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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.04.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380414025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938041402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938041402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-04
- Tag1938-04-14
- Monat1938-04
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Gegrürr-et 1SS6 »lUrtaenpnü« U. HreUlist« «i. 7i MMImeirriev« c» mm birN> ll,L «p«. «achUIN muh Slage. S. gamill<mmtelp«n u. SNINngeluch« MMtmeter- »eil« 6 «vl. Zlgerged. w «p!. — «achvili» nm mit Quellenangabe Dreednn «achriidlen. UnbeNangle S-LUNIias« werde« ni<A au'dewobre »e,na«ged»»« »«i «i«a» twel«aN,«r S-si-tüm« Druck u. Verlas' üiepsch L Reichardt, Vrerden-21. l, Marien- fte«H-ue m»»mil<h »«.».«, dun» „»».»», st,«,-» Zr/42. Fernruf 25241. Postscheckkonto «SöS Vreeden ..W.* Vier Blatt enthält dir amtlichen Bekanntmachungen der "L'L Amt.haup.mannschas. Dre.den und de. Schirm.» beim v«^<md d Mann«, u. «»end.«utg.b, » Oberverllcherunnmim» Dre.den Sftmuhe ln Europas Kanzleien Sonnabend Snterzeichnung des Mommens ln Nom vradimilänag un»«r«r SarUnar tzotzrUU«ltuug Berlin, 14. April. Venn jetzt auch in der pollttk die Osterruhe beginnt und man in den Beglerungskanzleien der europäischen Hauptstädte kurze Ferien macht, so geschieht da» fast durchweg in dem Gefühl einer ge wissen Erleichterung. Vie internationale Lage hat sich, da» ist die allgemeine Auffassung, leicht entspannt. Dazu trägt nicht zuletzt die italienisch-englisch« Ber ständig» ng bei. Es hat dabet sowohl in London als auch in Rom starke Besrtediaung ausgelöst, das» Deutsch» land diese Berständiauna im Interesse des Friedens begrübt. So stellt auch die „Tribuna" mit Recht fest — und dies« Fest- stelluna entspricht durchaus den Ausführungen der Deutschen Diplomatisch-Politischen Korrespondenz —, dab die deutsch« Politik keine Eifersucht im Sinn« ausschließlicher Freundschaften kenne und immer di« These vertreten habe, daß «ine zmetseittae Verständigung auch der allaemeinen Ent» soannuna zugute kommt. Man ist tn Nom auch befriedigt über das Tempo, in dem sich die englisch-italienische Annäh«- ruuq vollzieht. So verzeichnet man mit Genugtuung die Gründung eines Ausschusses aus UnterhauSmitgliebern, der sich besonders der Pflege der englisch-italienischen Beziehun gen annehmen will. Auch der bevorstehend« Besuch des eng lischen KrtcgSministerS in Nom wird sehr freundlich koqnnen- tiert. Ob der englische Minister mit einem Handschreiben Chamberlains kommt od^ex ohne erscheint, ist dabei weniger wichtig ak» die Tatsache, da- sttplvlk zum ersten Male «kn englischer Minister wieder Rom besucht. Feierliche FteundschafioerNLruug Da» VerständigungSabkvmmen zwischen Rom und Son» don wird, wie nunmehr feststeht, am Sonngbendmtttag IS Uhr in Rom vom Außenminister Gras Ltaüo und d«m eng- lischen Botschaster Lord Perth unterzeichn«« werben. Das Dokument besteht tn einer feierlichen freund- schaftserklärung und tn einem Anhang, der neun Artikel umfaßt und alle Italien und England interessierenden Fragen behandelt. Der Tert des Vertrages ist in zwei Sprachen, englisch und italienisch, avgefaßt. Di« einleitende feierliche Erklärung ist allgemein gehalten und bringt «tn« Definierung des englisch-italienischen Verhältnisse», di« tedoch weit über den Inhalt de» Gentleman-Abkom- men» vom Januar 1987 hinauSgeh». ES handelt sich dabei um eine ausgesprochene FreundschastSerklärung. wird Flandin Votschasler? In Rom und auch in London fehlt «» aber auch nicht an Kombinationen, bi« bereits Frankreich tn da» Verftänbi- gungSwerk einbeztchen, d. h. von der französischen Regierung Daladter ein« „Politik de» Realismus" erwarten. womit sich dann weiter Ausblicke aus eine Gesaintverständi- gung und eine Zusammenarbeit der vier europäischen Grob mächte «rgebtn. Wir müssen es vorerst dahingestellt lein lassen, inwieweit diese Ausblicke heute schon berechtigt sind. Wir verzeichnen also lediglich die Tatsache, dah man tn Italien weiterhin von der bevorstehenden Belebung des seit eineinhalb Jahre» verwaisten französischen Botschasterpostens tn Rom spricht, sa, man nennt alö künftigen Botschafter be reit» den früheren Ministerpräsidenten Flandin, der als Befürworter einer ttalienfreundlichen Politik gilt. Engere Fühlungnahme Pari»-London? ES scheint, al» ob aber auch die Engländer alles daran setzen werden, um die italienisch-französischen Gegensätze zu über brücken. Zwar sind tn London die Zweifel über dir Dauer der neuen französischen Regierung Daladter noch vtcht völlig verschwunden, im ganzen beurteilt man ihre Aussichten setzt aber doch gttnstigtr. Man nimmt auch an, daß Paris da» Vestrrbey haben wird, eine enger« Füh- lunKnttt Ldnbvn^herzüstellen. In diesem Sinne spricht man wieher von «tneüi bevorstehenden Besuch Dala- dierS und seines Aubenmtnisters Bonnet tn der eng- ltlchen Hauptstadt, und zwar unmittelbar vor der Tagung der Genfer Ltg<u die sich mit der englischen Forderung nach Anerkennung de» italienischen Imperiums befassen soll. Dar über hinaus verlaut« gerüchtweise auch, dab der französische Staatspräsident Lebrun voraussichtlich im Herbst die eng- lisch« Hauptstadt besuchen wird. Es würde sich dabet um ein« Erwiderung beS Besuches handeln, den das englische KöntgS- paar Ende Juni Frankreich abstatten wird. Di« „Time»" verzeichnet in einem Bericht ihre» Pariser Korrespondenten als Zeitpunkt der Zusammenkunft da» Wochenend« nach Ostern. Es sei aber nicht bekannt, ob di« Besprechungen in London oder Pari» stattsinden. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" schreibt, die Besprechungen würden sich wahrscheinlich aus die gemeinsame Berteidigung der beiden Länder drehen. Der politisch« Korrespondent de» „Da ily Expreß" nennt bereit» genau« Pläne für ein« weitgebende politisch- technische Zusammenarbeit der Generalstäbe. Auch in Part» sind Gerücht« über ein« Reise Daladter» und Bonnets nach London verbreitet, di«, wie der „Excelstor" berichtet, im Foreign Office und am Quai d Orsay weder bestätigt noch in Abrede gestellt werden. Alle Macht den pMschtn Kommlffaren der Noten Armee Die K-uumm-eme batmrr nichts mehr -v fasen - Nestl-se „B-lfchrwtftrrr«s" MaSka«. 11. April. Die „Prawba" bringt eine« programmatisch«» Lett» «rtikel über die Aufgabe» der politische» Kommissar« tt, der Rot«» Armee, »er b«»tlich zeigt, daß die Truppe»komm«»» d«»re »»»mehr Völlig kaltgepelt »»d «lei» a»Sschl«ggeb«»b die Kommissare st»d. Der politische Kommissar, so schreibt da» Blatt, sei „Auge und Ohr der Partei tn den Rethen ber Armee". Die Spion« und vrrräter vom Schlag« Tuchat- schewskyS hätten versucht, diese maßgeblich«. Stellung de» Kommissar» zu untergraben. Niemals dürfe sich brr politisch« Kommissar bet seiner Trupp« von dem milttartschen Kom mandeur tn de» Schatten stellen lassen! Der Kommissar! sei „die Verkörperung de» Besten, was e» in ber Arme« gibt — nämlich ber Abgesandte ber bolschewistischen Partei". Auch im militärischen Handwerk mühten die Kommissare gewisse Kenntnisse besitzen, sonst könne man sgemetut können babet freilich nur die militärischen Kommandeure sei«) st« letcht hintergeben und betrügen. Die erst« Pflicht des politischen Kommissars sei bi« Vernichtung ber Verräter und Feinde sowie „aller Ueberbletbsel der Banden TuchatschewskyS und GarmantkS tn ber Roten Arme« bi» »um letzten Rest". Sodann gelte «S vor allem, die jungen, parteitreuen Elemente im Heer« rasch und rnergtsch zu fördern. Immer neue Säuberungen Die .^KraSnala Swjesta", das politisch« BlaK der Roten Armee, äußert sich zum gleichen Mrma in nicht wentger charakteristischer Weife. Di« ganze Rot« Arme«, so schreibt da» Blatt, muh durchbolschewistert werden. Jede»'Regiment, jede Schwadron, jede Fluastaftel muh zu einer Festung de» Bolschewismus werdenl vir brauchen «tue« Kammtssär, ber nicht ein Anhängsel d«S militärischen Kommandeur» ist, son dern de» machtvoll« und vollberechtigt« Führer seiner, Ab- tetlmia." Zur Vervollständigung diese» Bilde» von der Moral innerhalb der Roten Arme« gehöre« noch die fast täglich betanntgegebenen neue« SägberungStnahnahme» in den verschiedensten Truppenteilen, di« nicht weniger bezeich nend find al» die Kampagne für die restlose „volschewtsierung" der Armee. Disziplinlosigkeiten bei der Roten Flotte In letzter Seit beschäftigen sich die Blätter de» Flotten- und de» SriegSkommtstariatS auffallend oft mit Disziplinär- fragen und weisen immer wieder darauf hin, bah selbst ge ringfügige Verstöße gegen die Manneszucht auf das strengste zu ahnden find. Veranlassung zu solcher Kritik ist zweifels ohne genügend vorhanden, denn schon au» den wenige» und wohl absichtlich unklar gehaltenen Andeutungen, die sowohl tn ber ^KraSnaja Swjesta" als auch im.„KraSnv Flöt" zu finden find, ist zu ersehen, baß es, namentlich tn der Roten Flott« in der Ostsee, wiederholt zu Disziplinlosig keit«» gekommen iejn muß. Diese haben sich zum Teil, wie «» z. V. in Kronstadt ber Fall gewesen ist, sogar unter den Augen ber verantwortlichen politischen Kommissare ab gespielt. ES wirft jedenfalls «in bezeichnende» Licht auf die Zustände tn der Roten Flott«, wenn gerügt wird, dah sich Mannschaften und Unteroffizier« beschäftigungslos umher treiben und e» sich erlauben können, ohne die Zustimmung ihrer Vorgesetzten sich eigenmächtig auf längere Zett vom Dienst zu entfernen und auf Stadturkaub zu gehen. Infolge derartiger Unregelmäßigkeiten im Dienst ist «S daher vielfach zu Havarien und UnglttckSfällen auf den Kriegsschiffen sowie auch bet der Marineluftwaffe ge- kommen, denn da» Flottenblatt weist ausdrücklich darauf hin. D» RschSSUMk uns HAsk Vur-O Etsstsststttäk Berlin, 11. April. Der Führer «nd Reichskanzler hat ans Vorschla, de» ReichtministerS des Innern Dr. Frick de» ReichSfportführer »an Tfchammer nnd Osten den Ran« eine» GltztzlstjekreiärS ^rlt^e«. Vil<t»rck1v Dritter Di»cnricdlS» äsN VIA or" VbSISS Tätigkeit fiel vor allem der Abschluß ber GtrahenVauordnuna, die Verabschiedung der neuen BebauungSortSgesetze und die Bearbeitung der Gesamtbebauungspläne. Im September ISO«, wo er al» besoldeter Stabtrat dem Bauamt und dem Straßen bahnamt vorstand, wurde er an Stelle -eS kurze Zeit vorher verstorbenen Bürgermeisters Hetschel ziun dritten Bür germeister und 1908 zum zweiten Bürgermeister gewählt. Nach dem Ausscheiden des StadtratS Dr. Koch, ber inS Ministerium de» Innern berufen würde, übernahm Dr. Kretzschmar da» städtische Finanzamt, al» dessen Ver walter er sich di« größten Verdienste um das Gemeinwohl Dresden» erworben hat. Er schuf die Gemetndefteuerordnung, und durch feine umsichtigen und klugen'Maßnahmen, vor' allem auch durch die Umgestaltung und den Ausbau ber het der städtischen Finanzverwaltung bestehenden Fonds setzte er diese instand, den schon in ber Vorkriegszeit auftrrtenden un vermeidlichen Stöße» auf den städtischen Haushalt zu be- gegnen. Das Bestehen dieser Fonds hat sich namentlich t» der KrtegSzeit mit ihren unerwarteten und umfänglichen finanziellen Anforderungen bewährt. Eine besondere Ehrung wurde Dr. Kretzschmar zuteil, al» ihm au» Anlaß de» SSitih- rtgen Jubiläum» seiner NatSmitgliedschaf« 1021 die groß« gvl'den« Ehrenbenkmünz« der Stadt Dresden verliehen wurde. Nach seinem Uebertritt tn den Ruhestand, der am M. Juni IßW «rsolgte, hat sich Bürgermeister Dr. Kretzschmar noch mehrfach aus kommutzal-poltttsche« Gebiet« betätigt und ist' auch in unserem Blatt, wtederbol» mit Artikeln zu Worte gekommen. Ihm ist e» namentlich zu danken, daß die soge nannt« Dresdner Altbefitzanleihe aus besonder» günstiger Grundlage zur Tilgung gelangt«. Ran-bemerkunven Ser „Krte-szuftan-" an -er Memel Al» vor 1v Jahren Frankreich mit Negern und Tank» die friedlich« Ruhr überfiel, besetzten am gleichen Tage — am 19. Januar 1928 — litauisch« Freischärler das Memelgebiet, das im Diktat von Versailles „zur Verfügung -er alliierten und assoziierten Mächte" vom Reich abgetrennt worden war. In der M e m e l k o n v e nt i o n von 1924 wurden in einem Vertrag di« aus die ehemals verbündeten Hauptmächte Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan überkom menen Rechte aus Litauen übertragen. Nach dem vom BülkerbundSrat gebilligten Memelstatut sollte daS Memelgebiet ein« weitaehende Autonomie ttenießen. Trotzdem setzten sofort umfassende und brutal« LttantsierungS- bestrebungen ein, die durch bi« Verhängung des Kriegs zustandes am 17. Dezember 1929 weiter verschärft wurden. An diesem Tage kam es nickst etwa im Memelgebiet, sondern in Litauen zu einem Staatsstreich, der di« heutige Regierungs- parte«, die Tautininkat, an die Macht gelangen ließ. Selbst verständlich hatte bi« Bevölkerung des Mcmelgebietes mit diesen innerlttauischen Vorgängen nicht das geringste zu tun. Trotzdem wurde, als in Kauen sKownol die Umwälzung vor sich ging, sofort der Kriegszustand auch aus das Memelgeotet ausgedehnt, nachdem er erst wenige Monate vor dem aufgehoben worden ivar. Seit diesen Tagen, also fett über elf Jahren, lastet auf dem Land nördlich des MemelslusseS dieser unnatürliche und sinnlose Zustand, -er das politische, wirtschaftlich« und kulturelle Lrben des überwiegend deutschen Landes knebelt. Di« autonom« memelländisch« Negierung, sa selbst der litauisch? Gouverneur, stich auSgeschaltet, und an Bürgermeister a. D. Dr. Kretzschmar s Dresden, 14. April. Am Mittwoch verstarb kurz vor Vollendung seines 7V. Lebensjahre» ber Bürgermeister a. D. Dr. jur. Paul Hermann Kretzschmar. 84 Jahre lang hat er im Dienste der Stadt Dresden gestanden. Er war ein ausgezeichneter BerwaltungSbeamter, der sich jederzeit mit Hingabe und Treue seinen bedeutungsvollen Ausgaben gewidmet hat, so daß sein Wirken weit über di« DreSd- ner Stadtverwal tung hinaus noch heut« im besten Andenken steht. Dr. Kretzschmar war al» Sohn des StadtratS Rechts- anwaltS Kretzsch mar tn Dresden geboren und hatte in Leipztg und Heidelberg Juris- »rubenz studiert. 1889 trat er al» Referendar in den RatSbtenft. 1892 wurde er Assessor, bekleidet« seit 1894 )aS Amt de» Stadt- schreib«!» und wurde 1899 zum besoldeten Stadt rat gewählt. Im Jahre 1899 er folgte seine Wahl zum dritten Stadt rat. Seit 1896 lag ihm die vermal- tuna de» Vau- poltzetwesen» ob. In bi« Zett dieser
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