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Dresdner neueste Nachrichten : 06.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193501061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-01
- Tag1935-01-06
- Monat1935-01
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 06.01.1935
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Nr S Sonntag, 6. Zanuar 1933 43 Jahrgang Frankreichs Spitzel an der Saar entlarvt Oie Verhan-lungspro-leme in Rom - Botschaft Roosevelts an -en Kongreß - Oer Reichsjugendführer in Ores-en Ltnreiaenvreikt' Grundpreis, ble 22 MW brelt« wm-Zell« lm . — Anzeigeni.tt 14 Npf., dl, 7S WM brelt, ww-Zeilr Im Terttell l,1o1M.Naball nach Stoffel v. Anzeigenprelsllst« Ar.S. Lrlefgeblihr für Äuchstabenanzelgen Z0 Rps. ausschl. Porto. FürSin- schaltung an bestimmten Tagen und plLhen wird keine Gewähr übernommen. Postadresse: VreSden-A.1. Postfach - Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 141S4.2V024,27981-27WZ * Leiegr.: Neueste Dresden * Serliner Schriftleltung: Vlttortastr.ia: Fernruf: Kurfürst9Z61-SZ66 Postscheck: Dresden robv - Nichtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werben weder zurückgesandt noch aufbewahrt. - Zm Falle höherer Gewalt oder ÄelrlebsstSrung haben unsre Bezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Dresdner Neueste Nachrichten mit Handels« und Industrie «Zeitung A'WL'-S Halbmonatl.lMRM. Postbezug monall.rMRM.einschl.sZRpf.Postgebühren (ohne Zustellungsgebühr), Kreuzbandsendungen: Für die Woche 1,00 AM. Echrtstletlung, Verlag und Hauptgeschäftsstelle-. Dresden«^ Zerdinandflraße 4 Einzelnummer 15 Rpf., außerhalb sr°ß.vr-sd-n« 20 Rpf. »ul«, fite Feuilleton, M»e «n. indelsleNt :rr ««lt sten Üeueftcq Lm Dienst -er Separatisten Das ganze Saarvolk unter der Kontrolle der Bergwerksdirektion Von Sonntag zu Sonntag Was im Ausland geschah — Ein Querschnitt durch die Weltpolitik der Woche X Saarbrücken, 5. Januar Die Tageszeitung „Deutsche Front" veriissentlicht heute auf zwölf Zeitungsseitc» aufsehenerregende Schriftstücke. Vs handelt sich um zum größten Teil in Faksimile vcrössentlichte politische Akten der Bergwerksdirektion, die den lücken losen Neweis dafür erbringen, dah die französische Nergwcrkodircktion alle ihr zur Bcrfttgung stehenden wirtschaftliche» Machtmittel in der brutalsten «nd rücksichtslosesten Weise im Sinne der sranzösischen Lösung dH» ditatu» »un cinseßte. Zu diesem Zwecke hat sie einen bis ins kleinste organisierten schnell und zuverlässig arbeitenden Nachrichtendienst — richtiger gesagt: Spitz «l- dicnst — geschasscn. Er überwacht nicht nur alle Arbeiter und Angestellten der Gruben, sondern der von der Genrraldircktiou der sranzösischen Grube» nisgezogcnc Spitzclapparat ersaht das ganze öffentliche Leben des SaarvolkeS. Dieser Apparat ist nach den Vorschlägen deS satt sam bekannten Herrn Noss en deck, eines Spezia listen im Lpttzclwcseu, eingerichtet worden. Im Früh jahr 1034, als die srauzösischc 8tn>n8-<lin»-Propa- ganda ihre Aktivität steigerte, wurde der Spitzeldienst ans Grund einer Geheimverfügung des General direktors Gnillanmc überall einheitlich organi siert. Cs wurde eine genaue Registratur mit der Einteilung: Politik, srauzösiiche Schule und Gruben eingerichtet, die in einer Unmenge von Unterabtei lungen die gesamte Laarbcvölkcruug ersahen sollte. So forderte die französische Grubcudirektion durch ihre Geheimverfügung genauen Bericht über Ver sammlungen und Ausmärsche an, interessierte sich ganz besonders für die „nationalsozialistische Bewegung in unserm Ab schnitt". Besonders Augenmerk richtete man ans die Verstöße gegen das ttnisvrmverbvt sowie auf den Freiwil ligen A r be i t s d i e n st und das Winterhilfs werk. Tie französische Grnbcu-irektion forderte rin besonderes Sp i tz c l j o u r n a l an, in das jeder Ar beiter eingetragen wurde, um nach den über ihn an gestellten Erhcbnnaen behandelt zu werden. Ueber jeden Angestellten ter Grnbendirckiio», der in irgend welchem besonderen Verdacht stand, wurde eine Personalakte anzesertigt. Als Beispiel dieser Akte möge eilt derartiges Schriftstück genannt werden: „Eggers, Emil, beschäftigt Magazin Eamphausen, wohnhast Fischbach, besonders hervorgetan beim Gauturnscst, seht momentan die Propaganda weiter fort für die Turnerschast und ihre Gleichschaltung mit der Hitlerpartei." An andrer Stelle wird Beschwerde darüber ge führt, daß ein Beamter der Bergwerksdirektion einen vorbeisahrcndcn Kraftwagen, dessen Insasse mit „H eilHitler!" grüßte, ebenfalls mit Handcrheben wieder grüßte, ^ehr eng ist die Zusammenarbeit der Spitzclorganisation der Grubcnverwaltung mit -en verschiedenen 8Iatu8-gua-Organisationen. (Weitere Meldungen siehe Seite 2) Lavals Empfang in Rom Die ersten Besprechungen mit Mussolini Telegramm unsres Korrespondenten '»'Nom,». Fanuar Laval ist gestern in Nom eingetrosscn. Er war in den größeren italienischen Städten, in denen der Zug hielt, von offiziellen Delegationen der Stadtverwal tungen begrüßt worden. In Rom kam Mussolini selbst an den Bahnhof, was insofern eine besondere Ehrung darstellt, als der üblichen Form nach der Untcrstaatssckrctär des Acußcrcn, Snvich, die Aus gabe der Begrüßung gehabt hätte. Laval begab sich sofort in das Hotel Excclsior. Ebenso wie der Bahn steig waren alle Straßen bis zum Hotel abgcspcrrt. Die erste Unterredung der beiden Staatsmänner sand heute vormittag im Palazzo Venezia statt. Vor dem Gebäude hatte sich eine größere Menge Schaulustige eingesunden. Weiter solgte dann eine Unterredung Lavals mit Suvich und die Audienz beim König von Italien. Die italienische Presse begrüßt den Gast sehr herzlich. Ueber den sachlichen Inhalt der Besprechungen und die zu erwartenden Ergebnisse schweigt sich die Presse weiter aus. Sic hält sich ans ihre Diskretion sogar etwas zngntc unter Hinweis aus -le Indiskretionen, die von Paris ausgcgangen seien. Worum es geht, ist bekanntlich trotzdem nnd nicht nur durch die Pariser Acnßcrungeu ziemlich klar ge worden. Im Vordergrund steht die österrcichi s ch e Frage. Hier soll bekanntlich von Rom der Vorschlag eines g^zcnseitigcn Nichteinmi s ch n n gSVer trages ausgehen, an dem sich Oesterreich'auch selbst beteiligt. Die Nachbarländer Oesterreichs, nnd im weiteren Verlaus auch Polen, Rumänien nnd Frank reich, sollen zum Beitritt aufgcsvrdert werden. Wie weit die Uber Oesterreich hinausgehcnden europäischen Probleme sn Angrlsf genommen werden und inwieweit die sie betrefsenden Besprechungen konkrete Ergebnisse haben werden, läßt sich nicht sagen. In dieser Beziehung jedensalls ist -io Diskretion der italie nischen Presse vvll am Platze. Der bei diesen Fragen entscheidende Gegensatz zwischen Italien und Frankreich, der immer wieder austaucht und der saft in letzter Stunde den Besuch Lavals in Rom ver- hindert hätte, ist der Gegensatz zwischen Revisionismus und dknttrovisioniSmnS, Ans ihn bezieht sich eine Bemerkung des „Giornale dJtalia", die sich erst ans Lavals Erklärung, daß Frankreich nichts unternehme, was mit seinen be stehenden Freundsämslen unvereinbar sei, beruft, nnd dann sortfährt: „Dasselbe kann man von Italien sagen. Inhaltlich kann die Annäherung, dic sich zwischcn Italien und Frankreich an bahnt, nicht die Ausgabe der srüher scstgclegtcn Stellungen bedeuten. Sie kann nur eine neue wichtige Etappe sein jener Politik europäischer Znsammcnarbcit, die, geführt im Gekst der Gerechtigkeit und des Gleichgewichts, -aS inter nationale Handeln des Duce belebt hat." Man sicht ans dieser Formulierung freilich, daß ein beträchtlicher Spielraum für jenes von Italien anscheinend für möglich gehaltene Kompromiß zwischen Revisionismus und A n t i r e v i s i o n i s in u s gelassen wird. Schließlich sind die nur Frankreich und Italien betreffenden kolonialen Fragen zit,löscn. A,,lh hier liegt noch nicht in allen Einzel, heilen Endgültiges vor. Was dabei die Beteiligung Italiens an der sranzösischen Bahn in A bessin ien betrifft, so hat die italienisch-abessinische Spannung mit den abessinischen Protesten in Gens das Entgegenkom men Frankreichs an Italien etwas erschwert. Ueber dkksc Dinge hinan^spricht man in manchen auslän dischen Kreisen Roms auch von einem besonderen F r e n n d schast spa k t zwischen Italien nnd Frankreich, der nicht nur in Afrika, sondern viel» mehr noch in Europa von Bedeutung wäre. Aber da- mit ist man ganz im Bereich reiner Mut- m aßnnge n. Raubmord lm Breslauer Domkapitel XBreSlau, s. Januar Hinter den Schaltergittcrn der Kasse des Breslauer Domkapitels wurde heute früh v,k!i Uhr der Rendant Richard Malich erschossen anfgcfunden. Wie fest gestellt wurde, hat der 87jährige Mann einen Herzschuß durch eine kleinkalibrige Waffe erhalten. Di« Tele» phonleitung war durchschnitten. Wie hoch der geraubte Geldbetrag ist, mutz die Untersuchung ergeben. Der Lat verdächtig sind drei junge Leute Mitte der zwan, ziger Fahre, die gesehen worden sind, als sie die Kasse verliehen« Zwischen Mtelmeer und Pazifik Von den Segenswünschen Englands begleitet, lressen sich am heutigen Sonnabend die franzö sischen und italienischen Staatsmänner in Rom, um endlich den viel besprochenen Aus gleich zwischen Frankreich und Italien unter Tach und Fach zu bringen. Noch in letzter Stunde waren, wie bekannt, ernste Schwierigkeiten entstanden, deren Art nnd Ursprung der Oessentlichkcit bisher nicht be kannt ist. Tann wurde doch der Beschluß zur Reije gefaßt, obwohl noch nicht seststand, ob wirklich eine volle Einigung zu erzielen sein würde. Wenn es auch sicher sein dürste, daß am Montag der Welt mit geteilt wird, Italien nnd Frankreich hätten sich ge sunden, und wenn daS Wochenende auch rauschende lateinische Verbrüderungsseste bringen wird, so sieht cs doch heute bei nüchterner Betrachtung mehr ans, als ob Nom für Laval nicht End-, sondern Turch- gangsstation sein würde. Bereits ist eine Fahrt nach London für Ende des Monats gngrkündigt. Ziel der römischen Besprechungen ist cS, so gesehen, in erster Linie den Rahmen zu schaffen für internationale Verhandlungen auf breiterer Grundlage. Nichts destoweniger darf die Bedeutung der Zusammenkunft der italienischen und sranzösischen Staatsmänner nicht unterschätzt oder gar als Bagatelle behandelt werden. Frankreich und der Vatikan Interessant ist, daß auch ein Besuch LavnlS beim Vatikan vorgesehen ist. Laval ist damit der erste französische Staatsmann seit 1870, der dem Papst eine LtaatSvisitc abstattct. Im Anschluß an die Audienz bei Pius XI. wird eine Besprechung mit dem Kardinalstaatsjckrctär Pacclli stattstnden, tu deren Mittelpunkt Frankreichs Verhältnis znm Vatikan stehen wird, das jetzt lediglich durch den so genannte» Ulmins viventli vom Jahre 1028 vorläufig geregelt ist. Tie Tage der radikalen Laienpolitik sind in der III. französischen Republik vorüber. Tas Pendel, das zu Beginn des Jahrhunderts unter Waldeck-Rousseau und Evmbcs so weit nach links znm radikalen Autiklcrikalismns ansschlng tl'wt offizieller Abbruch der Beziehungen znm Vatikan) be ginnt langsam wieder nach rechts zu schlagen. Ter Einfluß der katholischen Kirche in Frankreich wächst, und wieder wird ein neues Blatt in der wechsel vollen Geschichte der Beziehungen zwischen Paris und dem Vatikan ausgcschlagen. Bei den Verhandlungen Lavals In Nom muß man zwischen Fragen unterscheiden, die in erster Linie Frankreich und Italien allein angehcn ldas sind die kolonialen norbafrikanischtn Problem«) und den Fragen, die ganz Europa interessieren. In den K o l o n ia l f rage n scheint man unmittelbar vor einem Kompromiß zu stehen, das einen Teil der alten italientsckren Wünsche erfüllt, die seit Kriegsende immer wieder vorgebracht wurden. Die Nationalität der Italiener in Tunis wird für eine gewisse Reihe von Jahren garantiert werde». Im Süden von Tripolis erhält Italien einig« Grenzberichtigungen, wenn auch der Tschad-See nnd sein« Zugänge scst in sianzösischcr Hand bleiben. Dafür scheint Frankreich im Osten, in Svmaliland nnd Abessinien, stärkeres Entgegenkommen zeigen »n wollem Ein afrikanischer Gefahrenherd Wir Haden vor einigen Wochen bereits an dieser Stelle daraus hingewiescn, daß Abessinien wahr scheinlich in der kommenden Zeit «ine ähnliche Rolle spielen wir- wie vor 80 Jahren Marokko. Man hofft in rönrischen Kreisen, -aß England einer stärkeren Einschaltung Italiens in Abessinien nm so weniger Widerstand entgegensetze» ivüvdc, als dadurch gewisse japanische Pläne t ni Reich« Ras Tasaris bedroht wützdcn, die inan in London mit äußerstem Mißtrauen verfolgt. In diesem Zusammenhänge ist cS interessant, daß -er Genfer Berichterstatter der Londoner „Morning Post" seinem Blatt außerordent lich verärgert darüber berichtet, daß Abessinien sich in seinem Grcnzstrcit mit Italien unter Bezugnahme aus Artikel 11 der Völkerbundssatzuug nach Genf ge- tvendet hat. Dazu sei -er „Zeitpunkt außerordent lich schlecht gewählt", -enn -er Völkerbund habe gerade jetzt mit der Saanabsttmuvung alle Hände vvll zu tun. Kein Wunder, -aß man in Addis Abeba, -er Haupt stadt des abessinischen Reiches, außerordentlich be unruhigt ist. Der jetzige Kaiser von Abessinien, lallt L, früh«. Ras Lasart. ist «tfrig bemüht, - . die Unterlassungssünden früherer Negierungen wiedergntznmachen und Abessinien in einen modernen Staat umznwandeln, der sähig ist, alle Versuche, aus dem Reiche eine Kolonie oder ein Mandat zu machen, abzuivehren. Er hat dabei starkes Interesse für Japan gezeigt, das ja vor erst 80 Jahren ebenfalls wehrlos den amerikanischen nnd englischen Kriegs flotten gcgcnübcrlag nnd das sich dennoch innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit durch entschlossene Modernisierung lunter gleichzeitiger Wahrung der völkischen Grundlage»! nicht nur gegen die imperia listischen Großmächte behaupten, sondern selber znm Rang einer Großmacht anssieigen tonnte. Lospan - neu sich Fäden zwischen Addis Abeba u n d Tokio. Eine abessinische Mission ging an den Hof des Mikado, japanische Agenten tauchten in Addis Abeba ans, um den abessinischen Markt zu stndiercn und sür Japan zn erschließen. Sokr e nzcn sich i n Abessinien znr Zeit die Linie» der europäischen und der sernöstlichen Politik, »nd ans -cm abseits gelegenen, wenig bekannten Lande kann über Nacht ein internationaler Gefahrenherd ersten Ranges werden. Zwischen AevisionismuS und Antirevisionielmucl Wichtiger aber als alle kolonialen Abmachungen ist sür die nächste Zeit die Frage, ob eS gelingen wird, die sranzösischen nnd italienischen Interessen in Mittel- und Südvstcur o p a ans einen Nenner zn bringen, das heißt einen Ausgleich zu sindcn zwischen dem Bündnissnstem Frankreichs, Kleine Entente, Balkanpakt, nnd dem politischen Sm'tcm Italiens, das ans dem mit Ungarn und Oesterreich abgeschlossenen römischen Protokoll vom 18. März 1034 beruht lwobci auch gewiße geheime Abmachungen zwischen Rom, Bndapcst und Wien eine Rolle spielen dürsten). Tie Anscinandcrsctznng spitzt sich dabei ans die Frage zn, ob Italien ins Lager der anti revisionistischen Mächte der Erhaltung ein gehen und seine bisherige revisionistische Politik ansgeben wird. Wahrscheinlich wird keine- völlig klare Entscheidung erfolgen. Tas geht aus einer Bemerkung in der gestrigen Ausgabe des „Giornale d'Italia" hervor. Tas ossiziöse römische Blatt bemerkt, Laval habe vor seiner Abreise in Paris znr Beruhigung der Kleinen Entente er klärt, Frankreich werde nichts nnternchmcn, was mit seinen bestehenden Freundschaften unvereinbar sei. TaS gleiche gelte für Italien. „In der Substanz", heißt «S weiter, „kann die Annähernng, die sich zwischen Italien und.Frankreich anbahnt, nicht die Ausgabe der früher bezogenen italie nischen Position bedeuten, sie kann nnc eine neue wichtige Etappe sein jener politischen europäischen Zusammenarbeit, die, beseelt vom Geiste der Gerechtigkeit und des Gleichgewichts, stets das Handeln des Duce geleitet hat." Mit andern Worten: Italien versucht, einen halsbrecherischen, viel Scil- tänzergeschick erforderlich machenden Mittclpsad zwischen Revisionismus und Anti r c v i s i o n i s m n ö zu gehen. Mit Paragraphen gegen das Leben Es ist heute noch nicht die Stunde, sich mit dem verwickelten und überaus komplizierten Paktsnstem auseinandcrzusctzcn, das nach den Mitteilungen der sranzösischen Presse am Horizont emporsteint. Alle» diese» Plckticn ist die Künstlichkeit ins Gesicht ge zeichnet. K ü n stlich soll ein Zustand verewigt werden, der seiner Natur nach aus die Tauer nicht haltbar ist. Man kann mit Paragraphen niemals das Leben meistern und den Willen der Völker zum Leben. Man sollte annehmcn, daß mau das gerade in Nom auch weiß. Wer die täglich vom Balkan kommciiden Nach richten näher studiert, sieht, wie sehr dort alles iw Fluß ist. Was geschieht z. B. augenblicklich in Albanien? Immer wieder kommen Nachrichten über Attentate aus König Zogn und die Ausbreitung einer weitverzweigten Ausstandsbcwcgung. Angesichts des völligen Fehlens genauer Nachrichten aus diesem -er Welt am wenigsten bekannten Lande Europas weiß man nun noch nicht einmal genau, welche Kräfte eigentlich hiütcr dieser angeblichen,Ausstandsbcwegung oder den Nachrichten über sie stehen. Alle Meldungen sind entweder italienisch oder jugoslawisch gefärbt. Man weiß aber, daß jugoslawische und italienische Lisch S Lag« bis zur Saara-Mimung! —„.—-—
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