Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 08.01.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193801089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19380108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19380108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-01
- Tag1938-01-08
- Monat1938-01
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.01.1938
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Haut monatlich NM. Ä.20, durch «oftbetug ZS/42. .strnruf 25 211. voüsckeckkonts loSS Vre«Hcn "2 <»- br-u, «VI- «achUIle nach Stal,kl v. «M. 3.,° -inlchl. 27,60 Rp>. Postgkb. lohn- g-mlttknani-tgkn u. Slkll-Ngkluch- MlNIm-tkr- Polljuslkllungtakd.I bel Ilebknnial wSchknttlch. Die« Slatt «ntyalt die amtliche n Leranntma<yung«n der jkiie 6«pi. Zisiergeb. »0Rp>. — Nachdruck verland. 0>njel-Rk. 10 Rui., bei gleich,eilig. ttintsyauptmannschast Dresden und de« Schiedsamte« dem» „ur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Verland d. Abend- u. Morgen-Auigabe Id Rps. Vberverstcherungsamt Dresden Unverlangte Schrillllücke werden nicht -ulbenxchrt Kom, Asssszrsi LZnei ^/o^snr sis Lisi Zm Frühjahr Mrcrbesuch in Italien Großartige Vorbereitungen bereits im Sang Rom, 7. Januar. Ueber die Vorbereitungen Italiens zu dem im kommenden Frühjahr erwarteten Gegenbejuch des Führers und Reichskanzlers Adolf Hiller wird folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: „Die von dem Auhenmlnisler geleitete Kommission zur Vorbereitung der Veranstaltungen an- lählich des Besuches des Führers in Italien, der im kommenden Frühjahr slallsinden wird, hat schon das Programm in seinen Hauptlinien festgelegt. Der Führer wird anher Rom auch die Städte Neapel und Floren; besuchen." Wenige Monate erst sind verflossen, seitdem der Duce in Deutschland weilte und jene denkwürdige Kundgebung auf dem Berliner Maiselb stattfanb, die mit Recht als eine Kundgebung zweier Völker bezeichnet wurde. In zwischen sind durch den Beitritt Italiens zum Antitomintcr»- pakt sowie durch den Austritt Italiens aus der Genfer Entente die weltanschaulichen und praktisch-politischen Ge meinsamkeiten beider Staaten weiter erhärtet worden. Wenn im Frühjahr Adolf Hitler die Reise nach Nom zum Gegen besuch antritt, dann begleiten ihn nach Italien die herzlich sten Gefühle des ganzen deutschen Volkes zu der Nation, die unter dem Regime des Faschismus der Welt eine ununter brochene Kette von Beweisen ihres schöpferischen Willens und Vollbringens gab. Die enge Freundschaft zwischen Deutschland und Italien kommt auch darin zum Ausdruck, dast das italienische Volk dem deutsche» Führer eiucu ganz besonderen, einzigartigen Empfang bereiten wird. Schon vor Wochen wurde die Ge staltung des Empfanges Adolf Hitlers einer eigens hierfür eingesetzten Kommission übertragen, an deren Spitze der italienische Ausienministcr Gras Ciano selbst steht. Die Form der Einholung deS Führers und der Nahmen der Veranstaltungen werden der Welt erneut vor Augen führen, dass zwei junge Nationen in engster Verbundenheit Schulter an Schulter marschieren. Das deutsche Volk, das dem Duce des Faschismus und dem Begründer des italienischen Imperiums einen so triumphalen Empfang bereitet hat, sieht in den weitauShvlenden Vorbereitungen zum Besuch seines Führers in Rom eine herzliche Sympathiekundgebung der befreundeten italienischen Nation und eine erneute Bekräfti gung deS politischen Gleichklangs. Frieden und Gerechtigkeit sind die Losungen, zu denen sich beide Völker bekennen. Wenn Adolf Hitler und Mussolini erneut zusammcnkommen, diesmal aus italienischem Voden, so legen wiederum die bei den Männer die Hände ineinander, deren Wirke» und deren Weltanschauungen nicht nur ihren eigenen Völkern neuen Lebensinhalt gaben, sondern die Zukunst der Welt entscheidend beeinflussen. * Die amtliche Mitteilung über die Vorbereitungen des Gegenbesuches des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler in Italien wird von den römischen Abendblättern an erster Stelle und in gröstter Ausmachung unter mehrspaltigen Ueberschristen, zugleich mit Beifügung von Bildern des Führers veröffentlicht. „Tribuna" erklärt: Das italienische Volk schickt sich an. Adolf Hitler mit herzlicher und glühender Begeisterung zu empfangen. Durch den Besuch des Führers des wicdererstandcncu Deutschlands, das mit Italien durch engste Bande des Glaubens und der Tat verbunden ist, wird wieder einmal die kulturelle Mission, die die beiden Völker für den Frieden nnd die Zu- knnst Europas stolz übernommen haben, feierlich bestätigt. Die italienische Hauptstadt wird mit übervollem Herzen dem Führer der befreundeten Nation beweisen, wie aufrichtig die Gefühle sind, die die ganze um ihren Duce und unter dem Zeichen des glorreichen Liktorenbttnbcls versammelte Nation beseelen. Das neue ttallenljcht Notten Baumaramm Sofortiger Baubeginn - Verwirklichung in -ret bis vier Nähren Rom, 7. Januar. Mussolini hat «ach Besprechungen mit dem Finanz minister und dem Staatssekretär und GeneralstabSches der Marine das neue Flotteubauprogramm Italiens seftgelegt. Nach einer amtlichen Verlautbarung fleht es den Bau von zwei Großkampsschissen mit fe SS 000 Tonne«, zwölf kleinere« Kriegsschiffe« und einer beträchtliche« Anzahl Unterseeboote vor. Mit dem Bau dieser Einheiten wird sofort begonnen. Die beiden Grobkampsschisse werden die Name« „Roma" «ud „Impero" erhalte«. Das erste wirb ans einer Werst i« Trieft gebaut, das zweite in Genna. Daö italienische Flottenbauprogramm begegnet in der gesamten italienischen Presse gröstter Beachtung. Der Direktor des „Giornale d'Italia" betont, dast dieses Programm Italiens Verteidigung zur See der durch das Imperium und die Erweiterung der italienischen Interessen in der Welt ge schaffenen Lage anpasse. Daö italienische Imperium sei dazu berufen, groste Teile der Bevölkerung anszunehmen und müsse als ein Ausläufer deS Mutterlandes auch jenseits der Meere den gleichen Schutz geniesten wie die Nation. Italien folge mit dem Bau neuer Grostkampsschisfc dem Beispiel anderer Nationen. Die italienische Kriegsmarine werbe, von den ältere» Einheiten abgesehen, sich im Jahre 1940/41 wie folgt »usammensctzen: 4 Grostkampsschisse von je »5000 Tonnen. 4 Linienschiste von je 24 000 Tonnen, 7 Kreuzer von je 10 000 Tonnen, 12 Kreuzer von 5000 bis 8000 Tonnen, 12 Hochseeaufklärcr, 12 Aufklärer von je 2000 Tonnen, 20 Hochseezerstörer, 24 kleinere Zerstörer, 32 Hochscetorpedoboote und über 100 Unterseeboote. Das neue Bauproaramm soll, wie der Direktor des „Giornale d'Italia" abschltestend unterstreicht, in aller Kürze der Zett durchgestihrt werden und in drei bis vier Jahren beendet sein. Paris und London überrascht Das neue italienische Flottenbauprogramm hat in Paris und auch in London stark überrascht. Besonders in Paris zeigt sich eine gewisse Nervosität, da man falschen Mel- düngen über die Wirtschaftslage Italiens Glauben geschenkt hatte nnd der Ansicht war, dast Italien nicht in der Lage sein werde, ein derartiges Flottenprogramm durchzustthrcn. In Marinekretsen Frankreichs und Englands wird zum Aus druck gebracht, dast der Entschlust nicht ohne Rückwirkungen bleiben könne nnd dast entsprechend das eigene Bau programm abgeändert werden müsse. Dast es sich hier wie dort nur um Vorwände handelt, be darf keiner weiteren Betonung. SvS» WUsvii «n »trlln Washington, 7. Jannar. Präsident Roosevelt ernannte am Frettag de« bis herige« Ehes der Politische« Abteilung des amerikanische» AnbenamteS Ministerialdirektor Hugh Wilson znm Bot schafter in Berlin. Wilson, der in der zweite« Janvar- HLlst« feine« neue« Posten antreten wird, gilt als einer der fähigsten nnd erfahrenste« amerikanische« BernsSdiplomale«. Roosevelt ernannte ferner den bisherigen Leiter der BundeSschiffahrtöbehörde Kennedy zum Botschafter in London und den bisherige» Gesandten in Ottawa Norman Armour zum Botschafter in Santiago de Ehtle. Ter resident teilte ferner mit, das, er zu Anfang des Sommers den bisherigen Botschafter in Moskau, Davies, zum Botschafter in Brüssel ernennen werde. Dritte Ausschüttung -er Saarfperi-e Berlin, 7. Januar. Der Reichsarbeitsminister hat zum dritten Male aus der von ihm bet der Rückgliederung der Saar für die Kriegs opfer errichteten Saarspcndc 10000 Mark zur Ver fügung gestellt. Hieraus werden am 18. Januar 1»S8 in Er innerung an die Abstimmung von 1035 im Saarland ein malige Geldspenden an bedürftige Kriegsbeschädigte und Kriegerhinterbliebene überwiesen werden. Chautemps letzter Appell „So geht «S nicht weiter!" Daö ist die Meinung des fran zösischen Ministerpräsidenten, und er richtet einen dringenden Appell zum sozialen Frieden au die französischen Arbeit geber und Arbeitnehmer. Darin heistt eö dem Sinne nach: Die Arbeitskonflikte sind so heftig geworden, daß sic eine Gefahr für den Wohlstand und die Sicherheit Frankreichs bedeuten. Es ist unmöglich, diesen Dingen weiterhin zuzusehen. Die Regierung ist entschlossen, sie nicht lgn, ger mehr zu dulden. Frankreich must zu einer Gesundung der Wirtschaftslage und der sozialen Ordnung gelangen. Also, ihr Vertreter der Arbeitgeber, und ihr Vertreter der Arbeit nehmer, setzt euch noch einmal unter dem Schutz der Regie rung zusammen und schlicht ein Abkommen, das den so zialen Frieden verbürgt! Dieses Abkommen soll dann aber auch von beiden Selten geachtet werden: und damit das geschieht, wird die Negierung diesen sozialen FriedenSvertrag durch Gesetz bekräftigen und ihn dem Parlament zur Billigung vorlegen. Die Regierung wird für dies Besrie- dungdwerk ihre ganze Verantwortlichkeit «insetzen! Eindeutig ist der Ernst dieser Worte. Er verstärkt sich noch, wenn man den Anlast betrachtet, der den Appell her- vorrtes. Am 0. Januar, demselben Tage also, an dem abends ChautempS leinen Nus hinausgehen lieh, hatte er vormittags selber den Schiedsspruch zur Lösung deS Arbeitskonfliktes in den Goodrich-Werken gefällt. Diese befanden sich seit etwa vierzehn Tagen im Streik. Ter Ausstand batte einen für das heutige Frankreich bezeichnenden Ursprung: Bei den Goodrich-Werken, die Automobilreifen Herstellen, war «in russischer kommunistischer Arbeiter entlasse» worden. Dieser Bursche. Rivtnoff ist sein Name, hatte an den Schaltappa- rat der Tclcphonzentrale des Unternehmens einen geheimen Seitcnanschlust angelegt gehabt, so dast alle Gespräche der Werksleitung abgehört werden konnten. Mit solchen Methoden arbeiten die Kommunisten in Frankreich, wie wiederholt fest gestellt werden konnte, neuerdings ziemlich häufig. Bet den Goodrich-Werken war die Folge der Entdeckung die erwähnte Entlassung. Prompt aber erklärte sich die Belegschaft mit die sem ausgesprochenen Spitzel der Kommunisten solidarisch, legte die Arbeit nieder und nahm die übliche Werkbesetzung vor, ohne sich darum zu kümmern, dast die Fabrtkbesetzung von der Regierung kurz vorher ausdrücklich als ungesetzliche Ueber- griffe bezeichnet worden waren. Gegen diese Nichtachtung ihrer Beschlüsse setzte die Regierung keineswegs ihre Macht mittel ein. Sie wählte vielmehr einen neuen Weg, über den wir im Morgenblatt vom 28. Dezember berichteten, näm lich den der „Neutralisierung" des Betriebes. Das heißt, die Schlüssel der Fabrik wurden bet der Polizei hinter legt, so dast weder die Direktoren noch die Arbeiter Zutritt hatten, und in diesem Zustande wurde der Schiedsspruch ab gewartet. Der Ministerpräsident selber, der ja mehrfach «ine glückliche Hand bei der Schlichtung sozialer Streitigkeiten be wiesen hatte, leitete die Verhandlungen. Seine am Donners tag getroffene Entscheidung kam den Arbeitnehmern sehr wett entgegen. Den Eigentümern der Goodrich-Werke wurde nur in einem Punkte recht gegeben, nämlich in dem der Ent lassung des kommunistischen Agenten Rivinosf. Im übrigen aber wurde den inzwischen aufgestellten Wünschen der Ge werkschaften, die Lohnforderungen und Arbeitsbedingungen be trafen, entsprochen: um des lieben Friedens willen. Größer« Zugeständnisse waren wirklich nicht zu erwarten. Den Strei kenden jedoch genügten sie noch nicht, und nach der Verkün dung des Schiedsspruchs erklärte der Führer der Strelk delegation, Finck, beim Verlassen des Hotels Matignon: „Bon mir aus bleibt alles beim alten. Der Spaß geht weiter!" Das ist keine leere Drohung. Hinter den Streikenden bev Goodrich-Werke steht der große französische GewerkschastSver- band, die „C o n s e b e r a t i o n GSnSrale du Travail" (EGT). Auch die EGT hat sich am Donnerstag mit dem Goodrich-Streik befaßt und gleichzeitig mit einer Reihe von anderen Ausständen in Frankreich die dadurch geschaffene Lage erörtert. Die Gewerkschaft behauptet natürlich, an den Streiks und der Länge ihrer Dauer trag« die Halsstarrigkeit des Unternehmertums die Schuld, das von Kampfwillen be seelt sei und die Arbeiterschaft unterdrücken wolle. Daran anknüpsend. wird die Forderung erhoben, die Regierung solle eine außerordentliche Zusammenkunst des Volks front - A u s s ch u s s e s «inberusen. Aus einer Landestagung der Gewerkschaftsvertreter will man. wenn sich die Streiklage nicht ändert, über weitere Maßnahmen beraten. So stehen sich also der große GewttkschastSverband un§ EhautempS gegenüber. ChautempS will den sozialen Frieden, fordert ihn mit berechtigter nationaler Sorge: denn gelingt es nicht, zum sozialen Ausgleich zu gelangen, so scheitert ikAht- nur seine Regierung an den Ausgaben, die sie sich bet ihren Bildung stellte, sondern auch Frankreich kommt nicht her aus aus den wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten. Für das Jahr 1VS8 beziffert der Ftnanzmtnister Bonnet
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite