Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.03.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370317019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937031701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937031701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-03
- Tag1937-03-17
- Monat1937-03
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.03.1937
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«stüvech, ». Wit» W»jW»u>A«<«icke, -le. ISS kll Gegrunoet 1856 »qugegk»ä-r bei »glich «welmavger 8«. fttllung lrei Hau« monalUch «M. s.»o, durch Postbezug «M. S.ro elnlchl. »o,»« «„. Postgeb. «ohne Postjuftestung-gebührl bet stebenmal wichen», verland. ainzel-Nr. io «pst, «»der. bald Sachten« mit «bend^lu.gabe 1» «pst Druck u. Verlag! Liepsch L Reichard», dresden-A. I, Marlen straße ZS/SL. Fernruf25211. Postscheckkonto ISSS Dresden Die« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Vreden und de« Schlrdsamte« beim tvbrrversicherungsamt Dresden klnjelgendrell« It.Prellliste Nr.S: MMtmelerzeU« (»e mm brett) ll.dtipl. Nachlaste nach Stallet S. gamlltenantetgen u. Sletlengeluche MMimeier- ,ette « «pst Zisteegeb. »0 «pst — Nachdruck nur mlt OueNenangabe Lretdnee Nachrichten. Unverlangte Schrtstftücke werden nicht aulbewahr« peuksckianol kükrt /ni vsdsrrsa/uktvsrKstir Regelmäßiger NordallantikFlugbienst >1 «,5 v. H. vom Verdienst Eine der ersten, zugleich größten und schwersten Aufgaben, die sich die Nationalsozialistische Partei bei der Machtliber» nähme gestellt hatte, war die rasche und gründliche Lenkung der durch die verantwortungslose Wirtschaft der November republik ungeheuer angeschwollencn Arbcitslosenziffer. Lieben Millionen deutsche Volksgenossen standen im Januar 1888 außerhalb Lohn und Brot. Auf den Stempelstellen reihten sich Tag für Tag lange Schlangen Erwerbsloser an einander, und die Aemter waren in größter Sorge, wie sie die riesigen, für die Auszahlung der Arbeitslosen nötigen Summen beretthalten sollten. Unnötig, all das sachliche und sittliche Elend noch einmal anfzuzeigen, das damals in un zähligen deutschen Familien Einzug gehalten hatte — denn der Höhepunkt war mit jenem Schreckenswinter'1832/88 über wunden. Seitdem ist die Kurve dank der tatkrästigen, ziel klaren Maßnahmen der nationalsozialistischen Regierung stetig gefallen; das regelmäßige leichte Ansteigen während der Wintermonate ist eine naturgegebene Erscheinung, die sich ebensowenig vermeiden läßt, wie die Winterkälte und der Schnee selbst. Entscheidend aber ist, daß von den anfangs sieben nur noch rund anderthalb Millionen Arbeitslose ttbriggeblte- bcn sind. Sie spielen — so schwer das Los mitunter den ein zelnen trssft — vom gesamtwirtschaftlichen Standpunkt her gesehen nur noch eine untergeordnet« Rolle. Ihre Ziffer ent spricht etwa der Zahl freier Arbeitskräfte, über die eine dynamisch arbeitsteilige Wirtschaft verfügen muß: im vorigen Herbst gab es in Deutschland beispielsweise einen Arbeits platzwechsel von 1,8 Million in einem Monat! Und auch wenn man in Rechnung stellt, daß etwa aus dem Gebiet der Ver sorgung der älteren Angestellten noch manche schwierige und dringende Aufgabe zu lösen bleibt, so kann man doch mit Stolz und Genugtuung seststellen: die Arbeitsschlacht ist siegreich geschlagen. Warum also, so fragt heute mancher Arbeiter und An« gestellter wie auch mancher Betrlebsftthrer, müllen wir trotz dem immer noch die gleich hohen Beiträge zur Ar beitslosenversicherung zahlen wie zu Zeiten des Sicben-MiNionen-ErwerbslosenheercS? Warum werden sie nicht gesenkt? Warum betragen sie noch immer 6,5 v. H. vom Verdienst, die zu gleiche» Teilen vom Arbeitnehmer wie vom Arbeitgeber zu tragen sind, beide also nicht unwesentlich be lasten? So sehr diese Frage auf den ersten Blick berechtigt er scheint, so sehr beruht sie doch auf einem grundlegenden Irr tum. Sie setzt fälschlicherweise ohne tiefere Begründung und nähere Kenntnis voraus, daß di« Reichsanstalt für ArbeitS- Vermittlung und Arbeitslosenversicherung, an die ja die Bei träge gezahlt werden, eine Vrrsichcrungsetnrtchtung sei, an die man Prämien zahlt, um im Kalle der Arbeitslosigkeit einen rechtmäßigen Anspruch auf Unterstützung erheben zu können. Nun ist es zwar eine der Aufgaben der Reichsanstalt, auch solchen Ansprüchen zu genügen; ihr Wesen erschöpft sich aber — wie schon ihr Name sagt — keineswegs allein darin. Wäre es so, würden sich also die Leistungen der Reichsanstalt im Sinne der VersichcrungSmathematik lediglich nach den ge zahlten Beiträgen richte», so hätten in den Krisenjahrc» nur Bruchteile der UntersttttzungSgelder ausgezahlt werden können. Hätte damals nicht das Reich helfend eingegriffen, so wäre es weder möglich gewesen, das soziale Werk der Reichsanstalt zu erhalten noch fortznsetzen. Nun verhält es sich aber nicht so, daß die Zuschüsse, die damals gegeben wur- den, jetzt abgedeckt und neue Rücklagen geschaffen werden müßten, und daß es aus diesem Grunde nötig sei, die Bei, träge unverkürzt weiterzuzahlen. Das wäre eine höchst mechanische Rechnungsführung; denn der Rückgang der Ar beitslosigkeit wurde »nS ja nicht ohne unser menschliches Zu tun beschert, sondern war eben nur eine Folge der groß zügigen, weitschauenden Maßnahmen, die der nationalsozia listische Staat zu diesem Zwecke ergriffen hat. Damit kommen wir dem Wesen der Reichsanstalt um ein Bedeutendes näher: sie war und ist der Träger aller Bestrebungen, die sich di« Arbeitsvermittlung und Arbeitsbeschaffung, ergänzt durch Maßnahmen zur Erhaltung des Arbeitsplatzes, zum Ziel« gesetzt haben. Ihre Aufgabe besteht ebenso darin, dafür zu sorgen, daß der „V e r st ch e ru n g ssa l l" möglichst gar niHt erst etntritt. Sie übt diese Vorsorge nicht aus eigensüchtigen, privatkapitalistischen Gründen, sonder» indem sie diese Ausgabe erfüllt, leistet sie zugleich und vov allem einen unerhört wichtigen Dienst an der Volks gemeinschaft. Man kann den Verwendungszweck deü Beiträge zur Reichsanstalt daher auch so erklären: die Bet» träge bienen nicht nur dazu; den Versicherten für den Fall seiner Arbeitslosigkeit zu schützen, sondern sie sind glekchsantz Prämien^ die -en BettragSzahler davor bewahren sollen, über haupt erst arbeitslos zu werden. Betrachtet man die Sachlage aber nicht vom Standpunkt des einzelnen, sondern im Sinne der BolkSgemeinschast, so ist der Versicherungsbeitrag nicht allein ein« Summe, die jeder Arbeiter und Angestellte flitz Ser neue deutsche Flugstützpunkt „Srlesentun-" getuust Siel, 16. März. Am DienskagmMag wurde auf der Howaldl-Werft der neue, für den Nordailantikflugdienst der Deutschen Lufthansa erbaute, schwimmende Flugstützpunkt „Friesenland" getauft. Reichs- postminlster Dr. Ohnesorge hielt die Taufrede. Bei den Mitte dieses Jahres beginnenden Flügen über den Rordallantik zwischen Europa und den Vereinigten Staaten soll die «Friesenland" zusammen mit der „Sch woben land" für den Schleuderslug und Alugsicherungsdlensl eingesetzt werden. Die „Schwabenland" wird vor Reuyork und die „Frlesenland" bei Horla auf der Azorenlnsel Fayal stationiert werden. Die zwischen diesen beiden Schiffen liegende Dzeanslrecke von etwa 4000 Kilometer mutz durch die Flugboote ohne Zwischenlandung zurückgelegt werden. In seiner Tanfrcde führte Dr. Ohnesorge u. a. aus: „Wir übergeben heute ein Schiss seiner Bestimmung, das eine besondere Aufgabe im Weltverkehr zu erfül len bat. ES ist das vierte Schiss dieser Art, das unter deut scher .vlngge in fremden Erdteilen als schwimmender Flug pinn Verwendung finden wird und als solcher seiner Be satzung snr lange Zeit die deutsche Heimat ersetzen muß. „Wesisalen", „Schwabenland" und „Ostmark" sind die Nam"n der ersten drei, und auf den Namen „Friescnland" wird das vor uuo liegende, nach bester deutscher Schisssbaukuust her- gcstelkic Schiss gelaust werden. Die Ausgabe der „Friesen- land" im Transozeanflug wirb aber eine besondere Note da. durch erhalten, daß, während mit Hilfe der älteren drei Schisse nur die S ü d a t l a n t i k r o u t e beflogen wurde, mit Hille der „Friesenland" nunmehr die regelmäßige llebergucrungdeSNorbatlantik durchgestthrt wer den soll. Bereits selt September v. A. sind die Bersnchsslüge hier- sür dnrchgesührt worden, wobei z« betonen ist, daß diese ülügc «ach einem vorher sestgelegte« Plan und nicht etwa als Schönwetterslüge ausgesührt wnrde«. Et« jahrelanger Traum, die Ueberqnernng des Rorbatlantik mittels Flug boote, wird znr Wirklichkeit. Und es gibt wohl kaum «ine bessere Widerlegung des BorwnrseS, das neue Deutschland wolle sich von den übrige« Staate« i« der Welt isoliere», als die nn« einmal «nangreisbare Tatsache, daß diese allein »er Verbindung «nd der Verständigung der Völker dijlnende Einrichtung der Atlanttk-Postslüge vom deutsche« Volk« ««ter Einsast seiner besten Söhne zuerst in Angriss genommen wor den ist. Ter Postslicger ist in gewissem Sinne überhaupt der Pionier der BerkehrSsliegerci. Er wirft sein Leben bereits in die Waagschale, wenn die Zeit für Personenslttge noch nicht reif ist, und ist so Wegbereiter für diese. Sv haben erst vor einigen Tagen vier deutsche Flieger ihr Leben bei der Ueber- guerung des Südatlantik gelassen. Sie starben fürwahr für die Grüße des Tritten Reiches und seiner Kultur." Nach der Ansprache des Reichspostministers taufte die bienstälteste Angestellte der Lufthansa, Fräulein Margarete Krause, das Schiss auf den Namen „Friescnland". Die „Friesenland" ist ein Niotorschifs von etwa 6508 Bruttoregistertonnen. ES wirb bet den Azoren den Post dienst der Deutschen Lufthansa stützen und von dort aus die Großflugzeuge nach Ncuyork abschicßen, wo die bisher im Sttdatlantik verwendete „Schwabenland" liegen soll. — Tie „Friescnland" trägt ans Deck, wie ihre drei älteren Schwester schisse, eine Großflugzeug schleuder, erbaut von den Hciuckel-Flugzenawerkcn in Warnemünde, die zum Abschuß der 16 Tonnen schweren Nordatlantikslugzeuge eingerichtet ist. Eine neue Einrichtung ist die an Bord befindliche Werk statthalle für Ueberhvlung der Flugzeuge. Zwei MAN- Dieselmotoreu von je 2569 U.8 werden der „Friesenland" eine Geschwindigkeit von 16 Seemeilen in der Stunde geben. Tas den besonderen Erfordernissen des Rorbatlantik entsprechend gebaute Schiss hat eine Länge von 188 Meter und eine Breite von 17 Meter. Der Tiefgang beträgt 6 Meter. Schwimmende Flugstützpunkte, Schleudcrschisse für den Ozeanvertehr, wurde» bisher »ur von der Deutschen Lust- Hansa entwickelt. Ihnen ist es nicht zuletzt zu danken ge wesen, daß der Sübatlantik - Flugpostdienst jetzt über drei Jahre mit so vorbildlicher Pünktlichkeit Woche für Woche dnrchgesührt werden konnte. Sir Austen Shamberlatn gestorben London, 16. März. Sir Austen Cham« derlain, »er beka««te englische Staats mann, ist am Diens tagabend im Alter von 7» Jahre« i« London gestorben. Ehaniberlain war durch ein« leichtere Erkältung in -en letzten Tagen ge- zmuugen, das HauS m Hilten. Er wurde von einem Herzschlag ereilt, als er in seine Bibliothek gehen wollte. Er brach be wusstlos auf der !reppc zusammen mb war innerhalb weniger Minuten tot. Chamberlains Tod hat außerordentliches Aussehen erregt, da er ein vagewöhnllch großes Ansehen In alle» politischen Krei sen genoß. Lir Ne- villic Chamber- I a i u, der gegenwär- tigc ^AGkat^ler und xuka. Lllstarodlv Vrooüovr Uaohrtodtov > voraussichtliche Nach- - folger Baldwins al» Premierminister, ist ein Halbbruder Sir Austen Chamberlains. Der gegenwärtig« Außenminister Eden hat seine Karriere al» Privatsekretär Sir Austen Chamber- laiuS begonnen. Eden wird am Mittwochabend Sir Austen Chamberlain im Rundfunk «inen Nachruf widmen. Austen Chamberlain wurde am 16. Oktober 1868 als ältester Sohn von Joe Chamberlain, dem Kolonialminifter des Vurenkricgcs, geboren. Abweichend von der in England herkömmlichen Erziehung verbrachte er einen Teil seiner Studienzeit in Deutschland. Da inzwischen sein Vater zu Macht und Ansehen gekommen war, so siel r» ihm nicht schwer, auf der üblichen Laufbahn über baS 1882 zum ersten Male erworbene Unterhausmanbat rasch vorwärts zu kommen. In den konservativen Kabinetten hatte er bis Kriegsausbruch manchen wichtigen Posten inne. 1815 wurde er Staatssekretär für Indien. Er wurde heftig befehdet wegen der mangelhaften Führung des mesopotamischen Feld zuges und trat im Sommer 1817 zurück. Im April 1818 trat er ohne Portefeuille wieder in das Kriegskabinett «in. Nach dem Krieg war er von 1818 bis 1821 im Koalitions kabinett Llond Georges Schatzkanzler und bis 1822 Führer der Konservativen Partei im Unterhaus. In dem zweiten Kabinett Baldwin vom November 1824 übernahm er das Auswärtige Amt. Unter feiner Verantwortung unterblieb nun zunächst die für Januar 1825 fällige Räumung von Köln. Dieses Jahr war übrigens auSgefttllt mit Verhand lungen über den westlichen SicherhcikSpakt, die im Oktober 1825 in Locarno zum Abschluß kamen. Nach der Unter zeichnung des Vertrages am 1. Dezember 1825 in London erhielt Chamberlain mit dem Hosenbandorden auch die Ritterwürde. Im Dezember 1926 wurde ihm zusammen mit Strescmann und Briand der Nobel-KricdenSpreiS für 1926 verliehen. Chamberlain hielt die Politik feine» Landes streng im Fahrwasser der engen Verbindung mit Frankreich. Im Sommer 1928 brachte er ein Abkommen mit Frankreich über die beiderseitigen Flottenbauprogramme zustande, das nament lich in Amerika lebhaft als eine Art Versicherung gegen wirkliche Abrüstung kritisiert wurde. Eine Zusammenkunft Chamberlains mit Mussolini in Florenz Anfang April 1929 war sein letztes außenpolitisches Hervortreten. Infolge der englischen Neuwahlen, die mit dem Sieg der Labour-Party endeten, trat Chamberlain Anfang August 1828 mit dem Kabinett Baldwin zurück. Noch im gleichen Monat nahm er das Anerbieten Lord Birkenheads zur Uebernahme eines DtrektorpostenS in einem neu gegründeten Elektrizität»- trust an. Seit seinem Rücktritt al» Minister ist Chamberlain immer mehr zu einem Deutschensresier geworden, der nicht da» ge ringste Verständnis für di« Lebensrecht« de» deutschen Volke» und die Notwendigkeiten der deutschen Außenpolitik auf brachte. In seinen Reden vor -em Unterhaus predigte er eine hemmungslose Liebe zu Frankreich, währen- er alle deutsch- englischen AnnäherungSbestrebungen diskreditierte. Sein Ein- flnß auf die englische Außenpolitik war bis zuletzt von entschei, dcnder Bedeutung. Bei der Erörterung der Kolonialsrage in den letzten Monaten ist Chamberlain als starker Verfechter des imperialistischen Standpunktes der DiehardS, de» rechten Flügel» der Konservativen, ausgetreten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite