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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.03.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380311020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938031102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938031102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-03
- Tag1938-03-11
- Monat1938-03
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Freitag, ll Mtirz lt»»A «bentAolsabe SKI« Aamiltenani«l,en u. Etellengeluch« Millimeter- »eile s «p,. Ztllergeb. IU> «Pf. — Rachdnul »ar mit Quellenangabe Dreedner Nachrichten. Unverlangte Schriitstücke werben nicht aulbewahrt frei Hau» monatlich NW. 3.eo, durch i «M. N«0 elnichl. «»,»» «Pf. Postgeb. . Postgustellungegeb.) bet iiebenmal wöchentlich. ISerland. «ingel-Nr. »0 «Pf., bet gleichzeitig. Versand d. Morgen- u. Lbend-Aulgab« >S «pl. Zustellung druck u. Verlag r Ltepsch L Reichard», dre»den-2l. l, Marien- Poftb-tug stütze zs/sr. Fernrufrrrsi. Postscheckkonto lass Dresden ümenili^ Vie« Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der 2lmt«hauptmannschast Dresden und de« Schiedsamt«« beim Mberverstcherungsamt Dresden Große Erregung ln ganz Oesterreich >l Der Sieg -er Nationalen an -er Aragon Koni de« mar» „Schuschnigg «n- Stalin in einer Front" Scharfe ddllSnbil»» «rillt <m »er sosmmmtm »olk«<ll>sllmm«n, ll, oefterrei» i»r«o» ArdeilÄose «entger Bern«, 11. Mär». Durch den erneuten Einbruch winterlichen Äetters Mttt< Februar wurde die rückläufige Entwicklung der ArbeitS- losigkeit, die sich seit der zweiten Januarhälftc kräftig ange- bahnt hatte, zunächst unterbrochen. Die Wirkung der letzten milden Februartage war aber ausreichend, um noch «inen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 105 000 gegenüber Ende Januar zu erzielen. Insgesamt betrug die Zahl der Arbeitslosen Ende Februar 046 000. Sie lag damit um 477,000 höher als im günstigsten Monat des Vorjahres, Die bezirkliche Verteilung dieser winterlichen Ueberlagc- rung ist aber sehr unterschiedlich. Auf die vier Bezirke Schlesien VS 00b), Bayern s-i- 72 000), Sachsen s-i- 62 000) und Ostpreußen s-i- 52 000) entfallen allein 288 000 oder 60 v. H. der gesamte»» winterlichen Ueberlagerung. Die Tagung -es Faschistischen Greßrates Ron», 11. Mär». Der Große Faschistische Rat ist am Donnerstag 22 Uhp zu seiner ersten Tagung im Jahre 16 der faschistischen Zeit rechnung zusammengetreten und hat sich nach einer mehr als vierstündigen Sitzung auf Freitag abend 22 Uhr vertagt. Außenminister Ciano gab einen ausführlichen Bericht übe« die internattonale Lage, der vom Duce in einigen Tellen kommentiert wurde. Salamanka, 11. März. Der nationale Heeresbericht vom Donnerstag meldet den tiefen Einbruch der nationalen Streitkräfte in die Stellungen der Bolschewisten in Aragon. Auf dem linken Flügel stießen die Nationalen nach Erstürmung mehrerer Stellungen auf Belchtte vor und eroberten dtesen Ort zurück. hatte der Gegner statte Truppenmassen, Artillerie, Maschinengewehre und Kampfwagen zusammen- gezogenr es siel bank einer geschickten Umgehungsbewegung. Die Verwirrung de« Fcindes ansnuhend, drangen die Truppen weiter vor und besetzte» Almernacid de la Enba und eine Reihe weiterer Ortschaften. Auch ans dem rechten Flügel wurden viele Städtchen und Dörfer beseht und mehrere Höhenzüge dem Feinde abgenunynen. Mit den Orte»» de« nächste« Tagen so weitergchen sollte, zeigt folgendes Erlebnis: Die Autodroschke, iu der sich der Wiener Bertreter einer deutschen Agentur mit seinem Mitarbeiter befand, mußte au einer Straßenkreuzung halte«, um eine» Zng roter Demo«» ftraute« passieren zu lasse«. Als der Mob das Parteiabzelche« aus dem Mautelausschlag des eine« Autoiusasse» und das Hakenkreuzzeiche« seines Mitarbeiters, der Oesterreicher ist, erblickt«, riß man die Wageutür aus «ud versuchte die beiden aus der Droschke zu zerre», wobei man ihnen ins Gesicht spuckte «ud ste beschi« pste. Im letzte« Augenblick gab der Chauffeur geistesgegenwärtig Bollgas. 2VÜV Lcküler einseöperrt Auch in Graz haben die Demonstrationen von national sozialistischer Seit« heute verstärkt wieder eingesetzt. Fast alle, die sich auf den Straßen zeigen, auch Frauen und Kinder, tragen das Hakenkreuz. Wiederholt rvtrb in Sprechchvren der Rücktritt des Bundeskanzlers Dr. Schuschnigg gefordert. Biele Straßenzüge sind von der Polizei abgerlegelt. Beson deres Aufsehen hat cs erregt, daß mit Lastkraftwagen M t l t- tär in die Stadt gebracht »vorden ist. 2000 Schüler von höheren Lehranstalten, die gegen die Entlassung eines nationalsozialistischen Lehrers protestierten, hält »na» im Schulgebäude fest, damit ste sich nicht an den Kundgebungen beteiligen können. Weiter wird bekannt, daß das volkSpolitt- sche Referat in Leoben von der Staatsanwaltschaft aus- gehoben morden sei. Wie bekannt wirb, ist die Wiener Universität polizeilich geräumt und zunächst gesperrt »vorden. Lsuirsmlss berull kerervirlen ein Nach einer Mitteilung des Laudesverteidiguugsmiuiste» rimnS hat der BuudeSkauzler die Reservisten des Jahr» ganges ISIS, sosern ste mindestens 16 Monate Dienst geleistet habe« «ud ledig sind, zu einer Wassenübnng «inberuse«. St« habe« sofort bei ihrer Trupp« einzurücke». Echnschnigg steht sich z« dieser Maßnahme gezwungen, um der immer größer «erdende« Empörung über fei«e Maßnah» «e« Herr z« «erde«. sei von Schuschnigg von der Wahl ausgeschlossen worden. Der Kniefall, den Schuschnigg jetzt vor Moskau tue, habe das Ziel, die Marxisten auf seine Seite zu lotsen. Dadurch verleugne er das politische Testament Sei pels, der sich zur Lebensaufgabe gemacht habe, de»» Austro marxismus zu beseitigen. Gtne sensationelle Enthüllung Reuyork, 11. Mär». „Ne»VorkTt««S" veröffentlicht «ine« erstaunliche« Bericht feines Wiener Korrespondenten Geyde, a«s dem hervorseht, daß Geyde bereits am 16. Februar vo« Schuschniggs Abstimm«ngspla« Kenntnis hatte, aber gebet«« «orde« «ar, hierüber «ichts verlaute»» z« lasten, damit man a«sretchSde«1scher Seitefl) keine „vorzeitige" Ken«t» «iS erhalte. Belchtte, Moneva und Huesa del Comun würde die Linie deS Flüßchens AguaS vivas, das nördlich von Belchtte in den Ebro fließt, gleichmäßig erreicht. Während die Verluste che« Nationalen sehr gering sind»sind bi« des Feindes außerordent lich hoch. Ueber 8500 rote Milizen geriete« tu Gesangenschaftr unübersehbar ist die Beute an Material. Auch an der Madrider Front waren die nationalen Operationen von Erfolg begleitet. In der Sierra Guadarrama nahmen die Nationalen de»» Reventon-Paß und am Bergpatz Malagosto die Peattton Flecha. Di« Bolschewisten versuchten viermal vergeblich nnter dem Einsatz von Artillerie und Tanks den Reventon-Paß znrttckznerobern. Bei diesen miß glückten Gegenangrisfen ließen sie über 500 Tote und umfang» reiche» Material zurück. Belm Lustkampf »vnrdei» vier feind liche EttrtiS.Maschinen abgeschvffen. Schuschniggs Schuld Eine ungeheure Welle der Erregung geht durch Oesterreich. Sie ist nur zu verständlich. Die Oesterreichev hatten hassen dürfen, daß eine ehrliche und auf? richtige Befriedung Platz greifen würbe, denn de« Bltndeskanzler hatte sein Wort gegeben, und an diesem Worte glaubte man nicht deuteln und drehen zu dürfe»». Doch jetzt wird offenbar, daß der österreichische Bundeskanzler etwas anderes in» Schilde führt, vielleicht gar i»te die wirkliche Absicht gehabt hat, de»» Nattonulsozialtsten Oester- retchs die Gleichberechtigung zu gewähren. Eine bedeutsame Enthüllung hat der Wiener Vertreter der „New Uork Times" vorgenommen. Er erklärt, schon am 16. Fe» bruar gewußt zu haben, daß der österreichische Bundes kanzler eine Volksabstimmung unter unmöglichen Be dingungen plane. Demnach war es also schon vier Tage nach der Besprechung von Berchtesgaden die Absicht Schuschniggs, Deutschland zu betrügen. Da durch erhalten die zweideutigen Sätze erst ihren rechten Sim», die Schuschnigg in seine Rede vor dem österreichischen Bundes tag einflocht. Dr. Schuschnigg hat, diese Feststellung mutz eindeutig ge troffen werden, die Abmachungen von Berchtesgaden ge brochen und die nationalsozialistischen Minister sei,»er eige nen Regierung hintergangen. Schärfer kann man sein Ver halten nicht brandmarken, als es in einer holländischen Presseauslastung geschieht, die wir an anderer Stelle wieder geben. Dies Verhalte»» wird auch sonst im Ausla»»üe mit Verwunderung ausgenommen werden, und die Stimmen der Ablehnung solcher politischer Methoden werden allgemstt» sein. Man, fühlt sich bet den Mabngblyen SchuschniagS er- innert an di« d u n k «l st r n P u n Lt« der österreichischen Ge schichte, von denen einer der Verrät des Laistrs KS« und der Zita im Weltkriege war. Wlr misten, datz das wirk liche österreichische Volk anders denkt und empftu- det, als es in den Entschlüssen dieses Bundeskanzlers zum Ausdruck kommt, der ja auch keine Mehrheit im Volke be sitzt, sondern sich eine solche höchstens durch Betrug am kom menden Sonntag erschleichen wollte. Angesichts derartiger Manöver ist die Erregung in Oester reich zur Siedehitze gest'zzen. Schon ist es auch zu den ersten blutigen Zusammenstößen gekommen. Da Schuschnigg befürchtet, daß er der Volksstlmmung nicht mehr Herr werden könnt«, hat er zu einem Mittel gegriffen, das zeigt, wie er nackte Gewalt als sein« letzte Zuflucht betrachtet. Alle Sicherheitsmaßnahmen sind verstärkt, und der Reservisten jahrgang 1015 ist etnberusen. Wohin soll bas führen! Will Schuschnigg etwa, anstatt die groteske Wahlkomödie abzublasen und die Ursachen der Unruhe zu beseitigen, seine Schuld vergrößern, indem er Kraftproben pro voziert, da doch angesichts der von ihm hervorgerufenen Utz- ruhe Zwischenfälle sich kaum vermeiden lasten dürsten? Ei» ungeheuerlicher Betrug ist jedenfalls an allen Gut gläubigen in Oesterreich verübt worden, und der BolkSzor» gegen diesen Bundeskanzler ist berechtigt. Amsterdam, 11. März. Die holländische Zeitung „Het NationaleDagblab" schreibt unter der Ueberschrist: „Stalin und Schusch- uigg kn einer Front" »»örtlich: „Schuschnigg hat seine Maskeabgertssen, seine Poll- tlk steht wieder im Zeichen des Gummiknüppels. In den Kommuntstenvterteln Wien st st «S leben diggeworben,- dort ist Schuschnigg eine populäre Figur, denn die Parole Moskaus lautet: „Unterstützt unsere Freunde Schuschnigg und Schmidt, denn sie sind unsere ÄunbeSgenossen wenigstens für den Augenblick der Abstimmung." Am Sonntag »verden bi« Agenten der Moskauer Blutherrschast mit den Agitatoren dieser Schusch nigg-Politik Hand in Hand arbeiten. Vor unserem geistigen Auge erwachen die Schatten der Millionen, die in Sowjet rußland zum Tode gemartert wurden. Moskau und Schusch nigg kämpfen mit ihren Trabanten für «ine Doppelherrschaft der Unterdrückung, nicht für den Glaub«»«,- nur für den politischen Mißbrauch des Glaubens, nicht für die Auf klärung des Volkes, sondern für die Machtstellung des inter- nationalen Judentums und des klerikalen Jmperialts- nius. Stalin und Schuschnigg stehen mit den Todfeinden des deutschen Volkes in Prag, Paris und Valencia in einer Front. Die Regierung wirb da» kleine österreichische Volk zusammentretben und es an die Wahlurnen stellen, wo die Beauftragten der JnauisitionSreaierung Gchnschntgg stehen und die Namen derjenigen feststellen, die gegen dtesen ZwangLstaat stimmen. Weiter weist da) Blatt darauf hin, bah Schuschnigg die Stimmen der Kommunisten erkauft habe und daß rund 250000 Juden, die nach dem Krieg« in baS unglückliche Land htneingeströmt seien, mtt ihrer Familie bas Recht er- halten, für ein „unabhängiges deutsche« Oesterreich" zu sttm- men, wohlgemerkt, für ein Oesterreich, unabhängig vom dent- schcn Volk, aber abhängig von Moskaus Inter- clseDie stamm-sbcmntzte deutsch- Jugend Oesterreichs müsse »»»sehen, wie diese jüdisch«,» Einwanderer Oesterreich den Todfeinden seines Volkes anslieferc, denn diese Jugend Folgen -er Maßnahmen -es Bun-eskanzlers Wien, 11. März. Je näher der willkürlich feslgefehle Abstimmungslag heranrückl, desto größer wird die Erregung unter der Bevölkerung. Die nationalsozialistischen Kreise sind vor allem darüber empört, das) sich das marxistische Element immer stärker in den Vordergrund drängt. So liegen neuerliche Aufrufe verschiedener verbände vor, in denen offen zugegeben wird, bei der Volksabstimmung ginge es um die Wiederherstellung der aufgelösten sozialdemokratischen Organisationen. Die vergangene Nacht stand tn alle,» Städten Oester reichs im Zeichen großer Protestkundgebungen der Nationalsozialisten. GturmkorpSleute und marxistische Elemente versuchten vergeblich zu stören. Wie die Mittagsblätter ankttnde», bereitet die Regierung außerordentliche Maßnahmen vor, die jedoch augenscheinlich nicht aus Sicherheitsgründen, wie behaup tet, sondern zur Niederhaltung des von einer Minderheit brutal vergewaltigten Bolkes getroffen werden. In den Bundesländern, eventuell auch in Wien, soll neben Polizei und Gendarmerie das Bundes heer eingesetzt werden, f!) In Wien wurde»» schärfste Sicherheitsmaßnahmen für das Bundeskanz leramt angeordnet. feusrüberkall sul -IalIonKlr«iKlirl«n Die Zugangsstraßen werden durch starke Poltzeiabteilun- gen gesichert; die Zufahrt in einigen Straßenzüge»» wurde überhaupt «efperrt. Besonders au» Lio» werben schwer« Zusammenstöße im Laufe der vergangenen Nacht gemeldet. St«rmkorpSle«te eröffnete« l« feigster Weise a»S dem Gebäude der Vaterländische« Front a«f «ine« Z«g vo» Nationalsozialisten, der von einer Kundgebung aus Sauptplatz de« Stadt gegen di« groß« Doüaubrücke schiert«, a«s Pistole« das Feuer. Die Nationalsozialisten setzten daraufhin sofort znm Sturm gegen baS Fronthaus an, überwältigten die Sturmkorpsleute und machte»» sie kampfunfähig. Die Schüsse der SturmkorvSleute haben übrigens keinen National sozialisten, sondern nnr einige tn der Nähe des FronthauseS befindliche Angehörige des österreichischen Jungvolkes getroffen. Die Nettungsgesellschaft bracht« dretGchwer- und fünf Leichtverletzte in die Spitäler. -lanlirlen Überfällen kelätr-eulrik« Die Uebergriffe «»« «arxiftifcher Seite erreichen setzt «ine« Grad, der kann» noch zu übertreffen ist. MU hench« lerische« „Heil Oefterreich",R«sen««rde« «ygla«b- liche Provvkalt»«-« verübt. WaS bi« Reichsdeut sche«, de«e« bekauutlich das Trage« des Parteiabzeichens erlaubt ist, z« gewärtige« habe», falls die S«t«ickl«»g i«
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