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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380211029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938021102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938021102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-02
- Tag1938-02-11
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Belamlillgszustan- Wer Rumänien Parteien vorläufig kaltgeftellt - Lalarettu AußenmlMer Vutarest, 11. Februar. Dle neue Regierung Hal noch im Laufe der Nacht den Lld abgelegt. Durch königlichen Erlah ist der Belagerungszustand zur Aufrechterhaltung der Ordnung verhüngl worden. Alle Machtmittel sind in dle Hände der militärischen Organe gelegt worden, die auch die Bresse- zensur handhaben und Versammlungen verbieten und auslösen können. Vergehen werden durch die Militärgerichte abgeurteilt. Die Tätigkeit der Parteien wird bis zur Revision der Verfassung einstweilen ausgesetzt. Das Parlament wird vorläufig nicht zusammentreten. Sämt liche Präfekten des Landes sind abberufen worden und durch Mililärpräfekten erseht. Bei der EideSablegung des neuen Kabinetts hat König Carol eine Rede gehalten, in der er aussllhrte, bah rS ein außergewöhnlicher Augenblick in der Ge schichte des rumänischen Volkes sei. Er danke dem Bater- landsgefllhl und dem Psltchtgcfiihl der ehemaligen Minister präsidenten, die sich zur Verfügung gestellt hätten. Rumänien trete in einen neuen Zeitraum ein, in dem Irrtümer der Vergangenheit mit größter Energie und mit Nachdenken verbessert werden mühten. Er, der König, wisse, bah jeder Minister bereit sei, ihm mit aller Energie zu helfen. Der König richtete dann eine» Ausruf a« d a S Volk, in dem er davon spricht, das, Unruhe uub Berwirruug ist bas Lebe» uub i» die Seele des rumänische« Volkes ein» gekehrt seien. Sie verlaugte« «ach einer Entscheidung. Rumänien müsse gerettet werben, »nd er sei entschlösse«, dies zu tun. AuS diesem Grunde hab« er ein« neue Regie» rang unter der Präsidentschaft beS rumänischen Patrtar» che« beruseu, eine Regierung von Männer« der Verantwor tung. Diese Negierung werbe das Berwaltungslebe» d«S Staates entpolitisiere« und sich eine» Wechsel der Rersassnug entsprechend den Notwendigkeiten d«S Landes Vorbehalte«. Er, der König, habe sich entschlossen, diese« Weg mit aller Energie und mit der Ueberzeugnng zu gehen, bah er sllr baS Land notwendig sei. Dte neue rumänische Regierung Gegen 8 Nftr früh wurde folgende Zusammensetzung der neuen rumänischen Regierung bekannt: Ministerpräsident: Patriarch Miron Chrtstea. Staatsmintster: die ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Angeles cu, Marschall AvereScu, Professor Jorga, MtroneScu, Vaida-Boyvod, Battoianu und Tatarescu, der gleichzeitig Auhenmtntster wurde. Jinan»- und vorläufig Iustizmintster: Caneicov (liberal). GesunbheitSminlster: CostineScu sliberal). Kultus, und Untcrrichtsmintster: Jam an di sliberal). Verkehrsmintster: Dr.AngeleScu (rumänische Front). ArbeitSmtntster: NitzeScu (rumänische Front). Industrie- und HandelSmtnister: Argetoianu (Prüsi- dent der Agrarvartei). LanbwtrtschastSmtnisier: Prof. IoneScu-Stfeschtt (Vertrauensmann von Prof. Iorga). Innenminister: CaltneScu (ehrm. Nattonalzaranist). Minister sllr Krieg. Marine, Luftfahrt: General Ion AntoneScu. Unterstaatssekretär: General Paul Theodor e^eu. Der Ministerpräsident Patriarch Miron Christea. der lm 72. Lebensjahre steht, ist seit tl)2v Oberhaupt der rumänisch-orthodoxen Kirche und war vorher Vtschos im Banat. Der Patriarch genießt ein außer ordentlich großes Ansehen im rumänischen Volk. Bon den ehemaligen Ministerpräsidenten sind nur Goga und Manin nicht in das Kabinett etngetreten. General An- toneScu. der Kriegsmlntster im Kabinett Goga war, hat das Marine- nnd Lustsahrtministerium noch htnzubekommen. Außer ihm hat noch der Innenminister CaltneScu der Regierung Goga angchört. Die für den 2. März ««gefetzten Wahle» sind d«rch königliche« Erlab ausgehobe«. SestmelK erhöbt -le Milltür-lenltpMt auf IV- Fahre Das Mufteruugsalter um et« Sähe herabgesetzt Englischer als dte Engländer selbst Sie möchten gern denAu » gletch miteinander, die Eng länder und die Iren. Es ist ein unerquicklicher Zustand, wen» das Kriegsbeil — man verzeihe das kühne Bild — sozusagen ständig in der Lust schwebt und nur deshalb nicht in dte Hand genommen wird, weil dte Briten nicht aus einen Edelstein in ihrer Krone verzichten wollen, während anderseits Irland von England wirtschaftlich völlig abhängig ist. Eine Sonder stellung nimmt Nordtrlanb ein, baS zwar zur Grüne« Insel, aber nicht zum irischen Freistaat gehört. Hier habe» am Mittwoch Wahlen stattgefunden. Soeben liegen die End- ergebntsse vor. Sie sind völlig eindeutig. Mit ihnen find nun nach Ansicht englischer politischer Kreise auch die letzten Aus sichten aus eine Verständigung zwischen England und Irland vorläusig geschwunden. Die Voraussetzung für eine solch« Verständigung wäre dte Bereinigung Ulsters mit Süd irland, und die Wahlen haben sehr eindeutig gezeigt, baß eine solche Vereinigung heute undenkbar ist. Sie sind ein Er folg der stockkonservattven Unlonisten, die noch englischer sind als dte Engländer selber, und dir heute ebenso bereit wären, sich mit der Waffe in der Hand einer Vereinigung mit Südtrland zu widersetzen, wie sie kurz vor Ausbruch beS» Weltkrieges bereit waren, mit allen Mitteln gegen die Ge währung der Selbstverwaltung an Irland vorzugeben. In diesen 24 Jahren hat sich anscheinend nichts in Nordirland geändert. Das Wahlergebnis ist nicht überraschend gekommen, weder in London noch in Dublin. In beiden Städten weiß man kehr gut, baß etwas weniger als zwei Drittel der Bevölkerung Ulsters gegen eine Bereinigung mit dem Düben sind. In dem Wahlergebnis kommt das nicht ganz zum Ausdruck, den» in vielen Wahlkreisen batten die Rationalisten und dte (extremen) irischen Republikaner von vornherein darauf ver zichtet, bloße Zahlenkandidaten aufzustellen; und selbst da, wo Zahlenkafldtbaten ausgestellt waren, sind viele Anhänger des Südens zweifellos zu Hause geblieben. Aber auch wenn heute in Nordirland eine Volksabstimmung über die Frage beS Anschlußes an Südtrland durchgeführt werben könnte, würbe das Ergebnis kaum wesentlich anders auSsehen als das Ergebnis der Wahlen, die ja den Charakter einer Kundgebung gegen den Anschluß haben sollten und auch gehabt haben. Nach vorstchtsgen Schätzungen wlirden von der Bevölkerung Ulsters allerhöchstenS 27 v. H. sllr den Anschluß stimmen. Selbst de Valera dürste den Hundertsatz der Anschluß freunde in Ulster kaum höher etnschätzen. Er und mit ihm fast alle Südirländer vertreten jedoch den Standpunkt, baß dte Zahl der Anschlußgegner im Vergleich zu der ganzen Bevölkerung Irlands eine lehr kleine Minderheit sei und die ganze Frage allein aus diesem Gesichtswinkel heraus gelöst werden könnte. Vielleicht wirb diese Lösung einmal komme». Vorläufig ist sie jedoch auf unbestimmte Zett vertagt. Die englische Regierung kann schon deshalb nicht gegen die t» den „demokratischen* Wahlen zum Ausdruck gekommenen Wi« », 11. Februar. Die amtliche „Wiener Zeitung* ver»sse«tlicht a« KreUag tu ihrem Gesetz- und BerordunugSteil eiue» Erlaß z» de« Bundesdieustpslichtgesetz vom Jahr« ISS«, mit dem di« all gemeine Wehrpslicht wieder «iugesührt wurde. Der Erlaß, der aus Grund des RotverordnnugSrechteS der Regierung mit AnSschlnß der gesetzgebende« Körperschaft«« v«rkü«det wurde, ist für die Landesverteidigung von außerordentlicher Ve« deutung. Zunächst einmal wird di« Di« « stzeit der neu gemuster te« Jahrgänge von ein Jahr ans anderthalb Jahre erhöht. Dies« Erhöhung gilt sowohl für die »«« Dienst mit der Waffe einberuseneu jungen Männer, als anch für dte minder Tauglich««,, di« zum Dienst ohne Waffe «ingezoge« werbe«. (Letztere erhielte« in einer kürzlich erlassenen Ver ordnung dle Bezeichnung „Werksoldaten*.) Für bi« Absolventen der sogenannten Mittelschulen, baS sind Gymnasien, Realschulen, Handelsakademien usw„ wird die Dienstzeit weiterhin «in Jahr betragen. Kerner bestimmt die Gcsetzeöuovelle, »aß in Znknnst be reits dl« 20jährige« gemnfter« »erden sollen, »ährend bisher di« StelluugSpslicht erst mit dem 21. LebenSjnhr begann. AnaufhMamer Gr-urtenrüSvan- Wie«, 11. Februar. Der Geburtenrückgang in Oesterreich schreitet unaufhalt sam weiter. Nach einem amtlichen Bericht tst zum Beispiel in Niederüsterreich die Gchülerzahl neuerlich um 1VM gegenüber dem Vorjahre gesunken. Was die politische Einstellung der Mittelschüler betreffe, so erklärt der Bericht wetter, ist «in« große Anzahl von Schülern wegen Betätigung für dte öster reichische Nationalsozialistische Partei im Jahre 1087 bestraft worden. Reue Greuelhetze -es Auslands Vrabtmvlckung nnvorar AorUnar SvkrllUaltnog Berlin, 11. Februar. In der AuSlanbspresse hat eine neue Greuelhetze gegen Deutschland eingesetzt. Die wildesten Mel- düngen von Straßenkämpfen in Berlin. Gtolp und Allenstein werden veröffentlicht. Bukarester Zeitungen er scheinen sogar mit der Ueberschrtst „Revolution in Deutschland*. Da die Berliner Korrespondenten der aus- ländischen Blätter sich sehr leicht davon überzeugen können, daß derartig« Darstellungen völliger Unsinn sind, so wählen di« AuSlandSblätter jetzt die neue Form, baß sie sich diese un sinnigen Meldungen „von der Grenze* geben lasten, ober baß sie von gelegentlichen Mitarbeiter» als Verkäster dieser Be richte sprechen. ES verlohnt im einzelnen nicht, auf diesen Unsinn einzu gehen. Man kann nur scmen, baß bei diesen Berichten offen- Var der Wunsch der Äater beS Gedankens ist. Gar zu gerne würde man e» tn gewissen ausländischen Kreisen sehen, wenn die Ruhe in Deutschland gestört und wenn baS nationalsozialistische Deutschland von den gleichen tnneren Schwierigkeiten ergriffen würde, unter denen heute so viele „demokratische* Länder leiben, Schwierigkeiten, die eben durch den Nationalsozialismus überwunden sind. Ganz osfen- sichtltch messen also diejenigen Blätter, dte solchen Unsinn ver zapfen, die Verhältnisse mit dem parlamentarischen Maß threS eigenen Landes. ES ist btesen Herrschaften schwer vor stellbar, baß eS tn Deutschland kein« Gruppen und Grüppchen gibt, die sich einander bekämpfen. Wie unsinnig diele ganze Hetzkampagne ist, dafür sei nur ein Beispiel angeführt, nämW dte im Ausland verbreitet« Meldung, daß der Führer wegen dieser tnneren Unruhen vorzeitig nach Berlin zurückkehren werde. Wir können den ausländischen Blättern verraten, daß der Führer alljährlich die ausländischen Diplomaten zu «umsangen pflegt, und daß dieser Empfang seit langem auf den 1v. Februar festgesetzt worben «st. AuS Rücksicht aus dte ausländischen Berichterstatter kann man aber einen solchen Empfang nicht ohne den Führer stattflnden lassen, und to erklärt sich sehr leicht dte für da» Ausland sensationelle „vorzeitige Rückkehr* de» Führers. Auf ähnlicher Höhe stehen bi« anderen Lügen meldungen, aus die näher einzugehen, ihnen allzu grobe Ehr« antun hieße. Prag Harmtflltale -er Komintern Warschau, 11. Februar. Wie die Polnische Telegravhenagentur aus Prag mel- bet, ist der tschechische Kommunist Gottwald zu einem der fünf Sekretäre der Komintern ernannt worben. Für 1SS8 plan« die Komintern die Schaffung von bret Zentren für ihre Umsturzplän«, und zwar in Prag, Basel und Straßburg. Prag werde dte Hauptniederlassung der Komintern tn Mitteleuropa sei». Scz-ii-ona,«»«»»! Das tst dte neue Retchslamsprechersäule wie bereit« angekündigt, werden tn den nächsten Jahren überall Aeichslautsprechersäulen ausgestellt, um di« großen politische» Ereignisse durch Rundfunk überallhin zu verbreiten
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