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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.03.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380329017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938032901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938032901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-03
- Tag1938-03-29
- Monat1938-03
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.03.1938
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«»eo,n«u4sa»ft M.1« »U»gi^»weim^n ««st.llm,, Druck ».Verlag r Liepsch L Relchardt, Dre^rn-A. 1, Marien- »-U» m-n-tllch «m. IU.0, durch «oftd-.ua straße rs/42. Fernruf 25251. Postscheckkonto loss vreaden «^.Uk-Uun°",^d Vie« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der k-rlaud. «Nn.ei.Rr. 10 «Pi., »ei aielch,,»!-. 2imt»hauptmannschast Dresden und de» Schiedsamtes heim Vberverstcherungsamt Vresden verland. «Nn.el.ftlr. 10 «p,.. bei gleich,«UI«, verland d. Abend- u. vl»rgen.ftlu«aabe >d ftlvl. ift» mm brelt» 11^ Npl gamllienantelge« n. «tellengelnche «Mimeter. ,eUe « Npl. Ml,ergeb, N» ftip«. — Rochdruri nur mit Quellenangabe Dresdner »lachrichterr. Underlanale Lchrtltftase meide» »>« mrlbemahr« I nal ine in ind elt, tem n», »och sttg zu enig iler les. etes inet licke die «ckte äsen sie ein In- Zu- im eher >ön, »en, vor eng hon enn en? ,iel- )in- ach» 'llte isee and adt, dem den. >en? «der um . er mit !N?" l zu >ben. enig !eine ineu bitte für nach stieg, »gen. eben :agte sein i»r icheilun, iS,»,» :ks 5.- !8n1vl ^6s- imwlck unle alt latti, stitiiS Ausblldungsbeihilfen für Kinderreiche Roch mehr Kinderbeihilfen - Ehestandsdarlehen gegen Landflucht - Mchttge Neuregelungen Verlln, 28. März. Kinderbeihilfen werden ab April 1938 an alle kinderreichen Familien mit einem Einkommen unter 8000 RM. gewährt. Kinder au» kinderreichen Familien, deren besondere Förderung geboten er scheint, erhalten ab 1. April 1938 Ausbildungsbeihilfen. Das Ehestandsdarlehen wird zu einem Mittel zur Bekämpfung der Landflucht ausgestaltet. Das sind die drei Hauptpunkte wichtiger sozialpolitischer Neuregelungen, die Staatssekretär Reinhardt am Mon tag vor Bertreter« der Presse bekannt gab. Die Neuregelung der Kinder- und AusbtldungSbeihilfen ist in einer Verordnung vom 18. März 1938 enthalten. Sie geht aus von dem bisherigen System der einmaligen und laufenden Kinderbeihilfen (für kinderreiche Fami lien mit mindestens vier Kindern unter 10 Jahren: ein- malige Beihilfen zur angemessenen Einrichtung des Haus halts minderbemittelter kinderreicher Familien und lauscnde Beihilfen zum teilweisen Ausgleich der Familtenlasten kin derreicher Familien). Kreis der Veihilfeberechtlgten vergrößert Durch die Verordnung vom 18. März wird nun der nächste Schritt zum Ausgleich der Familtenlasten getan. Der Kreis der Bethtlseberechttgten wird wesent lich vergröbert. Ab April 1988 werben all« btesenigen kinderreichen Familien laufend« Kinderbeihilfen erhalten, deren Einkommen im abgelausenen Kalender jahr 8N0U NM nicht überschritten hat. Diese Ein- kommenShöchstgrenze gilt für Sozialversicherte und für Nicht- soztalversicherte. Eine weitere Ausdehnung beS Kreises der beihilfe berechtigten Kinder besteht darin, bab mit Wirkung ab l. April 1988 auch Kinder berücksichtigt werden, die -war das 16. Le bensjahr, aber nicht das 21. Lebensjahr vollendet haben: a) wenn sie sich in Schulaus bild ung oder in Aus bildung für einen künftigen gegen Entgelt auSzu- ttbendcn Äeruf befinden, oder dauernd erwerbsunfähig sind, und d) wenn sie nicht eigenes Einkommen von mindestens 80 NM monatlich haben. Die Sozialversicherten werden mit Wirkung ab 1. April 1988 laufende Kinderbeihilfen bereits erhalten, wenn min destens drei mitzuzählenbe Kinder vorhanden sind, und -war monatlich je 10 NM für bas dritte und für das vierte und je 26 NM monatlich für baS fünfte und jedes weitere Kind. Jeder Arbeiter und jede Angestellte, dessen Einkommen im Kalenderjahr 1987 nicht mehr als 8006 NM betragen hat, wirb ab 1. April 1988 monatlich je 16 NM für das brittt und für da» vierte Kind und je 26 MM für bas fünfte und jede» weitere Kind unter 1« Jahren, b»w. 21 Jahren, al» Kinderbeihilfe erhalten. (Fortsetzung auf Seite 2) Prag will eln Mlnöerüeltenstatut schaffen Run-funkre-e -es Mtntsterpräst-enten Ko-za zur außen- unö innerpolitischen Lage Prag, 28. März. Der tschechoslorvakische Miuisterprästbeut Dr. Hobza hielt am Montag im tschechische» Rundfunk «in« Ansprache »«, anbe«' u«d innerpolitische« Lage, die ossenstchtltch unter »em Eindruck des Ausscheidens der dentfche« Splittergruppe» aus der Regierung stand. Dabei kündigte er bi« Ans» arbeit««« «ineS MinderheltenftatutS durch die tschechische Regierung an, das die biSherigeu Minderheiten gesetzlich seftlege» soll. Nachdem Dr. Hobza einleitend eine halbamtliche Er- klärung aus Berlin erwähnt hatte, wonach sich das Deutsche Reich nicht in die inneren Verhältnisse der Tschechoslowakei elnzumischen beabsichtige, und die kürzlichen Unterhaus erklärungen des englischen Premierministers Chamberlain erwähnt hatte, kam er auf die Minderhettenpolittk der Tschechoslowakei zu sprechen. Er behauptete dazu, dab diese Minderhettenpolittk stets vom besten Willen geleitet gewesen sei, und führte als Beweis hierfür das Abkommen vom 18. Februar 1986 an. Dieses Abkommen, bas Ergebnis von AusgletchSverhandlunaen zwilchen der Prager Negierung und den damaligen deutschen Regierungsparteien, hat be- kanntlich in keiner Weise die Erwartungen erfüllt, die von diesen Parteien anfangs gehegt wurden: das Scheitern beS Abkommens war bestimmend für ihren kürzlichen Entschluß, au- der Regierung auSzuschetden und sich der sudetendeutschen Einheitsfront unter Konrad Henlein» Führung anzuschltetzen. Hobza berief sich gegenüber der darin liegenden ver- nichtenben grundsätzlichen Kritik am 18. Februar darauf, bab das Abkommen immerhin einzelne Erleichterungen ge bracht habe, und führte in diesem Zusammenhang eine Aeuße- rung des Organs der Deutschen Christlich-Sozialen Volks partei „Deutsche Presse" am Tage des Austritts dieser Partei au» der Regierung an. Er bezeichnete da» Verhalten der Prager Regierung gegenüber den Minderheiten als „grob zügig" und behauptete, nur böser Wille könne in der nicht unterrichteten Welt den Eindruck erwecken, dab die Minder- heitcn in der Tschechoslowakei nicht frei atmen könnten. Der gute Wille der Prager Regierung dürfe nicht angezweiselt werben. Im Anschlub daran gab er die Ausarbeitung beS Minder heitenstatuts bekannt, ohne im einzelnen darzulegen, inwie weit der bisherige ungenügende NechtSzustand für die Minderheiten durch einen besseren abgelöst werden soll. Richt StUa-unven, Von-ern Laien! Auf einer Massenkundgebung in den Reichenverger Messehallen sprach vor etwa 26 606 Menschen der sudeten deutsche Abgeordnete Dr. Hans Neuwirth. Er erklärte: Da» Gebot der Stunde verlangt zweierlei: Die praktische Verantwortung der Führung der sudetendeutschen Par tei und die Disziplin der Massen. ES bleibe eine historische Tatsache, dab die Sudeten deutschen zu jenen Volksgruppen gehören, denen das Selbst- bestimmungSrecht vorenthalten wurde. Man habe in Prag die Sudetendeutschen als Gleiche unter Gleichen, als zweites Staatsvolk und ähnliches bezeichnet. Im Widerspruch dazu stehe jedoch die Praxis der tschechoslowakischen Staatlichkeit. An die Adresse Prags gewandt forderte der Redner nun- mehr praktische Beiträge zur Befriedung, wobei er unter grobem Beifall erklärte: Die Zett der politischen SMübungen ist vorbei. Wir wollen Taten sehen. Wer heute im Rahmen de» europäischen Friedens spricht, mub praktisch Bei träge liefern. Wir erklären nach Prag: Courage, meine Herren! Fix, raschl Er schloß mit den Worten: DaS Wort hat Prag. DteVerantwortungträgtPragl Oberst House gestorben Nenyork, 28. Mär». Oberst Edward Honst, der engste anßenpoltttsche verater beS Präsidenten Wilson »ährend »e» Weltkrieges, «ft am Montag «ach knrzer Krankheit i« Alter von 7» Jahren gestorben. House, der nie et« osstztelle» Staatsamt bekleidet hat, sondern — ohne Soldat gewesen zu sein — lediglich aus Grund seiner politischen Tätigkeit nach amerikanischer Gepflogen heit vom Gouverneur von Texa» den Titel „Oberst" verliehen erhielt, ist während «ntscheibungSvoller Jahre eine der ein- slubrelchsten Personen hinter den Kulissen der Weltgeschichte gewesen. House hat vor und während de» Kriege» bi» Ende ISIS «Ine Vermittlerrolle in den europäischen Streitig- reiten zu spielen versuch», jedoch späterhin seine Tätigkeit auf den Sturz brr sogenannten „deutschen Milttärpariet" ab- gestellt und be»halb auch die amtliche Vertretung der USA im Obersten KrtegSrat der Alliierten nach dem Eintritt in den Krieg übernommen. Der Entwnrf zu Wilson« 14 Punkten stammt ebenso wie der de» völkerbundpakte» au» seiner Feder. Während Wilson» Anwesenheit in Pari» unterlagen er und House völlig dem französischen Einflub. Dem Zustande kommen de» Völkerbundpakte» galt ihr ganze» Bestreben. Dem zuliebe unterstützte House auch die französischen Wünsche auf endgültige Besitznahme de» Gaargebtete» und auf die Gründung einer rheinischen Republik. Schließlich kam aber House, der sich noch vor Abschluß be» FrtedenSpakte» von Wilson getrennt hatte, in seinen Aufzeichnungen zu ber Erkenntnis: „Ich möchte denjenigen zusttmmen, die da sagen, bab der Vertrag schlecht ist und niemals geschlossen werden durfte, und bab seine Durchführung Europa in Schwierigkeiten ohne Ende stürzen wird..." Weiße Sahnen üßee Lert-a San Sebastian, 28. Mär». Nach den lebten Meldungen von der Aragonfront haben die nationalen Truppen, ihren Angriff in drei Abteilungen von Norbwesten, Westen und Südwrsten vortragenb, die Stabt Barbastro erreicht, einen wichtigen Knotenpunkt, ber lange Zeit Sitz eine» bolschewistischen DivisionSstabrS wat. Fltegernachrtchtrn zufolge wehen in Lerida bereit» weide Fahnen. Ans Werk in Oesterreich Generalselbmarschall Göring benutzte nicht da» ihm so vertraute Flugzeug, nicht den Kraftwagen, nicht die Eisen bahn, sondern «inen Donaubampfer mit dem romantischen, anheimelnd klingenden Namen „Franz Schubert", um nach Wien ,u gelangen. Man muß diele Strecke von Linz donau- abwärtS kennen, um zu begreifen, welche» Erleben sie zu be deuten vermag! Nah treten die Berge Oberösterreichs an den Strom heran, ber sich kurvenreich durch seine Täler hindurch windet. Burgen thronen auf ihren Gipfeln, Weingärten schmücken ihre Hänge, liebliche Dörser und kostbare St'tdte sind zu ihren Füßen eingebettet. Die Wachau ist'S, Oester reichs paradiesischer Garten. Aber Hermann Göring hat sich keine Zeit gelassen, darin zu verweilen oder seine Schönheit auch nur mit dem Auge zu genießen. Während der „Fran- Schubert" in wohl achtstündiger Reise von Linz nach Wien glitt und an den Ufern eine jubelnde Menschenmenge harrte, tagte drinnen im Dampfer unter dem Vorsitz Göring» eine Konferenz: Oesterreichtsche und reich-deutsche Wirtschaftler sprachen noch einmal di« Maßnahmen durch, die ber General- feldmarschall und lein« fachlich«« Mitarbeiter »um Wieder aufbau Oesterreich« in» Auge gefaßt hatten, im groß«» und ganzen stand der Plan schon fest. Einzelheiten, wurden letzt auSgefeilt, und noch am selben Abend konnte Göring sein Programm unter begeisterter Zustimmung t« Wien ver künden. Für Oesterreich bedeutet dieser Plan etwa» grundsätzlich Neue». Er ist für Oesterreich eine Offenbarung und Er lösung. Für uns, die wtr nun schon seit fünf Jahren an der Aufbauarbeit be» Nationalsoztalivmu» lebendigen Anteil haben, ist er in seinen Grunbzügen nicht einmal überraschend, sondern selbstverständlich — ohne bab er dadurch auch nur ein Jota von seiner gewaltigen Gröbe verlöre. Von vornherein war es klar: nachdem Oesterreich staatsrechtlich seinen An schluß an baö ganze grobe Reich gefunden hat, wird auch seine Wirtschaft „gletchgeschaltet" werden. Ein Zwischending gibt es heute nicht mehr, und parttkularisttsche Reservatrechte, wie sie im vorkrtegSdeutschland gewissen süddeutschen Staaten ein- geräumt worden waren, sind heute undenkbar. Nichts wäre auch, gerade vom wirtschaftlichen Standpunkt« ber gesehen, verkehrter al« weitschweifige, auf Zeit und Ewigkeit be rechnete Sonderbestimmungen für Oesterreich. Nur einige wenige UebergangSregelungen sind getroffen wor ben: so die Maßnahme, bab ber Schilling in einem Verhält nis in Reichsmark «tngetauscht wirb, da» ein ausgesprochene» Entgegenkommen gegenüber ber geschwächten österreich'schen Finanzlage barstellt, so die Bestimmung, baß reichSdeutsche Unternehmen zunächst tn Oesterretch keine Zwetgnieberlassun- gen gründen dürfen. Man wtll der österreichischen Wirtschaft Zeit lassen. Atem zu schöpfen und Versäumte» nachzuholen, ehe man sie mit der gekräftigten reichSdeutschen Wirtschaft in freien Wettbewerb treten läßt. Im übrigen aber wird ja die zu erwartende neue Blüte be» Handel»: ber Industrie und der Landwirtschaft Oesterretch« gerade darauf beruhen, baß sie künftig etngegltedert sind tn die gesamt, deutsche Wirtschaft, und damit da» „Hinterland" bekommen, da» ihnen teil» durch die Folgen be» Zerfall» der einstigen Donaumonarchie verloren geganaen, teil» durch die verbrecherische Unvernunst ber bisherigen Wiener Machthaber vorenthalten worden war. Die österreichische Wirtschaft wirb wieder in Gang, wieder auf ihr« volle „Tourenzahl" kam- men. Bisher lief sie nur mit halber Kraft. Göring hat Va ln seiner grundlegenden Wiener Rebe immer wieder betont, wenn er von den „Produkttonsreserven" sprach, die in ber österreichischen Wirtschaft allenthalben schlummern, und die nun endlich zu Nutz und Frommen be» ganzen deut- schen Volke» erweckt werden sollen. Aus jedem Wirtschaftszweig lassen sich dafür Beispiele ansühren. Oesterretch ist ein überwiegend landwirt schaftliche» Gebiet. Aber die Bauern darin litten btS- her bitterste Not. Sie fanden sür ihre Erzeugnisse keinen Absatz: ber eigene Staat war zu klein, die Ausfuhr nur in beschränktestem Maße möglich, die Kaufkraft tm Innern de» Lande» aber tnfolge ber riesigen ArbettSlostgkett ganz gering. Die Folge war, baß die Landwtrtschast ihre Produktion drosselte. Da» wieder zog ein« wettere Bermtnderung ber Absatzmöglichkeiten der österreichischen Industrie und eine abermalige Verschärfung der ArbettSlostgkett nach sich. Den Schaben aber trug wiederum die Landwtrtschast: ZwangSver- stetgerungen, wie wtr sie aus ber Systemzett be» November- Deutschland» her noch tn schwacher Erinnerung Haven, waren In Oesterreich an der Tagesordnung. Mancher Acker lag brach, manche« Feld blieb unbestellt, mancher Stall stand leer. Nun: bald wird wieder die Sense rauschen und die Alm vom Geläut fette. Herben wtbrrhallen. Mehr noch: der Ertrag brr österreichischen Landwtrtschast wird nicht nur seinen Nor-
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