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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.12.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371214013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937121401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937121401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-12
- Tag1937-12-14
- Monat1937-12
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.12.1937
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Dienstag, 1«. Dezember 19Z7 Worgen-AuSgabe. Rr. 38« R GegrUnöet 18S6 Bezuaegkrühr bei täglich jwtlmallgtk Zustellung tret Hau» monatlich MM. ».»0, durch Postbezug MM. g.so etnlcht. 47,60 Mut. Postgkb. lohne PoftzusteIIung«gkb.> bet stebenmal ivüchenllich. verland. ittnjel-Nr. lo Rp>., bet gletchjeitig. verland d. Abend- u. Morgen-Au-gabe lü Mut. Druck u. Verlag! Liepsch L Reichard», Dresden-^. I, Marlen- «n,-laenp'ti,- it. Pre>»st!t- Nr.s: MiMmei.r,eii- straße ZS/». Fernruf 252.1 Postscheckkonto I0S8 vreaden Vies «lat» enthalt die amtlichen Bekanntmachungen der ra mu,. - Nachdruck Amtshauptmannschaft Dresden und des Schiedsamtes beim ,„,r Quellenangabe Dretdner Nachrichten. Vberverstcherungsamt Dresden Undeilanate Lcllrill'iü», werden nicht aulbewahrt E——— m ,!.»« l! ll — Prag schafft San-Haben gegen Henlein Durchsichtiger Gesetzentwurf -er tschechischen Regierung Prag, 13. Dezember. Die tschechische Regierung hat im Prager Abgeordnetenhaus im Hinblick auf das Erlöschen des Parteiauflösungsgcsehes aus dem Jahre 1933, das Ende dieses Jahres abläust, eine Rouelle ein gebracht. Sie enthält gegenüber der bisherigen Fassung grohe Verschärfungen. Die Regierung ver langt nämlich Ergänzungen, dah sie in Fällen, in denen ein Einschreiten gegenFine ganze Partei nach dem Gesetz nicht begründet wäre, gegen einzelne Organisationsteile einer politischen Partei, gegen Parteiorgane und gegen Mitglieder der Partei, die einer Organisation dieser Partei angehören, vor gehen könne. Ferner beantragt die Negierung ein allgemeines Verbot, siir Zwecke politischer Parteien, Beiträge, Geschenke und Zu wendungen aus dem Auslände anzunchmcn. Widmungen, Geschenke oder Beiträge ans dem Auslande mit der Bestim mung, sie siir Wohltätigkeit»-, kulturelle, nationale nnd andere gemeinnützige Zwecke zu verwenden, erfordern die Bewilligung dcü .Innenministeriums. Die Ermächtigung, politische Parteien sowie Ersatzparteien und im Zusammen hang damit Vereine und ähnliche Formationen aufzulöse», soll bi» 11. Januar 1>M gelten. * Es tst klar, daß die tschechische Regierung mit dem Ablauf des Gesetzes iibcr die Partciauflösüng den Zeitpunkt gc- lvmmen sieht, nm sich nunmehr eine geeignete gesetzliche Handhabe zu schaffen, mit der sic gegen die Sndetendcutschc Partei Konrad Henlein» vorgehcn kann. Der vorliegende GesetzrSantrag zeigt deutlich den Wille», entgegen den erst kürzlich abgegebenen Versicherungen de» tschechischen Minister präsidenten Dr. Hodza, dem Sudctendcutschtum auch weiter hin in verschärftem Maststab die notwendigen Lebcnsgrund- lagcn zu entziehen. Darüber hinaus will man die politische Bctätigungsmöglichkeit der Sudetendcutskbcn Partei durch dieses Gesetz cincngen und Handhaben schassen, nm die Hcn- lcinpartei nach Möglichkeit zu zersplittern oder gar zu zer schlagen. Die Su-eten-eutfchen antworten Ao-za Prag, 18. Dezember. Für die Sitzung de» Prager Abgeordnetenhauses, die aus Donnerstag angesetzt war, hatte sich der Abgeordnete Kundt als erster Redner gemeldet, um dem Ministerpräsidenten Dr. Hodza aus dessen Rede vom 7. Dezember zn antworten, in der Dr. Hodza behauptet hatte, eö sei ans dem Boden des Parlamentes zu einem schönen Anlauf zur Zusammenarbeit mit den Sudetcndeutschcn gekommen. Diese Zusammenarbeit hätte „ein Mann, der austcrhalb des Parlamentes steht", ge- st ü r t. Der Ministerpräsident meinte damit natürlich K v n - rad Henlein und insbesondere seinen Ausspruch: „Wir wollen lieber mit Deutschland gchastt sein, als aus dem Haft gegen Deutschland Nutzen ziehen!" Die Donnerstag-Sitzung wurde jedoch aus Montag ver tagt. Der Klub der Parlamentarier der SdP berief deshalb sofort eine austcrordcntlichc Sitzung ein, nm auf diese Art eine Stellungnahme zn den Ausführungen des Minister präsidenten zn ermöglichen. Aba. Kundt stellt« zunächst unter voller Zustimmung de» tllnb» test, bast zwischen dem Parla mentarischen Klub der Sudetendentschen Partei und Konrad Henlein ein derart inniges Verhältnis des politischen Mei nungsaustausches bestehe, dast jede Hossnung darauf, Diffe renzen zwischen Konrad Henlein und dem Parlamentarischen Klub der SdP herzustelle», als sen seit» aller Real politik nnd als eine anderen Zwecken dienende Absicht be trachtet werden müsse, Kundt wies darauf hin, dast der Ministerpräsident merkwürdigerweise immer wieder darauf zurückkvmme, dast Konrad Henlein al» Parteivorsitzender nicht dem Parlamente angehört, während er an dieser Tat sache bet anderen Parteien keinerlei Anstost nehme. Nicht Konrad Henlein störe die Entwicklung eine» guten Verhält nisses zwischen der Regierung nnd der Sudetendentschen i Partei, sondern einzig und allein die Tatsache, dast gemachte Zusagen von feiten der Negierung nicht verwirklicht wurden. Abgeordneter Kundt führte dann mehrere krasse Beispiele an, aus denen klar zn ersehen ist, dast sich an der Benachteili gung de» SudctendcutschtuinS fast gar nichts geändert hat. Der Ministerpräsident habe ganz übersehen, dast die Arbeits losigkeit im November nm 4l v. H. gestiegen ist, und habe e» unterlassen, die Feststellung der SdP zu widerlegen, dast in Bezirken mit 8N v. H. deutscher Bevölkerung die Arbeits losigkeit selbst nach dem Stande vom Oktober fast noch fünf mal gröstcr ist als im tschechischen Gebiet. „Erhebliche Festigung -es Antikomintern Drelecks" Die Weltöffentlichkeit auch weiterhin unter -em Gtn-rmk »er Abfase an Genf vradtmolllung unroror Vorltnvr Lvkrlttlvltung Berlin, 18. Dezember. Der schwere Schlag, den Deutschland und Italien der Genfer Entente versetzt haben, beschäftigt die Presse de» Aus landes weiterhin sehr stark. Dabet unterlief ein kleiner Regie fehler insofern, al» engltschc Blätter sich im allgemeinen be mühten, die Angelegenheit als nicht allzu belangreich hinzu stellen, nm den Eindruck zu erwecken, als ob sich nicht sehr viel geändert habe. Dieser betonten Londoner Ruhe steht in Paris eine bemerkenswerte Nervosität gegenüber. Be sonders charakteristisch ist es, wenn das „Oeuvre" eingehend die „Panik" schildert, die die Kundgebungen Deutschlands und Italiens in Genfer politischen Kreisen ausgclöst haben. Die Nervosität tu Genf und in Paris ist deshalb so gross, weil man befürchtet, dass eine Anzahl ncutraler Mächte ihr Mitgltcdsverhältnts zur Genfer Entente ebenfalls lösen könnten. Man denkt dabei in erster Linie an die la «ein- amerikanischen Staaten, die ohnehin dem Völkerbund sehr skeptisch gegenüberslchen. Aber auch der europäischen Staa ten tst man nicht völlig sicher. So hat man beispielsweise nicht die schwedischen Kommentare überhört, die davon sprechen, dass die Erklärungen Deutschlands und Italiens selbstverständlich eine Schwächung der Genfer Entente beden- teten und einen Schritt weiter darstcllten in der Entwicklung, den Genfer Verband immer mehr zu einer Interessen- teugrnppe zu machen. Da ohnehin in der skandinavischen Presse erst unlängst eine Debatte über die Nützlichkeit oder Unzweckmässigkeit der Genfer Institution entstand. Io glaubt man. dast die jetzige Entwicklung die Gegnerschaft gegen die Genter Entente stärken wird. Ueberetnsttmmung herrschte in der Presse aster Länder dar. über, dast die jetzige Entwicklung eine erhebliche Festt - gung des A n t > k v m i n«e r n-D re i e ck s Berlin- No m T o k i v bedeute«. Die Frag«, wie Italien die weitere politische Znkunst Europa» nach seinem ««Stritt an» der Genser Entente nnn- mehr sied«, deanNvvrM bere««» am Montag der italienische OssizivsuS Gay da im „Giornale b'Jtalia" knapp und un missverständlich. Gayda tst nicht der Ansicht Frankreichs, dass jetzt endgültig zwei politische Blöcke sich in Europa gebildet hätte», die in bitterer Feindschaft einander gcgenübcrstehen. Italien, ebenso wie Deutschland und Japan, wendet sich in keiner Weise gegen die Staaten der Genfer Entente, vor ausgesetzt, dast sich diese Länder aller Provokationen in Zu kunst enthalte». „Insbesondere denkt niemand", so sagte Gayda wörtlich, „in Rom oder Berlin daran, wie Paris zu vermuten scheint, einen neuen internationalen V sock zubcgründ e n." Italien also drohe niemand, aber es lasse sich nicht nehmen, ans der Grundlage völliger Klar heit die Beziehungen mit den befreundeten Mächten Deutsch land nnd Japan weiter anSznbaue». Allein, wer gegen diesen realistischen Frieden sich auszubäumcn scheint, der solle freilich wissen, dast Berlin, Rom und Tokio und ihre Freunde not- sallS auch über die militärischen Machtmittel verfügen, um jede Störung abzuweisem Es beginne, woraus hingcwicscn werden must und womit sich auch die Staaten der Genfer Entente absinbcn müssen, eine neue Phase internationaler Politik. Flan-in bei Dr. Goebbels Berlin, 18. Dezember. Der ehemalige französische Ministerpräsident Pierre- Etienne Flandin stattete dem Relchsmtnister für Volks- ausklärnng nnd Propaganda Dr. Goebbels einen Besuch ab und hatte mit ihm eine zweistündige Unterredung. Der Führer gratuliert -em engltfchen König Berlin, 14. Dezember. Der Führer und Reichskanzler hat König Georg VI. «o« Großbritannien znm GebnrtStag drahtlich sein« Glückwünsche übermittelt. Stadt un» Land Der NeichSernährnngsmintster, NeichSbauernsührev Darr 6, hat am Sonntag eine bedeutsame Rede gehalten. Be- deutsam im dreifachen Sinne. Erstens insofern, als sie den Ersatz sür die politische und wirtschaftliche Willenskundgebung barstelltc, die in den vergangenen Jahren die Goslarer Ncichsbauerntage zn geben gewohnt waren: dieser NcichSbauerntag musste diesmal bekanntlich mit Rück sicht auf die in einigen Teilen des Deutschen Reiches wütende, aus Frankreich «ingeschleppte Maul- und Klauenseuche abgesagt werden. Zweitens wegen des Inhalts der Rede des NeichSbauernstthrerS, die einer Paroleausgabe an das deutsche Landvolk gleichkamen. Und drittens, »veil die Worte Darrss nicht etwa nur den unmittelbar angeredetcn deutschen Bauern angehcn, sondern ebenso den Angehörigen jedes anderen Berufes, jeden deutschen Volksgenossen über haupt und insbesondere den Städter, weshalb sie ja auch über alle deutschen Nundsnnkscndcr verbreitet wurden. Die Sprache des ReichsbauernftthrerS ist klar, eindeutig und jedermann verständlich. Schlagkräftig hat Darrs in sieben Hauptpunkten zusammcngedrängt, worauf eS bei der Fort führung der ErzeugungSschlacht im bevorstehenden Jahre an kommt. Das waren handfeste Leitsätze, die den Odem witr- zigen Ackerbodens bis in unsere Stadtstuben trugen, und auch den derberen Geruch deS Dungeö, und was dazu gehört, nicht scheuten. Insofern wäre der Rede nichts hinzuzusttgen. Und doch ist gerade unS Städtern ein gut Teil eigene Arbeit über lassen geblieben: die Deutung und Ucbersctzung der an das Landvolk ausgcgebencn Parole in unsere Sprache und unsere Gedanken. Tas tut bitter not, gerade in heutiger Zeit. Nicht nur, weil uns Städter, wenn wir in echter Volksgemeinschaft leben wollen, die Fragen des Bauerntums bewegen müsse» wie unsere eigenen. Sondern weil die Stadt ja auch tatsächlich auss engste mit dem Lande verbunden ist, enger als es viele Stadtbewohner ahnen. Die meisten freilich werden sich dessen nur bewusst, wenn diese Verbindung einmal nicht so klappt, wie sic möchte und soll. Wenn einmal Butter, Eier und Schweinefleisch knapp sind, wenn da» Mehl dunkler ist, als eS die Hausfrau seit ein paar Jahrzehnten gewohnt war. Allen denen, die in solchen Fällen schnrll mit der Kritik zur Hand sind, sei empfohlen, sich die Rede des NeichSbanernsührerS ein mal aufmerksam durchzulescn. Besonders der Rechenschaftsbericht, der an ihrem Anfang steht, ist ein deutlicher Beweis dafür, dast das deutsche Land volk im vergangenen Jahre im Dienste der Erzeugungsschlacht getan hat, was es nur tun konnte. Das gilt vor allem sür die Erzcugnng eines unserer wichtigsten VolkSnahrungSmittel, die Kartoffel. Wie der RcichSbauernsührer mittcilte, tst die diesjährige Hackfruchtcrnte — wobei zn den Kartof feln die Zuckerrüben hinzugczählt wurde» — die grösste, die bisher in Deutschland je erzeugt worden ist. Aber sic ist nicht etwa nur ein Geschenk des Himmels, sonder» mindestens ebensosehr der Erfolg zielstrebiger Anstrengungem Diese ginge» in zwei Richtungen: erstens wurde die Anbau fläche vergröbert, d. h., eS wurden mehr Felder als früher mtt Kartoffeln bestellt, zweitens aber konnte auch — und das zeugt in ganz besonderem Maste vom Leistungswillen unseres Land volkes — der durchschnittliche Ertrag der angebauten Fläche ganz wesentlich, im allgemeinen um 80 v. H., gesteigert werden. Die Gunst der Witterung ivar also durchaus nicht entscheidend. DaS gilt in »och stärkerem Maste von der G c t r c i d c e r n t e, deren Aussichten das sür sic weit weniger vorteilhafte Wetter — waren doch 7 v. H. der Anbaufläche „ausgcwintert", d. h. so schlecht durch den Winter gekommen, dast sie neu bestellt wcrtzen mussten — mehr als einmal zu verderben schien. Trotz, dem ist ihr Ertrag nicht kleiner als im vorigen Jahr. Und ist es nicht ebenfalls eine gewaltige Leistung, dass der deutsche Bauer heute, obwohl die bisher übliche Einfuhr an Futter- Mitteln aus dem AnSlande ganz erheblich gedrosselt werden musste, mit grösseren Viehbeständen auswarten kann und mtt ihnen grössere Leistungen erzielt als früher'? Die Erhöhung der Milcherzeugung um eine Milliarde Liter tst basltr nur ein Beispiel, das, zu sammen mtt den Erfolgen aus allen anderen landwirtschaft lichen Gebieten, beweist, dass die bisher vom Reichsnährstand betriebene Politik auf dem rechte» Wege tst. Deshalb ist es auch nur folgerichtig, wenn der RetchSbaucrnführer in seiner AstttL So,löge -
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