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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.11.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321128029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932112802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932112802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-28
- Monat1932-11
- Jahr1932
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AVen-AuSvabe Wsntao, 28. November isss en Drahta-ckchry«: «eLrichte« Dresden 8 errllvreckxr-Lammeinummer: »ü»41 Rur für NachtgesprSck,«: vir. »oon Lck>rUU«itung u. HauvIgelchSfNIIell«: Dretden - il. 1, Marienstrab« S«/4» Druck «. Verlag: Ltepjch ck »eichardl, Dresden. BoUcheck-ckto. lOSS Dretder» Nachdruck nur mit deull. Quellen an gab« (Dr«4dn. Nachr.» ,uILt»g. Unueriangt« Schrillstacke werde» nicht ausbewrchrt Gegrünöet 1SS6 «ernaeaebüdr bei tckgllch »wetmevger Zustellung monatlich S.iO Vll. (etnichiiebNch 1» Vtg- Mr Drckger- ladni. d^d Poltbe,ug ».»0 Mk. »lnlchllestllch S6 «,g. Postgebahr «ohne P-stiustellung«g-bahr) bei »mal wbchenUlchem Verland, Einzelnummer 10 Pfg. «njelgenpreile: Di« einlpalttg« SO mm breile llell« »a Pf-., für aulmLrt« 40 Pfg., di« »0 mm breit« «-Name»eile «00 Pfg., aubertzalb »SO Pfg. ab« ckrilenablchlag lt. Tarif, stfamlllenanzeigen und Etellengeluche ohne Rabatt lS Pfg., außer- halb »S Pfg. vllertena«bilde LO Pfg. «uswLrllg« «ullrLge gegen Borausbet-Hlung. Schleicher fetzt -le Verhandlungen fort MIimsMme m!t GtwerMaNm und SW. Berlin, S8. Nov. In unterrichtete» Kreise» rechnet «um heute mittag damit, daß die Entscheidung über die lnnerpolttische Lage, das heißt also in erster Linie über die Persönlichkeit des kommende« Kanzlers, allersrühestens morgen zu erwarte« ist. General v. Schleicher setzt seine iuossizielle« Besprechungen heute fort» und zwar wird er in erster Linie mit de« Sozialdemokraten und den Gewerkschaste« Fühlung nehme«. Er verhandelt immer «och auf der Basis eines neuen Kabinetts v. Papc «. Auch jetzt komme« nur »och die beiden Möglichkeiten «o« Papeu oder vo« Schleicher in Frage. Etwas Sicheres läßt sich aber erst «ach dem Abschluß der Lchleicherschen Be sprechungen sage«. Vorbereitungen für -en Reichstag Berit«, 28. Nov. Nachdem der endgültige Zeitpunkt der ReichstagSerüsfnung, Dienstag, der 6. Dezember, jetzt fest steht, werden nunmehr die nötigen Vorbereitungen sür diese Eröffnungssitzung getroffen. Die Einladung ist zunächst nur allgemein erfolgt, da die Namen der ein zelnen Abgeordneten noch nicht seststehen. Die erst« Sitzung wird unter de« AltersprLNdin« de« Abgeordneten General Litz mann, der bekanntlich auch Alterspräsident des Preußischen Landtags ist, stattsinden. Am Vormittag bießeS Tages treten sämtliche Fraktionen zusammen. Nach der Eröffnungssitzung tritt unter dem Vor sitz des bisherigen ReichStagspräsidcnten Göring der A e l- test en rat zusammen, in dem die Fraktionen je nach ihrer Stärke vertreten sind. In der zweiten Sitzung, am Mitt woch. dem 7. Dezember, erfolgt daraus die Wahl des R e t chs t a g s p r« s i d i u m s ES ist ivohl zu erwarten, daß der bisherige ReichStagöpräsident Göring als Ver treter der stärksten Fraktion der Nationalsozialisten mie dergewählt wird. Die Posten der drei Vizepräsidenten werden wahrscheinlich wie im vorigen Reichstage dem Zentrum, den Dcutschuationalen und der Banrtschcn Volks partei zusallcn. Ob der Reichstag nach der Wahl des Prä sidiums in eine politische Aussprache eintretcn wird, steht noch nicht fest. ES sind Bemühungen im Gange, eine Vertagung bis zum Januar hcrbelzuführcn. Reue Verhan-lunven in Preußen Berlin, 28. November. Nach dem vorläufigen Scheitern der Verhandlungen nm die Bildung einer Mehrheitsckegie- rung im Reich sind die Besprechungen zur Schassung einer neuen preußischen Staatsregierung wieder aus genommen worden. Da im Preußischen Landtag bei der gegenwärtigen Zusammensetzung dieses Parlaments eine Mehrheit bereits aus Nationalsozialisten und Zentrum ge bildet werden kann, würde eine Verständigung zwischen diesen beiden Parteien genügen, um einen neuen Ministerpräsidenten in Preußen wählen zu können, dem nach der Sterfassung dann die Befugnis zustande, die übrigen Staatsminister zu ernennen. Es hat über die Möglichkeit einer baldigen Wahl des Mi nisterpräsidenten eine mehrstündige Unterhaltung zwischen dem Landtagspräsidcntcn Kerrl als Vertreter der NSDAP, und dem Führer der preußischen Zentrumssraktton, Abg. Lauscher, sowie dem Geschäftsführer der Zentrums fraktion, Abg. Dr. Graß, stattgesunden. Diese Verhand lungen dürften fortgesetzt werden, ohne daß man bereits jetzt absehen könnte, ob sie so rasch zum Abschluß gelangen, daß der Landtag beim Wiederzusammentritt am 13. Dezember den neuen Ministerpräsidenten wählen könnte. Vorläufig ist es auch noch verfrüht, Uber Personenfragen sowie darüber zu sprechen, ob und welche Konsequenzen sich für die Einrichtung des R e i ch s k o m m i s s a r s in Preußen aus der etwaigen Neuwahl eines Ministerpräsidenten ergäben. Stil« aber die kommende Sntwichlmg Loubo«, 28. Nov. In einer Unterredung mit dem Ver treter des ,, Daily Expreß" erklärte Adolf Hitler, daß nach seiner Ansicht in nicht mehr als vier Monaten das kommende Präsibtalkabtnett wieder gestürzt und bann der Tag der Nationalsozialisten gekommen sein werde. Man könne ein Land nicht gegen den Willen von NO v. H. seines Volkes regieren. Das sei in Deutschland genau so unmöglich, wie cs in England unmöglich sein würde. Auf den Einwurf des Berichterstatters, daß die Regierung durch die Gewehre der Armee geschützt sei, sagte Hitler, Gewehre könnten vielleicht in Rußland Wert haben, aber nicht in Deutschland. Der Sturz der Regierung könne auf verschiedene Arten zustande kommen. In diesem Winter werde sich die Arbeitslosigkeit erhöhen und es werde große soziale Unruhen, Streiks und ähnliches geben. Das Wich tigste sei aber, daß die Regierung einem katastrophalen Zn - sammenbruch ihrer Finanz- und WirtschaftS- uläne gegenüberstchen werde. Hitler sagte, daß er bei den letzten Verhandlungen über die RegicrungSbildnng von Anfang an gewußt habe, daß cs sich um eine grobe Komödie handele, die dazu erfunden sei, um dem deut schen Volk vorzutäuschen, daß man gerecht handele. Der Plan sei fehlgeschlagen. Er sei nicht getäuscht morden, und auch das deutsche Volk sei nicht getäuscht worden. Neuer Dirigent -er Pressend,eiluns Berlin, 28. Nov. Der bisher an der Botschaft in A n - kara tätige Botschaftsrat Aschmann hat die Geschäfte des Dirigenten der Presseabtetlung übernommen. Englands Stellung Sogen Wiedrkuusrollun» der RevaraüonSsmge ' Loudon, 28. Nov. In den maßgebenden Morgenblättern wird zwar immer wieder hervorgchoben, daß das Kabinett noch keine Entscheidung darüber gefällt hat, was im Falle einer ablehnenden Haltung Amerikas in der Frage der Schulderrzahlung zu geschehen habe. Aber es scheint doch als sicher betrachtet zu werden, daß, falls der Kongreß in Washington bei seiner Haltung bleibt, die Zahlung ersolge« wird, vielleicht unter Benutzung der tu Aussicht gestellte» Er leichterungen sZahlung in Sterlingwährung und all mählicher Transfer des Betrages). „Times" sagt, was Amerika interessiere, sei die Wir- kung des Transfers von ungefähr 29 Millionen Pfund Sterling auf die Wechselkurse, die Warenpreise und den internationalen Handel, besonders den amerikanischen Handel. In dieser Beziehung könne betont werden, daß das weitere Sinken des StcrlingkurseS, mit dem im Falle der Zahlung bestimmt zu rechnen sei, die Kaufkraft Eng- lands und damit a>ch den sinkenden amerikanischen Aus fuhrhandel weiter schmälern müsse. Noch ernster würde, auch vom amerikanischen Stand punkt betrachtet, die Wiederaufrollung der Repara« tionSsrage «nd die damit verbundene Zerstörung des Vertrauens ans die Znknnst sei«. Schließlich verlangt die „Times", daß die neue britische Note keinen Zweifel daran laste, daß England zahlen werde, falls Amerika darauf bestehe. Auch das Arbeiterblatt „Daily Herald " wendet sich gegen die „unverantwortliche und schädliche Propaganda , die daraus abziele, daß Großbritannien seine Zahlung«, ««sätztakett erklären so«. zm SstmldenzMimg „Sie Entscheidung ist unadünderlich" Washington, 28. Nov. Angesichts der Tatsache, daß von den Schuldnerländern neue Noten an die Regierung der Bereinigten Staate» vorbereitet werden, wird in der Regie rung nahestehenden Kreisen betont, daß die Entscheidung über die Abänderung weiterer ZahlungSerleichterungcn endgültig mrü unabänderlich sei. Präsident Hoover könnte nichts weiter tun, als dem Kongreß die Einsetzung einer Kommission zur Prüfung der Schulden vorschlagen, was der Kongreß wahrscheinlich ab lehn en werde. Die Schuldnerländer müßten die Mitte Dezember fällige Rate bezahlen oder ihre Zahlnngs u » f ä h i g k e t t erklären. In NegierungSkretscn erwartet man, daß die Schuldner länder sich wegen der Schuldenherabsetzung mit Roose velt nach seinem Amtsantritt in Verbindung setzen. Mu «rad Külte tu Rein»« - zwei rote Renyork, 28. *Nov. Der Winter setzt in diesem Jahre ungewöhnlich früh ein. In Neuyork sank das Thermo- Meter in der letzten Nacht bis aus 10 Grad unter Null. Zwei Erwerbslose wurden erfroren aufgcfnndcn. Die privaten Hilfsorganisationen wie die Heilsarmee teilen mit, daß alle Wärmchallen und Notquartierc bis zum letzten Platz besetzt sind. Viele Tausende können keinen Nntcrschlnpj mehr finden. Man rechnet für den Winter mit furchtbarem Elend, zumal cs weder eine Erwerbslosenuntersttttzung noch eine WohlsahrtSfttrsorge gibt. Die nach dem warmen Süden fahrenden Leersrachtzüge nehmen Zehntausende von Er werbslosen mit. In den Barackenlagern der Kriegsteil, nchmer in den Außenbezirken von Neuyork herrscht gleich, falls schwere Not. Die meisten dort untcrgcbrachtcn Famt- lien sind völlig mittellos und können nicht einmal für Hetzmatertal sorge«. RetchsMrertaguno des Wehrwolfs Eisleber,, 28. Nov. Bon der Reichspressestelle des Wehr wolfs wird uns geschrieben: Am 26. und 27. November trafen sich die Ortsgruppenführer des Wehrwolss aus dem ganzen Reich zur Reichsftthrertagung in Eislebeu. Der «onnabend vereinigte alle Erschienenen zu einem ÄameradschaftSabend. dem ein großer Zapfenstreich, aus- gesührt von der Wehrwolfskapelle, voranging. Die Stadt EiSleben hatte zu Ehren der Wehrwölse den Markt festlich beleuchtet. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag fanden die Sondersitzungen über die einzelnen ArbettS- gebiete, wie Wehrsport, Kraftfahrstasfel, WehrwolfsbUse, Presse, Jugendpflege, Kastenwesen und Sozialpolitik statt. In der ReichSführertagung am Sonntagmorgen tm Land- bnndhaus umrik der Führer des Wehrwolf, Fritz Kloppe, die nächsten Ausgaben. Wehrsport und soldatische Grund lage werden nicht verlassen. Nach Klärung und Festlegung der staatspolitischen und wirtschaftlichen Ideen faristokra- ttscher Einheitsstaat und PossedismuS) wird nun der Wehr- wolf als politische Kampsbewegung — wenn man will, als neue revolutionäre Partei — sich gröberen politischen Auf- gabcn widmen. Da der Wehrwolf trotz seiner Ablehnung des Parlamentarismus die Selbstverwaltung der Ge meinden uneingeschränkt befahr, wird der Wehrwolf in diesem Sinne bei den kommenden preußischen Gemeinde wahlen mit eigenen Listen auftreten. SinauMtebuno ter FünlmüchtebelvreKung Berlin, 28. Nov. ES hat den Anschein, als ob die ursprünglich für Mitte dieser Woche in Aussicht geuommene Bier- oder Fünfmächtebesprechuug zur Gleichberechtigungs frage noch etwas verschoben werden dürfte, da einige der beteiligten Persönlichkeiten zu diesem Zeitpunkt ander weitige Verpflichtungen haben. Es ist deshalb noch un gewiß, mann die Besprechungen stattsinden werden. Wie in Berliner politischen Kreisen verlautet, hat Herriot wisse« lassen, daß er wegen der amerikanischen Schuldensrage einen Fr ist auf schub vorschlage. Rolling bleibt bis Februar in Danzig Gens, 28. Nov. Der VölkerbunLsrat hat heute die Danziger WährungSangclegenhett tm Sinne des am Sonn abend zwischen Danzig und Polen in Genf getrollencu ilcbercinkommcns ohne Aussprache erledigt. In der an schließenden nichtöffentlichen Sitzung wurde der Austras des einstweiligen VölkerbundSkommiffarS in Danzig, Rosting, bis zum 1. Februar 1083 verlängerte RichtangrWpakt Rußland-Kolon in Kraft Moskau, 28. Nov. Das Präsidium des HauptvollzugS- auöschusses der Sowjetunion ratifizierte den in Moskau am 25. Juli d. I. unterzeichneten polnisch-sowfetrussischen Nicht angriffspakt sowie die SchlichtungSkonven- tton, die am 23. November d. I. unterzeichnet wurde. Auch der polnische Staatspräsident hat den Nichtan griffspakt und das Vergleichsabkommen mit Sowjctrußlanü ratifiziert. Aas- auf etnsn Autorüuber Saarbrücken, 28. Nov. Zu einer aufregenden Jagd auf einen Autoräuber kam es am Sonnabend im Stadt zentrum von Saarbrücken. Als der Autodieb mit dem gestohlenen Wagen in langsamer Fahrt an dem Besitzer des Autos vorbetsuhr, sprang dieser anf das Trittbrett des Wagens und wollte den Dieb zwingen, nach der Polizei wache zu fahren. Der Autoräuber flüchtete aber in ein HauS und sprang, als ihn die Polizei verfolgte, aus dem dritten Stockwerk auf die Straße. Er zog sich so schwere Verletzun gen zu, daß -er Tod auf der Stelle eintrat. Eisenbahnfähren über -en Aermelkanal London, 28. Nov. Den Blättern zufolge hat die Sou thern Rai Iwan beschlossen, einen Etsenbahnfähr- dienst zwischen Dover und einem französischen Hafen, wahrscheinlich Dünkirchen, einzurichten. Mit der Fähre sollen hauptsächlich Gütcrzüge befördert werden, um das zeitraubende und kostspielige zweimalige Umladcn von Waren zu vermeiden. Die Fährboote, von denen drei gebaut werden sollen, werden aber auch tm Stande sein, Fahr gäste zu befördern. Der neue Dienst soll im Sommer 1931 beginnen. VIS-o«ers im Bulleriabnpr-rek Leipzig, 28. Nov. Am Montag begannen die Plädoyers der Verteidigung im Bullerfahnprozeß. Als erster sprach Rechtsanwalt Dr. Rosenfeld. Er drückte leine feste Ueberzeugung von der Unschuld des Angeklagten aus und stellte -en Antrag aus Freisprechung. Roch ein L-öeS-pfer in Ktnöenburs Hindenburg, 28. Nov. Der in den Delbrttckschächteu eingeklemmt liegende Füller Woithowski ist Montag früh an Herzschwäche gestorben. Trotzki bars nicht nach Norwegen. Pressemeldungen zu folge hat das norwegische Justizministerium das Einreise gesuch Trotzkis aSgelehnt.
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