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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.02.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380224024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938022402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938022402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-02
- Tag1938-02-24
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«ben»«u«gab» Nr. 93 DenmrStag, 24. Februar 1938 AVI. ».»o »tntcht. u,«4 «p». «ostgkd. tohnk Voft»>st«>lmiz<ged.l tri 9«benm»l wöchentlich. Verland. «lnael-Vr. lo Upt„ tel gleich,etttg. verland d Morgen- n. Ndend-Nulggb« l» Upl. g»inUlen<uu«>-en ». EteUengeiuch« «Mimeter- ,etle « «pl. Mllerge». »0 Npt. — Rachdruz nur ml« Quellenangabe Dresdner «achrtchten. Unverlangte LchrUtftücke werden nicht auibewahrt veuck u. vertag, Liepsch » Relchardt, 1 streß« )»/42. Fernruf 212-l. postsche Vir» Blatt enthält dir amtltchen Vekanntmachungen der Amtthauptmannschast Vreeden und de» Schiedsa-nte» beim Vbervrrsicherungeamt Vreden 18. Jahrestag -er Gründung -er WSW Bor -er traditionellen Seter tm Sof-rtlu-auSsaal München, 24. Februar. Zum IS. Male jährt sich heute der geschichtliche Tag, an dem Adolf Hiller inmitten einer lärm- durchtosten Versammlung im Münchner hosbräuhaussaal zum ersten Male die 25 Programmpunkte der NSDAP verkündete. Damit trat die Bewegung, die von der Geschichte berufen sein sollte, Volk und Reich zu retten, in das Leben des deutschen Volkes ein. Wie immer gekört die Ehre dieses ErtnnerungStage» vor allem den Alten Kämpfern und Weggenossen Adolf Hitlers, die damals schon und in den solgenben schweren Kampsjahren an der Seite des Führer» standen und die seelische Kraft ansbrachtcn, an die Wiederauferstehung deS deutschen Volkes auü Schmach und Elend zu neuer Ehre und Grütze zu glauben. Auch in diesem Jahre wird die Feier des ErtnnerungS- tage» in der schon traditionell gewordenen Weise verlausen. In der achten Abendstunde versammeln sich die Männer, die das Goldene Ehrenzeichen der Partei und der Blutorden als die Alte Garde Adolf Hitlers kennzeichnen, in demselben Hosbräuhaussaal, iu dem damals die Programmverkiindung erfolgte. Wieder wird der Führer, wie in jedem Jahr am 24. Februar, zu seinen getreuen Weggenossen sprechen, in deren Herzen da« Wunder des gewaltigen Wandel» flammt, das jenen 24. Februar 1S2O mit dem gleichen Tag nach l8 Fahren verbindet. Wer von den Alten Kämpfern aus dem ganzen Reich im Hosbräuhaussaal nicht Platz findet, den wird die Parallel kundgebung im historischen Bürgerbräukcller aufnehmen, der in der Kampsgeschtchte der Partei ja auch eine so denkwürdige Nolle spielt. Eine besondere Note erhält in diesem Fahre der 24. Fe- bruar durch eine Ftthrerknnbgebung der SA-Gruppe Hoch land im Bllrgerbraukeller, in deren Rahmen schon in der Mittagsstunde Rcichsleiter Rosenberg zu den Männern im braunen Hemd sprach. WM soll AußenmlMer „auf Zett" wer-en En-güllise Besetzung -es Soretgn Vffire wahrscheinlich mit Morrison vrülU»»lüu»s nntorer LorUudr SvdrNUolttuip Berlin, 24. Februar. Nach dem Abstimmungssieg EhamberlainS tritt in Eng land wieder eine politische Beruhigung ein. Die Prelle steht völlig aus der Seite der Negierung, und die Befürchtung, dah Eden eine gröbere Zahl unzufriedener Konservativer für sich gewinnen könnte und dab es so zu Grnppcnbildungcn bei den Konlcroativcn kommen würde, hat sich als unzutreffend erwiesen. Dem gegen die Negierung gerichteten Angriff der Arbeiterpartei, der die Auslösung des Unterhauses und Nen- waklen fordert, kommt unter solchen Umstände» kettle gröbere Bedeutung bei. Rur Interregnum Lord Halifax' Dagegen wird natürlich eingehend die Frage der Nach folge Edens verhandelt. Die Londoner Blätter sind jetzt der Ansicht, das, dicke Frage doch noch vor dem Wochenende ge löst werden wird, und zwar In dem Sinne, datz Lord Halt- sar zum Antzenmintster „auf Zett" ernannt würde. So spricht „Evcning Standard" davon, datz Lord Halifax nach Beendigung der englisch-italienischen Verhandlungen durch einen anderen A u b e n m i n i st e r erseht würde. Die Gründe für eine solche vorübergehende Regelung sind darin zu suche», datz Lord Halifax nicht dem Unterbau» an gehört. datz eS aber nicht üblich und nicht zweckmätzta ist, ein Mitglied des Oberhauses mit einem so wichtigen Amt zu betreuen, an dem das Unterhaus so lebhaftes Fnterrlle nimmt. Zum anderen kommen rein persönliche Gründe hinzu, die eS Lord Halifax unzweckmäßig erscheinen lallen, auf lange Zeit das Amt des AutzenmintsterS zu übernehmen. Morrison bereitet sich vor Als wahrscheinlicher Kandidat für die endgültige Rege lung wird der LandwlrtschaftSmtntster M o r r t so n genannt, dem wiederholt eine grotze Karriere vorausgesagt wurde. Er ist bisher allerdings auf autzenpolitischem Gebiet wenig hervorgetretcn. Mit den auswärtigen Angelegenheiten trat er zum ersten Male in engere Berührung, als er der Vor sitzende des NilbteinmischungSauSschulleS (unmittelbar nach dellen Gründung) war. Auch die Tatsache, datz Morrison in der letzten groben autzenpolitischen Unterhausaussprache am Dienstag das Schlubwort der Regierung sprach, wird all gemein dahingehend aufgefatzt, datz man ihm Gelegenheit geben wollte, sich zu bewähren. Fm übrigen gilt Morrison als derjenige Minister, der sich am vergangenen Sonnabend und Sonntag am eifrigsten bemühte, Edens Rücktritt zu ver- hüten. Das Fnterregnum Lord Halifax' soll Morrison nun offenbar dazu dienen, sich völlig in das ihm zugedachte neue Amt etnzuarbeitrn. London erwartet v. Ribbentrop Im übrigen wendet sich in London naturgemätz da» Fnteresse den ersten Auswirkungen des Chamberlainkurses zu. So wird am Donnerstagnachmittag der englische Bot schafter in Rom, Lord Perth, in London eintressen und mit Chamberlain Unterredungen haben. Der italienische Bot schafter Granbi wird am Sonnabend nach Rom abreisen, um dort an der Sitzung des Groben Faschistischen Rates teil zunehmen. Damit treten die englisch-italienischen Verhand- lunge» in,ein BorberettungSstadium «in. Der „Daily Tele- graph" verweist darauf, dab man auch mit Besprechungen mit dem deutschen Aubenmtnister von Ribbentrop werde rechnen können, da Herr von Ribbentrop sich wahrscheinlich noch in England offiziell als Botschafter verabschieden werde. LWeMe Bombenflugzeuge über Formosa Lleberraschen-er «ngrisf - Verstärkung -er Gtcherhettsmaßna-m-n tu ganz gapan Tokio, r4. Februar. Rach einer Domei-Meldung unternahmen am Mittwoch mehrere chinesische Bombenflugzeuge «inen überraschende« Angriff ausTaihok «, die Hauptstadt Formosa». Die hoch» sliegenden Flugzeuge warfen mehrere Bomben i« der Nähe des Flugplatzes zu Taihok« ab, dl« einig« Häuser zerstörten. Am Nachmittag warfen serner acht anscheinend a«S Kanton stammende chinesische Flngzenge über Schiuischik«, sechzig Kilometer südwestlich von Taihok«, Bombe« ab. F« beibe« Fällen wurde« insgesamt 10 Personen getütet «ub 20 »erletzt. Die unerwarteten chinesischen Luftangriffe auf Formosa Haven «ine Verstärkung der StcherhettSmatznah- men in ganz Japan zur Folge gehabt. Ueber ganz Kyuschu wurde der Alarm»» st and verhängt, da zwölf schwer« chinesische Bomver im Auslug auf Hankau au» östlicher Richtung gemeldet wurden. Die japanische Prelle stellt fest, datz die Angrisse am Mittwoch mit englischen Flugzeugen vom Gloucester, ober Gladtstör-Typ durchgeführt worden seien. Demgegenüber erklärt der Sprecher der Admiralität. eS sei nicht sestzustellen gewesen, ob die angreifenben Maschinen sowjetrussischer oder englischer Herkunst seien. von Gpp nach Tripolis aboerrtst München, 24, Februar. MeichSleiter General Ritter von Epp ist am Donner»- tagmorgcn in seiner SIgenschast als Leiter de» Kolontalpoli- tischen AmieS der NSDAP und BunbeSsührer de» Reichs- kolontalbunbeS nach Nom abgereist. Bon dort wird er sich nach Libyen begeben. In seiner Begleitung befinden sich NeichSamtSleiter N-Oberstthrer Dr. Fung, München, der Leiter der WlrischastSabteiknng dr» Kolonialpolttischen Amte», Dr. Weigelt, Berlin, sowie der Adjutant de» ReichSstatthal- ter» Oberstseldmeister Wünschet, München. Zur Verabschte- düng hatte sich aus dem Bahnsteig Dr. Enenkel vom italie nischen Generalkonsulat eingesuuden. Am Freitag wirb der MeichSleiter mit seiner Begleitung Im Flugzeug über Syraku» nach Tripolt» rttsta, um oü» dort auf Einladung de» Gouverneur» von Libyen, Marschall Balbo, die grobe italienische Kolonial messe zu be suchen. , - .. iso« Betri-H- erhallen öas Gau-tplom Berlin, 24. Februar. Die der Beauftragt« für die Gesamtburchsührung de» LeistungSkampfe», der deutschen Betriebe, RetchSamtSlrtter Dr. Hupfauer, bekanntgtbt, werben von den 84 000 Be trieben, die diesmal tm LetstungSkampf stehen, 1öO0 da» Wau- btplom für hervorragend« Leistungen von den Gauleitern der NSDAP erhalten. Ungrsähr 200 Betriebe sind sür die Ueber- Prüfung al» NS-Mustervetrleb in die «ngere Wahl gezogen wordiku. Das rote Kampfkollektiv Moskau feiert. Anlab »um Fest gibt das zwanzigjährige Bestehen der Roten Armee. Was ist das für ein Heer! Seinetwegen hungert ein Volk; um diese Armee mit den modernsten Errungenschaften der Technik auSzustatten, werden Fndustriestätten ans dem Boden gestampft in einem Volke, das eigentlich keine technische Veranlagung besitzt. Auslän dische Ingenieure sind die Lehrmeister. Bis man glaubt, sie nicht mehr nötig zu haben und sie auSwetst oder sich ihrer sonst irgendwie erledigt. Heute ist die Zahl der Ausländer in der Sowjetunion so gering wie in keinem anderen Lande der Welt. Die „Heimat aller Proletarier" riegelt sich ab. Die Welt soll möglichst wenig Kunde von ihren Zuständen im Innern er halten, diesem Innern, das seit zwanzig Fahren auSgeblutet und ausgesogen wird — anscheinend sinnlos, und doch im Dienste einer Idee. An diese Idee klammert sich Sowjetrubland und wird niemals von ihr lallen, denn sie braucht man als Vor wand zur Rechtfertigung allen Grauens. Es ist die Idee der W e l t r e v o l u t i o n. Verrat an ihr ist das schlimmste Verbrechen, das ein Sowsctrusse begehen kann. ES wird mit dem Tode bestraft. Die Säuberungsaktionen, die immer erneuten Terrorwellcn, sie werden stets begründet mit Not wendigkeiten dieser Idee. Schon Lenin sagt« einmal, die Weltrevolntion würde durchgestthrt werden, und wenn das russische Volk darüber dezimiert werden sollte. Der Schlächter Stalin huldigt denselben Anschauungen. Wie sagte er doch damals am Grabe Lenins bei der Beisetzung: „Die Sowjetunion ist nicht Selbstzweck, sondern das Funda ment zur kommunistischen Internationale." Und weiter: „Wir schwören Lenin, datz wir unser Leben nicht schonen wollen, um die kommunistische Internationale zu befestigen nnh zu erweiternl" Das ist daSselbr, wa» et auch in diesen Tagen wieder in dem bekannten Briefe äußerte, au» dem hervorging, datz ein Mandel in dieser Grundanschauung nicht möglich ist und niemals möglich sein wird, solange das Sow- jetrcgime besteht. Moskau feiert. KriegSkommissar Woroschilow hält eine Rede. Er singt das Loblied der Noten Armee. Ihre Waffen rühmt er, ihre durch den Hunger von Millionen er zwungene Schlagfertigkeit. Was aber stellt er besonder» preisend heraus: Datz sic ein der bolschewistischen Partei grenzenlos ergebenes Kampskollektiv darstelle, datz die Organe der kommunistischen Partei der wunderbare Zement seien, der die Armee zur festen Einheit zusammenschlösse. und datz der politische Kommissar die Seele des sowjet russischen MilitärwcsenS sei. Das ist keine Armee zum Schube der Heimat und der Grenzen, das ist die AngrisfS- truppe der Weltrevolution. die aktive Macht, die der Komin tern in allen Ländern zur Verfügung steht nnd ihre Offiziere nach Spanten und in alle Erdteile entsendet, in denen der rote Ausruhr sein Haupt erhebt. Woroschilow ist blatz, als er spricht. Oberster KriegS- kommiffar und doch eine armselige Kreatur. Stehen nicht auch hinter ihm die Beauftragten Stalins, die jedes seiner Worte überwachen, die jeden Schritt umlauern, den seine Ftttze tun? Und so guält er sich die Sätze ab, in denen er die mili tärischen Gröben, die noch vor kurzem neben ihm standen, als „Banditen, Sntone nnd feige Hochverräter" beschimvst. Wer weih, ob nicht eine» Tageö auch er als ein räudiger Hund bcsvien wird . . . Denn wer waren die. denen er auf tragsgemäß in das Grab seinen Fluch nachsandte: Marschälle wie er. Inhaber Ker höchsten mUUärlschen Armier und Wür den. Tnchatschcwski, Mamarnik, Elbemann . . . Und der be kannten Liste fügte er weitere Namen hinzu, so den des früheren Chefs der gesamten roten Seestreitkräste Grotzadmiral Orlow, und die der Admiräle Ludrt und Siwkow. Für diese Erschießungen albt eS im Sowjetstaate ein Wort grauen- vollen HohncS. E» ist nur möglich in einem Staate, der da» Verbrechen zum StaatSvrinzip erhoben hat. Es lantet: „Zum Stabe TuchatschewsktS abberufen l" Unter dieser Parole wurde tm vergangenen Fahre ein ganzes Drittel der alten Offiziere der Sowjetarmee „lianidiert". Solche Offiziere waren e», denen das Militä rische anS beruflichen Gründen vor dem Politischen stand. Zweifellos Kat die Schlagkraft der Sow'etarmee darunter gewaltig gelitten. Aber, und das ist der Wille Stalins, die Ausprägung des Bolschewtstenbeere» als reine Trnnve der Weltrevolution ist dadurch noch schärfer geworden. Und Woroschilow verkündete, daß diese Armee tm Ernstfälle den chemischen Krieg, da» Giftgas mit Eimern über die Städte und Dörfer des Gegners schütten werde . . . Ebenso verbrecherisch wie da» Treiben der Sowjetmacht haber tm Innern ist das der GPU-Aaenten im Ausland. WaS kümmern den Bolschewismus Grenzen und fremde HoheitSrechte! Läuft doch die Lehre des Bolschewismus auf da» Ziel hinaus, diese Grenzen zu beseitigen, damit der Sowjetstern über allen Ländern der Erde stottert. Wahn sinn ist diese Idee der Weltrevolution. Und doch eine politische Tatsache. Wie man mit ihr rechnen muß, belegen die in jüngster Zeit gar fast täglich sich ereignenden GPU-Morde tm Auslande. Sie stellen WarnungSzeichen bar, wie der Brand in Spanien, wie die jüngsten Bekundun gen Stalin-, wie jetzt wieder die Rede deS KrtegSkommtllarS Woroschilow. Länder gibt e». die haben sich gegen die Geist"», krankhei« immun gemacht und Neben zusammen in der Ab wehr de» Bolschewismus. Andere nehmen die Gefahr auf die leichte Schulter. Sie glauben, ihre Völker seien zu gelunb, um angesteckt zu werden von den Bazillen. Daß bei ihnen die unmittelbare Getahr nicht größer ist. wem verdanken sie da» ander» al» den Staaten, die einen festen Schudwall gegen die Idee der Weltrevolution errichteten! Daß aber der Kom- muntSmu» noch immer eine Weltgesahr bedeutet, ist eine Schuld auch der Länder, die bi» auf den heutigen Tag der Komintern auf ihrem Boden Svielraum gewähren.
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