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Dresdner neueste Nachrichten : 03.05.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193305038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19330503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19330503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-05
- Tag1933-05-03
- Monat1933-05
- Jahr1933
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- Dresdner neueste Nachrichten : 03.05.1933
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Dres-ner Neueste Nachrichten «nieiaenvretter r« «w dre,«» Zrn« kost«, o,» VezugspreNer 2 gy »NSriSTNprTN«; ft, auswätt« o^> B.-M., die ReNam.reile "E»'« Iw Anschluß -n eedaiüoneNen Tert, r» ww breit, koste« r A.-M„ st, «N0vyuNglgt ^0grSZeltUNg pofld^ugst,denMonat^R>MeIoschließltch0^R>N. Postgebühr« auswärts r^o A^M., abzüglich Krlsemaba«. - VI. Lttefgedühr l»-u.Zu^lluv-l-rrütz^ Krrn,bavdtuduosea.. Zürdl. L2"Lrk^ mit Handels» und Industrie »Zeitung «°M°mmr -»»..L, «.»-«>-. »»-L, Ae-aMon,verlaguil-SauptgeschäSSstelle: Dresden»«.,Ferblnaobfir.i * poftadrefie: Dresden»«. 1,Postfach«Fernruf: orisverle-rSammelnnmmer 21S01, Feravette-r iiisi, 20021.27SSI-27VSZ * Lele-r.: LevesteDreSde» Postscheck: Dresden roso — Sttchtverlangtt Einsendungen ohne Rückvorw werden weder-urückgesandt noch aufdewahrl. — Zm Falle höherer SewalhLelrtedsstörung oder Streifs haben unlreSer»eh« keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Ent-eits Mittwoch, S. Mat 19S5 Der Aufmarsch der Mffen Nr. 102 41 Jahrgang Re M AMU dkl KeilWl! Ukit Oer Aufmarsch der Millionen im ganzen Reich - Adolf Hitler verkündet das neue Mrtschastsprogramm Des deulschen Bolles Irühlingssefl Von unser m nach Berlin entsandten Redaktion sm itglted L. Berlin. 2. Mat Ein wunderbarer klarer Morgen hat den natio nalen Tag der Arbeit in Berlin eingcleitct. Warme, strahlende Frühlingssonne hat ihn beschienen. In einem säst sommerlichen Abend ging er aus. Kaiser wetter, das einst sprichwörtlich war .zu groften Paraden der alten Armee ans dem Tcmpclhoser Feld, hat auch das Fest bcgiinstigl. das, das Deutschland der nationalen Revolution am gleichen Platz seiertc. Tausende, die sich in den frühesten Morgenstunden sammelte», um an der Jugcndkundgcbung im Lust- garten tcilznnelnncn, marschtcr'cn in einen Hellen Tag hinein und in eine schlich geschmückte Stadt. Tas frische Land, lcnchiendc Mahnen, die schon seit dem Sonntagmorgcn das Bild von Berlin be herrschten, hatten sich im Lause der Rächt noch dichter um die Häuserfronten gelegt. Es gab einzelne Straften, In denen der Stein der Bauten buchstäblich unter Blättern und Bogner» verschwand. Oie Jugend feiert den Tag Die Jugend regierte de «Morgen. Helle Knaben- und Mädchcnttimmcn, begleitet von fröhlicher Pfeifer- und Trommlermnsik, sangen den I. Mai ein. Tie Straften klangen vom leichten Schritt der Kinberschar In all ihrer Vielgestaltigkeit mar schierten die Bünde und Verbände, in denen sich die deutsche Jugend zusammcngesunben hatte, unter bun ten Jahnen und Wimpeln den finden zu. Vielge staltig und phantasievoll, wie Jugend sei» soll, nnd doch zusannnengchalten von der gleichen Stimmung, von der gleichen Begeisterung, vom Rhythmus der gleichen Lieder nnd von den Jahnen der nationalen Revolution, die stolz neben den bunten Farbe» der einzelnen Verbände wehten. stiegen st Uhr war der Lustgarten bereit- über füllt. Kurz darauf waren cs auch die Linden, in denen ein ganzes Heer deutscher Jungen nnd Mädchen marschierte. Ein ausfallend diszipliniertes Heer, das ohne allzu groftc Orgauisation Ordnung und Zucht hielt und das die grafte Kunst des Wartens gelernt halte. Als der Reichspräsident nnd der Reichskanzler im offenen Wagen dem Schlaft zusnhrcn, brach diese» gewaltige Heer in einen lcidcnschastlkchcn Begeiste rungssturm aus, bis Hindenburg und Hitler die Rampe vor dem Schlaft betraten und mit Tausenden von Hellen Stimmen das Lied erklang: „Ich hab' mich ergeben mit Herz nnd mit Hand." Nachdem der Reichspräsident seine mahnenden, ansenernden Worte an die Jugend gerichtet und der Kanzler sein begeistert ausgcnommcnes Hoch aus das Staatsoberhaupt ausgebracht hatte, begann unter den Klängen des Deutschlandliedes der Abmarsch, Schar nm Schar, Zug um Zug. Inzwischen halten sich auch die Erwachsenen ausgemacht, das Massest zn setern. Ten Zügen der Jugend zogen ans allen Richtungen die Züge der Erwachsenen entgegen, deren Ziel die groke Kundgebung auf dem Tcmpelhoser Feld mar. Oer Marsch der Arbeiterbalaillone beginnt Und nun begann jenes unglaubliche, sast unbeschreibliche Marschieren der Mas sen. das den ganzen Tag hindurch das Straftenbild vollkommen beherrschte, das diesen Tag zu einem ein maligen und unvergeftlichen Erlebnis gemacht hat. Man sagt, das anderthalb Millionen Menschen mar schierten, vielleicht waren es mehr, vielleicht auch weniger. Bestimmt aber war die Hälfte aller Berliner unterwegs, sei es nun als Festtetlnehmcr, sei es nur als Zuschauer. Es. war wie das Rauschen eines riese »hasten Waldes, das durch die Straften der Reichshanptsiadt zog, als der Marsch der Hunderttansendcn im vollen Wange war. Den Kern des Aufmarsches bildeten die Mehr verbände, SA., SS. und Stahlhelm. Dazwischen immer wieder Reichswehr und Schutzpolizei. Rings herum der weite Kreis der Verbände und Organi sationen, dir BetrtebSzellengruppen mit ihren Trans parenten und Schilbern, vielfach in Berufskleidung. Schlächter in weiften Kitteln mit geschultertem Beil, schwarze Schornsteinfeger mit Besen und Letter, Kriegervereine und Innungen, dazwischen, organisiert von der TrachtenarbeitSgemeinschast der deutschen Landsmannschaften, Mlsnner nnd Frauen in den Trachten aller deutschen Waue. Der Einzug der Festteilnehmer ans de« Tempclhoscr Feld '' . - - .. . ri . , M m Milk» Al M Ile Mit Men Millionenmassen auf dem Tempelhofer Jeld Darüber immer wieder Musik und immer wieder flatternde Fahnen, bis das Tempclhoser Feld erreicht war, sein seiner märkischer Saud die marschierenden Kolonnen in Wolken von Staub eiuhüllte, die die Mittagssonne versilberte. Wegen 17 Uhr war der Fcstplatz ein einziges wogendes Menschcnmccr. Der einzelne schien in dieser Vielheit vollkommen unter zog c h c n. Doch kam er zu seinem Recht. Es mar dafür gesorgt, dak sich niemand langweilte die langen Stunden des Wartens. Plan lagerte, man aft und trank in fröhlicher Wcsellschast, man sang zu den Klängen der Kapellen, die durch die riesige Lant- sprecheranlagc bis in den fernsten Winkel des Feld platzes getragen wurden. Man bestaunte die Kunst- und Wechwaderslügc, die sich in der Lust absptelten, so verging vielen die Zeis rascher, als sie gedacht, haben mochten. V Fast übcroalchend früh sank Sie Sonne hinter den Bannern, die über der Ncgicrungstribüne wehten, nnd durchleuchtete sic mit ihren schönsten Farben. In den zarten Abcndhimmcl strahlten Scheinwerfer mit ihrem klaren, kalten Weift. Ter bestrahlte Fahnen wald, der über der Rednertribüne hin und her wogte, glitzerte in den blanken Mcssingspitzen der Fahnen stange». Oer Kanzler kommt AlS cs dunkel geworden war, hatte die Spannung ihren Höhepunkt erreicht. Ta kündigten heranmogende Hcilrnsc dasKommen des Kanzlers an. Nach einer kurzen Ansprache von Nr. Goebbels erklang, von den Lautsprechern »»gestimmt, von Hundert tausenden gesungen, daS Lied vom Gott, der Eisen wachsen lieft. Ein unvcrgcftlicher Eindruck, dieser aus brausende Gesang, eine Hymne der Millionen ans daS ncnc Fest der Arbeit, auf die nationale Erneuerung, aus die Treue zum Vaterland. Und ein ebenso unvcr- gcftlichcr Eindruck sene Ni in nie des voll kommenen Schweigens, in der die ungeheuren Massen versanken, als Minister Goebbels der Toten des Essener Bcrgmcrksunglücts nnd der gestern in Kiel und Naumburg ermordeten SA.-Lcntc gedachte'. Dann sprach der Kanzler. Mit erstaunlicher Klar heit trugen die Lautsprecher seine Worte über daS weite Feld. Ter Festtrubel verstummte plötzlich, denn niemand wollte sich ein Wort dieser Rede entgehen lassen, die für das nächste Jahr der deutschen Geschichte entscheidend ist. Mit tosenden Heilrnsen unterstrich die Menge gegen Ende der Rede säst jeden Sah. ES war eine riesenhafte Woge des Beifalls, die gegen die Tri bünen hinbrandetc, als der Kanzler geendet hatte. DaS Deutschlandlied klang brausend' zum nächtlichen Himmel empor. Ausklang Inzwischen war cs Nacht geworben. Am klaren Himmel stand weift der ViertelSmond. Die Schein werfer wurden größtenteils abgeblendct. Dann be gann bas Feuerwerk. Wieder kam Bewegung in die Massen. Wieder Marschieren und Singe». Ueber- dröhnt vom Donner der Mörser, zauberhaft beleuchtet von den bunten Garben der Raketen, bis die letzte Feuerkugel gefallen war, bis das Horst-Wcssel-Lied er- klang und mit seinem kräftigen Rhythmus das Signal zum allgemeinen Ausbruch gab. Man muft unter diesen Tausenden marschiert sein, um zu sagen, was dieser nächtliche Zug durch di« Straften der Stadt war. Unter diesen Menschen, von denen doch der größte Teil viele, viele Stunden mar- schiert und gewartet hatte, war eine Frisch« und «ine Heiterkeit, durch die alle Schwierigkeiten, die sittz gu» dem Vordrängen so gewaltiger Mestschenmengen natürlich ergaben, leicht überwunden werden konnten. Deutlich batte man das Gefühl: Dtes« « Früh - lingss^st der deutschen Nationseterten all« mit. Es hatte alle ergrissen. Es war schon esn wirkliches Volksfest geworden. Nachdem Retchsmintster Goering im Lustgarten noch ein« Ansprache gehalten hatte, nachdem die letzte Fackel verlösch», die lehte.yahn« eingerollt war, zogen di« Kolonnen heimwärts, singend und Immer wieder singend. Beim Marschtrttt der Heimkehr, beim Lied der braunen nnd feldgrauen Bdtatllon«, die Berlin in der Dämmerung des gtstrtgcn Festtages geweckt hattet», ist die Stad« in der Dämmerung de» heuitgen Tage« eingeschlasen. > Das gewaltigst« Volksfest aller Zeiten Iicgthinter u n S. Mit Staunen, in das sich ehrliche Bewunderung mischt, stellt jetzt auch das Ausland fest: eine solche Geschlossenheit eines Volkes hat cs noch nirgend» in der Welt gegeben. Solche Mcnschcnmajscn sind noch niemals um ein grobes nationales Symbol gesammelt worden wie gestern in alten Städten nnd Dörfern des Deutschen Reiches. Wer innerlich etwa noch immer schwankend und zwei- sclnd war, ist gestern wohl bekehrt worden. Er weift heute: das deutsche Volk ist ausgestanden und hat fein Geschick in eigene Hand gc» n o m m c n. Als am Abend der Führer des deutschen Volkes sctne große Programmredc beendet hatte, da gellte cincinzigergroßerBegetsterungSschrei in allen Ganen Deutschlands zum nächtlichen Him mel empor. Da huldigten in einem Atemzuge 'N) Millionen deutsche Menschen dem Manne, der diese Wendung in Deutschland herbeigestthrt hat. Und durch die Straßen klang dann der Tritt der mar- schirrenden Bataillone der Arbeit, die beseelt waren von dem stahlharten entschlossenen Willen, sich in einem nen gewordenen Deutschland eine neue Zu- kunst zu zimmern. Nichh umsonst war das erste große Volksfest des neuen Deutschland der Arbeit gewidmet, der Arbeit und den Arbeitern der Stirn und der Faust. Jahr zehntelang war gerade Deutschland zerklüftet und zer trennt durch Standesdünkel und Kastenhochmut. Jahr zehntelang hatten geschickte internationale Agitatoren diele Kastenzerklüftung auSgcnutzt zur Predigt der Klassenkampstheorie, die den Arbeiter von seinem Volke wegriß und ihn in eine nebelhafte Internatio nale einreihte. Da« ist vorbei. Den Sinn diese« l. Mai hat der sä chsi sche Re i ch »k o m m i ssa r v. Killinger in seiner Ansprache auf dem Adolf- Hitler-Platz solgenblrrmaßc» umrisscn, men» er sagte: „Wir wollen euch loSrrißcn von den Wahnideen einer Internationale und euch znrücksüftren zur Nation, zum Volk, zu dem Volk, daS euch ehrt, das Achtung vor jedem Volksgenossen hat, in dem Klassenhaß nnd Standesdünkel der Vergangenheit angehörrn, in dem jeder Volksgenosse dem andern al« Blutsbruder dir Hand reicht." Die gleichen Gebankengänge durchdrangen die große Red« de« Kanzler» aus dem Tempelhoser Feld, die von säst allen Deutschen mitangehört wurde. Wer gestern Advls Hitler hörte, der wurde über all« Ein. zelhettcn der Rebe hinaus gepackt und gefesselt-von der gewaltigen Kraft, die von diesem Mann ausgeht, der sich mit jeder Rede höher steigert. Und wohl jeder, der draußen auf den Plätzen in Reih und Glied stand, erlebte es im tiefsten Innern, daß hier ein Mann Aktion gegen die freien Gewerk, schasten * Berlin, 2. Rai Heule vormittag 10 llhr setzte schlagartig im ganzen Reiche eine Aktion gegen Vie freien Gewerk» schäften ein. Sämtliche Gewerkschaftahäuser find von GA. besetzt worden. In Berlin wurden die Gewerkschaftsführer Leipart, Großmann und Wis se« verhaftet. Oie Angestellten wurden unbehelligt gelassen und führen ihre Arbeit fort. Oer Apparat -er freien Gewerkschaften wird in einigen Lage« in eine neue Organisattonssorm übergeführt werden, -le zum Schutze des deutfchen Arbeiters und An, gestellten gefchaffen wird. «Weitere Meldungen siehe aus Seite 4) sprach, der von einem unerschütterlichen Willen be. scelt ist, das deutsche Volk zn einer neuen Einheit zu- sammenzuschweißen, der ersüllt nnd ersaßt ist, von dem Feucrgeist eines unerschütterlichen, bergever. setzenden Glaubens an eine neue deutsche Zukunft. »Wir diirscn nicht verzagen und nicht verzweifeln" — heißt c« in der Rede —, „wir haben den unerschütter lichen Entschluß, die deutschen Menschen wieder zu einander zu führen, und wenn sie nicht wollen, st« zueinander zu zwingen. Da» ist der Sinn de« 1. Mat." Hitler lehrt den R e spe k t v o r d « m A r b «i t« r, vor jedem einzelnen de« Riesenmilltonenheereß her arbeitenden Massen, jener Millionen, die jahraus, jahrein fleißig tätig sind, die niemals Hoss«« dürst«, Reichtümer zu erwerben, ja vielleicht nur «in sorgen lose« Leben zu führen. Diese Millionen soll ma«
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