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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321130020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932113002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932113002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-30
- Monat1932-11
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Aben-Aussabe «ltttvech, z». November iszz kN Gegründet 18S6 er. gahrvans LrahtanIchrUt! RachUchlen Lreed«n gernwr-chrr-Lammelnummer: >SI«l Nur M« Rackitg-Ipr-ch«: «r. «ovll Lchrllllrltung u. Hauv>g-Ick>-IUsteNe: Lnedr« - «. », Martenprat« »»/«» Iruck ». «Srrlag: LIeplch « «elchardl, r,««den. egoltlcheck-Kto. 10«S Dretdrn Nachdruck nui mit deuN.Quellenangab« (Dieedn. Rachr.l juISsstg. Unverlangt« Schrlllpkcke werde» nicht aulbewahrt iv«iug»ge«ahr »ei ILgNch »weimailger grrpellung monatlich ».« MI. krinlchlleblich 70 Pfg. für Lrager- lohn», durch voft«e«ug ».»» MI. einlchliehlich «« Vl«. Postgebühr (ohne Post,ustellung-gkbühr> »ei 7mal wdchentlichem verland. Mneelnummer »» vlg. «neetgenpreile: Die etnlvaltige «» mm breite Zeile »» Vlg-, lar au«wart« «0 Pfg., die »0 mm breite ReNamezetle e<x> Plg., auhechalb ero P>g. ab», »rilenablchla« lt. Lartl. gamttienan,eigen und Stellengeiuche ohne Rabatt li Big., auher- halb »» vl«. Ollertenaebichr »o vl» «u»wtrtt,e «ult,-,« gegen vorautbetahlun». Kttler noch nicht nach Berlin gefahren Kommt »le Auslvracke trokbem zustande? vrabtmoläang nnooror vorllnor Sokrlttleitaog Berlin, »0. Nov. Zur grobe« UeLerrafchnng aller politische« «reise ist Aböls Hitler am Mittwochvormittag nicht, wie ma« ursprünglich vermutet«, in Berli« ei«» getrosse«. Er hat be« Berliner Zug i« Jena verlasse« und begab sich vo« dort heute srith im Automobil nach Weimar, wo er i« Begleitung Röhms und seines Adjutanten Brückner in einem Hotel abstieg. Gleich zeitig sind heute früh Gregor Straßer und Dr. Frick von Berlin abgereist. Auch Dr. Goebbels ist in Thüringen, wo zur Zeit die Wahlkämpfe sür die Gemeinde» ratSwahlen stattsiude«. In Weimar sand in de» erste« NachmtttagSstunben eine Besprechung Adols Hitlers mit den «ach Reimar gekommenen Nutersührer« über die Frage statt, ob Hitler sich zu einer erneuten politische« Aussprache dem Wehrminister von Schleicher zur Bersügung stellen solle. Et« Ergebnis dieser Besprechung lag gegen S Uhr noch nicht vor. Wie «nS a«S dem ReichSwehrministerium «ms Ansrage mitgeteilt wird, steht ReichSwebrmintfter Schleicher nicht aus dem Standpunkt, bah durch die Reife» unterbrech««, Hitler» eine grnnbkätzltch« Ablehnung seitens des Führers der «ationalspgialifte« ,«« «»Sbrnck kommdn soll. Schleicher hofst vielmehr, bah Hitler «och in, Lause des Lage» «ach Berli» komme« wirb und die an gekündigte Besprechung bann stattsindet. Ob Schleicher «bensallS «ine« Unterhändler «ach Weimar zu Hitler geschickt hat, läßt sich nicht genau er« kenne«. I« Weimar ist, wie Rücksragen ergeben habe«, über die Dispositionen Hitlers nichts zu erfahre«. SS wird dort nur darauf hingewiese«, bah Hitler ja vo« Weimar ans jederzeit mit dem Flugzeug nach Berlin reisen und nach seinem Abslug innerhalb von zwei Stunde« in Berli« ei«, tresfen kann. Da eS sich, wie betont wird, bei der Besprechung Hitler—Schleicher um die letzte Unterredung handelt, die vor der Entscheidung des Reichspräsidenten noch geführt werden soll, so soll, wie man sagt, zum mindesten noch der heutige Tag abgcwartct werden, ehe der Reichspräsident die Erneuerung des neuen Kabinetts vollzieht. In diesem Zusammenhang ist von Interesse, dab das Berliner Organ der NSDAP., der «Ang riss", die Frage answirft, welchen Zweck neue Berhandlungen in Berlin denn etgcnt- llch haben sollten. Vorerst erscheine der Wahlkamps in Thüringen wichtiger. In einem Berliner Blatt war behauptet worden, dab der RetchSaubcnmtnister Freiherr von Neurath dte Ernennung -cs WehrmtntsterS von Schleicher zum Reichskanzler vom auhenpvllttschen Standpunkt als un erträglich bezeichn«» hätte. Demgegenüber wirb hentr an amtluher Stelle sestgestellt, dab der RelchSaubcnministcr eine solche Aeußerung Überhaupt nicht getan hat. Sir RriiWM'ArbMtMassimg gesichert Berlin, 80. Nov. Vom 28. bis 30. November 1032 tagte der Berwaltungsrat der Deutschen Ncichsbahngelellschast in Berlin. In den Beratungen über bas Ftnanzergeb- nts wurde sestgestellt, dab sich in den verstossenen zehn Monaten deS Jahres 1032 der Rückgang der Einnahmen gegenüber dem Vor jahre ans SS,6 Proz., gegenüber dem Jahre 1S2S aus i6,5 Prozent beläuft. Die Gesamteinnahmen aus dem Personen- und Gepäck- verkehr blieben bisher gegenüber 1031 um 22,1 Prozent, gegenüber 1020 um 30,5 Prozent zurück. Die Gesamtein nahmen aus dem Güterverkehr sind gegenüber 1031 um 27,7 Prozent, gegenüber 1020 um 51,2 Prozent zurückgeblieben. Die Ausbringung der gesamten sür die Rrbeits» beschassnng vorgesehenen 280 Millionen Reichsmark ist nnnmehr gesichert. Der Berwaltungsrat verfügte, nachdem er in der Septem- bersitznng über die Verwendung der 180 Millionen Reichs mark Beichlnb gekabt hatte, nunmehr auch über die Vertei lung der noch restlichen 100 Millionen Reichsmark. Sie werden sür Oberbau, sonstige bauliche Anlagen, für Fahr zeuge. Maschinen sowie sür Neubauten verwendet. Eine Gereke-Re-e in Kalle Halle, 30. Nov. Besonders beachtet wurde hier dte Er klärung Gerekes während seines hiesigen Vortrages über sein Arbeitsbeschassunasvrogramm, dab auch «tue Reichs regierung, an deren Spitze wieder Herr v. Pap en stehen würde, den Gerckcplan in seinen wesentlichen Teilen zum Bestandteil des RcgtcrungSprogrammS machen werde und seine Durchführung mit Ausdauer und Entschlossenheit tn die Hand zu nehmen beabsichtige. Er, Gereke, fürchte dabet durchaus nicht dte Einwände und Widerstände, die von der Person des RetchSbankpräsidcnte» Dr. Luther auöglngen und bei denen dieser sich bisher immer auf die inter nationalen Bindungen im Reichsbankstatut berufen habe. Im Gegensatz zu Luther, der in diesen internationalen Bindungen das Mittel begrübe, die Ncichsbank tnnerpolt- tischcn Einflüssen zu entziehen, sei er der Meinung, dab die Souveränität des deutschen Volkes derartige Bindungen nicht länger vertrage. Hinsichtlich des Ausbaues der A r b c i t s l o s e n f tt r - sorge versicherte Dr. Gereke, dab die neue Ncichöregic- rnng die bisherige Dreiteilung in vcrsicherungSmäbige Ar beitslosenunterstützung, in Krisen- und in Wohlfahrtsunter- stützttug, die eine Hauptnrsachc der kommunalen Finanz katastrophe sei, der von ihm immer vertretenen Aus- sassnng entsprechend beseitigen werbe. Neuerung bei -er Devisenzuteilung Berlin, 30. November. Vor einigen Tagen hat der NeichS- wirtschaftSminister den Dcviscnbewirtlchaftungsstellcn die er forderlichen Anweisungen für die Devisenzuteilung für das erste Halbjahr 1033 zugehen lasten. Tie Anweisung bringt insofcrn eine Neucrung, als das Devisenkontingent künftig nicht mehr für ein Viertel-, sondern für ein halbes Jahr festgesetzt werden soll. Bei der Berechnung der Kon tingente soll auögegangen werden von den in den letzten zwölf Monaten vor Eintritt der Devisenbewirtschaftung, also dem Zeitraum vom 1. Juli 1030 bis 30. Juni 1031, für un- mlttclbarc Einfuhr geleisteten AnölandSzahlnngcn. Vayerns Berireiung tn Verltn München, 30. November. Der stellvertretende Bevoll mächtigte im RetchSrat, Ministerialdirektor Sperr, ist mit Wirkung vom 1. Dezember d. I. bis aus weiteres mit der Führung der Geschäfte der bäurischen Gesandtschaft in Berlin und der stellvertretenden Führung der bäurischen Stimme» im RcichSrat betraut worden. Hoffnung auf 1S33 Loudon, 80. Nov. Str Walter Lauton sagte Dienstag abend in einer Rede tn Oxford, das nächste Jahr dürste eine Erholung des Handels und tm Anschluß daran eine stetige A u sw ä r t S b c w cgu n g bringen, voraus gesetzt, dab keine Störungen eintretcn. Einige kleinere An zeichen einer Besserung seien bereits bemerkbar oder zu mindest bemerkbar gewesen. Dte englischen ArbettS» losenztffern hätten sich etwas gesenkt, und ebenso zeigte der Export leichte Anzeichen einer Besserung. ES habe allen Anschein, als ob im letzten Sommer das Schlimmste überstanden worden sei. Der enge Zu sammenhang zwischen dem Wirtschaftsleben und den politi schen Ereignissen sei erstaunlich. ES komme viel darauf an, in welcher Richtung sich die politischen Ereignisse bewegen. Sie öinMew> Meldung eine «erwudllua« Moskau, 80. Nov. Wie jetzt sestgestellt wird, ist die Nach richt über -en angeblichen Tod Sinowjews überall tm AuS- lan-e verbreitet worden. Sie sei darauf zurückzuführen, -ah «in sowjetrusstscher Bürger namens Sinowjew gestorben sei, -er zufällig -en gleichen Vornamen wie der ehemalige Vor sitzen-« -er kommunistischen International« Sinowjew hatte. Sinowjew lebe in -er Näh« von Moskau un- stehe bem poli tische« Leben völlig fern. LMM Kritik am Wris-MoSkmirr MI Phantasien über -ie Reichswehr Paris, 80. Nov. Das Außenministerium teilt mit: »Die französische Regierung legt anläßlich der Unterzeichnung des Nichtangriffspaktes mit der Sowjetunion Wert aus die Fest stellung, daß dieser Bertraa in keiner Weise den Inhalt eines anderweitigen Handelsvertrages oder die volle Freiheit der französischen Negierung in Zollfragen beeinträchtigt. Nach der nunmehr erfolgten Verösfentlichung des Wort lauts erkährt der Vertrag von feiten der Rechten eine neue scharfe Kritik. Pertti, ar nennt tm „Echo de Paris" denWortlaut noch ungttusttger als den vor einigen Tagen bckanntgcwordenen Auszug. Die beiden Ziele, dte bet den Verhandlungen vorgeschwebt hätten — Herstellung des Gleichgewichts tm französisch-russischen Warenaustausch, der bisher für Frankreich passiv ist, und Trennung der Noten Armee von der Reichswehr slj durch dte Feststellung, baß ein von der Reichswehr unternommener Angrtfs vo» der Noten Armee nicht unterstützt werben dürfe — seien nicht erreicht worben. Dte russischen Bestellungen an die französische Industrie blieben wahrscheinlich von Krediten abhängig, die nie» mand bewilligen werbe, und Rußland habe volle Handlungsfreiheit be halten sür de» Fall, daß Frankreich angegriffen werde, da der Vertrag keine AiiSlcgung des Begriffs „Angriff" enthalte. Die Russen hätten anderseits erreicht, baß Frank reich praktisch keine Maßnahme mehr gegen das russische Dumping ergreifen könne. Den Schiedsgerichts- vertrag bemängelt Pcrtinax, weil er keine Ergänzung des üblichen diplomatischen Verfahrens enthalte. Im „Iourna l" stellt Saint Brice fest, dab eine will kürliche Durchführung des NtchtangrissSvertrageS eine völ- lige Umstellung der sowjetrussischcn Methoden und Grundlagen vorauösetzc. Nm die tm Napallovcrtrag und den Militärverträgen M zwischen Berlin und Moskau her gestellte Uebcreinsttmmung zu parieren, seien andere Dinge als ein Nichtangrtsssvcrtrag notwendig. Auf Handels- politischem Gebiet würden alle Versprechungen lediglich auf dem Papier bleiben. Elnloru» Sämig» beim MktrbmMemmissar Danzia, 30 November. Die Danziger Regteruna erhebt In einer Note an den Völkerbundskommissar Einspruch dagegen, daß da» von ihr anhängig gemacht« Schiedsver fahren ans sofortige Beseitigung der widerrechtlichen polnt- Icken Hochschutzzvlle gegen die Danziger Wirtschaft aus gesetzt werde, bi» Polen» Antrag auf Abschaffung der Dan- »Ger Eigenkontingrute rechtvkrästig entschieden sei. Di« Er füllung diesrr polnischen Forderung würde «inen Frei brief sür Polen darstellen, für ein weitere» Jahr die Danziger Kontingent-rechte illusorisch zu machen und di« Danziger Wirtschaft unerhvrt zu schäbigen. — Der Danztaer Senat hat bem Völkerbundskommissar umfangreiche» Ma terial aber di« völlig« Zerstörung der wtrtschaftttchen Recht». Gleichheit Danzig» Lurch Mole« vorgelegt. ES braucht kaum besonders betont zu werden, dab auch in diesem Falle dte französischen Hinweise auf angebliche geheime deutsche Militärabkommen mit Rußland völlig abwegig sind und der bekannten französischen Phantasie entspringen, dte aus den verschiedensten Gebieten eine deutsche Gefahr wittert. Mtkau d»M ms SmdMewettermg Moskau, 80. November. Außenkommtssar Litwinow empfing am Dienstag den Berichterstatter des „Petit Pari st en" und erklärte ihm, die Sowjetrcgierung be grübe die Unterzeichnung des russisch - französischen Ntcht- angrtsfSvertraaS. Dte Unterzeichnung werbe eine ganz neueAtmosphäreinben russtsch-sranzösischen Bezieh»»- gen schaffen und das Mißtrauen zwischen beiden Ländern be seitigen. Dte Sowjetregterung habe sich schon längere Zeit bemüht, den Vertrag mit Frankreich abzuschließen, der durch sowjetfeindliche Machenschaften der Weißgardisten viel- fach stark gefährdet worden sei. Herriot habe von dem Gedanken der Garantie und Sicherheit gesprochen. Die Sowjetregiernng erkläre, baß sie diese« Gedanken nicht fernstehe. Obivohl sie dem Völkerbund nicht angehöre, werde sie immer sür die Sache de» Friedens kämpfen. Die VertragSunter- zetchnung werde hoffentlich zu einer Erweiterung des russisch französischen Handels führen. WrllMttwlemn-Konsmm t« MUS Pari», 80. November. In Parts hat am Dienstag eine Konferenz begonnen, an der Vertreter aller große» Petro leuminteressenten der Welt — mit Ausnahme Ruß- lanbS — tetlnehmen. Das Ziel der Tagung ist die Eini gung über ein« Mindesterzeugung un- di« Erhöhung des Petroleumpreises um 25 v. H. Wie der „Matin" ersährt, bat di« Regierung -er Sowjetunion mitgetetlt, daß sie bereit sei, di« Pariser Beschlüße auch auf di« sowjetrussischen Petroleum- quellen anzuivenden. Sir NemWmsm am die MsmMlMlereihliiig London, SO. Nov. In politischen Kreisen Londons wird jetzt damit gerechnet, -aß Mac-onal- am Donnerstag den Außenminister Str John Simon nach Genf begleiten wir-, wenn bi» dahin di« englisch« Antwortnote an Amerika in -er KriegSschuldensrage fertiggestell« ist. Man erwartet, dab die Fünfmächtebesprechungen tn Gens über die Möglich keit einer Rückkehr Deutschland» zum Konferenztisch am Freitag beginnen können, fall» Freiherr v. Neurath in -er Sag« ist, an ihnen tetl-unehmen. Wie verlautet, wurde bet -en Besprechungen -«» zur Zeit in London weilenden englischen Botschafter» in Pari», Lpvb.Tyrrell, mit Mae- -onal- di« Frag« der FÄnfmächtebesprechmrg erörtert.
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