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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.10.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371005011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937100501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937100501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-10
- Tag1937-10-05
- Monat1937-10
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.10.1937
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DienStas, r. oktvber Moroen-Au-pab», Nr. »6» kll Bejuglgetühi «ei tigllch jwelmLligei Zustellung kel Hau» monatlich «M. ».»0, durch Postbezug ««. S.iO etnjchl. «»»» «pl. Postgeb. lohne Post,ustellung«geb.> del siebenmal wbchentllch. verland. itinzel-Rr. 10 «dl., bei gleichzeitig ver'and d. Abend, u. Morgen-Ausgabe 1b «ps. Anzeigenpreile lt. PreitUst« Nr. S: Mwimeterzeil» l>i mm breit» tl,b «dl. RachlLIIe nach Stallet s, Zamilienanzeigen u. Sleliengeluche Millimeter- zeit« « «dl. Zlilergeb. sa «dl. — s»a»druil nur mit Quellenangabe Prettiner Nachrichten. Unverlangte kchriltstüike werden nicht aulbewabrt Gegrünöet 18SH druck u. Verlag > il-iepsch L Reichardt, dre»den-A. l, Marlen- straß« ZS/12. Fernruf 25211. Postscheckkonto lSLS dreeden Die« Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der Amtrhauptmannschast Dresden und de» Schiedsamte« beim Vberverstcherungsamt Dresden Neuer SemetaugM auf britische Zerstörer Steven englische Kriegsschiffe nehmen Verfolgung auf London, 4. Oktober. von der englischen Admiralität wird mltge teilt, dah der britische Zerstörer „Basilisk" am Montagmorgen von einem ll-Vool im Mitlelmeer angegriffen worden fei. Der Engländer habe den Angriff mit Tlefenladungen beantwortet. Auf das englische Kriegsschiff fei ein Torpedo abgefeuert worden, das aber fein Ziel verfehlt habe. Eine havasmeldung au» Valencia l!), die von einem Angriff auf zwei britische Zerstörer spricht, läht keinen Zweifel, dah es sich auch in diesem Fall wieder um einen bolschewistischen Attentatsversuch von Valencia handelte. Die Meldung der HavaS-Agentur hat folgenden Wort laut: „Wie man aus Denla erführt, haben sich sieben britische Zerstörer und zwei Wasserflugzeuge im Laufe des Montags in der Nähe von Kap San Antonio vereinigt «nd gewisse Manöver dnrchgefiistrt. Man vermutet, daß diese Manöver das Ziel verfolgt habe», ein U-Boot zu fangen, von dem zwei der englischen Zerstörer angegriffen worden sein sollen." Drei starke Explosionen Dazu veröffentlicht „Havaö" noch de» Wortlaut einer drahtlosen Meldung des Leuchtturme» von Kap San Antonio, dellen Wörter offenbar die Bewegungen der britischen Tor- pcdobootzerstörer selbst beobachtet hat. Darin heißt es, zn- nachft seien nur zwei Zerstörer tu Sicht gewesen. Diese hätten ganz plötzlich ihre Geschwindigkeit wesent lich erhöht, und gleich darauf habe man das Geräusch von drei sehr starken Explosionen vernommen. Darauf seien die beiden Zerstörer eine Zeitlang ständig bin- und hergesahren. Bald seien noch fiinf weitere britische Zer störer aus der Bildfläche erschienen, sowie zwei Wasserflug zeuge, die dann alle kreuz und gner umhcrfuhren, als ob sie etwas suchten. Die beiden Flugzeuge seien aufgestiegen. Schließlich hätten sich die Zerstörer in zwei Gruppen geteilt, um wieder systematisch das Meer abzusuchen. Um 6,35 Uhr habe man plötzlich an der SteNe, wo eine der Zerstörer gruppen manövrierte, mehrere Rauchsäulen emporsteigen sehen, die sich erst etwa zwölf Minuten später im Winde zerstreuten und verschwanden. Darauf habe sich die andere Zerstörcrgruppe in südlicher Richtung entfernt. * ES ist eine eigenartige Erfahrungstatsache, dah immer dann im Mittelmeer Torpedo-Attentate unternommen werden, wenn sich England und Frankreich bemtihen, ohne Einbezie hung Sowjetrußlandö in ein politisches Gespräch mit Italien zu kommen. Moskau weih genau, dah ihm in diesem Augen blick diplomatische Torpedos nicht zur Verfügung stehen. Aber in dem Gefühl der Isoliertheit, das England und Frankreich von Zeit zu Zeit, wenn auch nur selten, den Bolschewisten vermitteln, greifen nun die roten Henker zur Masse, um jeden Versuch auch nur einer sich anbahnenden leisen Verständigung der beiden westeuropäischen Staaten mit Italien unmöglich zu machen. So richteten sich auch diese gegen rin englisches Torpedoboot abaeschossenen Torpedos in erster Linie gegen dt« Uebergab« der englisch-französischen Not« in Rom, die ja die für die Sowjets sehr peinliche Frage der Freiwilligen in Spanien anschneidet und unter Um ständen bte Aufrollung der Freiwilltgenfrage in einer Dreier besprechung unter Ausschluß Valencias uub Moskaus er möglichen könnte. Valencia hat Angst, dabet ins Hintertreffen zu kommen. Man tut also von bolschewistischer Seit« aus alles, um — selbst durch eine Bombardierung englischer Kriegsschiffe, wie sie nun schon zu wiederholten Malen er folgte — einen Ausgleich zu Hintertreiben. Sollte aber Eng land wirklich auch diesen Angriff wieder mir als ein „Ver sehen" ansehen? Oder öffnet er endlich einmal London die Augen für die wahren Ziele der bolschewistischen Mord brenner? Der Balentia Vertreter bet Delbos PartS, 1. Oktober. Auhemninifter Delbos empsing am Montagnachmittag den sranzöfische« Botschafter in London Cordt» «nd den somjetrnsstschen Bertreter in Paris Osorio » Gallarbo. Ser Sinn -er Begegnung Adolf Mer—Mussolini «ertrag »es italienischen OsftrtosuS Gayöa - Rationale Selbstsucht muß beschnitten werben Rom, 6. Oktober. Im italienischen Rundfunk hielt der Direktor des halb amtlichen „Gtornale d'Jtalia", Gayda, der die Deutschland reise Mussolinis als auhenpolittscher Sonderberichterstatter mitgemacht hat, am Montag um 20,80 Uhr über die Bedeutung dieses Besuches einen bemerkenswerten Vortrag. Zwischen dem Duce und dem Führer, so führte Direktor Gayda u. a. aus, seien keine besondereninternatto- nalen Probleme zu lösen gewesen. Die deutsch-italie nischen Beziehungen seien diplomatisch bereits in den Berliner Protokollen vom Oktober vorigen Jahres festgelegt worben. Dagegen habe die Begegnung außerhalb beS geschloffene» diplomatischen Rahmens die Zielsetzung kennzeichnen und für Europa uud die Welt allgemeine Probleme anf- werfen sollen. Nur unter diesen ebenso elementaren wie großartigen Gesichtspunkten könne die Reise des Duce nach Deutschland betrachtet werden. Was die Beziehungen zwischen den beiden Regimen be trete, so sei eine völlige Solidarität sestzustellen. Diese Soli darität, die von den verwandten Grundsätzen der beiden Reso lutionen auSgehe und sich auf das Wesen der beiden Regime, ihre gemeinsamen Ziele, ihre gemeinsamen diplomatischen Aktionen erstrecke, bilde gegenüber dem in sich gespaltenen Europa eine granitene Einheitsfront, bte in der Geschichte nicht nur mit ihren Ideen, sondern auch mit ihren gemeinsamen Entscheidungen und Aktionen ihr Gewicht haben werbe. Kein Paragraphen-Bündnis „Das ist nicht ein in Artikeln und Paragraphen gefaßtes Bündnis, hat aber sicher mehr WertalS ein Bündnis. Was heute zählt, um die Völker in großen entscheidenden und kritischen Tagen gemeinsam in Bewegung zu setzen, das ist die Gemeinschaft der Ideale, der Interessen und der Ziele. Diese Gemeinschaft muß im Bewußtsein und durch die Tatsachen geschaffen werden, nicht aber auf dem Papier. Seit lölv jagt Frankreich nach politischen und militärtschen Bündnissen, wie es solche mit Belgien, mit Polen, mit der Tschechoslowakei und anderen abgeschlossen hat. Sie haben Frankreich nicht genügt, e» hat auch Bündnisse mit Sowjet rußland und England gesucht. Halb Europa ist ver traglich verpflichtet, Frankreich» Grenzen und Kassenschränke zu verteidigen. Dabet sehen aber alle schon mit bloßem Auge, daß Frankreich sich immer noch nicht sicher fühlt." Die Achse Hal sich bewährt „Die Einheitsfront zwischen Italien «nd Deutschland ist dagegen dereitS feitlööövvllkommenmtrksamnnd hat sich in de» «nrnhigfte» Tage« Europas «nd in den schwierigsten Frage« bewährt. So znerft wLhrend des abessinischen KonslikteS «nd de« Sanktionen, dann t« bezug a«s Oesterreich, anf Spante» «nd ans das Mittel» meer. Di« krankhafte« Bersnch« einiger ausländischer Jour» «allsten «nd Diplomaten, di« glaube«, di« sefte deutsch-italie nisch« Solidarität mit ihren schwache« Feder« oder ihre« gewundenen Manöver« erschüttern z« könne«, wirke« einsach lächerlich. I« keine« Problem von gemeinsamem oder allgemeine« enropäische« Interest« wird sich Italien von Dentschland isoliere« »der Deutschland von Italien trenne«. Jeder Bersnch» dieser so pst herbeigesehnte«, aber auch so sehr angeseindete« enropäische« Zusammenarbeit muß mit der un zweideutige« Anekkennnng dieser kategorische« Bor» anssetznng beginnen." Auf Zweideutigkeiten muh verzichtet werden „Der Frieden, den Mussolini und Hitler Europa an- geboten haben, ist realistisch und aufrichtig." Als solcher zwinge er aber die Regierungen und Bölker^auf Zwei deutigkeiten zu verzichten und bte Verantwortung für ihre Haltung voll und ganz zu übernehmen. Voraus- sctzung für einen solchen Frieden sei bte gegenseitige Achtung und der Ausgleich -wischen den verschiedenen Regimen der Kulturwelt — unter Ausschluß des Bolschewismus. Ferner müsse es in einem solchen Frieden Gerechtigkeit für alle Nationen, bas heißt Gleich- berechttgung, geben. Auch müsse man den Mut zur Beschneidung der maßlosen nationalen Selb st- sucht haben, ferner von dem Befehl der gemeinsamen euro- pätschen Kultur erfüllt sein und deshalb gegen das umstürzle rische Treiben Widerstand leisten, das nur auf ihre Zerstörung bedacht sei. Das sei, so schließt Gayda, der Ginn der Be gegnung Hitlers und Mussolinis. , Zu -ritt oder viert? Die Lage im Mittelmeer ist soeben in ein neues Sta< bium getreten:' England und Frankreich haben ge« meinsam in Rom die Note überreicht, die seit dem Deutsch landbesuch Mussolinis mehrfach angekündtgt wurde. Ueber ihren Inhalt und ihre Fassung war lange zwischen dem Quai d'Orsay und der Downing Street hin und her beraten wor den. Die nun, nach den Begriffen ihrer Absender richtige Form hat man endlich, wie es heißt, auf Grund einer Niederschrift des englischen Ministerpräsidenten Chamber« lain gefunden. Bet der Note handelt es sich vor allem um zweierlei. Dem Buchstaben nach darum, Mussolini für eine neue Erörterung der Freiwilligenfrage in Spa nten und für ihre Lösung nach englisch-französischem Ge schmack zu gewinnen. Darüber hinaus will man nicht mehr oder weniger, als mit Hilfe der zur Behandlung der Inter» ventionSsrage geplanten und in der Note vorgeschlageneU Dreierkonferenz Italien aus der Achse Berlin—Rom lösen, um es bann isoliert um so bequemer in die Zange nehmen und schließlich in die aufgewärmte Stresasront aufs neue htneinpreffen zu können. Man muß schon sagen, daß sich die Verfasser der Note ihr Ziel reichlich hoch gesteckt haben. Denn abgesehen da» von, daß dle Freiwilligensrage nicht etwa für Italien, son dern vielmehr für die Weltmächte angesichts der taktischen und moralischen Fehler, die sie bei der diplomatischen Be» Handlung dieses Problems in der Vergangenheit auf sich ge häuft habe«, ein höchst heikles Thema ist, muß es als ein geradezu kindliches Unterfangen bezeichnet werden, nach der gewaltigen geschichtlichen Demonstration des Ducc-BesuchS in Deutschland noch irgendeine Hoffnung darauf zu setzen, die deutsch-italicnischc Freundschaft erschüttern zu könne». Offen, bar aber mißt man in London und Parts noch immer mit alten, längst außer Kurs gesetzten Maßstäben. Vielleicht ein- fach deshalb, weil in Berlin kein neues „Abkommen" ge troffen wurde, weil dem Besuch Mussolinis bet Adolf Hitler kein offizielles „KommuniquS" folgte, hielt man in den Amts stuben am Quai d'Orsay und in der Downing Street die jenigen Verhandlungen für wichtiger, die zu gleicher Zett in Paris zwischen französischen, englischen und italienischen Flottensachverständtgen auf Grund des Arrangements von Nyon geführt und, „wte eS sich gehört", mit einer amtlichen Verlautbarung abgeschloffen wurden. Die Tatsache, daß an diesen — lediglich technisch-formalen — Pariser Besprechun gen auch Italien teilnahm, und der Umstand, daß endlich wieder einmal Paris «ine, wenn auch bescheidene, internatio nale politische Konferenz beherbergen durste, hat den Fran zosen derart den Kamm schwellen lassen, daß sie nun nicht nur eine glückliche Fortsetzung der längst ersehnten sranzv» fisch-italienischen Aussprache für selbstverständlich halten, son dern auch schon glauben, Bedingungen stellen zu könne« So ist die jüngste Note an den Qulrinal zwar — nkaS wohl nur dem Einfluß Londons zu banken ist —. in „durchaus freundlicher Form" gehalten, aber doch derart mit Fallstricken verschnürt, daß man darin in Rom keine reine Freude empfinden wird. Die in den letzten Tagen von der Pariser Presse mehrfach wiederhölte und selbst in den geheiligten Genfer Bezirken . aus gesprochene Drohung, Frankreich werde, falls Italien sich nicht zur Zurückziehung seiner Freiwilligen aus Spanien bereitstndet, die Pyrenäengrenze öffnen, ist aller dings in der Note nicht enthalten. Dafür haben der französische und auch -er englische Geschäftsträger, als sie die Note am Sonnabend überreichten, diese Absicht gesprächsweise durchbltcken lasten. Das ist weniger verfäng lich und tut dieselbe Wirkung, meinen sic. Und wie sie es als mehr ober weniger geschickte Diplomaten alter Schul« gewohnt sind, haben sie nach der bitteren Pille sogleich einige Stückchen Zucker verabreicht: sie haben hoch und heilig ver sichert, daß die Westmächte im Fall« einer günstigen Antwort Italiens die Anerkennung Ratio nalspantentz als kriegführende Macht nicht länger htnauSschtebeu wollten, sie haben eine „vom besten Willen geiragene" Gene- ralberetntgung aller zwischen Rom, London und Paris schwebenden Fragen in Aussicht gestellt, und haben sich schließ lich, nach Pariser Mitteilungen, nicht entblödet, Jtalteü eine allgemeine Erwägung der Rohstoff, und Kolonial» fragen „in durchaus positivem Sinne" anzubteten. Die Antwort, dt« die Ueberbringer der Note in Rom er» halten haben, war natürlich vorläufig nicht mehr als eine Empfangsbestätigung,' und da Mussolini eben seit demselben Sonnabend prooul nogotiis auf seinem Landsitz in Rocca della Laminate weilt, ist mit einem ausführlicheren Bescheid wohl nicht so schnell zu rechnen. Italien wirb auch keiner- lei Lust verspüren, sich mit einer positiven Antwort allzusehr zu beeilen. Denn »war ist durch bi« Pariser Beschlüste das Arrangement von Nyon, das ursprünglich allein Frankreich
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