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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.09.1935
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1935-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19350920023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1935092002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1935092002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-09
- Tag1935-09-20
- Monat1935-09
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«»,»»«»<»»-». M. 444 Freitag, r». «»Mn»«» io« ßrllim» NN Hm» monatlich UV!. I P«»»«»«« N«. I.»0 klnlchllovlch tzafta-tüd- lohne P»st,ulIeNung1»«tiihr) Hel ft-tenm-l «Lchentlichem »erloxd. Uix»«l- mnmnee WUtt- A.« «» Druck ».Verlag»Liesch ckReichard», Vre^>«n.A. l. Marien. straß« ;S/>L. Fernrufrrr-I. Postscheckkonto lSö- Dresden 2' »LLLrt L»t Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen brr Gebühr ro Ups. Uachbrxe Amt»haupt»»annschaft Dreien und de» Schiedsamtes beim ->u OEn-n»Ä, vrMn« n-qnchi««. lvberverflcherungsamt Dresden Un»eN-m,l» EchNltiwck« werde» nlchi -ust-w-hr« Men- aller Völker Mal lm Rundfunk Welttlngsen-ung auf deutschen Vorschlag vraktmslckung unssrer LsrUner Svbrtttlsltuua Berlin, 80. September. Unter dem Titel „Jugend singt Ober die Grenzen" findet am 27. Oktober im Rundfunk aller Nationen eine auf Vor. schlag des NundfunkamteS der NeichSjugendsührung vor» genommene Weltrtngsenbung statt, die von den Jugendgruppen sämtlicher Staaten der Erbe durchgesührt wird. Die deutsche Juaend will mit dieser Welt- ringsendung beweisen, bab es auch ihr lebhaftester Wunsch ist, an der Verständigung der Völker mitzuarbetten. Der Vorschlag der deutschen Jugend geht davon aus, bab eS zu- nächst einmal wichtig ist, fremdes VolkStum kennenzulernen und es zu verstehen zu suchen. Nur durch gegenseitiges Ver ständnis sei es möglich, den Hab, der jetzt vielfach noch die Beziehungen der Völker vergiftet, zu beseitigen. Die Auf nahme, die dieser Vorschlag bet der Juaend der anderen Nationen gefunden hat, ist ein Beweis dafür, wie stark bas BedttrsniS nach Verständigung doch bet alle»» Völkern ist. Den Inhalt der Weltringsendnng bilden BolkSlieder, die von den Iugendgruppen der betressenden Staaten zum Bortrag grbracht «erde«. Die Sendung nimmt in Deutschland ihren Anfang, wo die Rundfunksptelschar der Reichsjugendführung unter der Leitung des Muflkreferenten der RetchSjugendsührung, Wolf gang Stumme, mit ihren über 100 Mitgliedern die vor gesehenen Lieder zum Vortrag bringen wird. Die technische Durchführung dieser Weltrtngsenbung wird eine bisher un- erreicht dastehende Leistung darstellen. Alle Programmtetle -er groben Sendungen, die aus den Hauptstädten Europas kommen, laufen in einem Rundfunkkavel erst nach Berlin und werden von hier aus wieder über Kabel an sämtliche europäischen Rundfunksender weitergeleitet. Da man nur eine beschränkte Anzahl von Rundsunkspezialkabeln hat, muh die Durchführung nach ganz genauen Besprechungen erfolgen. Durch das europäische Kabelnetz werden nicht nur die Rund- funksender der unmittelbar angeschlossenen Sender mit dein Programm versorgt, sondern es hängen an ihm auch ein deutscher Kurzwellensender und die englischen Kolonialkurz wellensender. Diese bilde« dan« die Brücke zu den außereuropäischen Sendern, «ie den Bereinigten Staaten, Südamerika, Japan «s«. Der Programmaustausch mit Iapan oder Siam geht zum Beispiel auf folgende Weise vor sich: Da beide Länder mit uns eine Zeitbtsferenz von etwa acht Stunden haben, so bab also während unserer Sendung um 20 Uhr es dort 4 Uhr morgen ist, mutz die gesamte Sendung in Berlin auf Wachs- platten geschnitten werben. Sie läuft dann zu einer für Japan günstigen Zeit über die Richtstrahler ab, die der Deutsche Kurzwellensender, der von japanischen Stationen empfangen wird, auf die dortigen Rundfunksender überträgt. Der Programmtest von Japan wird bereits einige Tage vor her von der japanischen Jugend über die japanischen Kurz wellensender gesendet und in der deutschen Uebersee- empfangsstation Beelitz bet Berlin empfangen. Von dort läuft ein Kabel zum Berliner Funkhaus. wo die Sendung auf Wachs genommen und am Abend in das grobe Pro gramm mit eingebaut wird. Ruud 400 Rundfunksender werden nach dem Plan dieser Weltrtngsenbung am 27. Ok- tober ln der Zeit von 18 bis 20 Uhr -ie Stimme der Jugend aller Völker verbreiten. WmiW BUM: England will «rüg «Aars» Sprach» gegen London Mailand, 20. September. „Gazetta del Popolo" überschreibt ihre« heutige« Leit« artikel ^England «ill de« Krieg -ege« Italien". Diese Worte möge«, so sagt das Blatt, «ach de« kürzliche« Aeuberuuge« des britische« A«ße«mi«tsters überraschend klingen, aber sie seien die durchans logische Folgerung der englische» Haltung i« Gens, der «kiegsschisszusammenziehn«- gen im Mittelmeer und im Rote« Meer so«ie der heraus« fordernde« Sprach« der englischen Zeitungen. SS besteh« kein Zweifel darüber, daß sich England ent« schied«« Italien «ntaegengeftellt habe aus Gründen, die «ichts mit dem Völkerbund zu tn« habe«. Eng land beeile sich, z» Sühnemaßnahme« -« greisen. SS «olle de« Krieg. In ähnlicher, «en« auch «icht so »rasier Form tlutzert sich die Turiner „Ttampa". Sie behauptet, England stürze Europa mit satanischer Gelassenbeit i« de» Abgrund. Die Sntseuduug der grüble» Schlachtschisse der englische» Flotte, ood" «ud „Re « ow «", in das Mittelmeer «ird als Siu« schüchteruugSversuch «ud HeranSsorbernng bezeichnet. englisch-Sgyxüsch« Bereitschaft Kairo, 20. September. Die fünftägigen Manöver -er ägyptischen Luftslotte, die unter Führung englischer Offiziere abgehalten wurden, wurden am Freitag beendet. Sie bestanden hauptsächlich in Bombenabwurf auf Ziele in der Wüste. Die Verbindung zwischen dem englischen Hauptquartier und der neueingerich teten Flugbasts an der Ostkllste des Suezkanals wur-e durch Flugzeuge sichergestellt. Die i« Helmieh bet Kairo stehende« motorisierte» Trup pe« erhielte« die Weisung, sich für Wüsteuexpedistonen bereit -« halte«. Aus Bassorah wird gemeldet, dab eine Verstärkung der englischen Flugstützpunkte am Persischen Golf im Gange sei. Verschiedene wichtige Golfhäfen sollen befestigt werden. Wie aus Bagdad berichtet wir-, hat der Verteidigungsminister eine Erklärung über di« Haltung Les Irak im Kriegsfälle abgegeben. Danach sei die Stellung des Irak durch den Ver trag mit Großbritannien festgelegt. Irak werde an keinem Kriege teilnehmen, der seine Interessen nicht bedrohe. »Geschlosst« Hinte« -er Regierung" Loudon, 20. Sept. «Daily Mail", ein Blatt, da» bisher betont gegen die amtliche englische Politik in der abessinischen Frage auf getreten war, nimmt heute in einem Leitartikel Abschied von seinem LiebltngSstandpunkt, um aus patriotischen Gründen sich htnter die Regierung zu stellen. Dazu wird u. a. auS- gestihrt, e» sei schwer, bi« Empfindung zu unterdrücken, baß e» ein Fehler war, wenn England sich von dem Völker bund wegen «ine» verhältnismäßig unwichtigen afrikanischen Gebiete» in Aufregung bringen ließ, während r» in abseh. barer Zeis vielleicht in viel ernstere Frage» verwickelt kein »ird. Hierzu gehorten sowohl die Revision der europäischen Landkarte, wo gewiss« ungeheuer stark gerüstete Nationen eine GebtetSvergrößerung verlangten, wie auch die Forderung der „besitzlosen" Staaten nach Kolonien und nach einem Platz an der Sonne innerhalb Europas. Solche Fragen könnten England bank des BölkerbunbSsystemS jederzeit in einen Krieg verwickeln. Die Memelfrage sei schon in -en Vordergrund getreten und drohe eine Lage zu schassen, die so gar noch ernster sei als der abessinische Streit. Wenn «a« allzu starr a« eiuer Politik der Unter würfigkeit gegenüber de« Völkerbund fektbalte, lause «a« Gefahr, bah «ine allgemeiue Umwälzung «ud eine völlige Aeuderuug der europäische» Land karte hervorgrruse« »erde» könnte. Aus diesem Grunde bedauert „Daily Mail" auch jetzt noch die Politik -er englischen Regierung, die zwar edel sei, aber zu wenig Rücksicht auf britische Belange nehme und vergesie, dab Eigennutz die Grundlage einer gesunden Außenpolitik bilden sollte. Dann aber fährt das Blatt fort: Da aber die Regierung gehandelt habe, wie sie eS getan habe, könne eS tn diesen schwierigen Zeiten für das britische Volk nur eine Entscheidung geben. Die Losung müsse sein: Recht oder Unrecht, zuerst das Vaterland. Alle müßten ge schloffen hinter den Maßnahmen stehen, die die britische Re gierung für angemessen halte. Inzwischen würde die Regierung klug tun, energisch auf Grund der Entschließung zu handeln, die im nächsten Monat die konservative Parteikonferenz zur RüstungSsrage vorlegen werbe. Die Entschließung fordert die Minister auf, tn dem Maße aufzurüsten, in dem es die Erfüllung der Locarnopslichten und der ÄölkerbundSpsltchten erfordere. Petroleumsperre gegen Raiten Paris, 20. Sept. Der Berichterstatter de» „Echo b« Parts" tn London berichtet seinem Blatte, die engltsche Marinelettung sei der Ueberzeugung, tm Ernstfälle Italien durch Abschnüren der Petroleumlieferungen mattsetzen zu können. Dieser Absicht entsprächen auch die Flottenbewegun- gen. Die Schließung -eS Suez - KanalS würde die Ber- forgung durch den Persischen Meerbusen und die Petroleum linie von Abadan abschneiben. Die Bewachung ber Palästina-Küste und Haifas würde die Zufuhr von Petroleum au» dem Irak sperren. Selbst wenn die Italiener dort Erfolge haben sollten, würden -ie Engländer leicht das Petroleum an ber Quelle tn Mofful aushalten können. Um den Italienern die Lieferungen aus dem Kaukasus ab- »uschneiben, sollen gegenwärtig Verhandlungen mit der tttr- kischen Regierung über die Schließung berDarba- nell« n tm Gange sein. Durch Sperrung ber Meerenge von Gibraltar werde Italien von dor Zufuhr amerikanischen Petroleum» avgeschnttten. SS könnte dann nur noch auf dem Festland »weg über die Schweiz, Deutschland und mittel bar über Rumänien Petroleum beziehen, vorausgesetzt, baß die Lieseranten bizsrr Länder trotz ber etwaigen Borschrtsten de» Völkerbünde» überhaupt Italien versorgen könnten. Nach Ansicht zuständiger englischer Kreise würbe Italien mithin Vinnen kurzem kein Petroleum mehr haben. tzeiKMrnMie des «kkMienlter autae-aut Golm bei Potsdam, 20. Sept. Die Neichsftthrerschule des Deutschen Arbeits- bienstes in Potsdam tst, wie ihr Auftreten auf dem Netchsparteitag in Nürnberg zeigt, ein Begrtsf geworden. Sie erzieht und bildet die Männer heran, die das Ftihrer- korvS im Heer unserer Arbeitssoldaten stellen. Die erweiterte Aufgabe des Arbeitsdienstes durch die Einführung ber Ar- beitsbienstpfltcht machte auch eine räumliche Ausdeh nung der Reichsführerschule notwendig. So wurde jetzt in Golm bei Potsdam «in Gelände mit 2» Wohn» und Lehrbaracke« und einer große« Sporthalle für die Zwecke der Reichslehrabteilung hergerichtet. Am Freitagvormittag fand tn Anwesenheit zahlreicher Führer des Arbeitsdienstes und von Vertretern der Be wegung, der Wehrmacht und der Behörden durch Reichs- arbettsführer Staatssekretär Hier! die Weihe statt. In der Sporthalle sprach GauarbettSführer Dr. Decker über Ziele und Aufgaben des Deutschen Arbeitsdienstes im Dritten Reich. Welch starker Wille den Arbeitsdienst beseele, beweise, baß die Reichsführerschule neben ihrer Ausbildung und den anstrengenden Vorarbeiten für den Reichspartettaa in Nürn berg in drei Monaten nebenher dieses Lager schaffen konnte. Das Wirken und Schassen des Arbeitsdienstes sei Aufbau auf den drei Grundbegriffen Treue, Gehorsam und Ka- meradschast. Neichsarbeitssührer Staatssekretär Hier! verwies eingangs auf die Tatsache, daß -ie Reichslehrabtci- lung tn wenigen Tqgen tn der Feld meist« »schule eine Neue Form erhalten werde, un- gab dem Wunsch Ausdruck, -aß ber Geist und die Leistungen in ber neuen Schule auf der alten Höhe erhalten würden. Die Rctchölehrabtcilung habe erst kürzlich auf -em Reichöparteitag in Nürnberg eine Probe ihrer Leistungen abgelegt und beim Vorbeimarsch un- bet der kultischen Gestaltung eine besondere Anerkennung -es Führers erhalten. „Ich übergebe", so schloß der Reichs- arbeitSführer, ,Hte neue Schule ihrer Bestimmung in der Zu versicht, -aß sie eine Pflegestätte der Arbeitsdienstideale sein wirb. Alle, die durch diese Schule gehen, sollen das Gepräge bekommen, um wirkliche Führer unserer Arbeitssoldaten zu werden." gier«»« eine« Protest gegen bi« lkinmischnng in innere« Angelegenheit«» verlautbaren «erde, Litauisch» Mverschämcheit Berlin, 20. Sept. Der Text der Rede des Führer» in Nürnberg ist von der litauischen Presse bisher in keiner Weise in einem Aus zug, -er zeigen würde, was der Führer gesagt hat, wieder gegeben worden. Während man es für unnötig hielt, über -en Inhalt -er Rebe auch nur eine einzige Angabe zu machen, unternimmt das litauische Regierungsblatt „Lietuvos Aidas" Len ebenso dummen wie dreisten Versuch, die Mainsche Memelpolitik zu verteidigen. Alle Schritte der Signatarmächte, so wir- erklärt, hätten die Grundlosigkeit der gegen Litauen erhobenen Anschuldigungen festgestellt. Mit seiner Nürnberger Rede habe der deutsche Reichskanzler die „unbegründeten Angriffe" gegen Litauen fortzusehen vcr- lucht. Darauf müsse Litauen »unmehr reagieren. Es hätte die Garantie gegeben, ,X>aß -ie Freiheit der Wahlen zum memelländischen Landtag bestehen bleibt". Litauen hätte da her das Recht, zu verlangen, daß diese Freiheit nicht durch Drohungen von dritter Seite beeinträchtigt würde. An diese» ««verschämten Auslassungen knüpft daS litauische Regierungsblatt die Andeutung, baß die litauisch« Re gierung eine« Protest gegen di« Sinmischnng in ihr« -er eine Ergänzung der vom Außenminister LozoraitiS be reits abgegebenen Erklärung bilden würde. Litauen hoffe, daß die Signatarmächte diese Kundgebung beachten und Litauen die Möglichkeit geben werden, -aS Memelstatut un- gehindert -urchzuftthren. — Man muß schon sagen, daß diese Auslassungen tatsächlich einen Gipfelpunkt -er Frech heit darstellen. Völkerball- in -er Memelfrage au-veschallet London, 2V. Sept. Reuter «eldet ans Gens, Sd« » «nb Laval hatten am Donnerstag «ine lange Besprechung mit den Vertreter« Li» tauens und Lettlands, LozoraitiS und Munter», über die Frag« der Zukunft von Memel. — SS verlautet, die vier Staatsmänner seien übereingekommen, die Frage aus diplo matischem Wege und nicht vor dem völkerbnndsrat oder der BölkerbnndSversammlnng z« behandel«. Steter Sturm tu England un» tn »er KM« London, 20. Sept. Gestern hat in England, im Aermelkanal und in der Nordsee wieder ein äußerst starker Sturm geherrscht, ber aber nicht ganz so heftig war wie in ber Nacht zum Mittwoch. Auch diesmal mußte sich eine Anzahl Dampfer von ber hohen See in den Schuh der Häsen retten. Ein Verkehrsflugzeug, da» mit 26 Fahrgästen an Bord von Troydon nach Paris ab- aeslogen war, mußte nach zehn Minuten wieder umkehren. — Das zum Verschrotten verkaufte U-Boot, das sich während de» lebten Sturme» tm Brtstol-Kanal von seinem Schleppdampfer losgerissen hatte und ohne Besatzung abgetrieben war, ist nach Wstündtger Irrfahrt bet Eardtss gestrandet.
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