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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.01.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380121017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938012101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938012101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 3, Seite 8).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-01
- Tag1938-01-21
- Monat1938-01
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.01.1938
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1«8 MsearnAuSgabe R«. S.»0 elnlchl. «7,«» «p,. Postgeb. (ohne PostjusteNunghgeb.» bei siebenmal wbchenMch. «ersand. «n,el<«r. »o «pst, bet gleich,esilg. verland d. Abend- u. Morgen-Subgabe l» «pst ilamtltenan,eigen u. Ltellengefuche PliNtmeler- ,e«e « «Pi. «isiergeb. SO «pst — Nachdruck nur mit Quellenangat« Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schrisiltücke «erden nicht aulbewahrt strafte )S/>2. Fernruf 252^1. Postscheckkonto ISsS Dresden Vie« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de« Schiedsamte« beim «Vberverstcherungsamt Dresden Zellwolle besser als Wolle und Baumwolle DeulWanb kann ans selne Snlnnstosse stolz sein Berlin, 21. Januar. Der Leiter des Amtes für deutsche Roh- und Werkstoffe, Präsident kehrt, der in den letzten drei Jahren die Grohproduktion in Zellwolle aufbaute, trat am Donnerstag in einem Vortrag im Deutschlandsender den falschen und ost unsinnigen Ansichten über den deutschen Spinnstoff, die Zellwolle, entgegen. Er widerlegte zunächst den weitverbreiteten Irrtum, duft es sich bei der Zellwolle um eine Art Noterstn-una unserer Chemiker handele» die erst gemacht wurden sei, als die bisher verwendeten Naturrohstvssc nicht mehr in gewohntem Um fange eingcsührt werden konnten. Eine Erfindung aus dem vorigen Jahrhundert Die grundlegende» Erfindungen, die zur Herstellung dieser Faser siihrten, sind, so führte Präsident ttehrl aus, bereits im vorigen Jahrhundert gemacht, und eine zcll- wolleähuliche Faser bereits am Ende des Krieges hergestellt worden. Seitdem wurde in beinahe 2U Fahren unermiidlich an der V c r v v l l st ä n d i g n n g der Verfahren »ild der Verbesserung des Erzeugnisses ersolgrcich gearbeitet. Wenn Zellwolle — früher bekannt unter der Phantasicsabrikmarke „Vistra" — bisher nicht in so grvftem Umfange erzeugt wor den ist, so hat das nicht etwa an mangelnder Dualität, sondern im Wesentlichen an« Preise gelegen, denn die Zellwolle hat in den kleinen Mengen, in denen sie früher erzeugt wurde, wesentlich mehr gekostet, als die Natnrrvhstvfsc. Erst als die Regierung vor drei Fahren beschlosst di« Produktions mengen gewaltig anszudehncu, wurde durch bi« damit stark verbilligte Erzeugung ein Preis ermöglicht, der unter dein -er Wolle und nicht viel itber dem der Baumwolle liegt. Gegenüber den Naturrvhjtossen hat die chemisch hergestellte Faser den Vorteil, dast für beinahe jeden bestimmten Ver wendungszweck eine besondere Zellwolle entwickelt werden kann. Es gibt oder wird bald gebe» Zellmollsorten für Wäsche, Trikotagen, für Damenkletderstosse und für Möbel- stosse oder Vorhänge, für Herrcnanzlige oder -mäntcl, und wieder ganz andere für Teppiche. 150 Millionen Kilogramm im Jahre Mit einige» Zahlen zeigte der Vortragende die Nolle aus, die die Zellwolle in der deutsche» BekleidungSwirtschast heute schon spielt. Fm Fahre 1»!>1 sind etwa acht Millionen Kilo- gramm Zellwolle erzeugt worden, wovon schon damals ein groftcr Teil exportiert wurde. Tie heutige Veistungssähigkett der Zcllwvlle-Fndttstric beträgt löst Millionen.Kilogramm im Fahre. DaS entspricht etwa einem Drittel unseres früheren Bedarfs an Wolle und Baumwolle, und etwa einem Dcvisenbetrage von Löst Millionen Neichsmark. Diese «gtweder in Mischung mit Banuuvoll« oder Wolle vd,r rPn verarbeiteten Erzeugnisse haben sich säst all« hervorragend bewährt. Das beweist allein die Tatsache, dast seit mehr als zehn Fahre» Zellwolle-Erzeugnisse gekauft, getragen und immer wieder nachverlangt wurden. Fortsetzung auf Seite 2 StojabinowM besichtigt ein Niertabresplan Werk Augoslawtsche Aeimatverbänöe begrüßen »en Ministerpräsidenten in Gelsenkirchen und Düsseldorf Efsen, 20. Januar. Fm Anschlust an die Besichtigung der Kruppwerke be suchte Ministerpräsident Dr. Stoja-iuoivttsch tu Gelsen- NrchcnBuer eine der bedeutsamsten Werke der Steinkohle verflüssigung, die Hydrier-Werke AG, Schvlwen. Vor dem Werk« hatten sich mit einer grosten Menschenmenge Ab ordnungen der jugoslawischen Hei matverbände des Ruhrgebiets mit Ihre» Fahnen eingcsnnden. Mit leb hafte» Bivio-fHeil-jNiife» empfingLn die Nnhrlaud-Fugo- jlawe», die gerade in diesem Teil des nördlichen Ruhr gebietes In besonders grosier Zahl und teilweise schon seit Jahrzehnten leben, den Ministerpräsidenten ihres Heimat landes. Herzlich bcgrüftte Dr. Ltojanowitsch seine Lands leute, und immer wieder musitc er, freudig bewegt, die ihm entgegeugestrcckten Hände drücken. Am Eingang des Werkes begrttftte Generaldirektor Dengel mann den Gast. Mit lebhaftem Interesse folgte der Ministerpräsident sodann im Sitzungssaal« dem einleitende» Vortrag von Direktor Dr. Fast über das Wesen der Kohleverflüssigung, über di« Ent wickelung und den Ausbau des Werkes und seine Bedeu tung im Rahme» der Aufgabe», die in der Erfüllung des Bterjahreöplanes dem deutschen Bergbau gestellt sind. Die anschlicstende Besichtigung vermittelte den Gästen einen interessanten Einblick in den Produkttonsgang und in die tatkräftigen nnd erfolgreichen Bemühungen Deutschlands, sich durch die modernen Hydrierversahren aus Kohle und Wasserstoff einen Treibstoff zn schassen, der an Qualität und Klopffestigkeit dem Naturbenzin schon heute nicht nach steht, und der es ihm ermöglicht, sich weitgehend in der Tretüstosfsrage vom Ausland unabhängig zn machen. Danach wurde die Reise nach Düsseldorf fortgesetzt. Hier veranstaltete Regierungspräsident Schmid einen Tee empfang im Parkbotel und im Anschluss daran im Residenz theater eine Lvnoervorsührung des Films „Der Muster gatte". Auch in Düsseldorf wnrdc Dr. Stvjadinowiisch von Abordnungen der jugoslawischen Vereine nnd von einer grosten Menschenmenge bcgritsit. s Ministerpräsident Stojaüinowitsch trisst am Freitagvor mittag in München ein, wo er um lt Uhr am Mahnmal sFeldhcrrnhallej einen Kranz ntcderlcgcn wird. Anschliestend ist eine Besichtigung der Häuser der NSDAP vor gesehen. Am Nachmittag wird Ltojadinowttsch dem Deut schen Muse nm einen Besuch abstatte». -ürft Hohenberg entschuldigt sich bet v. Papen Wie«, 20. Januar. Am Donnerstag um 17 Uhr erschien Fürst Ernst Hohenberg bei Botschafter v. Papen, um ihn zu bitten, der ReichSregterung sein tiefes Bedauern über den Vorfall der Zertrümmerung eines Hohettsschildes des Reiches zum Ausdruck zu bringen. Er fügte dtescr Erklärung hinzu, der Vorfall habe keinerlcl Demonstrationen gegen das national sozialistische Deutschland beinhalten sollen. Diese Mitteilung ist an die ReichSregicrung weitergeleitet worden. Nationalsozialist in Oesterreich verurteilt Eine wichtige Entscheidung des krelsgerichtes Leoben Wie«, Lst. Januar. Eine grundsätzlich wichtige Entscheidung bezüglich der Auswirkung der nach dem Fuliabkomme» erlassenen Am nestie hat das Kreisgericht der steiermärkischen Stadt Leoben gefällt. Mehrere Nationalsozialisten waren dort wegen politischer Betätigung angeklagt, die bereits vor dem U. Juli Mist erfolg« war. Die Verteidigung vertrat den Standpunll, das« in dem Nachtragoltbereinkommen zum StaatSvertraa vom i>. Fult zivischeu dem Deutschen Reich und Oesterreich dieses «ich verpflichtet hätte, alle De- Itkte wegen naitougiloztgltsttscher Betätigung zu amnestieren. Das Gericht müsse daher die Angeklagten frei sprechen. Das Gerichte »olle nun ein Gutachten des Bundeskanzie r a m «e s ein, in dem erklärt wurde, daft «ine allgemeine Amnestie nich« vereinbart worden sei, son dern das» sich die österreichische Regierung nur verpflichtet hätte, Amnestierungen in einzelnen, jeweils gesondert zu überprüfende« Fällen zu gewähren. Der Hauptangeklagtc wurde daraufhin zu sechs Monaten Arrest ver urteilt. Mehrere andere Beklagte wurden mangels Be weisen sreigesprocheu. Eigene Dienstmarken für »te Parket Berli«, 20. Januar. Mit Wirkung vom Ust. Januar INUst, dem Jahrestage, da die Partei die Führung im Staate übernahm, hat der Führer für den Postverkehr der NSDAP und ihrer Gliederungen die Verwendung eigener Dienstmarken genehmigt. Die Marken, denen Professor Richard Klein das künst lerische Gesicht gab, und die im Einvernehmen des RetchS- schatzmeisters mit dem Reichspostministcr nunmehr ihren Weg tn die Ocsfcutlichielt antreteu, tragen auf einem klassisch schlichten Sockel das Hoheitszeichen der Partei. Die Aufschrift „Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei" umrandet bi« graphisch und farblich abgcsttmmtcn Marken. Zu beiden Seiten des Sockels sind aus sein schraffiertem Grunde bi« Zahlenwerte angegeben. Durch Hinzufügung der 16- und 24-Pfennig-Markett wurde die übliche Wertreihe erweUert. Die neuen Marken werde» von der Deutschen RetchSpost nur an die Dienststellen der Partei und ihrer Gliederungen abgegeben und finden nur für den parteibtenstltchen Post verkehr Verwendung. Ihre Gültigkeit erstreckt sich auf daS gesamte deutsche Reichsgebiet sowie aus Postsendungen «ach dem Gebiet der Freien Stadt Danzig. Die für di« Verwen dung notweubtge» Vorschriften werden vom RetchSschatz- metster erlassen. Sainmelfreudtge erhalten diese Marke» ab S1. Januar 1NM bei der Versandstelle für Sammlermarken, Berli« W 30, PostrechnuugSamt. Rumäniens Außenpolitik Vaa «llssrsm nsok Austarssi «ntssnätsn Soncksrdsrlvütsrstattsr ES versteht sich von selbst, das, ein politischer Umschwung, wie ihn die Ablösung der Negierung Tatareücu durch daS Kabinett Goga darstcllt, nicht ohne Folgcwirknngen auch für di« Gestaltung der A n s, e n p o l t t i k Rumäniens bleiben kann. Ebenso selbstverständlich ist eö aber auch, dah die vtÄ- fach von der europäischen Presse geäuherten Vermutungen über das AuSmaft dieser austenpolittschcn Auswirkungen mehr als P h a n t a s i cp r o d u k t c denn als auf reattr Grundlage beruhende Tatsachenberichte angesehen werden müssen. Um die auhcnpolitische Bedeutung des Regime wechsels in Rumänien richtig verstehen zu können, must man sich vor allem über die Stimmung klar sein, die tn den breiten Massen des rumänischen Volkes nun einmal vor handen ist. Was diese Stimmung aber anlangt, so kann eL keinem Zweifel unterliegen, das, das rumänische Volk al« solches eine einseitige Festlegung etwa für Frankreich ober für Sowjctruhland und gegen Deutschland oder gegen Ungarn seit jeher abgclehnt hat. Wenn in der vergangene« Zett die rumänische Aussenpolitik immer wieder den Anschein erweckte, als sei das Schicksal Rumäniens aus Gedeih und Verderb mit der sranzösisch-fowietrnssischcn Freundschaft odev auch mit der Tschechoslowakei verbunden, so war dieser Schelk trügerisch. Niemals war der Bauer etwa sranzosensreund- lich und deutschseindlich eingestellt, und er war auch nieusglH Anhänger einer bestimmten BlindniSpolitik. Lediglich poli tische Geschäftemacher und Zwcckpolitikcr versuchten tmme» wieder die Austinpolttik Rumäniens einseitig festzulegen. Dadurch aber gerieten sic in einen immer stärker werbendek Gegensatz zu weiten Kreisen der Bevölkerung, die eben ganz etwas anderes wollte. Besonders in der letzten Zett, kn der Deutschland in immer stärkerem Maste Käufer land, wirtschaftlicher Erzeugnisse RnmänicnS geworben war, be gann der rumänische Bauer den Widersinn zu begreifen, der darin lag, dast aus der einen Seite die jiidtsch-liberalifttsch« Presse in der unfreundlichsten Weise über Deutschland schrieb, Frankreich aber in den Himmel erhob, dast ans der anderen Sette aber Frankreich keine Agrarprodukt« aus Rumänien kaufte, während Deutschland zum grössten Abnehmer solche« Erzeugnisse wurde. Es zeigte sich auch hier wieder, dast man nicht aus die Dauer eine den natürlichen Gegebenheiten »u- wtderlausend« Politik betreiben kann. Nnd so bedeutete denn die von der Regierung Goga von Anbeginn an Verfolgs« austenpolttische Linie die Rückkehr znr Logik und vor allem den Beginn einer austcnpolitischen Ausrichtung, die auch die Zustimmung der breiten Masse des rumänischen Volkes finden kann und findet. Hätte die neue rumänische Regierung bei ihrem Amtsantritt das austenpolttische Steuer um 180 Grad herumgeworfen, und hätte sie alle bisherige» austenpolttische» Bindungen gelüst, so wäre sie durch ein« solche Mastnahme wiederum in scharfen Gegensatz znr inner politischen Opposition geraten. Dast die Regierung Goga dies nicht tat, sonder» den Weg einer eigenständigen, freien und unabhängigen Austcnpolttlk Rumäniens beschritt, musttc von vornherein die Kritik im Innern ab schwächen nnd schliesslich ganz verstummen lasten. Und dast eine solche Politik die der Regierung Goga ist, bas zeigt am deutlichsten die Erklärung des neuen rumänischen Aussen ministers MtceScu, bas, seine Politik genau den gleichen Zielen und Grundsätzen folge wie die Politik Jugo.sla- Wiens in den letzten Jahren. DaS bedeutet praktisch: Fest halten an den alten Freundschaften bei gleichzeitiger An« knttpfung neuer freundschaftlicher Beziehungen zu anderen Mächten; wobei der Grundsatz, nur den nationalen rumä nischen Interessen zu dienen und nicht denen irgendeines Klüngels ober einer Jntcrcsteutcngruppc, zu dem Leitmotiv wird, das auch der einfachste Mann brausten auf dem Lande versteht und das er eben aus seiner nationalen rumänifchen Einstellung heraus billigen must. Hierin aber liegt eben die Stärke der neuen rumänischen Negierung aus allsten- politischem Gebiete. wenn verschiedentlich in der allerjttngsten Zeit davon bl« Rede war, baf, das neue Rumänien den Wunsch habe, auch dort bester« Beziehungen zn schassen, wo bisher kaum über brückbar« Gegensätze bestanden, so darf diese Feststellung gewift tn erster Linie anf da« benachbarte Ungarn bezogen werden. Sollte «S gelingen, hier eine Ueberbrtickung de« Gegensätze zu erreichen, fo würden sich damit zweifellos NX ^7 Ver Krsktsalifel 8eNe 8
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