochnachmittag wurde der WtntertagungSabschnitt der italienischen Abgeord netenkammer mit einem kurzen Festakt anläßlich der faschistischen ZehnjahreSfeier eröffnet. Nach einer Be grüßungsansprache des Kammerpräsidenten Giuriati er griff Mussolini, dem bet seinem Erscheinen begeisterte Kundgebungen dargebracht worben waren, das Wort zu einer kurzen Rede. Die Bedeutung der Zehnsahreöfeter, so sagte er, sei eine doppelte: Einerseits habe das italienische Volk tn seiner geschlossenen ungeheuren Masse einen ent schiedenen Sprung nach vorwärts getan, unb er selbst, Mussolini, fühle, daß er dem Willen diese» Volke» Ausdruck gegeben habe, wie daS bisher nie ge schehen sei. Auf der anderen Sette stünden die Lehren, die Einrichtungen und die Werke der faschistischen Revolution bet allen Ländern auf der Tagesordnung. Denn in dieser dunklen, gequälten und wankenden Welt könne die Ret tung nur von der Wahrheit Roms kommen, und von Nom aus werde sie auch kommen. — Auf Einladung der faschistischen Partei wohnten dem Festakt auch der Erste Bundessührer des Stahlhelms, Seldte, ferner der frühere NcichStagöpräsident Goering und NeichSbank- präsident a. D. Dr. Schacht bei. . Erwartet Amerika die Se-emder-aWagen? Washington, 16. Nov. Präsident Hoover hatte nach seiner Rückkehr in die Bundeshauptstadt eine Besprechung mit Schatzsekretär Mills. Beim Verlassen de» Weißen Hauses erklärte Mills, daß die Lösung des Kriegsschulden problems Sache des Kongresses sei, weil der Prä sident nicht ermächtigt sei, von sich aus das Mora torium zu verlängern oder die Kriegsschulden herabzusetzen. Sin hoher Negierungöbeamter, dessen Nam« nicht genannt wird, meinte» daß die «nropäische» Schuld ner die Dczemberzahlunge« voraussichtlich leiste« müßte«, weil die FälligkeitSbeträge — vo« der Zah, l««g Englands abgesehen — verhältnismäßig gering leie«. Roosevelt, der infolge seiner Erkältung weiter da» Bett hüten muß, kann infolgedessen den Zeitpunkt seiner Begegnung mit Hoover noch nicht bestimmen. Roosevelt er hält Hunderte von Telegrammen, in denen sein Entschluß, mit Hoover zusammenzuarbetten, gebilligt wird. Ser SaumtiM von SvmlWSutma ermvrtet Paris, 16. November. Der spanische General gouverneur von Spanisch-Guinea ist auf der Insel Annobon einem Mord zum Opfer gefallen. Diese Insel wird von ungefähr lNüü Eingeborenen und nur drei Europäern, nämlich einem Arzt, einem Missionar und einem Offizier der Kolonialgarde, bewohnt. Gouverneur Dr. Sestoa war am Montag aus der Insel eingetrosfen und dort von dem Offizier der Kolonialgarde empfangen worden. Am Abend des gleichen Tages wurde zu Ehren des Gouverneur» ein Fest veranstaltet, in dessen Verlaus der Offizier, offenbar in einem Anfall von Geistesgestörtheit, den hohen Beamten ermordete. Nach der Tat flüchtete er in den Wald, stellte sich aber am Dienstag- morgen den Personen, die den Gouverneur auf seiner Reise begleitet hatten. i 4« japanische Fischerboote vermißt Tokio, 16. Nov. Seit dem Wirbelsturm, der die pazi fische Küste Japans hctmsuchte, werden 46 Fischerboot« vermißt, die zu einer aus der Höhe von Taira arbeiten den Ftscherflotte gehörten. Man befürchtet, daß alle 4 0 Schiff«, von denen keine Spur zu sehen ist, tn dem Sturm gesunken und die Besatzungen von insgesamt 256 Mann umS Leben gekommen sind. Ferner sind 66 Matrosen des Dampfers „Gentschu Maru", der auf der Höhe der Halbinsel Jzu in den Sturm geriet, ertrunken. LerWMtwlle EMfwn in rin« zeimniladkik Füsse«, 16. Nov. In dem an der bayrtsch-österreichischen Grenze gelegenen Tiroler Städtchen Btls erfolgte in der Zementfabrtk SchretterLEo. eine starke Explosion in einem Zementofen. Der Mitinhaber der Fabrik, der Ober ingenieur Kommerzienrat Rudolf Fi scher, unb vier Arbeiter erlitten durch den Fnnkenregen unb die glühende Zementmasse schwere Brandwunden. Kom merzienrat Fischer ist bereits im Krankenhaus Füssen gestorben. Ein weiterer Schwerverletzter liegt im Sterben. — Die Mutter Fischers die telegraphisch herbeigerufen wurde, erlitt kurz nach ihrem Eintreffen einen Schlaganfall unb liegt nun ebenfalls schwelt krank tm Füssener Krankenhaus danieder.
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