Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 23.04.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193804232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19380423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19380423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-04
- Tag1938-04-23
- Monat1938-04
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.04.1938
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Kvmiadmt, Ur Atoeve« AuSgebe KrtS» Arbeitsdienst nun auch ln Sesterreich . >1« vru« u. vrr.ag, «,,rp>ly « ^k.cyaro«, «»!. «°»UI!k nach «lalle!o. ! ftamMtn-nzel««» «. Stellr-geluch« «Wmetn- „ »eil« « «pl. Z«IIer«et. »0 «Vl. — diackidnick Amtehauptmannschase Dresden und de» Schiedsamt«» b«tm OueNey-ngabe »re«»nee «»chnchtr». ivberversicherungsamt Dresden un»«rlmiate r<drM«ü«e werd«« «>»> aulbe««i>n L! m-'r-uich »m. s.,°. dwn» ,°stbe»ug straße ZS/»2. Fernruf 212»!. Postscheckkonto lass Dresden «^ufteUuxg»^b."'"ii^enm^w»ch«nM^ Slatt enthält dl« amtlichen Bekanntmachungen der vertan». «Nn»eI.Str. >0 «p>., bei «»Ich,eilig, verland d Abend- u. Morgen.Au.gabe >b bivl. Sm Oktober wird -er erste Mrgang einbermen Berlin, 22. April. Belchslnnenmlnlster Dr. Frick Hal durch Verordnung besllmml, dah die Reichsarbeiksdlensl- pfllchl im Lande Oesterreich mit dem 1. Oktober 1SZ8 eingefiihrt wird. Das Relchsarbeitsdlenstgeseh und die zu seiner Durchführung ergangenen Vorschriften find sinngemäfi anzuwenden. Das Nähere regelt der Reichsarbeitsführer. Zur Einführung der NclchSarbettSdtenstpflicht ln Oester reich wird ergänzend gemeldet, daß bereits jetzt ein Aus- bau st ab des Arbeitsdienstes an Ort und Stelle damit be saßt ist, die Einführung des Arbeitsdienstes in Oesterreich vorzubereiten nnd Abteilungen ans freiwilliger (Grundlage quszustellen, so daß bis zum Herbst die Organisation für den Uebergang in den PslichtarbcttSdirnst bereits steht. Ueber den Beginn der Errichtung des ersten österreichischen Ar beitsdienstlagers in der Nähe von Graz wurde schon be richtet. Im Oktober wird nnn der erste geschlossene Jahrgang zum Arbeitsdienst in Oesterreich einberufen werden. Die Musterungen werden im Lause des Sommers erfolgen. Wann sie beginnen nnd welcher Jahrgang für den Arbeitsdienst in Frage kommt, wird erst noch entschieden. Ans den Musterungen wird sich auch erst ergeben, welche Stärk« der Arbeitsdienst in Oesterreich Haven wird. Insgesamt sollen td bis 20 Stammabteilnngen in Oesterreich eingesetzt werben, deren Aufstellung schon in den Sommermonaten aus frei, williger Grundlage vorbereitet wird. Zs ovo Arbeiter neu eingestellt Lr«,, rr. «pril. I» de« erst«« drei Woche« der Machtübernahme hat sich «ach einer Meldung des »Linzer «rbetterftnrme»" in, Gebieb der Ostmark der Stand der bei de« Krankenkassen versicherte« um SV VNV erhöht. Der Anteil der ehemalige« V»«deslä«der ist de« gegebenen Verhältnissen entsprechend verschiede«. Der Heimatga« des Führers steht an der Spitze mit 14^8 ». H. Sport für Men-litbr «Mond der ArdM-eit Ley und Schleich ordnen an: Mindesten« eine Sovpelstnnde wöchentlich Berlin, 22. April. Die Notwenbigkels, der berufstätigen Jugend während threrArbeitSzeit einen Ausgleich durchLeibes- übungen zu der einseitigen beruflichen Beanspruchung zu sichern, hat den RetchSorganisationsleiter der NSDAP und LeUer ter Deutschen Arbeitsfront und den Jugenbführer des Deutschen Reiches bestimmt, auf dem Gebiet der „Leibes- Übungen der berufstätigen Jugend innerhalb der Arbeitszeit" eine gemeinsame Anordnung über die Durchführung des Ausgleichssports in den Betriehen zu erlassen. Hiernach «ird bi« körperliche Ertüchtigung der Betriebs, «ngeü» mährend der Arbeitszeit «ach de« Richtlinie« des Amtes für Leibesübungen t« der Reichsjnaendsühr««, ««d nnter Beausfichtigung der Dienststelle« der Hitlerjugend »nm Sportamt der NS-Gemeinschaft „Kraft^dnrch Kre«de"d«rchgeführt. Dieser Ausgleichssport mährend der Arbeitszeit »ird außerhalb der Betriebssportgemein» schast «nsgeübt. Die Frage der sportlichen Betätig»«« der Jugend innerhalb der Betriebssportgemeinschaft »ird »och gesondert geregelt. Die Leibesübungen der berusStätige« Jugend »erde« grundsätzlich während der ArbettS» zelt dnrchsesührt «nb solle« sich i« der Regel ans ste«S «»»«Doppelstunde i« der Woche erstrecke«. Auslaus» von Kaufmannsaehilkn zwischen Deutschlan- und statten Berlin, 22. April. Nach einem Uebereinkommen zwischen dem Präsidenten des italienischen HanbelsangestelltenverbandeS und dem Leiter -eS Fachamtes „Der Deutsche Handel" in der DAF soll ab 1. Mai 1088 «m Austausch junger SaufmannS- gehilfen aus dem Gryß- und Außenhandel, dem Einzel handel und dem Gaststättengewerbe beginnen. Die Teilnahme wird von einer Reihe von Bedingungen abhängig gemacht. Die jungen KaufmannSgehtlfen müssen Mitglied der Arbeitsfront sein, eine abgeschlossene Lehrzeit oder eine dreijährige praktische Tätigkeit Nachweisen, am Reichsberufswettkampf teilgenommen haben, über italienische Sprachkenntnisse versttgen und lebig sein. Die Austauschzeit soll zunächst 6 Monate betragen. An die Betriebe ergeht die Aufforderung, Arbeitsplätze für die jungen italienischen ArbeitSkameraden zur Verfügung zu stellen. Ser Mrer bekm Konzert -er Wlenor Wlharmonlker Da« Mtener Orchester seit iv« Vahren zum ersten Male tn Berlin Berlin, 22. April, l Zum ersten Male sn seiner fast etnhundertjährigen I Geschichte spielte das Wiener Philharmonische Orchester am Freitag tn Berlin. Das erste der beiden Gastkonzerte, deren Leitung Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwängler über nommen hatte, erhielt «ine besondere Auszeichnung durch bi« Anwesenheit beS Führers und Reichskanzlers, besten Hetmftthrung der deutschen Ostmark tnS Reich dieses von sinnbildlicher und künstlerischer Bedeutung erfüllte Gast spiel erst möglich gemacht hat. Mit dem Führer hatten tn der Ehrenloge der Berliner Philharmonie Platz genommen- RetchSmtnister Dr. Goebbels, Minister Dr. Glatse- Sorstena«, Staatssekretär Hanke, SA-Obergrüppen- stthrer Brückner, fi-Gruppenführer Schaub und der Leiter der Musikabteilung im Propaganbamtnistertum, Rtnt- ftertalrat Dr. Dreweü. Wilhelm Furtwängler, den eine langjährige Zusammen arbeit mit den Wiener Philharmonikern als dem besten Opern- und Konzertorchester der Donaustabt verbindet, bot -en Berliner Musikfreunden, die die Philharmonie bis auf den letzten Platz füllten, die H-Moll-Gtnfoni« (Unvollendete) von Franz Schubert und die Siebente Sinfonie von Anton Bruckner. Die Meisterwerke des Wieners Schubert und des Oesterreichers Bruckner, die zu den unsterblichen Ge schenken des deutschen Musiklandes Oesterreich an bi« Welt gehören, versetzten bi« Hörer in der genialen Ausdeutung Furtwänglers in Helle Begeisterung. Hatte sich schon vor Beginn des Konzertes der Be- grüßungsbetfall für den Dirigenten zum Beifallssturm ge- steigert, als Furtwängler bas Orchester sich erheben ließ, so kannten die Huldigungen der Berliner für die Wiener Künst- ler keine Grenzen mehr, nachdem da» Orchester seine groß artige Klangkultur und vollendete Spielbtsziplin aufS herr lichste entfaltet hatte. Unter dem Eindruck der überschweng lichen Begeisterung für die Wiener Gäste entschloß sich Wilhelm Furtwängler — wohl zum ersten Male in Berlin — zu einer Zugabe. Der „Kaiserwal,er" von Johann Straub entfesselte mit seinen prickelnden Rhythmen und dem Wiener Schmelz des OrchestervortragcS noch einmal rauschenden Beifall.. - V Snsartschr «Herms für Aövlf AMer Berlin, 22. April. , Der Führer und Reichskanzler nahm am Freitag den Besuch des königlich ungarischen Gesandten Düme Sztojay «utgearn, ber ihm im Sliiftrag des königlich ungarischen Ministerpräsidenten Dr. v. Daranyt und des königlich unga- rischen Außenminister» v. Kanna zur Erinnerung an den Besuch der ungarischen Staatsmänner im November v. I. in Deutschland Ihre Bilder mit eigenhändiger Wid- muna überreichte. Der Führer dankte für die Gab« mit herzlichen Worten. Wetter empfing der Führer am Freitag im Beisein de» RrtchSmtnistrrs des Auswärtigen, v. Ribbentrop, den -um deutschen Botschafter tn London ernannten bisherigen Bot schafter in Tokio, v. Dtrksen, ber sich vor Antritt seines Postens tn England beim Führer verabschiedete. rrvtzkt verharrtkaötert ft» Parts, 22. April. „Journal" läßt sich ans Mexiko melden, daß seit einiger Zeit das Haus, tn dem Trotzki sich aufhalte, wie eine Festung schärfsten» bewacht werbe. Gerüchtweise verlautet nämlich, daß sich ein bekannter Agent der GPU, George» Mink, ans dem Wege nach Mexiko befinde mit dem Auf trage, Leo Trotzki al- „Chef der S. Internationale" zu ermorden. Zwei!« Staat-vM oder krdfeM Stein« fliegen durch eine Fensterscheibe. Sie geltet Md Hakenkreuzsahne, die ein deutscher Diplomat tn Prag zud Feier de» Geburtstages des Führers im Innern seines Zimmers angebracht hat. Der Zwischenfall ist von brr tschechoslowakische» Regierung korrekt behandelt worden. Schon einmal — eS liegt einige Jahre zurück — hatte sich «jn ähnliches Ereignis zugetragcn. Auch damals handelte eS stch um einen Gesandtschaftsrat, ein Mitglied der Vertretung Mo Deutschen Reiches in Prag. Er wurde auf dem WrnzesSplatz von einer Menge angesallen, die ihm das Parteiabzeichen ded NSDAP vom Nockausschlag zu reißen versuchte. Es kam -rr einem groben Auflauf, aber man hörte nichts davon, -ätz die Täter gefnnben und bestraft worben wären. Diesmal würde von dem Prager Außenministerium nicht nur bas Bebauern über den Zwischenfall ausgesprochen, sondern die Schuldige« wurden auch ermittelt und ihre Bestrafung zugesagt. Somit findet der Zwischenfall seine sachliche Erledigung. Aber ftim- müngsmäßig bleibt etwas zurück, denn mit der Bestrafung der Schuldigen allein gelangt man noch nicht an die Wurzel des Nebels. Die Täter haben der Tschecho slowakei wahrlich einen schlechten Dienst geleistet. Zum Teil handelt es sich um einfache Leute, die sich der Tragweite ihrs- Tuns vielleicht gar nicht einmal bewnßt waren. Allerdings nicht sie sind letzten Endes die eigentlichen Verantwortlichen. Sie waren vielmehr wohl selbst nur ein Opfer jener Atmosphäre, die leider in ber Tschechoslowakei immer noch besteht. Zwür wirb ibt Vorhandensein gerade in letzter Z?ft vyN avrttichxü Stellen, die ihre Gefahr rikannt haben, geleugnet. Die pre- airrung aus dem Hradschtn versichert, die Tschechoslprpgket kenn« keinen Hab gegen Deutschland und da» Penfichtnnß. Aber Vorkommnisse wie bas geschilderte sind symptomatisch, tlüd «bäS nützen alle amtlichen schönen Erklärungen uNd Ver sicherungen, wenn zur gleichen Zett in einem amtlichen Orgäch im AnttSblätk für staatliche Lieferungen, ein Aufruf'er scheint, der von einem Politiker, einem Abgeordneten bor Nationalen Bereinigung, verfaßt ist und der an Deutlichkeit wahrlich nichts zu wünschen übrig läßt: „Wir müssen UyS bewußt werden, daß wir doch die Deutschen gut kennen. Unser Erbfeind kämpfte mit uns durch Jahrhunderte..." DM ist die Auffassung eines Mannes, der kraft seiner Stellung sich besten bewußt ist, was rr sagt; und obendrein wirb dieser Auftastung Raum gegeben im amtlichen JnformattonSorgan für Lieferungen und Arbeiten der gesamten staatlichen u«ö öffentlichen Verwaltung. Dem „zweiten StaatSvolk^ also, mit dem in gutem Einvernehmen zu leben angeblich da» Bestreben der Regierung ist, wird tn einem offiziellen Organ bescheinigt, daß es der Erbfeind durch die Jahrhundert« sei. Auch diese Auslastung ist schließlich nur «ine von vieles. Sie deckt sich mit zu zahlreichen Zeugnissen ähnlicher Art, «IS -aß man über sie als die Privatmetnung eines einzeln»» htnwegsrhen könnte. Der tschechische Historiker und PylttifM Franz Palaeky sagte einmal, die tschechische Geschichte Vern« auf dem Streit mit dem Deutschtum. Hieran fühlt man sich erinnert, wenn man die unerhörte Bezeichnung „Erbfeind durch die Jahrhunderte" wiederum in amtlichen Schriftstücken fjnhHz Allerdings, wenn man die tschechische Geschichte betrachtet, so erscheint ber Haß gegen das Deutschtum als die treibende und fchicksalSgestaltenbe Kraft. Er ist dem tschechischen Wesen ßo in Fleisch und Blut ttbergegangen, daß die Tfcheche« Hein« anscheinend ihr eigene» Volkstum überhaupt nicht ntebr liebe« können, ohne das deutsche herabzusetzen und anzngretfen. Wenig hat also die Mahnung MasarykS gefruchtet, ,Ha- eigene Volk lieben heißt nicht, ein fremdes Volk basten", mit ber er als Philosoph die Wesensart der Tschechen zu ändern sich bemühte. Vielleicht liegt die Wurzel dieses Haste» sn dem im Untergründe vorhandenen Bewußtsein, baß nicht die Deutschen den Tschechen etwas genommen habtn, sondern daß da» slawische Volk der Tschechen als vorgejchobener Keil aüS den östlichen Steppen tn den deutschen LebenSraum . ftr Mitteleuropa eingedrungen ist, und hinzu kommt das Gefühl ber Unterlegenheit gegenüber der höheren deutschen schöpferi schen kulturellen Leistung. ES kann nicht unser« Aufgabe fein, diesen tschechischen Deutschenhaß durch die Jahrhunderte zu versvlgen. Nur kurz wollen wir daran erinnern, daß er »war auch vorher schon vorhanden mar, aber besonders aufslamMte, als Magister HuS zu wirken begann. Hus selbst predigte, baß ein Tscheche eine Todsünde begehe, wenn er «ine Deutsche zur Frau stehme. Er erklärte, die Deutschen hätten in Böh men keinerlei Etnwohnerrechte und sollten das Land ver lassen. Nock tn Konstanz lieb er seinem Haß gegen bte Deut schen bte Zügel schießen, und au» Hatz gegen da» Deutschtum begingen die Hussiten ihre beispiellosen Greueltaten. Unter ber Oberfläche schwelt« die völkische Verbleichung auch in dr« kommenden Jahrhunderten weiter. Mit dem Erstarken des tschechischen Nattonalbewußtsein im auSklingenden IS. Jahr hundert und während der Berfassungskämpfe de» 19. Jahr- mnbert» trat ber Deutschenhaß wieder ofsen zutage und «eigerte sich tn» Maßlose. Er hätte wenigsten» bann abae- toppt werben müssen, al» nach dem Weltkriege di« Tschechen ihre kühnsten Träume ersüllt sahen und einen Staat zu-,- wirsen bekamen, der wett über da» Gebiet ihre» eigenen Volk-tum» htnau-griff. Nu« »st dieser Deutschenhaß sür die Tschechen selber ef« Gesaht, beim er bedroht bas Gefüge de» Staates. -Ft-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite