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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.12.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321220029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932122002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932122002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-12
- Tag1932-12-20
- Monat1932-12
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77. Sahrvauv. Aden-Ausgabe Dtenstav. Lv. Dezember 1WL Yernwrecher-Lammelnummer: 2L24L Nur für NockUgewräche: Nr. 20011 Sckzrfsllellunn u. >?auvttzefchäflLsteNe: LreLdeu-Ä. L, vrauenilrabe üv/4» Lre-den. Postfcheck-Sto. »0«« Lretde» Nachdruck nur mir deuU. Quellenangabe lDreSdn. Nackzr.» zuläfftg. Unverlangte Echrijtltücke werde» «Ich» «»sbewabrt lohn» durck Pollb-»ug ».20 Mt. ei»I<I)Ii«bli-I> ÜS Pia- Poftaebüd, coiin- PsHruII«»ung-gebül,r> bei 2 mal wSchknMckiem Seeland. v«n,elnummee lv Mg. «njelgenvrelle! Die el-wallta- SO mm breiir Nelle 8L «Ist.. !ü- auiwSel» <o Ptg., die so mm beeil- Rellamezette soa Pia-, aukeebaib »so Pta- äbj- tlriicnabl<i>lak> It. Tarif, üiamilienanieiaen »nd <?IeIIenaeIu-iie odne Nabaii >8 Pia., außer- Haid u» Pf». LIlcrie»»ebühr !>i» Pf» «iUwLilige AulieLac gc»eu Borau-bejahiun» ?! Die politische Notverordnung veröffentlicht „zur Erbauung des uincrrn Mdrns" Berlin, 20. Dez. Amtlich wirb s o l g e i» d e s cr- klärt: Die zur ivirtschastlichen Erholung notwendige Ans schaltung aller absichtlichen Ltörungeu des össentlichen Lebens bat in den lebten fahren eine grohe Zalil »an A n s n a b >n e b e st i in in n n a e n nolivendig gemacht, die die 2lusübung Ser staatsbürgerliclten :>!eä>'e beschränkt haben. Die jcht sichtlich cingctrctcnc polilischc Stcrnhigung bat die Reichsregieruug veranlaht, dem Reichspräsidenten die Aushebung eines Teiles diese» Londervorschriiten, nnd zwar die 'Aushebung der Berordnuugen gegen politische AuSschreitnuge» nnd gegen den politischen Terror vorzu- schlagen, deren Geltungsdauer von vornherein nur für die Zeit besonderer politischer Spannungen gedacht war. Es verstellt sich von selbst, das» cs siir jede Regierung wünschens wert ist, die normaten gesetzlichen Borschristen >inr so lange durch Londermahuahmen zur Licheruug der Ltaatsautvriiät zu verstärken, als das unumgänglich notwendig ist. Ter Reichspräsident bat diesem Antrag zngestimmt Mit der Aushebung der genannten politischen Not verordnungen kommen anker ihren verschäritcn Ltras- vvrschristen unter anderen» znm grössten Teil diejenigen Bestimmungen in Fortfall, die das Versaw mlungs recht und die Presse über das normale Plag hinaus beschränkt habe»». Die Reichsrcgieruug ging dabei von der Erwartung aoS, dah die politischen Meinungsverschiedenheiten künftig in der Oesscutlichkcit in einer Form aus getragen werden, die des deutschen Bolles als einer Uulturnation würdig ist. Wie der Reichskanzler bereits in seiner Rundsuntrede mitgeteilt hat, hat der Reichspräsident den» Bo»schlag der Reichsregierung im Vertrauen ans den gesunden Linn der ordnnngliebenden Bevölkerung entsprochen, dabei aber znm Ausdruck gebracht, das, er nicht zögern wurde, eine s ch a r s c V ervrdn n n g zum Schlitze des deutschen 'Bolkes zu erlaise», sails er sich tvider Erwarten in seinem Ber trauen getäuscht sehen sollte. Die L t r a s m i l d e r u u g s »> o r schrist e u der Ber ordnnng gegen politische Ansschreitnngen vom I I. Fnni sind ausdrücllich anjrechterhalten. Auch in das sosorlige Anne» krasttrcten der ans Grund der bisherigen Borschristen erlassenen Z e i t » n g s v e r b o t e ausgesprochen ivvrden. Um einen klaren Rechts zustand zu schassen, er schien es angebracht, in» Zusammenhang mit de» Aushebung der politischen Notverordnungen schon jebt das Äicpublikschnstgcsest anher «rast zn sehen, denen Geltungsdauer am 3l. Dezember abgelausen wäre. Gin uneingeschränkter Fvrtsatl dieses Gesetzes >var allerdings nicht möglich, da in ihn» Bvrschristen enthalten sind, die zur Sicherung des össentlichen Lebens gegen sriedenstörende Angrisse nicht entbehrt werden können. Ab gesehen von diesen Ltraivorjchristen sind aus dem Rcpublik- schuhgesetz mit geiviuen Abänderungen nur diejenigen Bor schristen übernommen worden, die der Sicherung des Staates gegen hochverräterische Angrisse dienen. Es sind dies die Bvrschristen über Zuständigkeit und Bcr- sahren bei Auslösung von B e r e i u c n, die hochverräterische Zivecke verfolgen, nnd die Möglichkeit, periodische Trnckschrist e n ans geivisse Zeit zn verbieten. Abgesehen hiervon enthält die neue Berordnnng nur noch zwei Borschristen, aus deren dauernde Beibehaltung im Interesse des Ltaatswohlcs nicht verzichtet werden kann: die schon in» :>! eichs v e reinsges e h ausgesprochene, vor kurzer Zeit aber vom Reichsgericht aus svrmeUen Gründen sür nicht mehr anwendbar erklärte Besngnis der Polizei, Beauitragte in üssentliche Versammlungen zu entsenden, muh auch weiterhin gegeben sein. Ebenso muhte ans Gründen der össcntlichen -Sicherheit die am :ik. De zember endende Geltungsdauer des 8 :t des Waffen mihbranchgesehes bis aus weiteres verlängert werden. -c- Die neue Notverordnung hciht „Bcrordnvna des Reichspräsidenten zur Erhaltung des inneren Friedens vom l!>. Dezember 103L". Den Wortlaut der Berordnnng siehe Leite 2 s Der Burgfrieden bleibt vrahtmolltung nosoror Sorliaor Sokirltlloltnng Berlin. 2». Dezember. Wie von zuständiger Ltelle er gänzend mitgctcilt ivird, bleibt die zur Zeil gültige Ber ordnnng über den p o l i t i s ch e n B n r g s r i e d c n, die noch bis zum I. Faunar einschliehlich Gültigkeit hat, bestehen. Lie wird also durch die neue Berordnnng nicht betroffen. Mit der Aushebung der P r e I i c n o t v c r o r d n u n g ist das Mittel der Z w a n g s a n s l a g e n a ch r i ch t e n in Fortfall gekommen. Was die Z e i t u n g s v e r b v t e angeht, so wird es künftig nur noch zwei Be r b v t s g r ü n d e geben, nämlich dann, wenn eine Zeitung hochverräterische oder landesverräterische Berössentlichnngen bringt. An zuständiger Ltelle wird milgeteilt, das» gleichzeitig mit der Notverordnung im Reichsgesevblatt eine Berordnnng über die Aufhebung der L v n d e » g c r i ch t c erscheinen wird. Saö Miitlal des AimiMMtzeS Doch noch Reichstag vor Weihnachten? Berlin, 20. Dez. An der Innerpolitischen Lage, wie sie durch das noch n n g e w i s s e 2 ch i ct s a l der A u» n e stie - Vorlage geschahen ist, hat sich bisher nichts geändert. Das einzige neue Moment, das sich ergeben hat, ist, dah entgegen den noch gestern kursierenden Berlantbarnngen die badische Regierung ossenbar doch nicht gewillt ist, die Amnestie passieren zu lassen, so dah die drei süddeutschen Länder, Bauern, Württemberg und Baden dagegen stimmen würden. Fm Reichstage sand heute morgen eine Konferenz deS Ministerialdirektors Tr. 'Brecht mit den prenhischen P r o v i n z v e r t r e I c r n über die Amnestiesrage statt. Droh des Einspruchs der süddeutschen Länder hosst man nach wie vor, dah lebten Endes die Amnestie doch den Reichsrat noch ohne Einsvrnch passieren ivird. Eine absolute Gewiss heit besteht allerdings nicht, da das Ergebnis möglicher weise von einer 2 ti m m e abhängt. Man hofft, dah vielleicht nur c i n Prvvinzvertrelcr sür den Einspruch stim men und ein anderer sich der Ltimme enthalten wird. Diese Berechnung zeigt aber, an einem wie dünnen Faden das Geschick der Amnestie hängt nnd wie leicht die ReichstagS- einberusung durch die Mehrheit der Parteien erfolgen kann. Man macht an zuständiger Ltelle kein Hehl daraus, dah in dem Augenblick Komplikationen eintreten mühten, in dem der Reichstag A g i 1 a t i o n s b e s ch l ü s s e fassen würde. Diese Bemerkung dürste sich in der Hauptsache aus die »veit- gehenden Forderungen einer Neichstagsmehrheit hinsichtlich der Winterhilfe beziehen, Forderungen, für die nach Ansicht des Reichssinanzministers bekanntlich auch niclst an nähernd Deckung vorhanden ist. Lollte also der Reichstag sür den Fall seines Zusammentritts dahingebende Beschlüsse fassen, so dürste voraussichtlich mit der Auslösung des Reichstags zu rechnen sein. Aitler in Nürnberg Nürnberg, 20. Dezember. Fm grohen Laale des Deut schen Hofes veranstaltete die 'NLTAP. am Montag eine Weihnachtsfeier, die mit einer Ltandardenwcihe des Motvrstnrmes und einer Fahnenweihe des LA.-LtnrmeS Nürnberg verbunden war. Die Wcihnachtsrede hielt der Gauleiter H anSL ch e m m. Gegen 2k Uhr Iras, ans Bres lau kommend Adolf Hitler ein. Er hielt eine kurze Auiorache und erklärte, dah er in demselben Laale schon l!>2:! aulästlich deö Deutschen Tages gesprochen habe und dah von den da maligen Bewegungen nur die NLTAP übriggebliebcn iei, weil sie — und das sei sür das Bestehen einer jeden grohen Bewegung notwendig — das Herz der F u gend g e w v n - neu habe. Er habe die Hoffnung, dah auch der dcnt'chc Bruderkamps bald sein Ende sinden werde, und glaube, das; die Idee der nationalsozialistischen Bol lö ge meinschast auch in» kommenden Fahre durch nichts er schüttert werden könne und weiter sortschrcite. Roosevelt leimt StlmIdenalMiO ad Washington, 20. Dez. Roosevelt lehnt es ab, sich über die Kongrchbotschast Hoovers in der Lclmldeusrage zn äuhern. Wie verlautet, ist Roosevelt nicht gesonnen, mit Hoover bei der Ernennung des von letzterem vorgeschlagenen Lclmlden ansschnsses znsammenznarbeiten. Er hat vielniebr geänhert, dah die Berbandlnngen mit den einzelnen Ltaaten viel besser durch einen Bevollmächtigten des Präsidenten als durch eine,» Ansschnh geführt werden könnten. Grippewelle in USA. - Lieber 80« Lote Washington, 20. Tez. Nach Mitteilung des Gesundheits amtes der Bereinigten Ltaaten hat sich die Gripvewelle, die sich von der pazifischen Büste her ausgebreitet hat, in den südlichen Ltaaten zu einer schweren Epidemie entwickelt. Allein in der Woche vor dem !k. Dezember sind in 80 Ltädtcn nicht weniger als 807 Personen an Grippe und daraus zurüctzusührende Luiigenentzündung gestorben. In den Ltaaten des Ostens nnd des mittleren Westens nimmt die Epidemie dagegen jetzt ab. Belagerungszustand in ganz Argentinien Buenos Aires, 2». Dez. Die Regierung hat über ganz Argentinien den Belagerungszustand verhängt. Tie Zahl der bei den Bcrstlnvörern beschlagnahmten 'Bomben be trägt etwa 1000. Ferner wurden beschlagnahmt 20 Ge wehre der brasilianischen Armee, die von den Aufständischen von Lao Paulo stammen. Drei ürloilo tos SwatsgcrläMols Geschäfloor-nunosän-erung im Preußischen Landtag nicht versassungstvi-rig Leipzig, 20. Dez. Fn der aus Feststellung der Vcr- sassungSwidrigkeit der vom leisten Landtag vorgcnomiucuen Aenderung des 8 20 der Geschäftsordnung durch den Prenhi schen Landtag gerichteten verfassungsrechtlichen »klage der nationalsozialistischen Fraktion des Prenhi schen Landtages gegen den Prenhischen Landtag wurde heute vormittag vom Borsihcnden des Ltaatsgcrichts- hoss, Reichsgerlchtsprcisident Dr. Bum le, folgende Ent- schcidnng verkündet: „Die Anträge werden z n r ü 6 g c w i c se n." Durch die Aendernng der Geschäftsordnung war, wie er innerlich, scstgelegt worden, dah der Ministerpräsident n n r noch mit absoluter Mehrheit gewählt werden kau». -i- Fn dem verfassungsrechtlichen Ltreit zwischen der sozialdemokratischen Frallion im Prenhischen Landtag nnd dem L andtag s p r ä sidcnt e u wegen Ein- berusung des Prenhischen Landtages wurde heute mittag vom Vorsitzenden des Ltaalsgerichtshoses für das Deutsche Reich, Reichsgerichtspräsident Dr. B u m t e, folgende Ent scheidung verkündet: Nach 8 17 Absah 0 Last 2 der prenhischen Bersasinng durste der Präsident des Prenhischen Landtages ans das Ver langen der sozialdemokratischen Fraktion vom !i. Anglist «!NI2 de» Landtag n i ch t e r st z n m 3 0. A u g n st 1 0 >i 2 bcrnsen. Der sächsische Kirchenprozeh Der Areisiacil Sachsen zur Zahlung von fünf Millionen Mark verurleill Leipzig, 20. Dez. Fn der vcrsalsnngsrechtlichen Streit sache der evangelischen Landeskirche Lachsens gegen basLand Lachsen hat der Ltaatsgerichts- hos am Dienstagmittag eine Entscheidung dahin verkünde«, dah dem Begehren der evangelischen Landes kirche in allen wesentlichen Punkten in vollem ttmfangcentsprochen wird. Soweit die gc- sordertc» Nachzahlungen in Betracht kommen, sind viertel jährlich je 200 000 Mark bis zur Erreichung einer Gesamt summe von fünf Millionen Mark zn zahlen. Der Staat muh ferner sür eine Reihe von Einkünften, die die Kirche nicht mehr hat. Ersah leisten. <- Durch die Entscheidung des Ltaalsgerichtshoses wird das Land Lachse» verpflichtet, der evangelisch-lutherische» Landes kirche vom 1. April 1032 ab die vollen vierteljähr lichen Zahlungen zu leisten: Als Entschädigung au Geistliche und Kirchendiener sür weggesailcuc Llolgebühren :ill 000 Mark, als Zn schuh zu Ab lös u n g s r c nten sür den G e t r e i d e z c h n t e n lstlltl Marl, für den Gottesdienst in der Hoslirchc zu Dresden 12 000 Mark, sür die Geistlichen, Priester, Witwen- nnd W a i s e n st i f t n n g 3000 Mark, ferner jährliche Zuschüsse zur Besoldung der Geistlichen in der Höhe, dah damit 00 Prozent des Alterozulagcubedarss sür die ständigen Geistlichen gedeckt werden. Diese Leistung beschränkt sich ans die Höchstzahl von 1000 Geistlichen, ferner als Ablösung der bisherigen Leistungen der Amtshanpllcule als K »Inspektoren jährlich die jeweiligen Dienstbezitge sür fünf Beamte in der Gruppe VII I» der staatlichen Besvldungsordnnng, sür zwölf 'Beamte in der Gruppe XIV und für zehn Beamte in der Gruppe xviil, dann 20X des Gesamtbetrages der ersten Bezüge als Bersorgnngsbezüge und tüX des Gesamtauf wandes endlich zur Abdeclung der sür die Zeit vom il.März geschuldeten Rückstände an Leistungen. Auf alten diesen Gebieten ist das Land Sachsen verpslichtct, der Landestirche vom l. Fauna» ln.1.1 ,»» vierteljährlich j e 200 000 Reichsmark jeweils a»i 10. des zweiten Viert-lmonatS bis zur Erreichung der Gesamtsumme von 0 Millionen Reichsmart zu zahlen. In dieser Kummer beginnt unser /reue/' /?o/rrtt/r
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